tach!
Ich schrieb ja bereits, dass ich kein Problem mit der Änderung
der abschlüsse habe, solange die neuen Abschlüsse vergleichbar
und nachvollziehbar sind. Ist das gewährleistet - kein
Problem.
Lass uns das mal klarstellen - wir reden von deutschen Unis.
Und hier sind die Masterabschlüsse genauso nachvollziehbar wie
die Diplomabschlüsse, denn die Qualitätsmaßstäbe haben sich
nur durch die Einführung eines neuen Systems nicht geändert
bzw. sind sogar - das ist der allgemeinen Unsicherheit neuen
Entwicklungen gegenüber geschuldet - gestiegen. Ich kann mir
jedenfalls nicht vorstellen, dass ich später mit meinem Master
an der Heidelberger Universität schlechtere Jobchancen habe,
als wenn ich an der überfüllten Berliner TU oder der
unbekannten Potsdamer Uni einen Diplom gemacht hätte. Qualität
hängt ganz und gar nicht davon ab, wie man einen Abschluss
nennt. Dass bestimmte Unis mehr Wert auf eine gute Ausbildung
legen als andere, ist allgemein bekannt (siehe auch
Uni-Rankings).
Das ist eben die Unsicherheit.
Du schreibst: „Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass…“, was mir zeigt, dass Du es eben nicht sicher weisst.
Und das wiederum demonstriert das von mir erwähnte Risiko.
Aktuell ist das, wie ich schrieb, keinsfalls gewährleistet und
es ist nicht klar, ob dies in absehbarer Zeit der Fall sein
wird.
Darin stimme ich dir nur im internationalen Vergleich zu. Im
Übrigen ist es auch so, dass der deutsche Bachelor in
Großbritannien nicht automatisch anerkannt wird. Es wird von
der jeweiligen Universität erst einmal geprüft, welche Fächer
und Praktika in welcher Stundenzahl man hier belegt hatte.
Noch schlimmer.
Daher empfehle ich den hier evtl. mitlesenden Abiturienten,
ihre Zukunft nicht auf Sand zu bauen, indem sie mit dem Master
einen Abschluß machen, der in Deutschland ein Nischendasein
fristet und vielleicht weiter fristen wird (keiner kann dies
aktuell mit Sicherheit sagen), oder gar mit dem Bachelor seine
Zeit verschwendet, und besser eine Lehre gemacht hätte.
Ok, das ist deine Meinung.
Richtig. Wessen Meinung sollte ich denn sonst vertreten…? ;o)
Ich persönlich lege mehr Wert auf
die Qualität der Ausbildung und den Ruf der Einrichtung sowie
auf den Erwerb von Zusatzqualifikationen als darauf, wie mein
Abschluss letztendlich heißt.
Beides ist wichtig, wie ich meine.
Aber auf wegen des
internationalen Bekanntheitsgrades war es mir lieber (wenn
auch nicht als Entscheidungskriterium) auf Master zu studieren
als auf Diplom.
Der Master an einer ordentlichen Institution ist m.E. o.k., wie ich ja auch schrieb…
Der reine Zeitaufwand kann kein Qualitätsmaßstab sein.
Wenn ich keine Mathematikvorlesung habe, dann habe ich auch
keine Mathematikkenntnisse. Insofern ist damit wenigstens eine
erste Annäherung an die Qualität des Studiums durch sein
Umfang möglich. Dass die Vorlesungen an verschiedenen Unis
unterschiedliches Niveau haben, gilt auch für
Diplom-Studiengänge.
Das stimmt natürlich, die Schwankungen halten sich jedoch im Rahmen und die „schlechten“ Bundesländer sind bekannt.
Ein Doktor von einer Uni, der mir schon während meiner
Schulzeit geholfen hat, ein wissenschaftliches Projekt auf die
Beine zu stellen, hat damals zu mir ganz klar gesagt - wenn
ich ernsthaft in die Forschung will, dann entscheidet allein
der Ruf der Uni und deshalb solle ich nicht an seiner (!) Uni
studieren. Ist ja auch klar - der einzige Qualitätsmaßstab, an
dem sich der Arbeitgeber orientieren kann, ist der Ruf der
Uni, denn auch Diplom-Studiengänge sind je nach Uni
unterschiedlich anspruchsvoll.
Wenn Du ernsthaft in die Foschung möchtest, möchte ich Dir wärmstens ans Herz legen, an der für Deinen studiengang allerersten Adresse in Deutschland ein Diplom zu erwerben und dort auch zu promovieren. Ein Aufenthalt von 1-2 Semestern in den USA ist zudem sehr wichtig.
Dann bewirbst Du Dich am besten in den USA.
In Deutschland ist die Forschung im Vergleich zu USA eher dürftig, auch hinsichtlich der finanziellen Ausstattung.
…und ein Bachelor ist m.E. kein abgeschlossenes Unistudium.
… und ein FH-Diplom ist meiner Meinung nach nicht mit einem
Uni-Diplom gleichzusetzen. Du siehst, wenn man so
argumentiert, fördert man nur die Länge der Ausbildung.
Keineswegs, denn ich stimme Dir zu.
FH geht fixer und hat den Fokus eher auf der Praxis als Uni.
Das weiss jeder und es ist kein Problem.
Ich habe hier gerade 5x die Woche von 8 bis 18
Vorlesungen und Praktika, hinzu kommen in der Freizeit (welche
Freizeit?) Protokolle, Übungen etc., die ich selbstständig
bearbeiten muss. In den (angeblichen) Ferien stehen meist
Praktika und Essayschreiben an. Bitte zeige mir eine
kaufmännische Lehre, die ihre Auszubildenden mit einer solchen
Stundenzahl beschäftigt.
Wenn ich regelmäßig selbstständig Arbeiten verfassen muss,
dann hat das durchaus eine Aussagekraft - das bedeutet nämlich
zumindest, dass ich im selbstständigen Arbeiten und im
Schreiben bereits geübt bin.
Das kann ein (bayerischer) Abiturient schon vorher…
Wenn ich solch lange Vorlesungs-
und Praktikatage gewohnt bin und auf diese Weise drei Jahre
durchgehalten habe, dann bin ich belastbar und kann meine Zeit
gut organisieren.
Zustimmung. Von vielen Unileuten habe ich gelernt, dass diese diesen Praxisbezug oft nicht mitbringen. Wer noch nie gearbeitet hat und dann mit 28 in eine Firma kommt, findet oft noch nciht mal die Kantine…
trotzdem kriegt dieser Typ den guten Job und der BA/Bachelor den Sachbaearbieter-Job. Wenn das für Dich o.k. ist - bestens.
Und wenn ich außerdem selbst meine Ferien
für die Uni opfere, zeigt das meine Motivation und mein
Interesse am Fach.
Richtig.
Nur warum gehst Du dann nicht an die FH???
Und bitte zeige mir ebenso eine Lehre
aus dem biologisch-chemischen Bereich, bei der Taylorreihen,
Lösen von Differentialgleichungen u.ä. vermittelt wird.
Das Lösen von Differentialgleichung lernt man in der 11.
Klasse…
Das brauchst du mir als Absolventin eines Mathegymnasiums mit
speziell veränderter Stundentafel (mehr Mathe als an normalen
Gymnasien) nicht zu erzählen. DIESES Niveau von
Differentialgleichungen meinte ich natürlich nicht.
Naja, ich habe im Mathe-LK und im Wirtschafts-GK die 4. Ordnung mit betriebswirtschaftlichen Rückschlüssen gelernt.
allerdings wurde das dann an der Hochschule noch einmal durchgekaut, da die Studenten aus anderen BLs das nciht konnten.
Diese
Grundlagen gehören nämlich gerade nicht zum Handwerkszeug,
über das Auszubildende nach einer Ausbildung in diesem Bereich
verfügen.
Nein, sie verfügen darüber üblicherweise bereits nach dem
Abitur.
Eben nicht.
s.o.
In D bringt das nichts, denn wie gesagt: 1 Jahr mer, und man
hat ein deutsches Diplom, welches dem Master gleich kommt.
Und wieso machen FH-Absolventen nicht gleich noch nur ein
weiteres Jahr mehr für ein „richtiges“ Diplom? Nee, sorry,
diese Argumentation ist sinnlos. Ein Jahr ist durchaus eine
Menge Zeit.
Dein Vergleich hinkt.
FH und Uni sind fast gleichwertig. Man entscheidet sich (allg. Abi vorausgesetzt) bewusst für den einen oder den anderen Weg.
Die Einstiegsgehälter und Positionen sind mehr oder weniger identisch.
Der Bachelor / BA hingegen unterscheidet sich hier deutlich.
Ich hätte in meinem Vergleich auch „warum gesht Diu nicht gleich an die UNi???“ schreiben können. Nimmt sich nichts.
Ich nicht.
Schließlich ist das Ziel der Einführung von bachelor/Master
doch die internationale Vergleichbarkeit, oder?
Ja. Wenn ich in GB arbeiten will (was ich übrigens wirklich
nicht ausschließe), dann kennt dort jeder Arbeitgeber meinen
Bachelor- oder Master-Abschluss. Mit dem Diplom wird’s schon
schwieriger. Ob aber die Qualität der Master-Ausbildung hier
oder dort besser ist, das werden die Arbeitgeber schnell
feststellen.
Ich habe einige angebote aus GB gehabt. Die Firmen wussten alle, was mein deutsches Diplom ist und wollten entweder mich oder einen Master.
Im Übrigen war im Ausgangsposting aber davon die Rede, ob ein
Master oder ein Diplom IN DEUTSCHLAND mehr Sinn macht. Und da
behaupte ich - darauf kommt es nicht an.
Ich behaupte, dass es gerade in D darauf ankommt.
Schrieb ich ja nun auch oft genug.
Wenn man sich schon
Sorgen um seinen späteren Job macht, dann sollte man lieber
darauf achten, dass man sich eine bekannte Uni aussucht und
Zusatzqualifikationen erwirbt.
Das ist AUCH wichtig.
Wie gesagt, ich betrachte die gesamte Situation, also auch das
Ausland. Schließlich kann ich als Deutscher im Ausland
studieren und dann wiederkommen und mich hier bewerben.
Ja, nur wie gesagt, so ganz automatisch wird der Bachelor ja
nicht anerkannt.
Wie gesagt: noch schlimmer…!
Und ich würde es - da stimme ich dir wohl zu
- besser finden, wenn man in Ergänzung zu Bologna auch
gemeinsame Anforderungen an Absolventen festschreiben würde,
um die Internationalität zu erhöhen.
Richtig.
Ich denke, dass das dt. System an sich keineswegs
„eingestaubt“ ist, sondern neben des nach wie vor sehr guten
Standards auch eine verlässliche Entscheidungshilfe für
Personalentscheider darstellt.
Dabei geht es aber eben nicht darum, wie man den Abschluss
bezeichnet, sondern darum, wo er erworben wurde. Die
Bezeichnung ist nebensächlich.
Das stimmt nicht. Im Gegenteil.
Zweifellos sind einige Reformen im dt. Hochschulwesen dringend
nötig, ich meine hier v.a. Lehrinhalte (in BWL, wo ich es
beurteilen kann, woanders gibt es sicherlich auch
Handlungsbedarf) und leistungsgerechte Entlohnung der Profs
sowie die Zulassungsbestimmungen.
Bei den notwendigen Reformen stimme ich dir zu. Aber gerade
ein Teil davon soll doch durch das neue System umgesetzt
werden (leider nicht alles).
Diese refomrne bedingen kein neues System der Abschlüsse.
Diese Skills hat eine Ex-Azubine (nun 18 Jahre, Abschluß 1,1)
in meiner alten Firma auch erworben…
Gerade bei Ausbildungen in Betrieben ist es aber wesentlich
schwieriger zu kontrollieren, welche Fähigkeiten wer erwirbt.
Das ist aufgabe der berufsschulen, IHKs und nciht zuletzt der Firmen selbst.
Außerdem soll die neue Didaktik ja auch dazu führen, dass
selbst „faulere“ Studenten (und die gibt es auch in
Diplomstudiengängen!) diese skills erwerben. Wer sich selbst
darum bemüht, indem er z.B. freiwillig an entsprechenden
Seminaren teilnimmt, für den ist es egal, auf welchen
Abschluss er studiert. Aber mit dem Bachelor soll das
flächendeckend und als Pflicht für alle Studenten eingeführt
werden.
Gleichmacherei und Senkung der Leistungsanforderungen.
Das ist der falsche Weg.
Das war an der FH im 2. Semester auch dabei.
Ja, ein Semester. Und das ist für Diplome ja auch keine
Pflicht, das macht jede Hochschule anders.
S. Reform „Lehrplan“.
Unser Dozent hat sich bei uns schon
mehrfach beschwert, dass so einige (diplomierte!) Kollegen aus
seiner Arbeitsgruppe nicht in der Lage sind, eine Präsentation
zu halten. Tja, da hat wohl der Diplomstudiengang was
verpasst…
…was nicht am Diplom an sich, sondern an einem Detail im
Lehrplan bzw. an der zu geirngen Motivation der Profs liegt.
Das liegt auch daran, dass diese Kollegen das nie im Studium
gelernt haben! Es gibt nun mal Leute, die Redeangst haben. Man
muss sie schon regelrecht dazu zwingen, Vorträge zu halten, um
die Angst abzubauen. Freiwillig würden sie sich das nie
trauen. Und am Ende kommen dabei Diplomanden heraus, die
absolut nicht in der Lage sind, ihre Forschungsergebnisse zu
präsentieren.
Das liegt nicht am System des Diplomanschlusses, sondern am einzelnen.
Als ich an die FH ging, konnte ich wenigstens etwas Power-Point und hatte in der Schule ein Rhetorik-Seminar besucht.
Klar, wenn man dafür in Kauf nimmt, dass einem nicht alle
Fächer anerkannt werden.
Wer sich richtig vorbereitet, also sich vorher mit seiner
Verwaltung unterhält, hat damit kein Problem.
Bitte erspare mir solche extrmen Einzelfälle, ich habe selbst
studiert und weiß ein wenig bescheid…
Was heißt hier Einzelfälle? Ich kenne eine Menge davon…
…dann sind diese Leute wohl nicht in der Lage, sich richtig auf einen äußerst wichtigen teil ihrer ausbildung vorzubereiten.
Erschreckend…
Richtig.
Da „absolviert“ man aber besser eine Lehre in 2 Jahren,
anstatt in 3-4 Jahren die BA zu machen, wie ich meine…
Den Gehaltsvorsprung des Gesellen von 1-2 Jahresgehältern kann
man als BAler so schnell nicht aufholen.
BA-ler verdienen - wenn ich richtig informiert bin - auch
schon Geld während ihres Studiums. Ansonsten - bei einer Lehre
wird nun mal ein Minimum an Theorie vermittelt, das sieht bei
der BA schon anders aus.
Lehrlinge auch.
Wie gesagt, ich spreche nur von der Realität.
Mir geht es hier keineswegs darum, das Diplom an sich in den
Himmel zu heben. Titel sind mir reichlich unwichtig.
Eben. Es kommt nicht auf den Titel an.
Das tut es.
MIR nicht mehr so. Absolventen hingegen haben es aktuell ohnehin schwer.
Da sollte wenigstens der Abschluß sitzen.
Mir geht es vielmehr darum, meine Erfahrungen zu teilen um
junge Leute vor Fehlern in ihrem Werdegang zu bewahren und
denjenigen, die es noch korrigieren können, ein paar Tips aus
der real world zu geben.
Ich sehe keinen Fehler darin, auf Master zu studieren.
Ich auch nicht, s.o.
Ich
sehe eher einen Fehler darin, aus Bequemlichkeit an die am
nähesten gelegene Uni zu gehen, wenn diese keine besonders
hohe Studienqualität hat. Das ist viel wichtiger als der
Titel.
Auch, s.o.
Das ist schon sehr símpel gedacht.
Klar, es ist kein Problem, irgendeinen Job in irgendeiner
Stadt zu bekommen, wenn man motiviert und nicht ganz blöd ist.
Dasselbe konstatiere ich ja auch hinsichtlich der Diskussion
um die Arbeitslosigkeit im Lande.
Auch wenn das off topic ist - es gibt leider immer mehr
motivierte und qualifizierte Leute, die trotz ihrer Bemühungen
keinen Job finden. Davon kenne ich persönlich im engen Umkreis
schon drei.
Sind sie gut ausgebildet und bereit umzuziehen?
Wer aber seiner ausbildungszeit entsprechend verdienen möchte,
sollte das beste aus der Sache erausholen. Und das ist m.E.
nach wie vor Uni/FH Diplom mit guten Zusatzqualifikationen,
von mir aus eben auch einem Master.
Noch einmal: ein Master ist keine Zusatzqualifikation, sondern
ein vollwertiger Abschluss, dem Diplom gleichgesetzt.
Von mir aus. Was ich beim Master für wichtig halte, schrieb ich.
BA ist noch näher dran an der Praxis als FH, insofern stimme
ich dir hier nicht zu.
An einer anderen praxis, welche ein Lehrling auch erfüllt.
Ein Lehrling hat aber nicht den gleichen Umfang an
theoretischem Wissen wie ein BA-ler.
Lassen wir das, ich habe dazu alles gesagt.
Natürlich kann man nicht erwarten, dass man innerhalb von drei
Jahren dieselbe Qualifikation erwirbt wie innerhalb von fünf.
Aber es wird behauptet, dass man in 3 Jahren BA dasselbe lernt
wie in 4 Jahren FH.
Dass das Käse ist, ahbe ich ja nun ausreichend beschrieben.
Ich habe diese Behauptung nicht aufgestellt und auch noch nie
gehört.
Ich höre das, auch hier, öfter von BA-Absolventen.
Nun stellt sich eben die Frage, ob man noch einen
Ausbildungszweig zwischen Lehre und FH braucht…
Mir soll es recht sein, wenn auf diese Weise Menschen einen
Job bekommen. Ich selbst würde aber das eine Jahr investieren
und gleich einen auch international unstrittigen Abschluß
machen.
Ich selbst würde noch ein Jahr draufsetzen, um einen
„vollwertigen“ Uni-Abschluss zu bekommen.
Auch gut.
Das hängt aber mit
meinen persönlichen Zielen zusammen, nicht damit, dass ich die
anderen Abschlüsse generell für sinnlos erachte.
Gut.
Der Unterschied in den Einstiegsgehältern zwischen Bachelor
und Master dürfte bei mindestens 50% liegen…
Genauso wie bei Bachelor und FH.
Die Einstiegsgehälter von FH’lern sind geringer als die von
Uni-Diplom- oder Master-Absolventen, insofern kann diese
Aussage nicht so ganz stimmen.
Sie sind vielleicht 5% geringer bei Siemens.
Bei KMUs nimmt sich das nichts.
Nach ein paar Jahren sieht die Sache ohnhin anders aus.
Ich verdiene z.B. deutlich mehr, als ein Freund, der an der Uni BWL gemacht und parallel zum Job noch Master und Promotion erledigt hat.
Wir sind beide im gehobenen Vertrieb tätig.
Aber sein Einstiegsgehalt war in der Tat 5% über meinem damals…
Weshalb also nicht ein Jahr drauflegen?
Und weshalb nicht noch ein Jahr aufs FH-Diplom? Diese
Argumentation ergibt keinen Sinn.
s.o., habe ich erklärt.
Ein Master ist in Deutschland durchaus mit einem Diplom
vergleichbar. Der Unterschied besteht in der stärkeren
Praxisbezogenheit und dem Plus an soft skills bei
Masterabschlüssen.
Wie schon mehrfach gesagt, trifft dies in einigen Fällen zu.
In anderen wiederum nicht. Es mangelt an der
Nachvollziehbarkeit und am konstanten Standard.
Die meisten Master-Studiengänge haben schon vorher in
Diplom-Form existiert. Insofern erschließt sich mir der Sinn
der Behauptung nicht, für Master hätte man die Anforderungen
gesenkt - das kann ich mir beim besten Willen nicht
vorstellen.
Klar, ich hatte das auch nicht gesagt…
Lehre ist kürzer und man verdient schneller Geld.
Aber man hat weniger theoretische Kenntnisse und hat im
Normalfall nicht gelernt, sich Wissen selbstständig
anzueignen.
Ich sehe hier hingegen den Unterschied nicht so krass.
Es bleibt die Frage: warum nciht gleich FH oder Uni?
Gerade bei BWL dauert beides 8 Semester.
Latsche ich eh schon jahrlang zur Hochschule kann ich sie doch
gleich mit einem ordentlichen abschluß verlassen, oder nicht?
Ja, mit Uni-Diplom oder -Maste. 
z.B.
Jedenfalls nicht mit Bachelor.
Mein Bruder stellt auch selbst Leute ein (übrigens selbst
FH-Absolvent). Von ihm weiß ich, dass bei einer Bewerbung
nicht der Name des Abschlusses zählt, sondern die tatsächlich
nachweisbare Qualifikation des Bewerbers.
Die Vorauswahl erfolgt immer über die klar nachvollziehbaren
Rahmenbedingungen.
Je älter der Bewerber ist, desto mehr tritt die Ausbildung in
den Hintergrund und die letzten Zeugnisse in den Vordergund.
Aber was machst Du die 6 Jahre davor…?
Wie gesagt, mein Bruder wählt die Bewerber danach aus, ob ihre
Spezialisierung und ihre Kenntnisse genau für die angebotene
Arbeitsstelle passen oder nicht. Der Titel spielt dabei
weniger eine Rolle.
…dann nimmt er sich die Zeit, hunderte Bewerbungen gleich detailliert durchzugehen.
Lobenswert, aber nicht üblich.
Bewirb Dich bei ihm.
Du denkst also, die HVB stelt Bachelors für Jobs ein, die
vorher Diplomierte bekommen hatten?
Das kommt auf die Jobs an.
Nein, das funktioniert höchstens, wenn die Sterberate in den
30ern bei FH-Absolventen auf 80% steigt.
… oder sobald sich herumgesprochen hat, dass die
Bachelor-Absolventen nicht auf den Kopf gefallen sind, in der
Lage sind, sich evtl. fehlendes Wissen schnell und
selbstständig anzueignen sowie allesamt über soft skills
verfügen, die FH-Absolventen nicht immer mitbringen.
…und für weniger Geld in einer geringeren Position bereit sind, zu arbeiten, obwohl sie auch an der Hochschule waren.
Selbst schuld.
Ob auf dem Stück Papier, das du deinem Arbeitgeber
präsentierst, nun „Diplom“ oder „Master“ steht, geht ihm im
Endeffekt am A… vorbei.
Das stimmt so verallgemeinert nicht. Bei manchen mag das der
Fall sein. Generell jedoch hast Du unrecht.
Wie gesagt, das weiß ich aus erster Hand.
Kann nicht sein, ich bin ebenfalls „1. Hand“ und habe das noch
nie erlebt. Es gibt also mindestens 20 Unternehmen in
Deutschland (diejenigen, bei denen ich klar beurteilen kann,
wie eingestellt wird), welche aus Deiner Kalkulation fallen.
Wie gesagt, mein Bruder ist in der Wirtschaft mittendrin und
wird sich wohl auch mit Einstellungskriterien auskennen. Er
ist gleichzeitig eine Art „Karriereberater“ für mich und die
Sachen, die er mir immer wieder predigt, widersprechen dem,
was du sagst, diagonal.
„diametral“ meinst Du sicherlich.
An der FH lernt man auch Fremdworte… ;o)
Ansonsten können wir uns jetzt noch tagelang Einzelfälle um die Ohren hauen. Ich kann nur sagen, es würde mich freuen, wenn Du einen guten Job findest.
Die Chancen sind definitiv, und darüber diskutiere ich keine Sekunde, deutlich höher mit Diplom als mit Bachelor.
Ein Master mag nett sein, aber ich würde im Zweifel das Diplom wählen, auch wenn sie generell gleichgestellt sind.
So ist er z.B. von GB-Abschlüssen begeistert, weil die
Absolventen jünger sind, kein unnötiges Ballastwissen
mitbringen, dafür aber eine enge Spezialisierung, sodass die
Einarbeitungszeiten viel kürzer sind.
Das kann sich nur ein Großunternehmen leisten.
Ich habe in der Familie Leute mit GB-Bachelor. Mit einer arbeitete ich.
Unser Werkstudent, 2. Semester BWL (FH), Wirtschafts-Fos Absolvent, war ihr in der alltäglichen Arbeit im Investitionsgütermarketing und Sales Support sowas von haushoch überlegen, dass man sich nur noch an den Kopf fassen kann…
Dabei ist sie keineswegs blöd.
Er selbst hat an einer
deutschen FH studiert, ein Auslandssemester in GB gemacht und
arbeitet jetzt bei einem international tätigen Konzern in der
deutschen Zentrale als Länderreferent für ganz Osteuropa. Ich
verlasse mich auf seine Erfahrungen.
Gut. Ich wünsche Dir das beste.
Ich schätze, dass der Anteil der wie von mir beschrieben
handelnden Firmen in Deutschland bei ca. 99% liegt…
Ich schätze das anders ein.
Das ist ein freies Land.
Ich will ferner auch nicht herumrechten.
Wenn Du Dich nach der ausbildung bei Deinem bruder bewerben
kannt - bestens.
Soll es woanders sein, wird es evtl. Frust geben, was ich
schade fände. Denn es ist einfach in Deinem Alter, solche
Probleme zu umgehen.
Wie gesagt, ich halte die Einschätzung meines Bruders durchaus
für in weiten Kreisen zutreffend. Aber natürlich haben nicht
alle Unternehmen dieselben Einstellungskriterien, insofern
kann man es nie allen recht machen.
Richtig. man kann sich aber allgemeinen Standards so weit wie möglich nähern, um seine Chancen zu erhöhen.
Immer öfter. Im Vergleich zu vor 10 Jahren wird z.B. der
Außendienst im Mittelstand zu (von mir geschätzten) 80% mit
Diplomierten besetzt, wo hingegen diese Zahl in den 90ern
vielleicht bei 50% lag.
Dasselbe gilt für In-House Berufe wie Einkäufer u.ä.
Es gibt ja auch genügend FH/Uni-Absolventen.
Die nimmt man erst mal, bevor man BA-ler, Bachelors u.ä.
überheupt in betracht zieht.
Daher würde ich, wie gesagt, gerade in diesem Punkt nicht
tiefstapeln.
Angesichts des bevorstehenden Arbeitskräftemangels aufgrund
der Bevölkerungsentwicklung wird eine Verkürzung der
Studienzeiten aber unumgänglich. Insofern halte ich
selbstständig lernende, eng spezialisierte und praxisnahe
Berufseinsteiger für immer wichtiger.
Generell stimmt das.
Ein Jahr hin oder her ist jedoch völlig egal.
Es gibt ja bereits das 12-jährige Gymnasium. Nun muss man nur noch das Einschulungsalter um 1 Jaht herabsetzten, dann ist der durchschnittl. Mensch mit 22-23 fertig (ohne Wehrdienst). Kein Problem, denn wenn auch manche Bfriten mit 20 den bachelor haben, so hat der deutsche FH/Uni-Absolvent (Diplom, Master) so immer noch den riesen Vorteil einer fundierten Ausbildung, die ihn wirklich für verantwortungsvolle Jobs qualifizieren.
Wozu auch
Überqualifizierte einstellen, die auch noch ein höheres Gehalt
einfordern?
Das kommt eben auf die Aufgabe an.Immermehr einfache Tätigkeiten werden automatisiert. Immer mehr Produktion wird im ausland angesiedelt. Was bleibt, sind die qualifizierten Verwaltungsjobs. Und um die zu bekommen, muss man gut ausgebildet sein. Das Gehalt ist, entgegen der häufig vordergründig und mit wenig Tiefgang geführten Diskussion mancher Verbandsheinis, nicht so sehr das Problem. Es klemmt an den Lohnnebenkosten, an den Arbeitszeiten und auch an der Flexibiltät der AN in D.
Ein Master ist, sofern in einem renommierten Institut
erworben, kein Problem.
Eben.
Du verstehst offenbar die in obigem Satz implizite
Einschränkung immer noch nicht.
Wer will sagen, welches Institut „renommiert“ ist?
Wo sind die Kriterien?
Das ist ein Risiko für den Bewerber.
Gilt fürs Diplom genauso.
Noch ein einziges Mal: nicht in diesem Umfang.
Ich verlasse mich eben darauf, dass
meine Uni in den entsprechenden Fachkreisen, in denen ich
arbeiten will, bekannt ist. Wenn dies nicht gilt, habe ich -
auch mit Diplom - schlechtere Einstellungschancen.
Was ist, wenn diese „Fachkreise“ in Zukunft von Tschechen bedient werden?
Wie kann man sich nur in Deinem Alter schon so einschränken? Evtl. musst Du 45 Jahre in den verschiedensten Jobs arbeiten. Da ist eine differenzierte Ausbildung schon sinnvoll.
Im Ernst: ich verstehe, dass Du Deine Ausbildung nicht derart
in Frage gestellt sehen möchtest.
Darum geht es nicht. Ich habe mir meine Ausbildung nach
reiflicher Überlegung und nach dem Zuziehen zahlreicher
Meinungen (wie gesagt - auch aus dem entsprechenden
Arbeitsgebiet) ausgesucht. Hätte ich sie nicht für den
Idealfall gehalten, hätte ich eben etwas anderes gemacht.
Später hilft es Dir nichts mehr, wenn Du konstatierst, dass
ein Bachelor ja viel näher am Beruf ist, wenn das Unternehmen
pro Stelle aus 200 FHlern, 300 Unileuten und 400 Bachelors
auswählen kann…
Ich habe vor, den Master zu machen (und zwar an einer
renommierten deutschen Uni oder im Ausland). 
Das ist gut und hätte von Dir schon zu anfang der Diskussion klar herausgestellt werden sollen.
So wird sich der Bachelor nicht mehr so negativ auswirken und meine Vorstellungen (renommiertes Institut) sind erfüllt.
Somit wirst Du wohl mit mir konform gehen, schätze ich.
Ich kenne die Schwierigkeiten von BA-Absolventen aus dem
eigenen Bekanntenkreis. Die Realität hat sie nun eingeholt.
Und die behaupten, ihre Ausbildung sei immer noch besser, als
ein Bachelor…
Nun, sie ist praxisnäher, aber verschulter. Ob sie besser oder
schlechter ist, kommt auf die Anforderungen an. Aber da im
Moment der Arbeitsmarkt sowieso nicht gerade rosig aussieht
und auch Leute mit höherer Qualifikation bereit sind, für
niedrige Gehälter zu arbeiten, ist es klar, dass Firmen eben
Überqualifizierte für die offenen Stellen bevorzugen.
Genau so ist es.
Für absolventen kommt noch erschwerend hinzu, dass viele erfahrene, gut ausgebildete Leute auch auf die normalerweise für sie geeignete Stellen anspringen.
Na dann viel Glück!
Danke, ich bin da zuversichtlich.
Das ist auch wichtig.
Think positive!
Nein, ich weiß es. Mich fragt man nicht mehr danach, ob ich an
der Uni/FH/BA oder was auch immer war.
In meinem Fall liest man die Zeugnisse.
Für meine ersten beiden Jobs war jedoch ein klassisches
Studium klare Voraussetzung. Und die waren nun mal die
Eintrittskarte in die Welt der etwas besseren gehälter, in der
ich heute bin.
Du kannst nicht beurteilen - was wäre, wenn. Was wäre, wenn du
auf Master studiert hättest?
Dasselbe. Master ist im Vertrieb kein Problem.
Mit Bachelor jedoch wäre das schief gegangen.
Und darüber spreche ich hier.
Schließlich hattest Du uns verschwiegen, dass Du den Master machen wirst.
Das kannst du nicht wissen. Hinzu
kommt, dass sich die Zeiten ändern. Mag sein, dass zu deiner
Einstellungszeit die Chefs in deinem Arbeitsgebiet
konservativer waren als jetzt oder als in anderen
Arbeitsbereichen.
Vor 5-6 Jahren??? Wohl kaum. Da waren sie eher lockerer, denn das vor der .com-Katastrophe.
Warum das also aufgeben, warum nicht das Risiko minimieren,
wenn man es so easy haben kann, indem man nur 1 Jahr mehr an
der richtigen Institution studieren muss??
Ja, eben, mit einem Uni-Diplom hat man - mit nur einem Jahr
mehr - eine noch höhere Qualifikation. *g*
Bist Du so bl… oder tust Du nur so…? 
Das genau ist doch das Problem. Den FOS-Abschluß kann ich
bewerten.
Den bachelor nicht, da die Standards so unterschiedlich sind.
Nicht unterschiedlicher als beim Vordiplom.
Bitte?
Jetzt ist es aber gut.
Wie bereits mehrfach gesagt - die Qualität der Ausbildung
hängt nicht vom Titel, sondern von der Ausbildungseinrichtung
ab.
Ich kann dem nur mehrfach widersprechen und sagen, dass es nicht „sondern“, sondern „auch“ heissen muss…
Noch einmal werde ich mich nicht wiederholen, Du hast sicherlich verstanden was ich meine und durch Wortverdrehungen setzt Du Dich nicht ins Recht…
Auch für Diplomer gibt es sehr unterschiedliche
Anforderungen, je nach Uni. Ich weiß nicht, inwiefern du dich
in Forscherkreisen darüber informiert hast, aber gerade da
gilt der Ruf der Uni sehr viel.
Ich weiß. Uni i.V.m. Promotion ist in der Forschung sowieso das Minimum. Wenn Du also mit Deinem Master promovieren kannst, macht das Sinn. Wenn nicht, wechsle schleunigst zum Diplom.
Ich habe mannigfaltige Kontakte in die Biotechnik, Physik (Anorganik und Organik), Biologie sowie Chemie, die über 2 Generationen gewachsen sind. Die Realität hier ist wie beschrieben. Ob Master, Bachelor oder Diplom Uni/FH - all das kannst Du ohne Promotion vergessen, wenn Du in die Forschung willst. Da zählt nur der Doc…
Grüße,
Mathias