Mangelndes Selbstwertgefühl des Partners

Mein Partner leidet unter mangelndem Selbstwertgefühl. Teilweise verachtet er sich und sein Leben. Er ist zerfressen vor Neid auf andere. Denen ginge es besser,die verdienen mehr Geld, die haben ein Haus, ein Hund, eine Yacht (überspitzt gesagt) er verdiene nicht genug Geld, in welche Richtung soll sein Leben gehen, er habe das falsche studiert…
Darunter leidet unsere Beziehung extrem. Ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll. Vor kurzem hat er erstmals zugegeben, dass er sich selber nicht mag. Wir streiten extrem oft. Darüber hinaus ist er leicht aufbrausend, versteht vieles (was ich nett und wirklich normal sage) als Angriff, fühlst sich sowieso von allem angegriffen. Teilweise ist er so patzig und beleidigend, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß. Was kann ich tun? Ihn ändern kann ich nicht, aber vielleicht kann ich in meinem Verhalten ihm gegenüber etwas ändern, wodurch er, wieder positiver sich, dem Leben und uns gebenüber wird?

Hallo,

wenn Du Dein Verhalten seiner `Paranoia´ anpasst - was kommt dann am Ende heraus?
Glaubst Du mit solcher Selbstverleugnung kannst Du auf Dauer leben?
Und wenn Ihr Kinder bekommt - müssen die sich dann auch entsprechend anpassen - willst Du das?

Lass Diese Beziehung sausen, mehr kann ich da nicht raten. Deine Beschreibung hört sich nach einer absolut ausweglosen Sache an, an die jede Mühe vergebens ist.
Du machst Dich da nur kaputt und ev. auch noch zukünftige Kinder - und das wird sehr schwer zu verantworten sein.

Gruß und alles Gute, Hovke

Damit triffst du einen wunden Punkt, das habe ich mich auch oft gefragt(das mit den Kindern).
Das Problem ist einfach, dass ich ihn, trotz allem wirkich liebe.
Es gab auch eine Zeit, da war es nicht so, da hat er das Leben positiver gesehen. Und in dieser Zeit hatten wir Spaß, haben gelacht uns geliebt, uns zugehört,…
Es ist schwierig wenn man liebt

Möglicherweise ist dieses Verhalten Ausdruck einer Depression.
Dein Partner sollte einen entsprechenden Arzt aufsuchen.

Gruß, Nemo.

Möglicherweise ist dieses Verhalten Ausdruck einer Depression.
Dein Partner sollte einen entsprechenden Arzt aufsuchen.

Dem schließe ich mich an.

Grüße Bellawa.

und möglicherweise ist die depression symptom eines unzureichenden hormonspiegels (das ist jetzt kein schlechter witz!!!).

menschen können aus verschiedenen gründen depressionen haben. depressionen können aber auch ausdruck einer ganz anderen ursache sein.

ein besuch bei einem einfühlenden arzt(andrologen o.ä.) kann hier eventuell licht ins dunkel bringen.

saludos, borito

ich bin immer wieder verblüfft, wie schnell menschen mit einem „laß ihn/sie sausen“ bei der hand sind… so jedenfalls werden die eh schon hohen trennungsraten auch nicht niedriger.

nein, es ist nicht zwangsläufig schwierig, wenn man liebt. schwierig ist, sich dabei nicht aus den augen zu verlieren, weil man in derlei phasen verstärkt augen für den anderen (den „schwierigen part“ hat). dieses ungleichgewicht zerstört oft genug beziehungen. aber dagegen kann mensch etwas tun - und „sich trennen“ ist nur eine der unzähligen möglichkeiten.

saludos, borito

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Hallo sususte

Hast Du es schon bemerkt? Du schriebst selbst einen Grund dafür:

Mein Partner leidet unter mangelndem Selbstwertgefühl.

Er ist zerfressen
vor Neid auf andere. Denen ginge es besser,die verdienen mehr
Geld, die haben ein Haus, ein Hund, eine Yacht (überspitzt
gesagt)

Wir streiten extrem
oft.

Worüber streitet ihr? Streit heißt für mich, dass man sich seiner Sache sicher ist. Wäre man das nicht, würde man Nachgeben und zu allem „ja und amen“ sagen.

Was mich verdammt interessieren würde sind die Streitthemen.

Zwischen dem häufigen Streit und dem, dass er die Schuld anderen gibt, kann es durchaus Zusammenhänge geben.

Darüber hinaus glaube ich auch, dass er Depressionen haben könnte. (ist eine medizinisch anerkannte und heilbare Krankheit). Depressive gehen aber selten zum Arzt beziehungsweise wenn sie hin gehen, dann selten so lange wie nötig. Das macht aber nichts. Depressive können sehr „pflegeleicht“ im Umgang sein, kann sich leichter selbst verwirklichen als sonst, wenn man sie richtig „ran“ nimmt.

Ich kenne jemanden, der lebt mit einer depressiven Person zusammen. Sie haben auch ein gemeinsamen Kind. Derjenige kann sich ein Leben mit einer „normalen“ Frau gar nicht mehr vorstellen.

Darüber hinaus ist er leicht aufbrausend, versteht vieles
(was ich nett und wirklich normal sage) als Angriff, fühlst
sich sowieso von allem angegriffen.

Es war nett gesagt. Doch wie war es gedacht? War es vielleicht gedacht / gesagt, weil es Dich störte oder Du etwas von ihm wolltest?

Welche Themen sind das?

Es gibt hier ein Wunderschönes „Schulbeispiel“:

A sagt zum Depressiven: Schau wie schön das Wetter ist, garade richtig für einen gemeinsamen Spaziergang.

Und der Depressive kann hier verstehen: Meine Partnerin möchte mit mir spazieren gehen, doch ich kann nicht, ich habe keine Kraft. Muss jetzt bei dem wunderschönen Wetter auch noch in der Wohnung sitzen… und seine Depressionen werden noch größer.

Es gibt ein Buch (vielleicht auch mehrere) für Angehörige von depressiven Menschen. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Angehörige von Depressiven Menschen. Es ist möglich durch das eigene Verhalten (Durch Dein eigenes Verhalten) das Zusammenleben mit dem depressiven Menschen zu einem super Leben zu gestalten.

Ihn ändern kann ich nicht, aber vielleicht kann
ich in meinem Verhalten ihm gegenüber etwas ändern, wodurch
er, wieder positiver sich, dem Leben und uns gebenüber wird?

Das beste Beispiel ist der obere Absatz. Du schriebst, dass Du ihn nicht ändern kannst und nachher hast Du gleich gefragt

ihm gegenüber etwas ändern, wodurch
er, wieder positiver sich, dem Leben und uns gebenüber wird?

Also er soll sich doch ändern, nämlich positiver sich, dem Leben und „uns“ gegenüber werden.

Ändern kannst Du sehr viel. Das erste ist, dass Du ihn genau so akzeptierst wie er ist.

Was
kann ich tun?

Zuerst einmal informieren über das Zusammenleben mit einem depressiven Menschen.

Und das zweite ist, zu Dir selbst zu finden. Dass Du für Dich da bist und nicht für ihn. Dass Du von ihm nichts und auch gar nichts erwartest oder verlangst, sondern du selbst bereit bist, Dir alles zu geben. Zum Beispiel: Dass Du von ihm keine Blumen oder ähnliches (wie Geschenke) erwartest, sondern wenn Du willst, sie Dir einfach selber kaufst. Oder wenn Du am Wochenende etwas unternimmst, ihn einfach nur neutral und sachlich sagst, dass Du das oder jenes unternimmst, ihn fragst ob er mit will und Du ihm auch gleich dazu sagt, dass wenn er nicht sicher ist, soll er lieber nein sagen. Dass es Dir lieber ist, wenn er glücklich zu Hause sitzt anstatt unglücklich mit Dir mit zu gehen.

Ein kurzes Beispiel noch. Eine depressive Frau die ich kenne, verbrachte zur Zeit ihrer „schwersten“ Depressionen im Supermarkt 30 Minuten vor dem Toilettenpapier Regal, weil sie nicht wußte, welches Toilettenpapier von den 3 Sorten die es gab, sie kaufen soll. Wenn einen Depressiven solche Entscheidungen bereits so schwer fallen, wie soll er dann wissen, welche Blumen oder Geschenke er schenken soll?

LG Martin

Kurz zusammengefasst:

Es ist einfacher den Schwierigkeiten durch einen Beziehungsabbruch aus dem Weg zu gehen…

Das stimmt zwar - ist aber auch sehr einfach.

Gerade an Schwierigkeiten die man überwindet, kann eine Beziehung auch wachsen…

Wenn man permanent hin schmeisst… ist das auf dauer befriedigend?

Gruss HighQ

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Hallo zusammen,
erstmal danke für eure zahlreichen Antworten.
Das mit der Depression habe ich bzw. wir uns auch schon überlegt.
Depression hat viele Gesichter. Er ist nicht einer derjenigen, die lethargisch auf dem Sofa sitzen und weinen und traurig sind. Er geht vielmehr raus, ist immer unter Strom, sucht sich immer neue Sachen, Hobbies, geht immer an körperliche Grenzen,…(vielleicht um mit seinen Gedanken nicht allein zu sein??)
Aber wie Männer nun manchmal sind, möchte er nicht zum Arzt gehen, sagt aber selber von sich, dass er an sich depressive Züge erkennt. Somit ist dieser Ansatz schwierig.
Das mit dem Hormonspiegel ist ebenfalls eine Überlegung gewesen, ich glaube ja dass es etwas mit seiner Schilddrüse zu tun hat (kennt sich jemand damit aus, kann sich eine Unterfunktion so auf die Psyche auswirken?).
Trennung kommt für mich nicht in Frage. Ich bin kein Mensch, der, weil es mal schwierig wird, den anderen hängen lässt. Nur langsam geht es an meine Substanz und ich merke dass wir so nicht weiter kommen. Solange ich aber die Kraft dazu habe,möchte ich mein möglichstes tun.

Hallo Suseste

Nur
langsam geht es an meine Substanz und ich merke dass wir so
nicht weiter kommen.

Eine Beziehung ist nicht dazu da, dass sie an die Substanz geht. Worum geht es bei den Streitereien, wann fühlt er sich angegriffen?

Solange ich aber die Kraft dazu
habe,möchte ich mein möglichstes tun.

Wofür wendest Du konkret die Kraft auf? Kraft um mit ihm zu streiten oder für etwas anderes?

Liebe Grüße

Martin

Hallo Martin,

Worüber streitet ihr? Streit heißt für mich, dass man sich
seiner Sache sicher ist. Wäre man das nicht, würde man
Nachgeben und zu allem „ja und amen“ sagen.

Was mich verdammt interessieren würde sind die Streitthemen.

Ich versuche meinem Mann oft aufzuzeigen, wenn er wieder alles schlecht sieht, dass sein Leben gar nicht so schlecht ist, dass es vieles Schönes gibt. Ein Wort ergibt ein anderes, er sagt, er sieht xy schlecht, ich sage, dass das doch gar nicht so sei, dass er das beste aus der Situation machen solle, dass andere Menschen auch Probleme haben… Das was man eben so sagt am Anfang, wenn dein Partner mit solchen Gesprächen beginnt. (Vielleicht aus Unwissenheit,weil man nicht gleich eine Krankheit, wie Depression vermutet,keine Ahnung). Er fühlt sich dadurch nicht verstanden, ich hätte keine Ahnung, mir würde es besser gehen, ich müsste einmal sein Leben leben…Mittlerweile versuche ich nicht mehr so zu reagieren, denn ich verstehe jetzt, dass er sich durch solche Antworten unverstanden fühlt. Ist ja klar, er sieht ja die Welt anders. Ich kann ihm ja nicht von außen herantragen, wie er sie zu sehen hat.
Aber es gibt immer wieder Situation da schaffe ich es nicht, meine Sichtweise zu ändern.
Bsp.:
Meine Schwester mit Schwager und Kindern sind zu Besuch, verdienen gut, große Wohnung, Garten… Ein Gespräch entsteht, meine Schwester sagt, wieviel Stress sie im Moment hat mit den zwei kleinen Kindern und ihr Mann hätte soviel zu arbeiten.
Sie verlassen nach ein paar Stunden das Haus und mein Mann fängt an, dass sich meine Schwester nicht zu beschweren hätte, sie hat sich ihr Leben ausgesucht, ihr ginge es doch gut, die haben doch genug Geld, jeder würde ihr helfen, die sollen mal sein Leben leben…
Ich kann nicht akzeptieren, dass er so über meine Familie redet. Und das sind Situationen, wo wir richtig streiten. Denn das verletzt mich, damit tut er mir weh und das sind die Momente, die mir die Kraft rauben.

Zwischen dem häufigen Streit und dem, dass er die Schuld
anderen gibt, kann es durchaus Zusammenhänge geben.

wie meinst du das, welche Zusammenhänge?

Depressive können sehr

„pflegeleicht“ im Umgang sein, kann sich leichter selbst
verwirklichen als sonst, wenn man sie richtig „ran“ nimmt.

Wie meinst du das, hast du ein konkretes Beispiel? Mir erscheint das recht schwer im Moment. Wenn er so unbegründet(denn sie haben ihm ja nichts gemacht, beleidigt, ausgelacht, verletzt…) auf meine Familie losschimpft oder gar auf mich sauer wird und mich anblafft, weil es mir angeblich besser geht. Da fehlt mir oft die nötige Kraft.

Darüber hinaus ist er leicht aufbrausend, versteht vieles
(was ich nett und wirklich normal sage) als Angriff, fühlst
sich sowieso von allem angegriffen.

Es war nett gesagt. Doch wie war es gedacht? War es vielleicht
gedacht / gesagt, weil es Dich störte oder Du etwas von ihm
wolltest?

Angefangen, bei Würdest du etwas weniger dem Vordermann (Auto) auffahren, das macht mir Angstbis hin zu `Bitte rede nciht so über meine Familie´. Natürlich sind da Themen dabei, die ihm vielleicht unangenehm sind. Aber ich kann doch nicht alles über mich ergehen lassen, nur weil er vielleicht krank ist. Ich denke auch, dass ich mittlerweile sehr vorsichtig bin, ihm etwas zu sagen, aber ich kann doch nicht immer meinen Mund halten. Diese Beziehung besteht immer noch aus zweien.

Es gibt hier ein Wunderschönes „Schulbeispiel“:

A sagt zum Depressiven: Schau wie schön das Wetter ist, garade
richtig für einen gemeinsamen Spaziergang.

Und der Depressive kann hier verstehen: Meine Partnerin möchte
mit mir spazieren gehen, doch ich kann nicht, ich habe keine
Kraft. Muss jetzt bei dem wunderschönen Wetter auch noch in
der Wohnung sitzen… und seine Depressionen werden noch
größer.

Ja, das macht Sinn. Und weil er zuhause sitzt und merkt aber, dass ich wegwill, spazierengehen möchte und er mir das nicht geben kann, setzt er sich wieder unter Druck. Wir sind in einem Teufelskreis. Er schafft etwas nicht, er kriegt das nicht hin…dann wird er sauer(auf sich?) und dann auf mich( weil ich ihn durch meine Frage in diese Situation gebracht habe). Wie soll ich mich verhalten?? Er wird oft verletztend in solchen Momenten.

Ändern kannst Du sehr viel. Das erste ist, dass Du ihn genau
so akzeptierst wie er ist.
Wieviel kann man akzeptieren, ohne sich selbst aufzugeben?

Zuerst einmal informieren über das Zusammenleben mit einem
depressiven Menschen.

Das werde ich definitv tun!!!

Und das zweite ist, zu Dir selbst zu finden. Dass Du für Dich
da bist und nicht für ihn. Dass Du von ihm nichts und auch gar
nichts erwartest oder verlangst, sondern du selbst bereit
bist, Dir alles zu geben. Zum Beispiel: Dass Du von ihm keine
Blumen oder ähnliches (wie Geschenke) erwartest, sondern wenn
Du willst, sie Dir einfach selber kaufst. Oder wenn Du am
Wochenende etwas unternimmst, ihn einfach nur neutral und
sachlich sagst, dass Du das oder jenes unternimmst, ihn fragst
ob er mit will und Du ihm auch gleich dazu sagt, dass wenn er
nicht sicher ist, soll er lieber nein sagen. Dass es Dir
lieber ist, wenn er glücklich zu Hause sitzt anstatt
unglücklich mit Dir mit zu gehen.

Braucht man das aber nicht ab und an, dass der Partner Blumen mitbringt??

Ein kurzes Beispiel noch. Eine depressive Frau die ich kenne,
verbrachte zur Zeit ihrer „schwersten“ Depressionen im
Supermarkt 30 Minuten vor dem Toilettenpapier Regal, weil sie
nicht wußte, welches Toilettenpapier von den 3 Sorten die es
gab, sie kaufen soll. Wenn einen Depressiven solche
Entscheidungen bereits so schwer fallen, wie soll er dann
wissen, welche Blumen oder Geschenke er schenken soll?

Es geht mir ja nicht wirklich um Geschenke, sondern um den Ton, den er mir gegenüber manchmal anschlägt und um das Gesagte, mit dem er mich verletzt.

Danke dir für diese Mail
Sususte

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Hallo Martin,

Eine Beziehung ist nicht dazu da, dass sie an die Substanz
geht. Worum geht es bei den Streitereien, wann fühlt er sich
angegriffen?

Ich glaube, ich habe dir gleichzeit auf deine andere Antwort
geschrieben. :wink:

Solange ich aber die Kraft dazu
habe,möchte ich mein möglichstes tun.

Wofür wendest Du konkret die Kraft auf? Kraft um mit ihm zu
streiten oder für etwas anderes?

Ich wende keine Kraft auf mit ihm zu streiten.
Es kostet mich Kraft, wenn er so ausfallend wird, meine Familie und
Gott und die Welt beschimpft, mir zu sagen Er meint es nicht so, lass dich nicht durch so etwas verletzten, er ist in einer schwierigen Situation

Dazu muss ich sagen, dass wir auch schöne Momente haben, viel lachen, gemeinsam Unternehmungen machen, er liebevoll ist, mir zuhört…
Das sind die Moment aus denen ich mir die Kraft ziehe.
Nur kommen sie zur Zeit nicht mehr so oft vor, wodurch es mir schwer fällt Kraft zu sammeln um in schwierigen Situation für ihn dazu sein.

Gruss
Sususte

neinein

Worüber streitet ihr? Streit heißt für mich, dass man sich
seiner Sache sicher ist. Wäre man das nicht, würde man
Nachgeben und zu allem „ja und amen“ sagen.

NICHT sicher!!

wäre man sicher, wäre es einem echt egal, wenn andere anderer meinung wären.
man streitet meist um vermeintlich wichtige dinge, die aber nur wunde punkte lose bedecken.

tilli

Hallo,

auf Schwierigkeiten in einer Beziehung eingehen, muss für beide Seiten gelten, zumindest mittelfristig.
Wenn einer immer nur Anpassung fordert und der andere sich ständig verbiegen muss, kann es leider nicht klappen. Dann hat man einen Schrecken mit langem Ende und ev. noch Schaden bei den Kindern - das bereut man hinterher besonders und lang.

Übrigens kommt es mir so vor, als wären vor allem Männer gegen das Beenden einer stressigen Beziehung - kann das stimmen?
Und falls ja, warum?

Gruß, Hovke

Hallo,

könnte sein, dass diese bessere Zeit durch die Verliebtheit ausgelöst war. Verliebtsein ist halt ein besonderer Zustand, in dem die meisten Menchen durch die tolle Hormonsituation aufblühen und ich gut fühlen. Wie viel davon nachher übrig bleibt, hängt auch von der allgemeinen Lebenssituation ab.
Aber was Du beschreibst, möchte ich nicht mitmachen. Und schon garnicht mit Kindern - was man sich da nachher ev. für Vorwürfe macht! Man macht sich so schon immer welche, weil man nie perfekt ist, aber wenn dann noch so eine schwierige Beziehung und bei den Kindern Folgen (oder Schwierigkeiten, die man für Folgen hält) dazu kommen - dass kann einem mit 40, 50 und länger noch arg auf dem Gewissen liegen (bin 48, zwei Kinder und kann mir das durchaus vorstellen).
Möchte ich mir nicht aufladen.

Gruß und alles Gute, Hovke

Hallo,

ich bin immer wieder verblüfft, wie schnell menschen mit einem
„laß ihn/sie sausen“ bei der hand sind… so jedenfalls werden
die eh schon hohen trennungsraten auch nicht niedriger.

welche Trennungsrate meinst Du? Ich schätze, Partnertrennungen werden statistisch garnicht erfasst, oder?
Es geht doch wohl eher um Trennungen in Ehen und ev. noch Familien.
Und deren Trennungsraten könnte man senken, wenn man sich vor Ehe oder Familie trennt. Meine 12 Jährige Tochter trennt sich alle paar Wochen - ist das ein Drama für die Trennungsraten?

nein, es ist nicht zwangsläufig schwierig, wenn man liebt.
schwierig ist, sich dabei nicht aus den augen zu verlieren,
weil man in derlei phasen verstärkt augen für den anderen (den
„schwierigen part“ hat).

je nun - was soll man in einer solchen Situation anderes machen? Egoistisch drüber hinwegsehen macht auch nicht zufriedener - oder wie meinst Du den Satz?

dieses ungleichgewicht zerstört oft

genug beziehungen. aber dagegen kann mensch etwas tun - und
„sich trennen“ ist nur eine der unzähligen möglichkeiten.

Das hört sich nett an, aber mir würde es in der Situation nicht so richtig helfen - gib doch lieber ein paar konkrete Tips (welche Beratungsstellen oder wie man sich da verhalten kann, was Du halt weißt).

Gruß, Hovke

Er kann sich selbst nicht leiden. Aber das hast Du ja ganz eindeutig schon herausgefunden. Interessant wäre die Frage, wem er sich tatsächlich schuldig fühlt: sich selbst oder dir gegenüber.

Hallo sususte!
Die Beschreibung deines Partners kommt mir sehr bekannt vor.
Die Exfrau meines Lebensgefährten hat sich ziemlich genauso verhalten, wie du es bei deinem Partner schilderst.
Sie konnte sich nie für etwas entscheiden, denn dann hätte sie sich ja gleichzeitig GEGEN etwas anderes entscheiden müssen. Wenn aber der Nachbar oder ein Verwandter von einer anstehenden Urlaubsreise erzählte, dann musste sofort auch eine Reise gebucht werden.
Mit allen in der Familie, die vermeintlich leichter und besser lebten hat sie sich überworfen.
Neid und Missgunst waren an der Tagesordnung. Nach außen hin demonstrierte sie die heile Familie, innen war alles nur Schein. Streit und Bösartigkeiten waren an der Tagesordnung. Sie vermied Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten, etc. soweit es ging. Wenn eine Zusammenkunft unvermeidbar war, verließ sie mit fadenscheinigen Gründen die Veranstaltung schon nach kurzer Zeit.
Sie hatte Probleme die einfachsten Dinge zu entscheiden. Sie war mit Ihrer Berufstätigkeit überfordert und reduzierte die Arbeitsstunden auf ein Minimum. Jedwede finanziellen Entscheidungen vermied sie wo es nur ging und liess ihr Erspartes jahrelang auf dem Girokonto zinslos liegen.
Den Vorschlag einer Therapie lehnte sie sofort rigoros ab. Eine Ehetherapie tat sie auch als sinnlos ab. Das Ende vom Lied war die Trennung.

Bei deinem Partner könnte eine Depression zugrunde liegen. Ängste, die aus einer Depression herrühren führen zu diesem Verhaltensmuster.
Das größte Problem stellt allerdings die mangelnde Erkenntnis der Betroffenen dar. Man kann einen Menschen nur therapieren wenn er es auch will. Je früher eine Therapie begonnen wird umso schneller führt sie zum Erfolg. Auch kann man Betroffenen gezielter helfen, wenn man ihnen vorsichtig auf den Zahn fühlt und die Ursachen der Depression (oder besser ausgedrückt: Stimmungsabfälle)herausfindet.
Versuch einfach in diese Richtung auf deinen Partner einzuwirken. Alleine die Tatsache mit jemand Aussenstehenden zu sprechen, wirkt manchmal schon Wunder.
Viel Glück

Übrigens kommt es mir so vor, als wären vor allem Männer gegen
das Beenden einer stressigen Beziehung - kann das stimmen?
Und falls ja, warum?

Der Schein trügt…

Wir beenden einfach ohne vorher mit Gott und die Welt in Foren drüber zu diskutieren.