Hallo Mathias,
neu? Wie gesagt, Stillstand ist tödlich.
Losrennen ohne vorher die Richtung klar zu definieren ist
schlimmer…
Schlimmer als tödlich? *g*
Nun ja, wenn man vor lauter unentschlossenem Perfektionismus nicht weiterkommt, dann bevorzuge ich doch den mutigen Schritt vorwärts, auch wenn bis dahin noch nicht für alle Probleme komplett ausgearbeitete Lösungen vorliegen.
leichter? woher nimmst du die Annahme? Haste dir mal das
(qualitative und quantitative) Leistungspensum eines Bachelors
oder Masters angesehn?
Ja.
Haste das mal mit dem eines
vergleichbaren Diplomstudienganges abgeglichen?
Ja.
Dann hast du’s mit der wissenschaftlichen Analyse wohl nicht so genau genommen… Nee, mal im Ernst, ich finde, es ist eine Frechheit, den (deutschen) Bachelor sogar noch unters Vordiplom-Niveau zu stellen. Der Bachelor dauert ein Jahr länger und allein schon dies zeigt, dass da doch etwas mehr Stoff vermittelt wird als im Vordiplom. Das soll keine Abwertung des Vordiploms sein, denn bei beiden stehen unterschiedliche Ziele im Vordergrund. Immerhin soll der Bachelor den Absolventen für einen Beruf qualifizieren, das Vordiplom hingegen nicht.
Ich habe ein FH Diplom und hatte nach 2 Jahren im Job
überlegt, zu promovieren oder einen Master zu machen.
Daher kenne ich einige Master-Programme und außer demjenigen
der Uni St. Gallen sah ich bei keinem der von mir betrachteten
einen Vorteil.
Sorry, aber es versucht ja auch niemand, ein zweites Abitur mit anderen Leistungskursen zu machen: Abitur ist Abitur. Ebenso ist Master einem Diplom gleichgestellt. Insofern sehe ich schon den Sinn deiner Überlegungen nicht. Es sei denn, du wolltest dich durch den Master auf eine andere Berufsrichtung spezialisieren. Denn das geht hier tatsächlich einfacher als einfach mal so nach dem Vordiplom irgendwo einzusteigen.
Ich habe mich dann übrigens dafür entschieden, weiter zu
arbeiten. Hat nicht geschadet.
Nee, warum sollte es auch? Und wer behauptet etwas anderes?
Das hat keineswegs nur etwas mit der Art der Studiengänge zu
tun.
Ein Master dauert auch einige Jahre, je nach Vorbildung.
Dazu hat kroeger schon etwas gesagt.
Den Bachelor lasse ich bewusst außer acht, denn dieser
Abschluß wird in Deutschland die nächsten 10 Jahre mindestens
noch als unfertiges Vordiplom gelten.
Hierzu ein Zitat von Oliver Maassen, Senior Vice President Talent Center der Hypovereinsbank in München:
„Ich glaube, dass der Bachelor der gängige akademische Abschluss werden wird und die meisten Absolventen damit künftig auf den Arbeitsmarkt gehen werden. Bachelor-Absolventen sollen Fachwissen aufbauen, aber vor allem über Methoden- und Sozialkompetenz verfügen. Ein Elektrotechniker muss natürlich die Grundlagen seines Fachs kennen. Er muss aber auch Kompetenzen in Projektmanagement oder Präsentationstechniken verfügen. Um das in sechs Semestern zu vermitteln, braucht es eine andere Didaktik als die bisher vor allem an Universitäten übliche. Wer einen Diplom-Studiengang nur in einen Bachelor- und einen Master-Abschnitt aufteilt, betreibt Etikettenschwindel.“
Wieso? Wer versagt mir ein Auslandssemester als Student einer
FH oder Uni?
Dass dies kaum einfacher wird, muss ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
…und woher wissen das die späteren Arbeitgeber?
Wenn ich Arbeitskräfte einstellen will, dann erkundige ich mich natürlich auch über die aktuelle Ausbildungssituation und die modernen Abschlüsse. Arbeitgeber sind keine von ihrer Umwelt isoliert weilenden, extraterrestrischen Wesen.
Ein master nach dem Diplom - von mir aus.
Wie oben schon gesagt, ist das Quatsch mit Soße. Entweder Master oder Diplom. Oder ein Master hinterher als Zweitstudium (also um eine Zusatzqualifikation zu erwerben, die man bisher nicht hatte). Nicht anders.
Alles andere halte ich für ähnliche Dünnbrettbohrerei wie z.B.
die BAs (Berufsakademien).
Ja ja, am besten lernt der Mensch ja eh lebenslänglich an irgendeiner supertollen Uni, weit entfernt von der praktischen Welt. Schon klar.
Was die Industrie in erster Linie braucht, sind keine Langzeitstudenten, die von allem ein wenig wissen und von nichts so richtig. Sofort einsetzbare Fachkräfte, die sich sowohl theoretisch als auch praktisch in ihrem Arbeitsgebiet auskennen, sind stattdessen gefragt. Und genau diese bieten die BA’s. Aber kämpf nur weiter so realitätsfern um deinen heiligen deutschen Uni-Diplom.
Klar. Wissen das die Arbeitgeber auch?
Siehe oben.
Leider kann man das aktuell nicht klar bejahen, also kann man
den Abschluß vergessen.
Nein. Je mehr Absolventen es gibt, desto mehr Arbeitgeber setzen sich damit auseinander. Nach deiner Theorie dürfte man wirklich absolut nichts Neues einführen - am Anfang weiß nämlich niemand bescheid. Das heißt jedoch nicht, dass Menschen nicht lernfähig und -willig sind.
Sehe ich nicht.
Schade für dich.
…und der Bekanntheitsgrad muss erst noch steigen. Bis dahin
würde ich mich nicht in diese Unsicherheit begeben und etwas
studieren, womit man mir später keinen Job gibt.
Ob auf dem Stück Papier, das du deinem Arbeitgeber präsentierst, nun „Diplom“ oder „Master“ steht, geht ihm im Endeffekt am A… vorbei. Viel wichtiger ist, was du sonst noch zu bieten hast. Das gilt für beide Abschlüsse, denn auch ein Diplom ist ohne jegliche Zusatzqualifikationen wenig wert.
Wie löange wird das realistisch dauern?
20 Jahre?
Wenn es viele von deiner Sorte gibt, dann dürfte diese Schätzung realistisch sein. Aber zum Glück gibt es genug Leute, die neuen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossener sind.
Das glaube ich erst, wenn es soweit ist.
… und der Zug an dir vorbeigezischt ist.
Wie gesagt: solange es Bachelor Studiengänge gibt, die einem
bayer. FOS-Abschluß entsprechen, wird sich das System in D
nicht vekraufen lassen.
Ein FOS-Abschluss ist ein FOS-Abschluss und ein Bachelor ist ein Bachelor. Wenn du schon solch dreiste Sachen behauptest, dann solltest du diese auch mit Fakten untermauern, sonst machst du dich nur lächerlich.
Wer dann noch den Master, oder auch als Absicherung (um
überhaupt einen Abschluß zu haben,
Sorry, aber das ist Bullshit. Du tust grad so, als wär der
Master im Vergleich zum Dipl wie Hauptschulabschluss zu
Abitur.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Ja, eben.
Gruß,
Anja