Massenarbeitslosigkeit

hallo.

wirtschaft ist keine wissenschaft sondern eine glaubensfrage.
isso - kannste glauben.
alle jubel jahre wird eine neue sau durchs dorf getrieben.
jetzt heißt die „globalisierung“
das hatten wir schon früher. direkt vor unserer nase.
da war tante emma tot und die mal auf der grünen wiese in.
auch eine art von globalisierung.
computerfuzzis aus indien.
amerikanische mutter besteht drauf. also machen wir das.
problem - die können nur arbeiten wenn man ihnen die bissen in den mund schiebt. aber kauen können wir auch selber.
das geht halt so lange wies denn in ist.
dann kommt was neues.
das zauberwort heute ist shareholdervalue.
ein schmarren.
das ist als wenn der BVB statt mit 11 jetzt mit 8 mann stürmt.
da mag er ja mal gewinnen - aber allalong gehts in die hose.
so auch unsere wirtschaft.
wie sagt der kölner ? von nix kütt nix ! und
dreimalnull is null blievt null.
auch daran wird sich in zuzkunft nix ändern.
t.

schröder, stoiber und merkel treffen sich demnächst zu einem
gipfel gegen die massenarbeitslosigkeit. wichtigste frage
dabei: was gibt’s zu essen?
denn was kann die politik denn wirklich tun? man hört immer
von „rahmenbedingungen“, die sie schaffen soll… und wenn’s
schlecht läuft is der kanzler der buhmann und wird abgewählt.
ist nicht das eigentliche problem die profitgier der
unternehmen bzw. deren manager?
es gibt schließlich durchaus noch unternehmen, die beweisen,
daß man auch ohne personalabbau rentabel in deutschland
produzieren kann.

gruß

michael

Hallo Frank!

Meinst Du nicht auch, daß es sich deshalb eher lohnt,
Fehlentwicklungen im bestehenden System abzustellen?

Es gibt nur ein einziges Grundproblem: den Antagonismus
zwischen Produktionsweise und Aneignungsweise.

Das ist eine nicht stichhaltige Ausrede fürs Nichtstun oder
Rechtfertigung für destruktive Stänkerei.

Vegeleichbar mit dieser Situation wäre, dasss wir beide auf der Hinterbank eines Busses angeschnallt sind, wähjrend dessen Fahrer besoffen und bewaffnet unter Drogen auf einen Abgrund zurast. --> Es ist letztlich dier Einsicht in sinnlosen Aktionismus.
Überdies interessiert es mich nicht die Bohne, wie ich die Vermögen anderer rette.

Produktions- und Aneignungsweise hängen zusammen, u. a. über
unsere Verfassung und in ähnlicher Weise in den Verfassungen
aller rechtsstaatlicher Industriestaaten. Wenn man also
Probleme wirklich lösen möchte, statt sich hinter
vermeintlichen Unmöglichkeiten zu verschanzen, müssen wir die
vorhandene Rechtsstaatlichkeit als gegeben hinnehmen. Und das
funktioniert auch.

Eine Verfassungsänderung wäre dazu noch nichtmal nötig.
Das Rechtssystem legitimierrt nur die Abzockerei.

Der jüngste Armutsbericht der Bundesregierung zeigt u. a.,
daß sich das Vermögen in immer weniger Händen konzentriert.

Das ist bekannt: http://www.mlwerke.de/le/le22/le22_189.htm

Dem kann jeder Einzelne entgegenwirken.

Das ist Unsinn.

Es ist eine Frage von
Werten und Prioritäten. Für rein körperliche Arbeit wird immer
weniger bezahlt, während für Wissen und Know-how fast jeder
Preis gezahlt wird. Das Schlüsselwort heißt deshalb Bildung.

Hier gibts aber nicht nur Professoren. Und was wir an Wissen haben, siehst du im Astrobrett.
Bildung funztr dann, wenn wir bei der Aufklärung beginnen.

Das ist auch der Weg zu mehr Selbständigen, zu neuen
Produkten, zu mehr Beschäftigung, zu breiterem Wohlstand.

http://www.mlwerke.de/le/le22/le22_189.htm
Wie soll das funktionieren? Du widersprichst dir.

Gruß
Frank

Hai.

Der Kapitalismus ist zwar in sich
instabil, aber für die Massenarbeitslosigkeit
ist ein anderes Prinzip verantwortlich.

Nein.

Man kann die Wirtschaft als physikalisches
Modell fern des thermodynamischen Gleichgewichts
beschreiben.

Hab ich gemacht: http://physik.kds-nano.com/Kapitalismus.htm
Er sammelt die Entropie längst getätigter Arbeit.

Je stärker die ortsabhängigen
Unterschiede sind, desto mehr Struktur (=Unternehmen,
Betriebe) entsteht. Durch die Globalisierung
spielt es kaum noch eine Rolle, ob ich in
Afrika oder Indien produziere, solange die
übrigen Rahmenbedingungen gleich sind.

Falsch. Es geht zwar um Strukturen, aber sobald diese offenliegen, versickert die Mehrwertquelle.

–> Es ist also nicht der Kapitalismus
das Problem, sondern die weltweite Ausbreitung
des Kapitalismus als alles gleichmachende
Monokultur.

Das ist Kapitalismus.

Eine beliebige andere weltweit sich duchsetzende
Staatsform würde, solange sie weltweite Mobilität
erlaubt ebenfalls Arbeitsplätze vernichten.

Falsch. Kommunismus ist kein Staat.

Gruß
Frank

Hallo Wolfgang,

Solange es hierzulande Zwergenaufstände wegen
Piepfax der Art Hartz IV, Praxisgebühr und Ladenschluß gibt,
ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.

Da geb ich Dir recht! Ich befürchte nur, daß wenn der Leidensdruck groß genug ist die anderen ziemlich weit an uns vorbei gezogen sind!
Und Deutschland fast keine Chance mehr haben wird wieder aufzuholen.
Denn die anderen ( z.B. Asiaten) geben mächtig Gas in Bildung, Forschung etc. …

In meinen Augen sollte der Staat mal von der anderen Seite anfangen und sich fragen welche Leistungen elementar für das Staatswesen sind! Und dann ein Ranking aufstellen und entsprechend die Einnehmen verteilen! Ich erwarte ganz oben z.B. Polizei (Dienststellen ohne PC sind ja wohl ein Witz), Infrastruktur, Bildung und Forschung.

Außerdem vertrete ich die Theorie (nicht ganz ernsthaft:wink: daß wenn man die gesamte öffentliche Verwaltung ein zweites mal aufbauen würde und diese zwei Verwaltungen in Konkurenz zueinander stellen würde, man viel Geld sparen könnte. Und die Kundenorientierung wäre auch höher!

Nur mal als Gedankenspiel!:wink:))

Grüßle,
Rudolf

Hai.

Der Kapitalismus ist zwar in sich
instabil, aber für die Massenarbeitslosigkeit
ist ein anderes Prinzip verantwortlich.

Nein.

Erklärung weiter unten

Hab ich gemacht: http://physik.kds-nano.com/Kapitalismus.htm
Er sammelt die Entropie längst getätigter Arbeit.

Das nennt man Kapitalkosten. Kapital kostet
Geld, das wird bei jeder serioesen Analyse
beruecksichtigt.

Je stärker die ortsabhängigen
Unterschiede sind, desto mehr Struktur (=Unternehmen,
Betriebe) entsteht. Durch die Globalisierung
spielt es kaum noch eine Rolle, ob ich in
Afrika oder Indien produziere, solange die
übrigen Rahmenbedingungen gleich sind.

Falsch. Es geht zwar um Strukturen, aber sobald diese
offenliegen, versickert die Mehrwertquelle.

Die Mehrwertquelle versickert, aber nicht
die absolute Wertquelle. Ohne Kapital wäre
das also noch stabil.

–> Es ist also nicht der Kapitalismus
das Problem, sondern die weltweite Ausbreitung
des Kapitalismus als alles gleichmachende
Monokultur.

Das ist Kapitalismus.

Eben nicht. Man kann Kapitalismus
im abgeschlossenen Dorf aufziehen,
und irgenwann wird es instabil.

Eine beliebige andere weltweit sich duchsetzende
Staatsform würde, solange sie weltweite Mobilität
erlaubt ebenfalls Arbeitsplätze vernichten.

Falsch. Kommunismus ist kein Staat.

Mein Punkt ist, darüber hinausgehend.
Kapitalismus wird instabil, sobald es
kein Wachstum mehr gibt. (Deine Aussage,
bitte korrigiere mich) Stagnation würde
zur Istabilität führen.

Mein Punkt:
Globalisierung im Gegensatz führt nicht
nur zur Stagnation. Je gleichförmiger die
Welt wird, desto weniger Struktur wird auch
in der Wirtschaftswelt sein. Es werden
also Strukturen positiv ausgedrückt :
vereinfacht, negativ ausgedrückt: zerfallen.

Gruss, Marco

Hallo Frank!

Das Schlüsselwort heißt deshalb Bildung.

Hier gibts aber nicht nur :stuck_out_tongue:rofessoren. Und was wir an :Wissen haben, siehst du im :Astrobrett.

Es geht nicht darum, aus allen Menschen Professoren zu machen. Jeder zehnte Schüler verläßt die Hauptschule ohne Abschluß. Nur jeder dritte Schüler erreicht das Abitur und wer eine Lehre als Bürokaufmann hinter sich hat, meint, genug gelernt zu haben. Der Wert von Bildung ist in der Breite noch nicht angekommen. Oder anders: Die durchschnittliche Qualifikation der Menschen reicht nicht. Das zu ändern ist eine Frage von Werten und Prioritäten.

Proll-Kampftrinkerurlaub an südlichen Hotelstränden läßt sich bestens verkaufen, ungefähr so gut wie Alufelgen mit Niederquerschnittreifen. Der Besuch einer Meister- oder Technikerschule ist für einen Facharbeiter auch nicht teurer, aber leider ein Ladenhüter.

Heute vormittag hab ich zusammen mit einem Arbeitslosen ein paar Stunden „Holz gemacht“, also Stammabschnitte zur Lagerung gespalten. Ich war froh, als die Arbeit fertig war. Nicht etwa wegen der Knochenarbeit, sondern wegen der Flucherei des Arbeitslosen. Der Mensch ist ungefähr 40 Jahre alt, hat nichts gelernt und schimpft wie ein Kesselflicker auf die verdammten Ausländer, die uns die Arbeit wegnehmen. Ich wandte kurz ein, daß wir in McPomm so gut wie keine Ausländer haben. Ich hab es gar nicht erst versucht, den Mann zu überzeugen, er möge etwas Brauchbares lernen, wo er doch alle Zeit der Welt hat. Das zum Thema Bildung.

Anderen Nachbarn, die im Mehrfamilienhaus einer insolventen Wohnungsgesellschaft leben, empfahl ich, das Gebäude für 'n Appel und 'n Ei (25 €/qm Wohnfläche einschl. riesigem Grundstück) zu kaufen. Einer fühlte sich als Mieter am wohlsten, ein anderer zog das Werbefoto eines Autos aus der Tasche und meinte, ihm sei das tolle Ding viel lieber als son olles Haus, einer guckte nur mürrisch, ohne die Zähne auseinander zu bekommen und einer beschimpfte mich wegen des doofen Vorschlags. Das zum Thema Eigentum und seiner ungerechten Verteilung.

Gruß
Wolfgang

Hallo, Wolfgang

…Ich hab es
gar nicht erst versucht, den Mann zu überzeugen, er möge etwas
Brauchbares lernen, wo er doch alle Zeit der Welt hat.

Zeit schon, aber kein Geld!

Gruß
karin

Hallo Wolfgang!

Es geht nicht darum, aus allen Menschen Professoren zu machen.
Jeder zehnte Schüler verläßt die Hauptschule ohne Abschluß.
Nur jeder dritte Schüler erreicht das Abitur und wer eine
Lehre als Bürokaufmann hinter sich hat, meint, genug gelernt
zu haben. Der Wert von Bildung ist in der Breite noch nicht
angekommen. Oder anders: Die durchschnittliche Qualifikation
der Menschen reicht nicht. Das zu ändern ist eine Frage von
Werten und Prioritäten.

Ich verwies im Auslandsbrett auf einen Artikel in wiki.
Glaubst du allen ernstes, man hätte Interesse an einem gebildetebn Volk? Im Gegenteil bringt man den größten Schwachsinn als akademische Weissheiten in Umlauf - siehe Astrobrett.

Proll-Kampftrinkerurlaub an südlichen Hotelstränden läßt sich
bestens verkaufen, ungefähr so gut wie Alufelgen mit
Niederquerschnittreifen. Der Besuch einer Meister- oder
Technikerschule ist für einen Facharbeiter auch nicht teurer,
aber leider ein Ladenhüter.

Ich bezweifle arg, dass in Meck-Pomm die Arbeitslosen mit nem neuen Maibaxh rumfahren und sich nur noch darüber Gedanken machen, welche Alufelgen demam besten stehen.

Heute vormittag hab ich zusammen mit einem Arbeitslosen ein
paar Stunden „Holz gemacht“, also Stammabschnitte zur Lagerung
gespalten. Ich war froh, als die Arbeit fertig war. Nicht etwa
wegen der Knochenarbeit, sondern wegen der Flucherei des
Arbeitslosen. Der Mensch ist ungefähr 40 Jahre alt, hat nichts
gelernt und schimpft wie ein Kesselflicker auf die verdammten
Ausländer, die uns die Arbeit wegnehmen. Ich wandte kurz ein,
daß wir in McPomm so gut wie keine Ausländer haben. Ich hab es
gar nicht erst versucht, den Mann zu überzeugen, er möge etwas
Brauchbares lernen, wo er doch alle Zeit der Welt hat. Das zum
Thema Bildung.

Wir hatten das schonmal. McPomm ist nicht Sachsen. Ähnliches wirst du sicher auch nähe Leer finden oder in der Pfalz.
Abgesehen davon ist es ja egal, mit welchem Doktortitel er keinen Job kriegt. Sinn macht das doch nur, wenn eine handfeste Einkommenmöglichkeit danach in Sicht ist. Und das bezweilfe ich.

Anderen Nachbarn, die im Mehrfamilienhaus einer insolventen
Wohnungsgesellschaft leben, empfahl ich, das Gebäude für 'n
Appel und 'n Ei (25 €/qm Wohnfläche einschl. riesigem
Grundstück) zu kaufen.

Das muß nicht sinnvoll sein. Morgen kriegt er nen Job in Stuttgart zieht um und hat noch ne unvermietete Ruine in McPomm am Wanst.

Einer fühlte sich als Mieter am
wohlsten, ein anderer zog das Werbefoto eines Autos aus der
Tasche und meinte, ihm sei das tolle Ding viel lieber als son
olles Haus, einer guckte nur mürrisch, ohne die Zähne
auseinander zu bekommen und einer beschimpfte mich wegen des
doofen Vorschlags. Das zum Thema Eigentum und seiner
ungerechten Verteilung.

Tja, wenn solch eine Hütte mal einen Wert darstellen würde. Für einen Laien birgt gerade Altbau unheimliche Risiken. Ich weiß es von hier, dass ein Abriß und Neubau meist günstiger wäre statt einer Sanierung.
Wenn er noch ein Fetisch Auto braucht, ist der Gudsde noch nicht reif in der Birne. Für mich ist das ein Werkzeug. AHK, Verläßlichkeit, günstiger Verbrauch und dennoch viel Platz sind wichtiger als Alus.
Mein XM D12 hat 1000 Euro gekostet, frißt 6l Diesel und wandert in zwei Jahren auf den Schrott. Wahrscheinlich lässt er sich dann sogar noch verkaufen.

Gruß
Frank

Hi,

Das nennt man Kapitalkosten. Kapital kostet
Geld, das wird bei jeder serioesen Analyse
beruecksichtigt.

Das ist so Unsinn. Es vernichtet gezielt Mehrwert.
hier eine schöne Darstellung: http://www.thur.de/philo/zins.htm
Geld, welches sich einmal im Kapitalkreislauf befindet, ist nie wieder rückführbar in den einfachen Warenkreislauf. Das ist das Problem des Kapitalismus.

Falsch. Es geht zwar um Strukturen, aber sobald diese
offenliegen, versickert die Mehrwertquelle.

Die Mehrwertquelle versickert, aber nicht
die absolute Wertquelle. Ohne Kapital wäre
das also noch stabil.

Was ist ein „absoluter Wert“?
Das einzige, was Wert darstellt, ist getätigte Arbeit und der daraus resultierende Gebrauchswert. Sind die Kosten für die Arbeit höher als der Gebrauchswert, ist die Mehrwertquelle dicht, versickert. Das ist vielfach in DE der Fall und auch den USA u.ä.

–> Es ist also nicht der Kapitalismus
das Problem, sondern die weltweite Ausbreitung
des Kapitalismus als alles gleichmachende
Monokultur.

Das ist Kapitalismus.

Eben nicht. Man kann Kapitalismus
im abgeschlossenen Dorf aufziehen,
und irgenwann wird es instabil.

Er fällt in sich zusammen - nimmt aber sämtliche Dorfbewohner mit.

Mein Punkt ist, darüber hinausgehend.
Kapitalismus wird instabil, sobald es
kein Wachstum mehr gibt. (Deine Aussage,
bitte korrigiere mich) Stagnation würde
zur Istabilität führen.

SDtagnation auf Dauer wäre die Stabilität schlechthin. Kein Unternehmen MUSS Profit erwirtschaften, +/- 0 reichte völlig.
Im Gegenteil ist genau dieses Wachstum das, was zur Instabilität führt. Das zinstragende, fiktive Kapital wächst dadurch.

Mein Punkt:
Globalisierung im Gegensatz führt nicht
nur zur Stagnation. Je gleichförmiger die
Welt wird, desto weniger Struktur wird auch
in der Wirtschaftswelt sein. Es werden
also Strukturen positiv ausgedrückt :
vereinfacht, negativ ausgedrückt: zerfallen.

Kapitalismus lebt gerasde davon. Wenn sie weg sind, funktioniert er nicht mehr.
Diese Strukturen sind aber bnicht ursächlich, sie sind nur das Bild der Wirkung.

Gruß
Frank

Hallo Frank!

Glaubst du allen ernstes, man :hätte Interesse an einem
gebildetebn Volk?

Wer ist „man“? Jeder entscheidet selbst, was ihm „geistiges Futter“ wert ist und ob er/sie überhaupt Wert darauf legt.

Zurück zum Thema Massenarbeitslosigkeit: Unübersehbar fehlen Arbeitsplätze, sicher gäbe es mit geringerer Belastung der Arbeit mit den Kosten unseres aufgeblasenen Selbstbedienungs-Vollkasko-Sozialsystems mehr Arbeitsplätze und wir brauchen mehr findige Köpfe, die sich selbständig machen, es bleibt aber die Tatsache, daß ein erheblicher Teil aller Langzeitarbeitslosen und ALGII-Empfänger Qualifikationsdefizite haben. Abhilfe bietet nur Bildung und Ausbildung.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

…, es bleibt aber die Tatsache, daß ein erheblicher Teil
aller Langzeitarbeitslosen und ALGII-Empfänger
Qualifikationsdefizite haben. Abhilfe bietet nur Bildung und
Ausbildung.

Wofür (!!) haben die Ausbildungsdefizite?
Für AL sind die qualifiziert genug. Wo kein Mehrwert mehr erzielt wird, gibts auch keine Unternehmer mit noch soviel Kapital. Im Gegentei gehen immer mehr krachen.
Bleiben wir besser realistisch.

Gruß
Frank

Hallo Carlos!

Wo können wir deiner Meinung nach sparen?
Ein Abbau der Soziale Sicherung bedeutet einfach mehr Armut.

Abbau muß nicht sein, Umbau der sozialen Sicherung reicht. Wozu brauchen wir über 200 Krankenkassen mit ebenso vielen Verwaltungen? Das kann man effizienter und preiswerter gestalten. Warum können Leistungserbringer im Gesundheitswesen aufschreiben, was immer sie für richtig halten? Warum gibt es keine obligatorische Patientenrechnung? Warum gibt es keinen Selbstbehalt wie in der privaten KV? Mehr Eigenverantwortung in einem schlankeren System kann so viel Geld sparen, daß die Selbstbeteiligung (bitte keine lächerlichen 10 €) keinem Versicherten weh tut.

Wozu brauchen wir eine Bundesanstalt für Arbeit mit 90.000 Beschäftigten, deren Aufgabe Arbeitsvermittlung ist, wenn jeder Einzelne ein Jobportal selbst und leistungsfähiger nach Angeboten durchsuchen kann?

Bisher laufen alle „Bemühungen“ darauf hinaus, den gigantischen staatlichen Verwaltungs- und Kostenverschleierungsapparat unbeschadet und in voller Größe über die Runden zu bringen. Von Verschlankung des Systems und mehr Eigenverantwortung jedes Versicherten ist bisher auf politischer Ebene kaum die Rede. Jedenfalls geschieht nichts in dieser Richtung. Deshalb werden die Belastungen der Versicherten und der Betriebe weiter steigen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Wo können wir deiner Meinung nach sparen?
Ein Abbau der Soziale Sicherung bedeutet einfach mehr Armut.

Warum können Leistungserbringer im Gesundheitswesen
aufschreiben, was immer sie für richtig halten? Warum gibt es
keine obligatorische Patientenrechnung?

Die Forderung finde ich vernünftig, warum wurde so etwas nicht schon längst eingeführt?

Warum gibt es keinen
Selbstbehalt wie in der privaten KV? Mehr Eigenverantwortung
in einem schlankeren System kann so viel Geld sparen, daß die
Selbstbeteiligung (bitte keine lächerlichen 10 €) keinem
Versicherten weh tut.

Jetzt wird’s schwieriger. :wink: Worin siehst Du den Sinn einer ‚Versicherung‘? Vertragsfreiheit wäre ja 'ne feine Sache. Selbstbeteiligung vereinbaren können und dafür weniger zahlen. Problematisch wird das bei Chronisch Kranken, die versichert dann niemand. Eine Selbsbeteiligung vorzuschreiben halte ich für eine absolut schlechte Idee! Sie nützt den Gesunden und ‚bestraft‘ (die Anführungszeichen siehst Du?) die Kranken. Genau das ist nicht im ursprünglichen Sinne einer ‚Versicherung‘!

Beinhaltet der Vorschlag auch eine Senkung der Lohnnebenkosten und damit ‚Entlastung‘ der AG, also eine versteckte Lohnsenkung?

Gruß, Rainer

Hallo Rainer!

…Selbstbeteiligung…
Problematisch wird das bei :Chronisch Kranken…

Wir brauchen generell tragfähige und preiswerte Lösungen und müssen für besonders hart Betroffene gangbare Wege finden. Derzeit machen wirs genau umgekehrt: Der Langsamste und Schwächste gibt das Tempo vor. Welche Regelung auch immer vorgeschlagen wird, muß sofort die chronisch kranke 80-jährige, alleinerziehende Mutter herhalten, deren Leistungsfähigkeit der Maßstab für einen Staat mit über 80 Millionen sein soll.

Beinhaltet der Vorschlag auch :eine Senkung der :Lohnnebenkosten und damit :‚Entlastung‘ der AG…

Aber natürlich!

…also eine versteckte
Lohnsenkung?

Das ist eine weitere Krankheit: Die elende Neiddebatte! Ein gutes Geschäft ist stets eines, von dem alle Beteiligten einen Nutzen haben. Hierzulande wird lieber auf den eigenen Vorteil verzichtet, wenn es auch noch andere Nutznießer gibt. Arbeitgeber sind nicht der Inbegriff des Bösen! Wir haben so viele Erwerbslose, weil wir zu wenig Arbeitgeber haben. Wir brauchen mehr davon! Das ist gewiß nicht mit dem Gedankengut „schlagt sie tot, wo immer ihr sie trefft“ zu schaffen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

…Selbstbeteiligung…
Problematisch wird das bei :Chronisch Kranken…

Wir brauchen generell tragfähige und preiswerte Lösungen und
müssen für besonders hart Betroffene gangbare Wege finden.
Derzeit machen wirs genau umgekehrt: Der Langsamste und
Schwächste gibt das Tempo vor. Welche Regelung auch immer
vorgeschlagen wird, muß sofort die chronisch kranke
80-jährige, alleinerziehende Mutter herhalten, deren
Leistungsfähigkeit der Maßstab für einen Staat mit über 80
Millionen sein soll.

Darf ich trotzdem sachlich bleiben?
Ich wiederhole noch einmal die Frage: Worin siehst du den Sinn einer Versicherung? Ich sehe den Sinn darin, Beiträge zu zahlen, so lange ich dazu fähig bin und die Solidargemeinschaft einen Schadensfall gemeinsam trägt.

Beinhaltet der Vorschlag auch :eine Senkung der :Lohnnebenkosten und damit :‚Entlastung‘ der AG…

Aber natürlich!

…also eine versteckte
Lohnsenkung?

Das ist eine weitere Krankheit: Die elende Neiddebatte!

Das ist die ewige Unterstellung von Neid, wenn AN sich gegen Umverteilung von unten nach oben wehren. Lass mal die Beschimpfungen weg!

Du stellst Dir vor, die Beiträge zu den KK zu minimieren, die AG-Beiträge zu senken und die Leistungen im Krankheitsfall ebenfalls abzusenken. Die nicht mehr arbeitsfähigen ehemaligen AN sind für die AG ohnehin nicht mehr interessant. Heilbehandlungen, die nicht zu Arbeitsfähigkeit führen hältst Du vermutlich ganz für überflüssig.

Was Du Dir vorstellst und wüschst, scheint für AN eher eine Drohung als ein Vorschlag zu sein. Leider ist das wohl die Zukunft.

Gruß, Rainer

Darf ich trotzdem sachlich bleiben?
Ich wiederhole noch einmal die Frage: Worin siehst du den Sinn
einer Versicherung? Ich sehe den Sinn darin, Beiträge zu
zahlen, so lange ich dazu fähig bin und die
Solidargemeinschaft einen Schadensfall gemeinsam trägt.

Halllo Rainer,

wenn ich mich mal kurz einmischen darf.
Der SInn eines Selbstbehalts ist zweierlei.
Zum einen sinken die Verwaltungskosten, weil nicht jeder Bagatellschaden die Verwaltug belastet.
Zum anderen sinkt die Bereitschaft, Bagatellschäden überhaupt entstehen zu lassen. Wenn Du Selbstbehalt hast, rennst Du eben nicht mehr unbedingt wegen eines Schnupfens zu einem Komplettcheck.
Ich bin privat versichert mit ordentlichem Selbstbehalt.
Die Ersparnis an Beiträgen ist, obwohl mein Arbeitgeber ja auch noch die Hälfte trägt, größer als der Selbstbehalt! Ich spare also garantiert jedes Jahr Geld, auch wenn ich den Selbstbehalt voll ausschöpfen muss.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Max,

wenn ich mich mal kurz einmischen darf.

na klar! :wink: Das ist doch ein ‚Forum‘! Aber Du hast recht, ich habe mich so ‚treiben lassen‘, … Entschuldigung.

Der SInn eines Selbstbehalts ist zweierlei.
Zum einen sinken die Verwaltungskosten, weil nicht jeder
Bagatellschaden die Verwaltug belastet.
Zum anderen sinkt die Bereitschaft, Bagatellschäden überhaupt
entstehen zu lassen. Wenn Du Selbstbehalt hast, rennst Du
eben nicht mehr unbedingt wegen eines Schnupfens zu einem
Komplettcheck.

Mach ich auch so nicht, da fehlt mir die Zeit. Wenn ich Feierabend habe, will ich mich nicht noch wegen eines Schnupfens in’s Wartezimmer setzen. Einen Krankenschein wegen Schnupfen traut sich ohnehin kein Mensch mehr. Deshalb gehen ja die Krankentage in der Statistik zurück.

Ich bin privat versichert mit ordentlichem Selbstbehalt.
Die Ersparnis an Beiträgen ist, obwohl mein Arbeitgeber ja
auch noch die Hälfte trägt, größer als der Selbstbehalt! Ich
spare also garantiert jedes Jahr Geld, auch wenn ich den
Selbstbehalt voll ausschöpfen muss.

Das klingt erfreulich! Mit PKV kenne ich mich nicht aus. Wie würde die Situation aussehen, wenn Du z.B. durch einen Unfall auf Dauer Arbeitsunfähig würdest?
Wenn sich jeder privat versichern könnte und diese Opton wählen. Was hätte das für Folgen? Ist es nich so, daß sich die privaten Krankenversicherungen ihre Kunden ‚aussuchen‘ dürfen? Nicht jeder Kranke hat oder hatte ein hohes Einkommen. (OK, ich auch nicht und ich bin nicht krank. :wink:)

Gruß, Rainer
PS. Nicht mißverstehen, die ‚Fragen‘ sind wirklich Fragen! :wink:

Hallo Rainer!

Ich wiederhole noch einmal :die Frage: Worin siehst du :den Sinn einer Versicherung?

Der Sinn einer jeden Versicherung liegt darin, den Einzelnen vor den wirtschaftlichen Folgen von Risiken zu schützen, die ihn überfordern.

Wenn Du Dein Auto vollkasko ohne Selbstbeteiligung versicherst, wird es richtig teuer. Wenn Du mit jeder Schramme in die Werkstatt fährst und Kosten nicht die Bohne interessieren, läßt sich die Versicherung solche Selbstbedienung teuer bezahlen. Wenn Du die Fensterscheiben Deiner Wohnung gegen Glasbruch versicherst, wird die Prämie teurer, als gelegentlich mal eine Fensterscheibe selbst zu bezahlen. Sobald man den Menschen die Selbstbeteiligung, damit die Eigenverantwortung und das Gefühl nimmt, daß Leistung auch Geld kostet, werden Leistungen über das erforderliche Maß hinaus konsumiert. Mir erscheint es vordringlich, die soz. Absicherung einerseits bezahlbar und anderserseits leistungsfähig zu halten, damit die teuren Risiken abgedeckt bleiben. Daß etwa Kinder und Vorsorge bei Schwangeren von jeder Selbstbeteiligung ausgenommen sind, halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Dies erwähne ich nur rein vorsorglich, weil der öffentliche Diskussionsstil oft von der Methode geprägt ist, den Sonderfall herzunehmen, um damit im Grundsatz sinnvolle Maßnahmen zu zerreißen.

Du stellst Dir vor, die :Beiträge zu den KK zu :minimieren, die
AG-Beiträge zu senken und die :Leistungen im Krankheitsfall
ebenfalls abzusenken.

Du mahntest Sachlichkeit an! Nie befürwortete ich Absenkungen von Leistungen. Kostentransparenz und Selbstbeteiligung führen vielmehr zu Beitragssenkungen, die die Selbstbeteiligung deutlich überkompensieren. Anders ausgedrückt: Trotz Selbstbeteiligung zahlt jeder Versicherte insgesamt weniger als in der Selbstbedienungsversicherung.

Heilbehandlungen, die nicht :zu Arbeitsfähigkeit führen :hältst Du vermutlich ganz für :überflüssig.

Wie war das mit der Sachlichkeit?

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Ich wiederhole noch einmal :die Frage: Worin siehst du :den Sinn einer Versicherung?

Der Sinn einer jeden Versicherung liegt darin, den Einzelnen
vor den wirtschaftlichen Folgen von Risiken zu schützen, die
ihn überfordern.

Prima, wir sind einer Meinung.

Wenn Du Dein Auto vollkasko ohne Selbstbeteiligung
versicherst, wird es richtig teuer. Wenn Du mit jeder Schramme
in die Werkstatt fährst und Kosten nicht die Bohne
interessieren, läßt sich die Versicherung solche
Selbstbedienung teuer bezahlen.

Richtig!

Wenn Du die Fensterscheiben
Deiner Wohnung gegen Glasbruch versicherst, wird die Prämie
teurer, als gelegentlich mal eine Fensterscheibe selbst zu
bezahlen. Sobald man den Menschen die Selbstbeteiligung, damit
die Eigenverantwortung und das Gefühl nimmt, daß Leistung auch
Geld kostet, werden Leistungen über das erforderliche Maß
hinaus konsumiert.

Auch richtig.

Mir erscheint es vordringlich, die soz.
Absicherung einerseits bezahlbar und anderserseits
leistungsfähig zu halten, damit die teuren Risiken abgedeckt
bleiben.

Wieder Deiner Meinung!

Daß etwa Kinder und Vorsorge bei Schwangeren von
jeder Selbstbeteiligung ausgenommen sind, halte ich für eine
Selbstverständlichkeit. Dies erwähne ich nur rein vorsorglich,
weil der öffentliche Diskussionsstil oft von der Methode
geprägt ist, den Sonderfall herzunehmen, um damit im Grundsatz
sinnvolle Maßnahmen zu zerreißen.

Das kommt auf die Art und Häufigkeit der ‚Sonderfälle‘ an. Deshalb ist Deine einschränkung sehr sinnvoll, denn so selten sind Kinder zum Glück nicht.

Du stellst Dir vor, die :Beiträge zu den KK zu :minimieren, die
AG-Beiträge zu senken und die :Leistungen im Krankheitsfall
ebenfalls abzusenken.

Du mahntest Sachlichkeit an!

OK, ich habe übertrieben. Wenn Du mich auch so ärgerst. …

Kostentransparenz und Selbstbeteiligung führen
vielmehr zu Beitragssenkungen, die die Selbstbeteiligung
deutlich überkompensieren.

Wie soll das gehen? Wenn die Summe der Einnahmen der Krankenkassen sinkt, muß die Summe der Ausgaben um genau diesen Betrag sinken. Wenn dann noch die Heilbehandlungen gleich bleiben, muß ich den Differenzbetrag zahlen. Das ist der Teil, den ich bei den Beiträgen spare und der Teil, den der AG spart. Meine Belastung muß also zwangsläufig steigen.

Anders ausgedrückt: Trotz
Selbstbeteiligung zahlt jeder Versicherte insgesamt weniger
als in der Selbstbedienungsversicherung.

Wie das gehen soll, ist mir schleierhaft. Der einzige Weg wäre, die Zahl der Heilbehandlungen zu senken. Etwa wie das schon mit der Praxisgebühr angefangen hat. Sinnvolle Arztbesuche werden vermieden, um die Praxisgebühr zu sparen. Was meinst Du, wer diese ‚Sparversuche‘ unternimmt?. …

Heilbehandlungen, die nicht :zu Arbeitsfähigkeit führen :hältst Du vermutlich ganz für :überflüssig.

Wie war das mit der Sachlichkeit?

Ist ja gut, ich komm’ langsam wieder 'runter.

Ich mach mal ein Beispiel, wie ich mir die Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung vorstelle. Mein Beitrag sinkt von €150 auf € 140, der meines AG auch. Dafür zahle ich behandlungen bis €500 künftig selbst, für mich wäre das der Besuch beim Augenarzt alle sechs Wochen. Den genauen Betrag kenne ich nicht, aber ich schätze, daß das eta €80/ Besuch macht. Einsparung für mich €120, Einsparung für den AG €120 Mehrkosten für mich €640. Ich verliere dabei €520, der AG gewinnt €120.
Ich kann mir dann aussuchen, ob mir meine Augen das Geld wert sind, der AG hat seinen Gewinn. Gehe ich nicht zum Arzt und erblinde als Folge davon, werde ich ersetzt, für den AG kein Problem.

… Der Vorschlag gefällt mir immer noch nicht!

Gruß, Rainer

Hallo Rainer!

Wenn die Summe der Einnahmen :der Krankenkassen sinkt, muß :die Summe der Ausgaben um :genau diesen Betrag sinken.

Nur dann, wenn es weiterhin über 200 KK gibt, wenn es bei der Abrechnung über kassenärtliche Vereinigungen und fehlender obligatorischer Patientenrechnung bleibt.
Verschlankung und Kostentransparenz bringen ganz sicher eine Einsparung, ohne daß an irgendeiner Stelle Leistungen gekürzt werden müssen. Die weitere Einsparung erfolgt nicht durch Leistungskürzung, sondern durch geringere Inanspruchnahme von Dienstleistungen bei Bagatellfällen. Für einen schlichten grippalen Infekt muß sich kein ansonsten gesunder Menscher ins Wartezimmer eines Arztes setzen, um sodann beim nächsten Arzt eine zweite Meinung einzuholen. Eine zu Hause ausgequetschte Zitrone mit heiß Wasser tuts auch. Es gibt völlig gesunde Leute, die zum Ohrenausspülen zum Arzt gehen. Breite Bevölkerungsschichten haben sich an ein unbezahlbares Maß an Fürsorge gewöhnt. Am Rande: Die Bevölkerungsgruppen mit der geringsten Zahl von Krankheitstagen sind Selbständige und Mütter mit mehreren Kindern. Die Bevölkerungsgruppe, die sich am seltendsten unters Messer legt, sind Ärzte und ihre Angehörigen. Ob Angehörige dieser Gruppen regelmäßig schon in jungen Jahren dahin gerafft werden, kannst Du aus alltäglicher Beobachtung sicher selbst beurteilen. Demgegenüber scheint mit dem Eintritt in den öffentlichen Dienst ein äußerst angegriffener Gesundheitszustand einher zu gehen. Nirgends gibt es einen höheren Krankenstand. Ich vermute, es liegt an chronischer Überarbeitung.

Ich mach mal ein Beispiel, :wie ich mir die :Krankenversicherung mit :Selbstbeteiligung vorstelle. :Mein Beitrag sinkt von
€150 auf € 140, der meines AG :auch. Dafür zahle
ich behandlungen bis €500 :künftig selbst…

In Deinem Beispiel wäre Selbstbeteiligung nur ein anderes Wort für Beitragssteigerung. Wenn Veränderungen Sinn machen sollen, muß bereits die Verschlankung des Systems zum nennenswerten Sinken der Kosten führen. Eine Selbstbeteiligung macht nur Sinn, wenn der vom Versicherten gesparte Jahresbeitrag die Selbstbeteiligung übersteigt. Also nicht 100 € geringerer Jahresbeitrag und 500 € Selbstbeteiligung p. a., sondern genau umgekehrt. Das funktioniert deshalb, weil alle in solchem System Rechnungen vom Dienstleister erhalten und es dem Versicherten eben nicht egal ist, was da so alles berechnet wurde. Wenn es zunächst ans eigene Geld geht, geht der verschnupfte Versicherte zu Aldi, kauft einen Beutel Zitronen, aber geht nicht zum Arzt (der im übrigen völlig machtlos gegen Schnupfen ist).

Hypochonder haben es dann allerdings schwer. Mir erzählte mal ein Allgemeinmediziner, daß er deutlich weniger als die Hälfte seiner Patienten tatsächlich behandelt. Ein erheblicher Teil aller Patienten (besser wäre in diesem Fall, von Praxisbesuchern zu sprechen) kommt aus Gewohnheit oder nur rein prophylaktisch, will Leidensgeschichten los werden, sucht den sozialen Kontakt oder bekommt irgendein Medikament verschrieben, das aber nutzlos ist, weil die Erkrankung nach ein paar Tagen von ganz alleine auch ohne Behandlung erledigt wäre. Der Medicus weiß ganz genau, er muß irgendein Medikament verschreiben, weil das der Patient erwartet. Würde er einfach mit dem Rat nach Hause geschickt, einen heißen Tee zu trinken, sich mehr zu bewegen und statt 50 Zigaretten nur noch 20 zu rauchen, fühlt er sich nicht ernst genommen und geht zum nächsten Arzt. Bei dieser Kost-nix-Mentalität anzusetzen, hat nichts mit Leistungseinschränkungen zu tun.

Ein häufiger Einwand besteht darin, Menschen würden Krankheiten verschleppen, um die Selbstbeteiligung zu sparen. Manche Menschen sind eben durch die Gewöhnung an umfassende Fürsorge und Bevormundung bis zur Degenerierung unselbständig geworden. Solche Zeitgenossen müssen sich eben umgewöhnen. Wenn wir das Wasser immer nur knöcheltief halten, lernt keiner schwimmen.

Gruß
Wolfgang