Hallo !
Ist der Meeresspiegel (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ind. Ozean, Nordmeer usw) überall gleich hoch?
mfgConrad
Hallo !
Ist der Meeresspiegel (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ind. Ozean, Nordmeer usw) überall gleich hoch?
mfgConrad
Hallo, Conrad,
Die Antwort auf Deine Frage ist eine ganz entschiedenes „Jein“
Als Folge der unterschiedlichen Erdanziehungskraft gibt es z.B. im Indik Stellen, an denen der Wasserstand 85m tiefer ist als anderswo. Allerdings ist er nö-lich von Australien teilweise um 100m höher. Aber deswegen fähgrt natürlich kein Schiff „bergauf“ oder „bergab“.
Auch die von den einzelnen Küsten ermittelten Normalnullstände unterscheiden sich.
Darüber hinaus gibt es neben den bekannten Gezeiten auch klimatische Bedingungen, die den Meeresspiegel unterschiedlich hoch steigen lassen.
Führe Dir mal den entsprechenden Artikel in Wikipedia zu Gemüte http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresspiegel
Der Wasserspiegel des Pazifiks ist z.B. im Bereich des Panamakanals nur 24 cm höher als der des Atlantiks.
Gruß
Eckard
Ist der Meeresspiegel (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ind.
Ozean, Nordmeer usw) überall gleich hoch?
Dazu musst du erstmal definieren was „gleich hoch“ bedeuten soll. Gleicher Abstand vom Mittelpunkt der Erde? Gleicher Abstand im Vergleich zu einem Ellipsoid?
Bei beiden Definitionen würde die Antwort lauten: Nein. Im Vergleich zu einem der Erdform entsprechenden Ellipsoid variiert der Meeresspiegel um etwa 200m. Schau dir z.B. dieses Bild hier an:
http://op.gfz-potsdam.de/champ/results/grav/010_eige…
Hallo Eckard !
Ich wollte nur wissen, warum der Suezkanal keine Strömung von Süd nach Nord hat. Wie wir beide wissen, strömt in ihm nichts. Und er hat keine Schleusen, die eine Strömung unterbinden.
Das Mittelmeer liegt sehr viel tiefer (durch Verdunstung) als der Atlantik. Daher der starke Zustrom bei Gibraltar. Atlantik und Ind. Ozean sind verbunden. Am Kap der Guten Hoffnung.
Das Mittelmeer liegt tiefer als der Atlantik.
Der Atlantik ist mit dem Ind. Ozean verbunden.
Also gibt es in der Nähe von Kapstadt ein Gefälle. Oder sonstwo.
Zur besseren Verständnis :
Mit „hoch“ ist natürlich die Wasseroberfläche gemeint. Nicht die Höhe der Wassersäule vom Meeresboden aus.
Hallo Conrad,
Ist der Meeresspiegel (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer, Ind.
Ozean, Nordmeer usw) überall gleich hoch?
Du fragst nach dem Geoid:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geoid
Das heißt jetzt aber nicht, dass deswegen Strömungen entstehen, weil irgendwo der Meeresspiegel tiefer liegt als anderswo. Das Geoid wird als Äquipotentialfläche der ungleichmäßigen Masseverteilung der Erde definiert. Das heißt, die unterschiedlichen Höhen des Geoids scheiden als Ursache von Meeresströmungen aus.
Viele Grüße
Stefan
Hallo,
JA = Mean Sea Level = Mittlerer Meeresspiegel … das ist natürlich mehr ein Spass.
Ernster Kern meiner Antwort: Zwischen den Meeren fährst Du ja nicht über Stufen, Ausnahme am Äquator … >:wink:
Die angesprochenen Strömungen sind Teil der ‚Meerestopographie‘, das was sich über oder unter derGeoidfläche befindet.
Wenn man aber versucht, Meereshöhen zu vergleichen, kommt man zur Frage, welche Höhe wo auf der Welt kann als fest gelten und wie vergleiche = vermesse ich Höhen und Meereshöhen weltweit ?
Bringe in Amsterdam, Triest und Tokio(?) Pegel an. Und nun ?
Tja, da stehen die Geodäten ^^ seit Jahrhunderten an den Ufern der Meere und weinen bitterliche Tränen -> Meeresspiegelanstieg.
Man versucht, über Satellitenbahnen einen weltweiten Bezug herzustellen, aber dazu gibt es auch mehrere Ansätze. Eine wäre ein globales Ellipsoid als mathematische Bezugsfläche -> WGS84. Aber genau bei dem gäbe es Meereshöhenunterschiede, wo augenscheinlich das Wassser horizontal steht. Das will man auch nicht.
Es wurde schon das Wichtigste gesagt.
Ich empfehle noch
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6he_%C3%BCber_dem…
Sehr komprimiert (und sehr englisch)
http://wcrp.ipsl.jussieu.fr/Workshops/SeaLevel/Poste…
Grüße Roland
Heute weiß man alles und kann alles messen.
Woher hat Lesseps gewußt, dass es im Bittersee/Suezkanal
nicht zu Ausgleichsströmungen kommt.
Konnte man damals schon die Meereshöhe in Suez und Port Said so
exakt vermessen, dass er sich 100%ig sicher sein konnte,
dass es nicht zu einer finanziellen bzw Naturkatastrophe kommt.
Nur 1 cm Unterschied hätte genügt.
Wäre der Suezkanal zu einem Fließgewässer geworden, wäre man
mit dem Ausbaggern wohl nicht hinterhergekommen. Wie heute.
Der Kanal (mit Seen) ist 160 km lang und Rotes Meer und Mittelmeer liegen
exakt auf gleicher Höhe. Mit den damaligen Vermessungsgeräten war
eine so sichere Messung doch kaum möglich.
Hallo,
Der Kanal (mit Seen) ist 160 km lang und Rotes Meer und
Mittelmeer liegen
exakt auf gleicher Höhe. Mit den damaligen Vermessungsgeräten
war
eine so sichere Messung doch kaum möglich.
warum denn nicht? Schon lange vorher hat die Vermessungstechnik weitaus beeindruckendere Leistungen erbracht.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
warum denn nicht? Schon lange vorher hat die
Vermessungstechnik weitaus beeindruckendere Leistungen
erbracht.
100% pro - und Beispiele ?
Hallo Conrad,
jetzt bringst Du mich auf den Geschmack …
Wenngleich Wasserbaukenntnisse bei mir kaum mehr vorhanden ist… meine ich, dass nicht gleich der ganze Pazifik wg. 1 cm in den Atlantik strömt (oder umgekehrt?).
Am Suezkanal steht das Wasser bei Port Thewfik im Süden 0,15 m höher als bei Port Said im Norden. Das entnehme ich einer alten Quelle von 16 MB
http://eprints.soton.ac.uk/19157/01/sea-level.pdf
(Schleusen kann man außerdem noch bauen.)
Das Problem des Pegelvergleichs wird darin auch beschrieben:
In England wurde das Landesnivellement von 1840-60 an drei Seepegel in Dunbar, Felixstowe und Newlyn angeschlossen. Differenzen bis 25 cm.
Zu deuten als diese „Meerestopographie“. Und kleinere Nivellementfehler.
Man sollte nochmal lesen, was Johannes Ihde und Wilfried Ellmer geschrieben haben, leider ohne Abbildungen
http://www.wissenschaft-im-dialog.de/aus-der-forschu…
Jetzt gebe ich noch zwei Quellen
http://www.geod.uni-bonn.de/apmg/lehrstuhl/dgk/Welts…
Hier nur die Bilder anschaun (mach ich auch bloß …)
Hier was zur Einleitung, mehr für Deutschland, aber gut geschrieben
http://www.geodaten.bayern.de/bvv_web/downloads/Hoeh…
Die Entwicklungsgeschichte des Nivelliers habe ich jetzt nicht parat, aber so um die 2 mm/ km müsste die Genauigkeit mitte des 19. Jhd. gewesen sein. Das heißt nicht 326 mm sondern 25 mm am Suezkanal, Fehlerfortpflanzung mit der Wurzel der Entfernung. Ob das allerdings in der flimmernden Wüste erreichbar ist …
Grüße Roland
Hallo,
warum denn nicht? Schon lange vorher hat die
Vermessungstechnik weitaus beeindruckendere Leistungen
erbracht.100% pro - und Beispiele ?
Ägypten: Pyramiden
Rom: Limes
Frankreich und Großbritannien: 18. und 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung und generellen Landvermessung (u.a. Meridianexpiditionen).
Gruß
Christian
Ägypten: Pyramiden
Rom: Limes
Frankreich und Großbritannien: 18. und 19. Jahrhundert im Zuge
der Industrialisierung und generellen Landvermessung (u.a.
Meridianexpiditionen).
Wozu musste man bei diesen Projekten die Höhe über eine Distanz von mehr als 100km auf 1cm genau bestimmen?
Ich glaube nicht mal, dass bei der Erbauung des Suez-Kanals überhaupt jemand dran gedacht hat, dass Meere unterschiedlich hoch sein könnten.
Ägypten: Pyramiden
Rom: Limes
Frankreich und Großbritannien: 18. und 19. Jahrhundert im Zuge
der Industrialisierung und generellen Landvermessung (u.a.
Meridianexpiditionen).Wozu musste man bei diesen Projekten die Höhe über eine
Distanz von mehr als 100km auf 1cm genau bestimmen?
Wenn nur das das Kriterium für gleichartige oder bessere Leistungen ist, kann ich Dir das auch nicht sagen. Aber nur weil kein zweiter die Relativitätstheorie formuliert hat, gabs ja trotzdem andere herausragende Theorien in der Physik. Bei der Vermessungstechnik ist das nicht anders gewesen. So wurde beim Limes über zig Kilometer eine gerade Linie eingehalten, ähnliches bei den Vermessungsarbeiten in Großbritannien und Frankreich.
Ich glaube nicht mal, dass bei der Erbauung des Suez-Kanals
überhaupt jemand dran gedacht hat, dass Meere unterschiedlich
hoch sein könnten.
Das war durchaus der Fall. Der Unterschied wurde vorher deutlich höher berechnet, weswegen erst die Berechnungen von 1846 den Bau des Kanals einläuteten.
Gruß
Christian
Hallo,
meine Frage nach Beispielen war natürlich eine gezielte Provokation … ich wollte mal wissen, was andere so denken.
Die Antworten führten sicher zu weit. Eine meiner Antworten wäre dieser Tunnel von Heron
http://de.wikipedia.org/wiki/Tunnel_des_Eupalinos
Weitere werde ich mir jetzt im Bett überlegen …
Roland
So wurde beim Limes über zig Kilometer eine gerade Linie eingehalten,
ähnliches bei den Vermessungsarbeiten in Großbritannien und
Frankreich.
Aber sicher nicht auf einen Zentimeter genau. Darin läge bei einem Projekt wie dem Limes auch überhaupt kein Sinn.
Zitat:
Beide Probleme wurden von Eupalinos auf meisterliche Art und Weise
gelöst, wie die Ausführung des Tunnels verrät. So weist der
Tunnelboden am Verbindungspunkt vom Nord-und Südstollen nur einen
Höhenunterschied von 60 Zentimeter auf, was im Verhältnis zur
Tunnelgesamtlänge einer Differenz von weniger als 0,125 Prozent
entspricht.
Natürlich mag eine Differenz von 0,125 Prozent bei so einem Projekt für die damalige Zeit eine herausragende Leistung gewesen sein. Aber von einer Abweichung von 1cm auf über 100km ist das meilenweit entfernt. Im Vergleich dazu dürfte man auf die 1km Tunnellänge lediglich eine Abweichung von 0,1mm haben und nicht von 60cm!
So wurde beim Limes über zig Kilometer eine gerade Linie eingehalten,
Aber sicher nicht auf einen Zentimeter genau. Darin läge bei
einem Projekt wie dem Limes auch überhaupt kein Sinn.
Auf einem 50 km langen Teilstück eine absolute mittlere Abweichung von 0,92 m. „Beachtet man, dass zwischen der Errichtung und der Einmessung des obergermanischen Limes ca. 2000 Jahre vergangen sind, so sind die Ergebnisse durchaus beachtlich.“ http://www.hft-stuttgart.de/VermessungGeoinformatik/…
Auf einem 50 km langen Teilstück eine absolute mittlere
Abweichung von 0,92 m. „Beachtet man, dass zwischen der
Errichtung und der Einmessung des obergermanischen Limes ca.
2000 Jahre vergangen sind, so sind die Ergebnisse durchaus
beachtlich.“
Es streitet doch kein Mensch ab, dass das nicht beachtliche Leistungen waren. Aber 92cm auf 50km sind immer noch mehr als 2 Größenordnungen von 1cm auf 100km entfernt…
Wenn es Du Dich im Sinne der Wahrheitsfindung damit wohler fühlst, korrigiere ich meinen vorstehenden Artikel wie folgt:
Mit den damaligen Vermessungsgeräten
war eine so sichere Messung doch kaum möglich.
warum denn nicht? Schon lange vorher hat die Vermessungstechnik
weitaus beeindruckendere Leistungen erbracht. Doch, eine derart präzise Messung war mit den damaligen Geräten möglich.
C.
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warum denn nicht? Schon lange vorher hat die Vermessungstechnik
weitaus beeindruckendere Leistungen erbracht. Doch, eine derart :räzise Messung war mit den damaligen Geräten möglich.
Ich glaube du hast genau den falschen Teil herausgelöscht
Ich glaube nicht, dass eine solche Messung mit damaligen Geräten möglich war. Ich glaube aber schon, dass es weitaus beeindruckendere Leistungen in der Vermessung vorher gab. Wie beeindruckend etwas ist, hängt ja vom Entwicklungsstand ab.
Heute den Durchmesser der Erde zu bestimmen ist relativ trivial und keine große Kunst mehr. Wenn das heute jemand macht, dann beeindruckt mich das nicht wirklich. Dass man dagegen im alten Griechenland den Durchmesser zumindest annähernd bestimmen konnte ist dagegen schon beeindruckend, weil den Menschen damals viel primitivere Technik und viel weniger Wissen zur Verfügung stand.