Makler weigert sich zu verkaufen

A hat sich auf eine Immobilienanzeige ein Grundstück angesehen, einen Objektnachweis unterschrieben und möchte es kaufen.
Im ersten Telefonat sowie beim Treffen wurde gefragt, ob das Grundstück (wie einzeln mit Courtagehinweis angeboten) zu kaufen sei, das wurde bejaht.
Nun möchte aber der Makler das Grundstück nicht verkaufen, sondern nur in Verbindung mit einem von seiner Hausbaufirma errichteten Haus. Das schließt A nicht aus, möchte aber auch andere Firmen zum Vergleich heranziehen und vorerst nur das Grundstück kaufen.
Der Makler hat einen Alleinauftrag.

Ach so:
Die Frage:
Ist das rechtens?
Muss A dann trotzdem die Courtage zahlen, wenn der Verkäufer nach Ablauf des Alleinauftrages an ihn verkaufen würde?

ja und ja

Es herrscht Vertragsfreiheit. Er kann verkaufen an wen er will.
Und er bekommt Courtage von dem, der es kauft.

Beschweren könnte sich der Verkäufer, weil ihm so vielleicht ein Geschäft entgeht.

Nun möchte aber der Makler das Grundstück nicht verkaufen,

Der Makler verkauft nicht, sondern der Verkäufer verkauft.

Der Makler hat einen Alleinauftrag.

Der Verkäufer darf sich den Käufer aussuchen. Der Interessent hat keinen Anspruch auf das spezielle Objekt.

ja - wenn der Nachweis innerhalb des Zeitraums für den Alleinauftrag erbracht wurde.

Ach so:
Die Frage:
Ist das rechtens?
Muss A dann trotzdem die Courtage zahlen, wenn der Verkäufer
nach Ablauf des Alleinauftrages an ihn verkaufen würde?

Hi,

die Aufgabe des Maklers ist es den Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer herzustellen. Der Käufer wird doch jetzt die Kontaktdaten des Verkäufers haben, also geht der Käufer zu diesem hin und macht ein Kaufangebot. Der Käufer nimmt dies an oder lässt es.

Das Bundle mit dem Hausbau ist Schwachsinn.

Der Makler hat den Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer hergestellt. Die Provision wird im Falle eines erfolgreichen Kaufes fällig.

MFG

Das Bundle mit dem Hausbau ist Schwachsinn.

Mir ist nicht klar, wie du zu dieser Aussage kommst. Jeder Bauträger macht das, jede Baufirma die Grundstücke veräußert macht das, jeder Privatmann der dadurch eine Vorteil hat, macht das.
Absolut üblich im bundesdeutschen Grundstücksverkehr. Zu beachten ist dabei die Höhe der Grunderwerbsteuer.

vnA

Das Bundle mit dem Hausbau ist Schwachsinn.

Mir ist nicht klar, wie du zu dieser Aussage kommst. Jeder
Bauträger macht das, jede Baufirma die Grundstücke veräußert
macht das, jeder Privatmann der dadurch eine Vorteil hat,
macht das.

Richtig, aber nicht der Makler.
Ich habe die Frage so verstanden, dass Eigentümer A ein Grundstück über Makler B verkauft. Käufer C bekommt jetzt die Antwort, dass B den Kontakt mit A nur herstellt wenn C ein Haus mit D baut.
Und das ist Schwachsinn weil keine Verbindung zwischen A und D zu erkennen ist.
Es sieht eher so aus, als wenn B zu Lasten von A und C eine 2te Provision von D kassieren möchte.

Selbst wenn es so sein sollte wäre es kein Schwachsinn, sondern das Ergebnis ganz handfester wirtschaftlicher Interessen. Der potentielle Käufer hätte allerdings die einfache Möglichkeit den direkten Kontakt mit dem Verkäufer zu suchen.(Was an der Pflicht zur Zahlung der Courtage nichts ändert)

vnA

Selbst wenn es so sein sollte wäre es kein Schwachsinn,
sondern das Ergebnis ganz handfester wirtschaftlicher
Interessen.

Das Problem ist nur, dass der Verkäufer A den Makler B angestellt hat um A’s Interessen zu waren. Wenn der Makler jetzt einfach potentielle Verkäufer vergrault weil das seinen eigenen Interessen nicht entspricht(doppelte Provision für Grundstücksverkauf von A und Hausbau von D), ist das nicht im Interesse von A, aber dem ist der Makler nun einmal vertraglich verpflichtet. Es ist in Ordnung wenn der Makler für eine Baufirma Werbung macht, aber den Kontakt zum Verkäufer gänzlich zu erschweren oder gar zu verhindern ist sicherlich nicht in Ordnung.

Hier sollte man prüfen inwiefern B Schadensersatzpflichtig gegenüber A ist wenn ein Kauf erst später, zu einem geringeren Preis, oder gar nicht zu Stande kommt. Denn mehr Käufer können sich gegenseitig im Preis überbieten.

Der potentielle Käufer hätte allerdings die
einfache Möglichkeit den direkten Kontakt mit dem Verkäufer zu
suchen.(Was an der Pflicht zur Zahlung der Courtage nichts
ändert)

Dem stimme ich zu, deswegen habe ich es in meinem ersten Post ja auch genau so gesagt.

Das Bundle mit dem Hausbau ist Schwachsinn.

Nicht, wenn Eigentümer A ein Bauträger ist, der mit Makler B und Baufirma C zusammenarbeitet. Dann ist das nämlich ganz alltägliche Praxis.

Aus dem Posting geht nicht hervor, was für Interessen der Verkäufer hat. Ob hier also der Makler wirklich gegen die Interessen des Verkäufers agiert, würde ich also nicht so zielsicher bejahren wie Du.
Im Gegenteil: Da Bauträgergeschichten sehr, sehr häufig sind, tendiere ich eher dazu, diese Konstellation anzunehmen als einen vertragswdrig handelnden Makler.

Gruß,
Max

Der Makler hat den Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer
hergestellt. Die Provision wird im Falle eines erfolgreichen
Kaufes fällig.

MFG

Hallo, der Eigentümer ist der Verkäufer und der Makler ist der Vermittler. Das heißt, Letzterer hat selbst in den meisten Fällen nichts zu verkaufen, er ist ein Vermittlungs-Dienstleister.

Hallo Safrael,

ein Makler sollte sich in Bezug auf seinen Provisionsanspruch grundsätzlich nicht so sicher sein. Besonders dann nicht, wenn er nicht mehr für den Interessenten tätig wird und sich weigert, dem Interessenten das Objekt auflagenfrei zu vermitteln. Dann verwirkt er seinen Provisionsanspruch, da er gegen Treu und Glauben verstößt.

Für den Makler besteht dadurch zusätzlich die Gefahr, dass ein Käufer ein höheres Gebot abgeben kann, da er die Provision nicht mehr zahlen muss.

Beste Grüße aus Hamburg
Peter Baumgarten

1 Like

Der Makler verkauft nicht, er vermittelt.
Der Auftraggeber wird seine Bedingungen nennen, die der Makler zu erfüllen hat.
Es ist nicht unüblich, dass man Grundstücke nur zusammen mit einem Bauauftrag verkauft.
Es gibt ein Angebot mit Bedingungen. Entweder nimmt man das Angebot nebst Bedingungen an oder nicht. Das ist alles.
Auf der Käuferseite reduziert sich die Grunderwerbsteuer um den Anteil für das Grundstück.

Und noch ein kleiner Hinweis. Der Eigentümer und Verkäufer muss nicht an jeden Interessenten verkaufen, selbst wenn dieser vom Makler gebracht wurde. Es ist noch immer die Entscheidung des Eigentümers, an wen er mit welchen Bedingungen und zu welchem Preis er verkauft.

Ich habe jetzt erst wieder hier nachgelesen, daher folgende Ergänzungen:

Es geht nur um die Konstellation Kaufinteressenten A und Makler B, ggf. Verkäufer C, der jedoch dem Kaufinteressenten bisher unbekannt ist.

Der Makler B entpuppte sich bereits beim ersten Telefonat als Mitarbeiter einer Fertighausfirma. Nachfragen bereits am Telefon, ob das Grundstück - wie angeboten - auch separat zu erwerben sei, wurden bejaht. Selbst beim Unterschreiben des Objektnachweises wurde erneut gefragt, ob der Erwerb des Grundstücks auch ohne ein Haus der Firma möglich sei und es wurde wieder seitens des Maklers bejaht.
Die Kaufinteressenten waren durchaus nicht abgeneigt, sich ein Angebot der ihnen völlig unbekannten Baufirma machen zu lassen, da die Werbung im Internet recht interessant klang. Jedoch sich darauf festzulegen und kein wirkliches Vergleichsangebot (Grundstück stünde dann nicht zur Verfügung) einzuholen zu können, finden sie gerade bei solchen Geldbeträgen völlig absurd.
Es wurde ein Termin vereinbart, bei dem genaueres besprochen werden sollte. Bei diesem Termin wurde bezgl. des Grundstücks viel um den heißen Brei herum geredet. Erst auf vehementes mehrfaches Nachfragen der Kaufinteressenten, ob man das jetzt richtig verstanden habe, dass das Grundstück doch nicht wie beworben und ausdrücklich nachgefragt sparat zu erwerben sei, wurde dies bestätigt. Daraufhin fand der Termin ein jähes Ende. Trotz eindeutiger Kaufabsichten hat sich der Makler nie wieder gemeldet. Das Grundstück ist weiter im Angebot.

Ein Expose oder irgendwelche Daten bezgl. Grundstücks oder des Verkäufers wurden nie vom Makler weitergegeben. Im Gegenteil: Bei dem Gesprächstermin wurde ein nichtamtlicher Lageplan ohne irgendwelche Daten, überreicht, wie in jeder aus dem Internet ausdrucken kann, der bei Gesprächsabbruch wieder weggenommen wurde.

Macht es Sinn, sich selbst an den Verkäufer zu wenden? Spielt es eine Rolle, dass der eventuell dann zustande kommende Kauf gar nicht von dem Makler herbeigeführt wurde?

Der Vermittler/Maker will Häuser verkaufen
Die Fertighausfirmen wissen ganz genau, dass man den Umsatz dadurch enorm steigern kann, wenn gleichzeitig Grundstücke angeboten werden können. Das wird auch hier der Fall sein.
Kein Kaufvertrag mit der Fertighausfirma, kein Grundstück!

Und an alle NOCHEINMAL!
Ein Makler ist nicht die Entscheidungs- und Verhandlungsperson. Man muss mit dem Eigentümer/Verkäufer selbst in Kontakt treten oder mit einem Bevollmächtigten, der aber dann auch die Bevollmächtigung vorlegen kann. Alles andere ist Schal und Rauch.

Die Fertighausfirmen wissen ganz genau, dass man den Umsatz
dadurch enorm steigern kann, wenn gleichzeitig Grundstücke
angeboten werden können. Das wird auch hier der Fall sein.
Kein Kaufvertrag mit der Fertighausfirma, kein Grundstück!

Richtig, das ist deren Modell.

Und an alle NOCHEINMAL!
Ein Makler ist nicht die Entscheidungs- und
Verhandlungsperson.

Ähem, aber ganz bestimmt doch. Dafür wird er bezahlt. Der Verkäufer will ja, dass der Makler sich mit den Interessenten herumschlägt und bezahlt diese Dienstleistung bzw. lässt den Interessenten bezahlen.

Natürlich muss am Ende der Verkäufer unterschreiben etc. aber bis dahin ist der Makler die Ansprechperson.

Man muss mit dem Eigentümer/Verkäufer
selbst in Kontakt treten oder mit einem Bevollmächtigten, der
aber dann auch die Bevollmächtigung vorlegen kann.

Erst zum Notartermin (wenn überhaupt), aber natürlich KANN man in diesem Fall auch vorher schon mal den Kontakt zum eigentlichen Verkäufer suchen. Vielleicht hat man Glück und es ist eine Privatperson, die offen ist für neue Vorschläge und auch keinen Exklusivvertrag mit dem Makler/der Baufirma geschlossen hat. KANN sein. Es kann aber genauso gut eine Institution sein, die selbst eben nicht verhandeln will/kann.

Einen Versuch ist es sicherlich wert aber von „MUSS“ kann überhaupt keine Rede sein. Das ist nicht der Sinn von Makelei im Allgemeinen.

Die Aufgabe des Makler liegt nur im Nachweis der Adresse eines Kaufangebots!
Darin allein begründet sich der Provisionsanspruch.
Seine Aussagen und Zusicherungen sind wertlos, da sich diese i.d.R. nicht im notariellen Kaufvertrag wiederfinden.
Nur der Inhalt des Kaufertrags ist entscheidend!
Vom Eigentümer erhält man die Antworten, die eine Bewertung erst möglich machen.

Bevor man eine Immobilie kauft, MUSS diese geprüft werden.Dazu gehören diverse Unterlagen, Aussagen, Umfeldprüfung, Historie.
Ich arbeite seit 1980 als unabhängiger Fachmann für private Immobilienkäufer und weiß, wovon ich spreche.
Von 1973 bis 1980 war ich selbst als Vermittler tätig und kenne diese Branche, bis ich die Fronten gewechselt habe.
Hier im Forum gebe ich nur grundsätzliche Auskünfte, da ich Beratung und Betreuung beruflich ausübe. Das wird wohl jeder verstehen.

Derzeit wird wie verrückt gekauft, ohne irgendeiner Prüfung. Das wird sich noch rächen. Meinen Kunden habe ich empfohlen, sich zurückzulehnen und diesem verrückten Treiben zuzusehen bis diese Überhitzung wieder beendet ist. Dann kaufen wir in Ruhe das Wunschobjekt. Nur Objekte mit entsprechender Werthaltigkeit werden genauer unter die Lupe genommen.
Wenn man sein Kapital noch in „Betongold“ investieren will, sollte man auch vermietete Objekte in Betracht ziehen. Hier zählen dann wieder andere Kriterien.
Mit freundlchen Grüssen
Friedrich Pausch

Sie haben ja fast vollkommen recht, insbesondere was die Einschätzung des Marktes angeht.

Aber bis zum ernsthaften Kaufakt werden sich die Verkäufer, Ausnahmen bestätigen die Regel, bedanken, wenn sie wieder die Verhandlungen führen müssten. Nur für „Anzeige in Immoscout einstellen“ wäre die Courtage dann doch ein wenig hoch.

Richtig ist aber, dass man prüfen muss und natürlich vertraglich festhalten muss, was einem wichtig ist und dass die Aussagen im Verkaufsprozess dann nichts mehr wert sind.

Wenn ich eine Immobilie kaufen möchte, die teuerste Anschaffung in meinem Leben, dann ist es mir völlig egal, was der verkäufer will oder nicht. Ich brauche die Information – alle. Und ich brauche die verbindliche Aussage des Eigentümers, die sich dann auch im Kaufvertrag wieder findet.
Die Beurkundung des Kaufes ist dann für meine Auftraggeber nur noch eine Formsache. Ich bin dort mit dabei und prüfe den ausgehandelten Text, da es mir schon mehrmals passiert ist, dass „verbindliche“ Zusagen dann nicht mehr im Vertragstext erscheinen. Mit einer Erfahrung von mitlerweile 40 Jahren im Rücken, wird es für die Anbieterseite nicht einfach, mich und meinen Auftraggeber übers Ohr zu hauen. Dennoch, es gibt noch immer wieder mal derartige Versuche, wenngleich diese regelmässig abgewendet werden können.
Es ist auch immer wieder Thema bei meinen Seminaren. U.a. der Kaufvertrag ist keine unveränderbare Sache, sondern kann im Rahmen der geltenden Gesetze frei vereinbart werden.

In Holland erhält der Makler 1,5% für die Vermittlung. Das finde ich gerecht.

Ihre Annahme, dass nur für „Anzeige in Immoscout einstellen“ die Provision (Courtage) ein wenig hoch wäre, trifft zu, ist aber geltendes Recht. Es genügt die Kontaktaufnahme zum Makler aufgrund seines Inserates und die Provision ist bei Kauf fällig, auch wenn dieser Vertrag erst Monate später beurkundet werden soll.

Leider genügt es noch immer nicht, dass man dem privaten Immobilienkäufer in den Medien drastische Beispiele hautnah serviert. Noch immer ist es an der Tagesordnung, dass Käufer über den Tisch gezogen werden, weil sie sich absolut blauäugig in dieses Abenteuer stürzen und dabei völlig vergessen, dass schon wenige Prozente zu teuer gekauft, ein kleines Vermögen darstellen kann.
Auf meine Frage vor langer Zeit an einen Interessenten, wie er sich denn vor Fehlern wappnen möchte, bekam ich zur Antwort, dass er schon aufpassen würde.
Nun, auf was möchte er aufpassen, wenn er nicht einmal weiß, was auf ihn zukommen kann. Das war Naivität pur und ich habe mich augenblicklich verabschiedet.