Meine Nichte trinkt und tyranisiert die Familie

Hallo,

ob du das deplaziert findest oder nicht spielt keine Rolle. Es
ist nunmal so. Auch ein Zeichen von Co-Abhängigkeit diese
nicht eingestehen zu wollen.

Respekt: musst mich ja gut kennen. Weißt, dass ich meinen Bruder - wenn es hoch kommt - ein bis zweimal im Jahr sehe. Ihm persönlich aus dem Weg gehe und deswegen Co-Abhängig bin. Das kommt daher, dass ich - wenn ich mal etwas von Interesse für ihn zufällig finde - ihm hilfsbereit die Infos zukommen lasse, aber das steigert wohl meine Co-Abhängigkeit, weil ich es trotzdem immer noch nicht einsehe.
Also man merke: Hilfsbereitschaft und Geschwisterliebe und menschliches Verständnis ist Co-Abhängigkeit. Wenn man das nicht einsieht, ist man erst recht Co-Abhängig.

Ein weiteres Zeichen ist das
sogannte Helfersyndrom. Oder vielleicht kann man auch
umgekehrt sagen, dass Menschen mit einem ausgeprägten
Helfersyndrom leichter in eine Co-Abhängigkeit geraten.

Uuuiiii, jetzt sind wir wohl fast Alle hier im Forum mit dem Helfersyndrom behaftet. Schließlich helfen wir hier - egal in welchem Brett - wildfremden Menschen. Opfern dafür unsere Zeit und kriegen dafür nicht mal Geld oder Orden (und selten Sternchen).
Vielleicht sind wir auch w-w-w-Co-Abhängig, schließlich können wir durch das Helfersyndrom ja ganz leicht in irgendwelche Abhängigkeit geraten.

Fragen wir doch mal ein paar ehrenamtliche Helfer in irgendwelchen Institutionen nach ihrem Helfersyndrom. Und die Leute die sich für Suchtkranke jeder Art einsetzen, sind dann alle Co-Abhängig. Und die jungen Menschen die alten Menschen helfen sind dann wohl Co-Alt.

Es muss ja nicht jeder an religiöse Werte glauben. Aber für mich ist das Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

Ojeee, muss ich jetzt wohl Samira fragen welche Krankheit bzw. Abhängigkeiten ich denn jetzt habe , weil ich wohl Helfersyndrom und Co-Abhängigkeit mit Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und vielleicht sogar mit menschlichem Verständnis verwechsele.
Denn sie kennt mich und meine Beweggründe und mein Leben auf das Genaueste, obwohl sie mich noch nie gesehen, gesprochen oder sonstwie direkt kontaktiert hat.

Gruß
Ingrid
die ein sehr erfülltes und erfolgreiches Leben auch weit entfernt von Bruder, PC usw. hat

Hallo,

den Grund für deine Empfindlichkeit verstehe ich nicht.
Die Art, wie du oben über deinen Bruder geschrieben hast, ließen die gezogenen Schlüsse durchaus zu.

Gruß
Elke

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Nee Elke,

meine Worte ließen das nicht zu. Stand ja auch irgendwo drin, dass ich wenig Kontakt zu meinem Bruder habe und nie mit ihm (seit seiner Sucht) unter einem Dach gelebt habe. Wir leben sogar viele Kilometer getrennt - teilweise waren das mehr als 200.

Mich ärgert - auch wenn es mich in anderen Threads nicht persönlich betrifft - immer diese voreiligen Stigmatisierungen und in Schubladensteckerei.

Nicht jeder Mensch ist gegen die Aufstempelungen und Kategorisierungen so resistend wie ich. Menschen können daran zerbrechen. Aus wenigen Worten - schließlich sollen ja keine Romane geschrieben werden - gleich eine Diagnose zu stellen, ist unverantwortlich.

Wenn dann die Diagnose zurückgewiesen wird, wird dann noch unverschämterweise behauptet, dass man eben wegen der Zurückweisung die „Krankheit“ hat.

Außerdem ging es in dem Thread ja nicht um mich. Meine Erfahrungen sollten einem Schreiber hier helfen, seiner Schwester zu helfen. Nicht einmal seiner Schwester würde ich den Stempel Co-Abhängig aufdrücken. Sie ist u. U. halt eine Mutter, die meint, für ihr Kind das Beste zu tun und auch evtl. hilflos.

Ich bin alt und erfahren genug, um Co-Abhängigkeit von völlig normaler Hilfsbereitschaft bzw. Geschwisterbindung zu unterscheiden. Aber trotzdem erdreistet man sich mir per blinder unwissender Ferndiagnose Co-Abhängigkeit und Helfersyndrom zu unterstellen.

Gruß
Ingrid

Hallo Ingrid,

wenn ich dich mit meinen Postings verletzt haben sollte, dann tut es mir leid. Das war nicht meine Absicht.

Meine Antworten waren nicht auf dich speziell bezogen, sondern allgemein gehalten. Sie sollten zum Nachdenken anregen. Nicht nur du, sondern auch andere Forumsteilnehmer und der Treadersteller liest vielleicht die Antworten. Und vielleicht hat sich der TE mit seiner Verhaltensweise darin wieder erkannt.

Ich wundere mich allerdings, dass du so heftig auf meine Antworten reagierst. Wenn du dich mit dem Thema auskennst, weißt du, dass ich nicht unrecht habe mit meinen Aussagen. Das muss auf dich nicht zutreffen, dafür aber auf zahlreiche andere Angehörige von Suchtkranken.

Gruß

Samira

Hallo,

  1. Ging nicht um dich, aber du hast Persönliches mit eingebracht, also ist es legitim darauf zu reagieren.
  2. Sollte man nicht immer alles auf sich selbst beziehen. Gerade, wenn ein Thread im Archiv landet, wird das später von anderen gelesen, die sich nicht mehr in die Diskussion einmischen (können). Manche Aussage ist an die Allgemeinheit gerichtet, so habe ich die Antwort auf dein Posting übrigens verstanden.
    Deine heftige Reaktion hat mich verwundert, was mich daran -->

Nicht jeder Mensch ist gegen die Aufstempelungen und
Kategorisierungen so resistend wie ich.

zweifeln lässt.

Sie ist u. U. halt eine
Mutter, die meint, für ihr Kind das Beste zu tun und auch
evtl. hilflos.

Nun, so weit ich weiß, ist gerade das ein Kriterium.

Ich bin alt und erfahren genug, um Co-Abhängigkeit von völlig
normaler Hilfsbereitschaft bzw. Geschwisterbindung zu
unterscheiden.

Woher weiß man das?
Aber wie gesagt, die Heftigkeit deiner Antwort war das, was mich wunderte.

Gruß
Elke

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