Medien und der Hype

Hallo,

ich weiß nicht inwieweit ich meine Umwelt als „richtig“ wahrnehme
wenn ich laufend von den vielen tollen Jobs und daß die Deutschen so reich wären höre. Anbei auch ein Link:
http://de.news.yahoo.com/dpa2/20080103/tbs-deutsche-…

Wenn man dazu dann noch Zeitschriften wie die „Focus“ liest gings uns ja noch nie so gut wie jetzt.

Allerdings nehme ich das ganz anders wahr und teile tatsächlich mehr die Ansicht des „Spiegels“. Wobei es mir da fast schon wieder zu pessimistisch vorkommt.

Gibt es eigentlich eine wenigstens einigermaßen objektive Zeitschrift?

Ich persönlich denke daß die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland tatsächlich immer mehr auseinanderklafft und daß diese Statistik von"Yahoo" durch die „Reichen“ verfälscht wird.

Ich persönlich jedenfalls kenne in meinem Freundes-und Bekanntenkreis kaum jemanden der mehr als 50000 Euro auf der hohen Kante hat. Eher
haben die meisten Schulden (und bei vielen werden es sogar mehr).

Jobs mag es zwar eine Menge geben, aber eher durch Zeitarbeit und im Billiglohnsektor. Insofern halte ich von der Arbeitslosenstatistik zur Zeit nicht so viel. Ein Bekannter von mir, hochqualifiziert, sucht zum Beispiel schon seit fast einem Jahr Arbeit, findet aber keine wo er annähernd genug verdient um seine Familie zu ernähren.
Jetzt will er eine niedrig bezahlte Stelle annehmen und „Hartz-4-Zuschläge“ in Kauf nehmen.

Oder was denkt ihr?

Liebe Grüße,

Ralf

Hallo,

Ich persönlich denke daß die Schere zwischen Arm und Reich in
Deutschland tatsächlich immer mehr auseinanderklafft und daß
diese Statistik von"Yahoo" durch die „Reichen“ verfälscht
wird.

mal ehrlich: wieviele Reiche mit welchem Vermögen nimmst Du an? Die üblichen Listen sprechen von 30-40 Milliardären mit einem geschätzen durchschnittlichen Vermögen von rd. 5 Mrd. Das sind rd. 200 Mrd., was wiederum bei knapp 5 Bio. Euro Gesamtvermögen der Deutschen nicht viel ausmacht, auch wenn man es auf den Rest der Bürger umrechnet.

Selbst wenn man weiterspielt und am Ende für alle Multimillionäre und Milliardäre ein Gesamtvermögen von 1 Bio. annimmt (also z.B. 100.000 Millionäre mit einem Durchschnittsvermögen von 8 Mio.), hat man immer noch 4 Bio. Euro auf den Rest zu verteilen. Das ändert an der Gesamtaussage derartiger Statistiken nicht viel.

Ich persönlich jedenfalls kenne in meinem Freundes-und
Bekanntenkreis kaum jemanden der mehr als 50000 Euro auf der
hohen Kante hat. Eher
haben die meisten Schulden (und bei vielen werden es sogar
mehr).

Hm, ich gehe davon aus, daß es sich bei den meisten Deiner Bekannten um Menschen Deines Alters handelt, deren Hauptverschuldung mit Immobilien zusammenhängt.

Saldiert man das, dürfte es bei den meisten Menschen deutlich besser aussehen, wenn man nicht sogar schon bei einem Nettovermögen ausläuft (so sollte es sogar sein, denn ohne Eigenkapital kauft man ja eigentlich nicht…).

Mit der Zeit werden die entsprechenden Darlehen getilgt und irgendwann zwischen 50 und 65 steht man mit einer abbezahlten Immobilie da. Nach Abzahlung erfolgt die Ernte insbesondere über ersparte Mieten. Hinzu kommen fällig werdende Lebensversicherungen, Erbschaften usw.

Kurzum: Ein Großteil der Vermögen dürfte sich bei Menschen aufhalten, die noch ein ganzes Stückchen älter sind als Du.

Gruß
Christian

Hallo,

Wenn man dazu dann noch Zeitschriften wie die „Focus“ liest
gings uns ja noch nie so gut wie jetzt.

So ist es auch. Wir jammern nur sehr viel.

Gibt es eigentlich eine wenigstens einigermaßen objektive
Zeitschrift?

Ja, in deinem Fall, sorry, das musste ich loswerden, die BILD. Die redet dir nach dem Mund.

Ich persönlich denke daß die Schere zwischen Arm und Reich in
Deutschland tatsächlich immer mehr auseinanderklafft und daß
diese Statistik von"Yahoo" durch die „Reichen“ verfälscht
wird.

Klar, klafft die Schere immer weiter auseinander. Die reichen werden immer reicher, und oh Wunder, die Armen auch. Nur vermehren die reichen schneller ihr Einkommen. Heute werden Mindestlöhne von 8 EUR gefordert. Das war vor 10 Jahren noch ein Facharbeitergehalt. Zu Weihnachten hat im Durchschnitt jedes Kind Geschenke im Wert von ca. 330 EUR bekommen.

Ich persönlich jedenfalls kenne in meinem Freundes-und
Bekanntenkreis kaum jemanden der mehr als 50000 Euro auf der
hohen Kante hat. Eher
haben die meisten Schulden (und bei vielen werden es sogar
mehr).

Frag mal nach, wie die Schulden zustande gekommen sind. Und dann frag mal, ob diese unbedingt notwendig waren.

Jobs mag es zwar eine Menge geben, aber eher durch Zeitarbeit
und im Billiglohnsektor. Insofern halte ich von der

Auch im Hochlohnsektor.

Arbeitslosenstatistik zur Zeit nicht so viel. Ein Bekannter
von mir, hochqualifiziert, sucht zum Beispiel schon seit fast

Was verstehst du unter „hochqualifiziert“. Ich kenne so manchen, der sich so nennt und dann nur Standardwissen vorweisen kann. Andererseits gab es schon welche mit wirklich großem Wissen, die aber soziale Arschlöcher waren.

einem Jahr Arbeit, findet aber keine wo er annähernd genug
verdient um seine Familie zu ernähren.

Dann sucht er nicht richtig oder ist nicht hochqualifiziert oder ist einer unter vielen oder ist nicht flexibel oder anpassungsfähig. Ursachen gibt es dafür viele. In 99 von 100 Fällen ist dabei nicht die Firma Schuld.

Wie äußert er sich denn bei Ablehnung? Ich kenne da einige, bei denen gehen die Äußerungen schon an die Grenze der üblen Nachrede und Verleumdung. Kein Dankesschreiben für die aufgewendete Zeit, nur schlechte Worte. Wer will sowas gebrauchen?

Qualifikation ist nicht alles.

Moin Ralf,

ich weiß nicht inwieweit ich meine Umwelt als „richtig“
wahrnehme
wenn ich laufend von den vielen tollen Jobs und daß die
Deutschen so reich wären höre. Anbei auch ein Link:
http://de.news.yahoo.com/dpa2/20080103/tbs-deutsche-…

Wenn man dazu dann noch Zeitschriften wie die „Focus“ liest
gings uns ja noch nie so gut wie jetzt.

So ist es auch.
Demnächst aber wird es wieder bergab gehen.

Wir sind nun mehr oder weniger auf dem Zenith des Wohlstands angekommen, welcher nun, v.a. aufgrund demographischer und sozialpolitischer Entwicklungen, erst mal verpulvert werden wird.

Allerdings nehme ich das ganz anders wahr und teile
tatsächlich mehr die Ansicht des „Spiegels“. Wobei es mir da
fast schon wieder zu pessimistisch vorkommt.

Gibt es eigentlich eine wenigstens einigermaßen objektive
Zeitschrift?

Ich persönlich denke daß die Schere zwischen Arm und Reich in
Deutschland tatsächlich immer mehr auseinanderklafft und daß
diese Statistik von"Yahoo" durch die „Reichen“ verfälscht
wird.

Ein paar reiche werden in der Tat ihr Vermögen eponentiell vermehren.
Dies führt natürlich zu einem wachsenden Abstand zu den „Armen“, wobei diese auch immer „reicher“ werden. Ein deutscher Armer ist in Rümänien ein Normalverdiener.

Wenn man also hier über „arm“ spricht, muss man sich zunächst einmal die Definition für „Armut“ in Deutschland ansehen.

Ich persönlich jedenfalls kenne in meinem Freundes-und
Bekanntenkreis kaum jemanden der mehr als 50000 Euro auf der
hohen Kante hat. Eher
haben die meisten Schulden (und bei vielen werden es sogar
mehr).

In unserem Alter ist das völlig normal.
Man baut ein Haus und hat Schulden.

Zudem steigt ja die Staatsquote immer mehr, was zu einem sehr geringen Nettoeinkommen im Verhältnis zu den in D allgemein sehr hohen Bruttogehältern führt.

Jobs mag es zwar eine Menge geben, aber eher durch Zeitarbeit
und im Billiglohnsektor.

Wie kommst Du zu dieser Annahme?

Für erstklassig Qualifizierte gibt es weltweit mehr Jobs als Bewerber.

Insofern halte ich von der
Arbeitslosenstatistik zur Zeit nicht so viel.

Ich auch nicht.

Ein Bekannter
von mir, hochqualifiziert, sucht zum Beispiel schon seit fast
einem Jahr Arbeit, findet aber keine wo er annähernd genug
verdient um seine Familie zu ernähren.

Wo lebt er?
Ist er bereit umzuziehen?
Ist er wirklich so hoch qualifiziert?
Wie alt ist er?

Jetzt will er eine niedrig bezahlte Stelle annehmen und
„Hartz-4-Zuschläge“ in Kauf nehmen.

Das ist doch sowieso selbstverständlich. Man muss sofort alles versuchen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Grüsse,
M.

Moin Mathias,

Zudem steigt ja die Staatsquote immer mehr, was zu einem sehr
geringen Nettoeinkommen im Verhältnis zu den in D allgemein
sehr hohen Bruttogehältern führt.

Ach ja? http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/453/11…

Grüße
Jürgen

Hi,

So ist es auch.

Ich denke es gibt mehr Stellen als noch vor ein oder zwei Jahren.
Allerdings gab es in den 80ern sicherlich eine bessere Qualität der Arbeitsplätze. Heute ist doch nur jeder zweite Arbeitsplatz ein Vollzeitjob. Das Meiste sind doch Minijobs. D.h. die Bezahlung ist zu gering.

Demnächst aber wird es wieder bergab gehen.

Geht es nicht schon?

Wir sind nun mehr oder weniger auf dem Zenith des Wohlstands
angekommen, welcher nun, v.a. aufgrund demographischer und
sozialpolitischer Entwicklungen, erst mal verpulvert werden
wird.

Wie gesagt: In meinem Bekanntenkreis von Wohlstand keine Spur.
Die waren mal alles „Mittelschicht“ und sind jetzt ihres Erachtens schon „Obere Unterschicht“.

Ein paar reiche werden in der Tat ihr Vermögen eponentiell
vermehren.
Dies führt natürlich zu einem wachsenden Abstand zu den
„Armen“, wobei diese auch immer „reicher“ werden. Ein
deutscher Armer ist in Rümänien ein Normalverdiener.

Noch. Vielleicht geht es den Rumänen irgendwann sogar besser als uns.
Außerdem wollen wir ja nicht nach Rumänien auswandern.

Wenn man also hier über „arm“ spricht, muss man sich zunächst
einmal die Definition für „Armut“ in Deutschland ansehen.

Das ist klar. Aber auch die Preise etc.

In unserem Alter ist das völlig normal.
Man baut ein Haus und hat Schulden.

So? Ich hab kein Haus und auch keine Eigentumswohnung. Die meisten meiner Bekannten übrigens auch nicht.
Dann gehörst du schon einer anderen „Klasse“ an.

Jobs mag es zwar eine Menge geben, aber eher durch Zeitarbeit
und im Billiglohnsektor.

Wie kommst Du zu dieser Annahme?

Führ dir mal die Stellenanzeigen bei jobpilot etc. vor Augen
und schau mal wieviel Zeitarbeitsfirmen inserieren:wink:

Für erstklassig Qualifizierte gibt es weltweit mehr Jobs als
Bewerber.

Ja, erstklassig ist mein Bekannter wahrscheinlich nicht. Zwar hochqualifiziert mit BWL-Studium und Berufserfahrung.
Aber wahrscheinlich ist das für die Maßstäbe hier im Forum nicht hoch genug:frowning:

Wo lebt er?

In Frankfurt

Ist er bereit umzuziehen?

Ja

Ist er wirklich so hoch qualifiziert?

Wie gesagt: Studium und Berufserfahrung im Auditing

Wie alt ist er?

40

Das ist doch sowieso selbstverständlich. Man muss sofort alles
versuchen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Klar.

Grüsse,

Ralf

Hi

Kurzum: Ein Großteil der Vermögen dürfte sich bei Menschen
aufhalten, die noch ein ganzes Stückchen älter sind als Du.

Das denke ich auch:smile:

Grüße,

Ralf

Hallo Ralf,

die Einstiegsgehälter für Ingenieure steigen wieder an. Was lernen wir daraus? Wer das richtige lernt und engagiert betreibt, kann also offenbar ohne größere Probleme in Konzernen beamtengleich mit hohem Gehalt landen.

Wer ist nun verantwortlich für diejenigen, denen das nicht gelingt? Die bösen Reichen? Die Politik? Wohl kaum …

Hochqualifiziert alleine reicht nicht (und hat noch nie gereicht). Gesucht auf dem Markt ist das Zauberwort. Und das ist durchaus persönlich beeinflussbar …

Grüße
Jürgen

PS: Ich kenne einige, die mehr als 50.000€ haben:wink:

Hallo,

Ja, in deinem Fall, sorry, das musste ich loswerden, die BILD.
Die redet dir nach dem Mund.

Nö, die ändert jeden Tag ihre Meinung:wink: Hauptsache Provokation.

Klar, klafft die Schere immer weiter auseinander. Die reichen
werden immer reicher, und oh Wunder, die Armen auch. Nur
vermehren die reichen schneller ihr Einkommen. Heute werden
Mindestlöhne von 8 EUR gefordert. Das war vor 10 Jahren noch
ein Facharbeitergehalt. Zu Weihnachten hat im Durchschnitt
jedes Kind Geschenke im Wert von ca. 330 EUR bekommen.

Das ist wieder der „Durchschnitt“. Die Kinder die ich kenne konnten froh sein wenn sie vielleicht auf 20-30 Euro kamen.

Frag mal nach, wie die Schulden zustande gekommen sind. Und
dann frag mal, ob diese unbedingt notwendig waren.

Lebenshaltungskosten, Miete etc.
Vielleicht wenn einer Raucher ist sollte er mit dem Rauchen aufhören und dadurch Geld sparen.
Aber ich habe keinen Bedarf hier zu sehr in die konservative Ecke zu gehen denn dann kann man auch sagen: Wer Arbeit will kriegt auch welche etc.
Aber es geht um „Welche“ und um Qualitäten. Da kann man sich den Populismus konservativer Kräfte sparen.

Auch im Hochlohnsektor.

Klar, vor allem für Manager.
Das ist mein Bekannter aber nicht. Leider auch kein Feinmechaniker oder Ingenieur. Daß es in diesen Branchen gerade brummt betrifft nur wieder einen Teil der „arbeitswilligen Masse“.

Was verstehst du unter „hochqualifiziert“. Ich kenne so
manchen, der sich so nennt und dann nur Standardwissen
vorweisen kann.

Wahrscheinlich wär mein Bekannter für dich nur jemand mit „Standardwissen“:smile:
Ich habe seine Qualifikation im anderen Posting schon beschrieben.

Andererseits gab es schon welche mit wirklich

großem Wissen, die aber soziale Arschlöcher waren.

Die dann oft auch die Jobs kriegen:wink:

Dann sucht er nicht richtig

Klar, jeden Tag „nur“ 10 Bewerbungen laut seiner Aussage.
Aber es ist wohl nie genug.

oder ist nicht hochqualifiziert

Genau, halt eben nicht genug:smile:

oder ist einer unter vielen oder ist nicht flexibel oder
anpassungsfähig.

Das ist er schon, aber auch einer von vielen:smile:
Wenn sich auf jede Stelle 20-30 Leute bewerben ist man das halt:smile:

Ursachen gibt es dafür viele. In 99 von 100

Fällen ist dabei nicht die Firma Schuld.

Was ist Schuld?:wink:

Wie äußert er sich denn bei Ablehnung? Ich kenne da einige,
bei denen gehen die Äußerungen schon an die Grenze der üblen
Nachrede und Verleumdung. Kein Dankesschreiben für die
aufgewendete Zeit, nur schlechte Worte. Wer will sowas
gebrauchen?

Er ist diskret und akzeptiert die Ablehnung.

Qualifikation ist nicht alles.

Klar.

Grüße,

Ralf

Hallo Jürgen,

Zudem steigt ja die Staatsquote immer mehr, was zu einem sehr
geringen Nettoeinkommen im Verhältnis zu den in D allgemein
sehr hohen Bruttogehältern führt.

Ach ja?
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/453/11…

in der Tat ist die Staatsquote zur Abwechslung mal gesunken. Dies liegt aber nicht daran, daß sich bei der Belastung der Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit nennenswert etwas geändert hätte. Insofern bleibt es bei der großen Differenz von Brutto- und Nettoeinkommen.

Im übrigen ist Staatsquote nicht gleich Staatsquote. Deutschland krankt vor allem daran, daß die Staatsausgaben weitestgehend konsumptiven Zwecken zufließen, während in anderen Ländern der höheren Staatsquote höhere materielle und immaterielle Investitionen gegenüberstehen.

Hi!

So ist es auch.

Ich denke es gibt mehr Stellen als noch vor ein oder zwei
Jahren.
Allerdings gab es in den 80ern sicherlich eine bessere
Qualität der Arbeitsplätze. Heute ist doch nur jeder zweite
Arbeitsplatz ein Vollzeitjob. Das Meiste sind doch Minijobs.
D.h. die Bezahlung ist zu gering.

„Das meiste“ sind mit Sicherheit keine Minijobs.

Demnächst aber wird es wieder bergab gehen.

Geht es nicht schon?

Nein, das ist Grundrauschen.
Der Grundstein für den Abschwung ist jedoch gelegt.
Das ändern wir nicht mehr.

Erst wenn der Normalbürger richtig Ärger hat und seinen Opel nur noch schwer betanken kann, wird sich das wieder ändern.

Wir sind nun mehr oder weniger auf dem Zenith des Wohlstands
angekommen, welcher nun, v.a. aufgrund demographischer und
sozialpolitischer Entwicklungen, erst mal verpulvert werden
wird.

Wie gesagt: In meinem Bekanntenkreis von Wohlstand keine Spur.
Die waren mal alles „Mittelschicht“ und sind jetzt ihres
Erachtens schon „Obere Unterschicht“.

„ihres Erachtens“ ist das Stichwort.

Ein paar reiche werden in der Tat ihr Vermögen eponentiell
vermehren.
Dies führt natürlich zu einem wachsenden Abstand zu den
„Armen“, wobei diese auch immer „reicher“ werden. Ein
deutscher Armer ist in Rümänien ein Normalverdiener.

Noch. Vielleicht geht es den Rumänen irgendwann sogar besser
als uns.

Das glaube ich nicht, vorher wird D sich in der EU wehren.

Außerdem wollen wir ja nicht nach Rumänien auswandern.

Viele der heute um die 15-Jährigen werden vor oder nach der Ausbildung auswandern, da sie die hohen Steuern und Abgaben zum Erhalt unseres maroden Sozialsystems und die Jugend betrügenden Generationenvertrags nicht bezahlen werden wollen.

Wenn man also hier über „arm“ spricht, muss man sich zunächst
einmal die Definition für „Armut“ in Deutschland ansehen.

Das ist klar. Aber auch die Preise etc.

Klar.
Gehe mal nach z.B. Italien. Gleiche Preise, deutlich niedrigeres Einkommen.
Geht auch.

Wobei ich meine, dass unser Problem hausgemacht ist.
Minderheiten wie Politik, Beamte, Rentner und Sozialbetrüger quetschen die arbeitende Bevölkerung gnadenlos aus. Eben solange diese sich das bieten lässt.

In unserem Alter ist das völlig normal.
Man baut ein Haus und hat Schulden.

So? Ich hab kein Haus und auch keine Eigentumswohnung. Die
meisten meiner Bekannten übrigens auch nicht.
Dann gehörst du schon einer anderen „Klasse“ an.

Möglicherweise.
Ich sprach auch nicht von mir.

Es ist nur so, dass viele Leute Mitte 30 eine Immobilie abbezahlen.

Jobs mag es zwar eine Menge geben, aber eher durch Zeitarbeit
und im Billiglohnsektor.

Wie kommst Du zu dieser Annahme?

Führ dir mal die Stellenanzeigen bei jobpilot etc. vor Augen
und schau mal wieviel Zeitarbeitsfirmen inserieren:wink:

Das reicht mir nicht aus.

Ich behaupte, der Großteil der Jobs ist Vollzeit fest.

Für erstklassig Qualifizierte gibt es weltweit mehr Jobs als
Bewerber.

Ja, erstklassig ist mein Bekannter wahrscheinlich nicht. Zwar
hochqualifiziert mit BWL-Studium und Berufserfahrung.
Aber wahrscheinlich ist das für die Maßstäbe hier im Forum
nicht hoch genug:frowning:

Doch, doch. Ich bin auch nicht höher qualifiziert.

Wo lebt er?

In Frankfurt

Ist er bereit umzuziehen?

Ja

Ist er wirklich so hoch qualifiziert?

Wie gesagt: Studium und Berufserfahrung im Auditing

Wie alt ist er?

40

Dann hat er doch generell gute Voraussetzungen. Möglicherweise bewirbt er sich falsch.

Gruss,
M.

Hi,

„Das meiste“ sind mit Sicherheit keine Minijobs.

Klar. Die die schon (oder noch) besetzt sind:wink:

„ihres Erachtens“ ist das Stichwort.

Ich habe jetzt kein „Schichtenmodell“ zur Hand.
Wäre aber interessant zu schauen wie die sozialen Schichten in Deutschland definiert sind:smile:

Das glaube ich nicht, vorher wird D sich in der EU wehren.

Hoffentlich hat es dann auch noch was zu sagen:smile:

Klar.
Gehe mal nach z.B. Italien. Gleiche Preise, deutlich
niedrigeres Einkommen.
Geht auch.

Ist auch nicht toll.

Wobei ich meine, dass unser Problem hausgemacht ist.
Minderheiten wie Politik, Beamte, Rentner und Sozialbetrüger
quetschen die arbeitende Bevölkerung gnadenlos aus. Eben
solange diese sich das bieten lässt.

Mal schauen wie lange Rentner noch eine Minderheit sind:smile:

Es ist nur so, dass viele Leute Mitte 30 eine Immobilie
abbezahlen.

Ja. Aber die Masse? Aber dafür bräuchte man eine Statistik Wobei: Welche Statistiken sind überhaupt „objektiv“ Wahrscheinlich sind die meisten „politisch ausgedrückt“. Und damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt:smile:

Führ dir mal die Stellenanzeigen bei jobpilot etc. vor Augen
und schau mal wieviel Zeitarbeitsfirmen inserieren:wink:

Das reicht mir nicht aus.

Welche Börse mit offenen Vollzeitjobs empfiehlst du denn?

Ich behaupte, der Großteil der Jobs ist Vollzeit fest.

Wie gesagt: Der noch Besetzten.

Dann hat er doch generell gute Voraussetzungen. Möglicherweise

bewirbt er sich falsch.

Die Bewerbung mag okay sein, aber vielleicht die Stellenbörse:wink:

Tipps:wink:?

Gruss,

Ralf

Nö, die ändert jeden Tag ihre Meinung:wink: Hauptsache
Provokation.

Richtig und das Thema mit der Schere ist sehr provokativ. Es dient nicht dazu, die weniger Fleißigen zu mehr Ansporn zu verhelfen, sondern vielmehr die Fleißigen schlecht und madig zu machen und sie in den Augen der weniger Fleißigen als die Ursache für deren Versagen darzustellen.

Das ist wieder der „Durchschnitt“. Die Kinder die ich kenne
konnten froh sein wenn sie vielleicht auf 20-30 Euro kamen.

Sicherlich ist das der Durchschnitt, jedoch steigt dieser Durchschnitt von Jahr zu Jahr. Heute ist selbst in vielen Hartz4-Familien eine Playstation zu finden.

Frag mal nach, wie die Schulden zustande gekommen sind. Und
dann frag mal, ob diese unbedingt notwendig waren.

Lebenshaltungskosten, Miete etc.
Vielleicht wenn einer Raucher ist sollte er mit dem Rauchen
aufhören und dadurch Geld sparen.

Eher sieht es wohl so aus, dass die Märkte es den Kunden zu leicht machen, in die Schuldenfalle zu tappen. Selbst die Ärmsten können sich heute einen Plasma-TV leisten, auf Raten natürlich. Die Raten werden dann individuell an die Einkommenssituation angepasst. Den Märkten fehlt einfach die soziale Verantwortung.

Auch im Hochlohnsektor.

Klar, vor allem für Manager.

Als Manager wird man weder geboren noch ist das vererbbar. Manager wird man durch Fleiß und Strebsamkeit. Aber der Managersektor ist damit nicht gemeint. gemeint habe ich eigentlich die normalen Ingenieurjobs. Auch hier zählt das Gleiche, wie bei den Managern. Wer nur wartet, dass die Arbeit irgendwann mal vorbeischaut, wer sein Wissen nicht ausbaut und sich unverzichtbar macht, hat das Nachsehen.

Das ist mein Bekannter aber nicht. Leider auch kein
Feinmechaniker oder Ingenieur. Daß es in diesen Branchen
gerade brummt betrifft nur wieder einen Teil der
„arbeitswilligen Masse“.

Du hast doch geschrieben, dass er hochqualifiziert sei. In was denn?

Was verstehst du unter „hochqualifiziert“. Ich kenne so
manchen, der sich so nennt und dann nur Standardwissen
vorweisen kann.

Wahrscheinlich wär mein Bekannter für dich nur jemand mit
„Standardwissen“:smile:
Ich habe seine Qualifikation im anderen Posting schon
beschrieben.

Nein, hast du nicht. Zitat: „Zwar hochqualifiziert mit BWL-Studium und Berufserfahrung.“ und „Studium und Berufserfahrung im Auditing“. Das ist zu wenig.

Andererseits gab es schon welche mit wirklich

großem Wissen, die aber soziale Arschlöcher waren.

Die dann oft auch die Jobs kriegen:wink:

Nein, eben nicht. Personaler haben da eine sehr sensible Ader dafür und sortieren gut aus.

Dann sucht er nicht richtig

Klar, jeden Tag „nur“ 10 Bewerbungen laut seiner Aussage.
Aber es ist wohl nie genug.

Und wie viele Einladungen zum Vorstellungsgespräch? Wenn es keine sind, kann es die mangelnde Qualifikation sein oder auch schlechte Bewerbungsunterlagen.

oder ist einer unter vielen oder ist nicht flexibel oder
anpassungsfähig.

Das ist er schon, aber auch einer von vielen:smile:
Wenn sich auf jede Stelle 20-30 Leute bewerben ist man das
halt:smile:

Ja, aber das muss nicht so sein. Warum hebt er sich nicht in der Masse hervor? Aus den vielen Ablehnungen kann man doch lernen, wo es mangelt.

Ursachen gibt es dafür viele. In 99 von 100

Fällen ist dabei nicht die Firma Schuld.

Was ist Schuld?:wink:

Das der Bewerber keinen Job bekommt.

Er ist diskret und akzeptiert die Ablehnung.

Auch das ist zu wenig. Ein Dankesschreiben für die aufgewendete Zeit ist das Mindeste. Wichtig ist, dass man positiv in Erinnerung bleibt.

http://www.jova-nova.com/bewerb/vergissmein.htm

Diese Seite sollte auch als Hilfe für gute Bewerbungen dienen.

Hi Ralf,

„Das meiste“ sind mit Sicherheit keine Minijobs.

Klar. Die die schon (oder noch) besetzt sind:wink:

Weder die besetzten, noch die freien Jobs.

„ihres Erachtens“ ist das Stichwort.

Ich habe jetzt kein „Schichtenmodell“ zur Hand.
Wäre aber interessant zu schauen wie die sozialen Schichten in
Deutschland definiert sind:smile:

Das glaube ich nicht, vorher wird D sich in der EU wehren.

Hoffentlich hat es dann auch noch was zu sagen:smile:

Davon gehe ich für die nächsten 20 Jahre noch aus.

Klar.
Gehe mal nach z.B. Italien. Gleiche Preise, deutlich
niedrigeres Einkommen.
Geht auch.

Ist auch nicht toll.

Natürlich nicht. Dort denkt man aber nicht, man sei verarmt, weil man nicht mehr alle 2 Jahre einen neuen Golf für die Frau kaufen kann.

Wobei ich meine, dass unser Problem hausgemacht ist.
Minderheiten wie Politik, Beamte, Rentner und Sozialbetrüger
quetschen die arbeitende Bevölkerung gnadenlos aus. Eben
solange diese sich das bieten lässt.

Mal schauen wie lange Rentner noch eine Minderheit sind:smile:

Sie werden, wenn sich das weiterhin so entwickelt, bald eine große, einsame Mehrheit sein.
Nur wird ihnen dann keiner mehr die hohen Bezüge bezahlen, wie wir sie heute noch kennen.

Es ist nur so, dass viele Leute Mitte 30 eine Immobilie
abbezahlen.

Ja. Aber die Masse? Aber dafür bräuchte man eine Statistik
Wobei: Welche Statistiken sind überhaupt „objektiv“
Wahrscheinlich sind die meisten „politisch ausgedrückt“. Und
damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt:smile:

Ich habe keine Statistik dazu.
Ich weiß nur, dass in meinem Umfeld 2/3 der Leute Mitte 30 eine Immobilie abbezahlen.

Führ dir mal die Stellenanzeigen bei jobpilot etc. vor Augen
und schau mal wieviel Zeitarbeitsfirmen inserieren:wink:

Das reicht mir nicht aus.

Welche Börse mit offenen Vollzeitjobs empfiehlst du denn?

Gar keine.

Ich behaupte, der Großteil der Jobs ist Vollzeit fest.

Wie gesagt: Der noch Besetzten.

Nein, aller, s.o.

Dann hat er doch generell gute Voraussetzungen. Möglicherweise
bewirbt er sich falsch.

Die Bewerbung mag okay sein, aber vielleicht die
Stellenbörse:wink:

Beides ist zu prüfen.

Tipps:wink:?

einen Bewerbungscoach engagieren. In dem Alter sicher ein Vorteil.

Gruss,
M.

Die Abgabenquote wird über alles gerechnet. Wenn also Unternehmen (wie das ja phasenweise der Fall war) in Summe gar keine Gewinnsteuern zahlen, dann ist das gut für die Abgabenquote. Nur hat der Arbeitnehmer davon leider gar nichts.

Tatsächlich haben wir in Deutschland in vielen Bereichen weit niedrigere Steuern als in den USA: Erbschaften, Schenkungen, Vermögen, Spekulationsgewinne, Unternehmensgewinne usw werden hierzulande gering oder gar nicht besteuert.

Dafür wird eben dem Arbeitnehmern sehr viel tiefer in Tasche gegriffen…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Richtig und das Thema mit der Schere ist sehr provokativ. Es
dient nicht dazu, die weniger Fleißigen zu mehr Ansporn zu
verhelfen, sondern vielmehr die Fleißigen schlecht und madig
zu machen und sie in den Augen der weniger Fleißigen als die
Ursache für deren Versagen darzustellen.

Nicht alle die fleißig sind haben auch Erfolg!

Das ist wieder der „Durchschnitt“.

Sicherlich ist das der Durchschnitt,

Geschenke pro Kind von 300 Euro sind meines Erachtens eben KEIN Durchschnitt!

jedoch steigt dieser

Durchschnitt von Jahr zu Jahr. Heute ist selbst in vielen
Hartz4-Familien eine Playstation zu finden.

Die dürfen sogar Fernseher haben.

Eher sieht es wohl so aus, dass die Märkte es den Kunden zu
leicht machen, in die Schuldenfalle zu tappen. Selbst die
Ärmsten können sich heute einen Plasma-TV leisten, auf Raten
natürlich. Die Raten werden dann individuell an die
Einkommenssituation angepasst. Den Märkten fehlt einfach die
soziale Verantwortung.

Das ist wahr.

Als Manager wird man weder geboren noch ist das vererbbar.
Manager wird man durch Fleiß und Strebsamkeit.

Naja, sagen wir lieber: Sehr oft durch Beziehungen.
Aber die kann man sich vielleicht auch mit Fleiß und Strebsamkeit erarbeiten:wink:

Aber der

Managersektor ist damit nicht gemeint. gemeint habe ich
eigentlich die normalen Ingenieurjobs.

Die sind ja zurzeit auch gefragt.

und

sich unverzichtbar macht, hat das Nachsehen.

Du hast sicher „nicht verzichtbar“ gemeint:wink:

Du hast doch geschrieben, dass er hochqualifiziert sei. In was
denn?

Zitat: „Zwar hochqualifiziert mit
BWL-Studium und Berufserfahrung.“ und „Studium und
Berufserfahrung im Auditing“. Das ist zu wenig.

3 Jahre Berufserfahrung im Auditing einer Spirituosenfirma,
Bereich Controlling.

Nein, eben nicht. Personaler haben da eine sehr sensible Ader
dafür und sortieren gut aus.

Dann frag ich mich manchmal warum manche meiner Kollegen, die echt soziale Ärsche sind, so Karriere machen.
Da haben wir wohl schlechte Personaler:wink:

Und wie viele Einladungen zum Vorstellungsgespräch? Wenn es
keine sind, kann es die mangelnde Qualifikation sein oder auch
schlechte Bewerbungsunterlagen.

Eher mangelnde Qualifikation:wink: s.u.::

Ja, aber das muss nicht so sein. Warum hebt er sich nicht in
der Masse hervor? Aus den vielen Ablehnungen kann man doch
lernen, wo es mangelt.

Umschulen lassen vielleicht.

Das der Bewerber keinen Job bekommt.

Ja. Der Bewerber ist schuld. Und die Situation der Arbeitsplätze in Deutschland ist toll.

Auch das ist zu wenig. Ein Dankesschreiben für die
aufgewendete Zeit ist das Mindeste. Wichtig ist, dass man
positiv in Erinnerung bleibt.

Daran sieht man wie man heutzutage wirklich schon um Jobs „betteln“ muß. Das war früher auf jeden Fall einfacher (allerdings eher die Zeit vor der Wiedervereinigung:wink:

Aber die Ansprüche auch an die Qualifikation von ihm sind wohl höher in dem Gehaltssegment das er anstrebt.
Ich werde ihm die Bewerbungsseite jedenfalls zeigen.

Liebe Grüße,

Ralf

Hi

Weder die besetzten, noch die freien Jobs.

In der Gesamtmenge gesehen hast du natürlich auch recht:wink:

Natürlich nicht. Dort denkt man aber nicht, man sei verarmt,

weil man nicht mehr alle 2 Jahre einen neuen Golf für die Frau
kaufen kann.

Das wird dann vielleicht auch für andere Bereiche nicht mehr reichen:wink:

Sie werden, wenn sich das weiterhin so entwickelt, bald eine
große, einsame Mehrheit sein.
Nur wird ihnen dann keiner mehr die hohen Bezüge bezahlen, wie
wir sie heute noch kennen.

Das Ende der Rente?

Welche Börse mit offenen Vollzeitjobs empfiehlst du denn?

Gar keine.

Was dann? FAZ?

einen Bewerbungscoach engagieren. In dem Alter sicher ein
Vorteil.

Aber vielleicht für ihn zu teuer:wink:

Liebe Grüße,

Ralf

Hallo,

Ich habe ihm die Seite gezeigt und auch ihm die Diskussion hier eklärt.

Im Falle der Vorstellungsgespräche hat er gemeint daß meist kein Grund angegeben worden wäre warum er abgelehnt wurde.
Meist bekommt er ein lapidares Schreiben mit dem Wunsch für alles Gute in der Zukunft.

Für die „unternehmerfreundlichen“ Standpunkte hier im Forum zeigte er wenig Verständnis. Auch ich bin teils anderer Meinung als z.B. der Mod. Allerdings ist auch die Frage inwieweit Objektivität auch von meiner Seite möglich ist insofern ich nicht in meinem Chef stecke:wink:

Jedenfalls überlegt er sich sogar die Sache mit dem Bewebungscoach.
Insofern erstmal vielen Dank von ihm für den Tip:wink:

Liebe Grüße,

Ralf

Hallo Christian,

in der Tat ist die Staatsquote zur Abwechslung mal gesunken.
Dies liegt aber nicht daran, daß sich bei der Belastung der
Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit nennenswert etwas
geändert hätte.

Och, also ich erinnere mich durchaus an die eine oder andere Absenkung des Spitzensteuersatzes, an Senkungen der SV-Beiträge … Aber wie Du an anderer Stelle (Teuerung) immer so gerne bemerkst: Verbesserungen der Lage werden gerne ignoriert, denn nur winseln und klagen macht wirklich Spass …

Insofern bleibt es bei der großen Differenz
von Brutto- und Nettoeinkommen.

Für Singles ja (warum auch nicht), für den Rest wohl eher nein, oder?

Im übrigen ist Staatsquote nicht gleich Staatsquote.
Deutschland krankt vor allem daran, daß die Staatsausgaben
weitestgehend konsumptiven Zwecken zufließen, während in
anderen Ländern der höheren Staatsquote höhere materielle und
immaterielle Investitionen gegenüberstehen.

Genau, als gutes Beispiel etwa Frankreich, oder?:wink:

Grüße
Jürgen

Hallo Ralf

Die nüchternen Zahlen bringen vielleicht ein wenig Abklärung.
Gemessen am BIP ist die Nettolohnquote in Deutschland auf 26% gefallen. Das ist ein sehr niedriger Wert. 1992 waren es noch 31%, in den 70ern waren es noch 35%. In den USA machen die Nettolöhne heute etwa 40% des BIP aus. Auch die Bruttolohnquote ist in Deutschland sehr gering.

Auf der anderen Seite machen die Kapitaleinkommen einen ungewöhnlich hohen Anteil aus. Allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen. Nicht alles was in der VGR als Kapitaleinkommen aufscheint, hat auch was mit unternehmerischer Tätigkeit zu tun. Vieles davon stammt aus fragwürdigen, wenn auch nicht illegalen Quellen. Beispiel: Subventionen.

Seit der Wiedervereinigung haben auch die Abschreibungen deutlich zugenommen. Das ist deshalb interessant, weil eigentlich das Gegenteil hätte geschehen müssen. Die neuen Bundesländer brachten verhältnismässig mehr Arbeitskräfte als Kapital ins vereinte Deutschland ein. Daher ist der Kapitalstock in Relation zum BIP gefallen, Entsprechendes hätte auch für die Abschreibungen gelten müssen.

Tatsächlich stiegen diese an, was bedeutet dass die Investitionsentscheidungen signifikant ineffizienter wurden. Wie das? Stichwort: Cargolifter. Der Verdacht liegt nahe, dass staatliche Subventionspolitik, Korruption und Verschwendung einerseits die Abschreibungen nach oben schraubten und andererseits die Nicht-Lohneinkommen deutlich erhöht haben. Zu lasten der Arbeitnehmer versteht sich die das Geschehen über höhere Abgaben finanzieren müssen.