Meine ratte hat angst vor mir

Neue Ratte holen
Hallo

der vorschlag eine neue ratte zu holen find ich nicht gut.
stellt euch vor, jemand stirbt den ihr sehr lieb habt und dann kommt da plötzlich ein fremder in eure wohnung und will nu mit bei euch wohnen.

Dann stell dir mal vor, jemand stirbt, den du sehr lieb hast, und dann triffst du monate- oder jahreland überhaupt keinen anderen Menschen mehr. Denk bitte dran, dass Ratten nicht einkaufen oder in die Kirche oder arbeiten gehen. Wenn ihr Kumpel stirbt, sind sie in ihrem Bereich die einzigste Ratte der Welt. Argenossen sieht sie noch nicht mal von weitem oder im Fernsehen oder auf Bildern (die würden sie wohl nicht erkennen).

Und außerdem kommt die fremde Ratte ja nicht direkt in ihre Wohnung, sondern in einen anderen Käfig, nur im gleichen Zimmer. Eine Integration muss man natürlich machen, und die andere Ratte kommt erst in ihre Wohnung, wenn sie das zulässt.

neue ratte ja, aber erst später.

Was heißt denn hier später? Eine Ratte hat eine Gesamtlebenserwartung von ca. 2 Jahren. Gemessen an der durchschnittlichen Lebenserwartung des Menschen, die ich jetzt einfach mal noch runterschraube zum einfacheren Rechnen auf 60 Jahre, so ist rein rechnerisch für eine Ratte ein Tag so lang wie für uns ein Monat, und ein Monat wie für uns zwei Jahre.

sie ist auch nicht alleine. sie hat noch eine maus mit im käfig sitzen.

Weißt du, dass Mäuse normalerweise von Ratten gefressen oder zumindestens totgebissen werden?

Eine Maus oder ein Mensch ist für eine Ratte ebensowenig ein passender Artgenosse wie für einen Menschen ein Affe oder ein Dinosaurier. Es ist zwar besser als überhaupt kein lebendes Wesen in der Nähe, aber um sich zu verständigen braucht eine Ratte mindestens eine andere Ratte, und keine Maus.

Viele Grüße
Simsy

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noch’n ot :wink:

Bis auf dem Menschen, ist allen Tieren der Tod Anderer, auch
derer Genossen, völlig egal.

Hallo!
Ohne mich dazu äußern zu wollen, ob und wie sehr Tiere trauern können, wird die Trauer von Menschen in Postings hier nicht etwas hochstilisiert? Ich hatte schon etliche Trauerfälle in der Familie und Verwandtschaft, da ist eigentlich keiner wie betäubt mitten auf der Straße stehengeblieben oder wie vom Blitz getroffen zusammengebrochen oder ähnlich Dramatisches. Man ist bestürzt, man fasst sich, man sitzt mit einer Tasse Kaffee am Tisch und sucht mit dem Bestatter Sarg und Traueranzeige aus. Das Leben geht weiter.

Auf das obige Zitat bezogen: Den meisten Menschen ist der Tod der meisten anderen Menschen auch völlig egal, nur traut man sich nicht, das zu sagen, sondern behilft sich mit ritualisierten Beileidsäußerungen. Wirklich erschüttert ist man doch nur von Todesfällen im nächsten Umfeld und selbst da nicht immer, was zahlreiche, sehr vergnügt ausklingende Trauerfeiern belegen. Hurra, wir leben noch!

Und wenn man in der Menschheitsgeschichte etwas zurückgeht: Da, wo das Leben hart ist, wo man sich ein karges Brot mühsam erschuften muss, kann man es sich nicht leisten in Trauer zu zerfließen. Auch nicht in Zeiten großer Kindersterblichkeit. Ich kann mich erinnern gelesen zu haben, dass die Römer z.B. ihre Kinder gern durchnummeriert haben. Erst wenn sie eine kritische Phase überwunden hatten, man also davon ausgehen konnte, dass sie am Leben bleiben würden, hat man ihnen einen Namen gegeben. Noch im Barock hat man bei den Wohlhabenden und Adligen die Kinder an Ammen und Erzieherinnen weitergegeben, um gar nicht erst eine so tiefe emotionale Bindung aufzubauen, weil man damit rechnen musste, dass sie einem wegsterben. Die armen Leute mussten es denn irgendwie aushalten, aber man hat viele Kinder geboren und viele begraben, das war der Lauf der Welt.

Auch in heutigen Zeiten ist das so eine Sache mit der Trauer. Früher waren Einäscherungen sehr verpönt, sie galten als „lieblos“ oder „geizig“, oder man konnte es nicht „ertragen“, sich den Dahingeschiedenen in so einem kleinen „Töpfchen“ vorzustellen. Seit die Beerdigungskosten steigen und der Platz auf Friedhöfen knapp wird, denkt man pragmatischer. „Schluss mit der Pietät, jetzt wird gestreut!“ sozusagen.

Nichts für ungut, aber mir stößt es immer sauer auf, wenn der Mensch seine moralische Wertigkeit schwenkt. Und wenn man bedenkt, dass wir meistens nicht einmal in der Lage sind zu erkennen, was in unseren Mitmenschen vorgeht, und dass die sichtbarste und lauteste Trauer nicht immer auch die tiefste ist, sollten wir uns verkneifen, Behauptungen darüber in Stein meißeln zu wollen, was Tiere fühlen.

Gruß,
Eva

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Hallo,

das ist das was ich meinte.

Trauer ist etwas was von den Menschen gemacht wurde. Udn Trauer hat sogar feste Regeln (für wen getrauert werden darf und wann und wie laut). Mit Gefühlen hat das wenig zu tun.
Glaubt ihr nicht?
Wie oft heisst es „Jetzt sei doch auch mal traurig“ OR „Um den brauchst du nicht trauern“ OR „Traurig sein darfst du aber bitte leiser“ OR „Wenn du deswegen nicht mal traurig bist, dann brauchst du auch nicht …“

Und zu newcallas Beispiellen aus den Epochen, hab’ ich selber noch eins: In der Zeit des Biedermeier (1815-1848) haben sich die meisten Ärzte geweigert sich mit Kindern oder Kinderkrankheiten zu befassen. Ein Kind (etwa bis 8jahre -also der Arbeitsantritt) sei ja noch gar nicht richtig da und man müsste sehen ob es sich durchschlägt.

Wie gesagt, Nächstenliebe, Trauer, etc. hat der Mensch erfunden.
Und es ist alles noch nicht mal so alt.

Gruß

Merrick

Hai,

Du hattest selbst noch keine Hunde oder Katzen, oder?

Nur Bekannte.

Ich habe einige mit Vorurteilen zu bieten: einen Rüden, der
entschiedene Vorurteile gegen Menschen in weißen Kitteln
hatte, eine Hündin, die was gegen Alkoholisierte hatte, einen
Kater, mit Abneigung gegen Männer mit Hut, eine Katze, die
keine rothaarigen Frauen mochte.

Was ist passiert wenn die Leute den Kittel oder den Hut abgelegt haben? Oder die Haare gefärbt?

Ich kann dir in soweit zustimmen das eine meiner Bekannten eine Katze hatte die jeden angegriffen hatte der eine PET-Coca-Cola-Flasche in der Hand hatte.

Jetzt der ‚Witz‘ an der Sache:
Es ging nur um die Flaschen des Herstellers Coca Cola.
Flaschen von Lidl oder so waren egal. Und hatte kein Mensch die Flasche in der Hand war auch alles in Ordnung.

Also die hatte was gegen die Flasche. Auch dann wenn der Hund damit gespielt hat.
Die konnten wunderbar miteindander spielen, aber wenn der Hund eine dieser Flaschen ins Maul nahm, ging die Katze auf den los.

Also, gegen das reine Tier hat kein anderes Tier was. Es steht immer in Verbindung mit einem Gegenstand oder ähnlichem.

Gruß

Merrick

PS
Nach mehreren Monaten vertraute die Katze wenigstens wieder ihren neuen Besitzern wenn die eine Cola-Flasche in der Hand hatten. Andere Menschen waren aber ncoh Todfeinde.

Hallo,

Kennst Du den Film „Der weiße Hund von Beverly Hills“?

Kenne ich und sogar das Buch. Und daher muss ich sagen, das …

Der
beruht auf WAHREN Begebenheiten und handelt von einem weißen

der Film sehr lose auf dem Buch basiert. Mehrere Fehler und ein paar Dinge hinzugedichtet.

Schwarzen durchgezogen. Der Hund lernt 1-2-3, dass die weißen
Menschen nett sind, seine Wunden pflegen und ihn mit Futter
versorgen und die schwarzen Menschen ihm nur Prügel und
Schmerzen zu bieten haben.

So einfach wie das in dem Film berichtet wird war es nie und ist es nie. So einfach macht es sich ja nicht mal Romain Gary in seinem Buch.

Durch diese Lebenserfahrung wird
der Hund zum traumatisierten Jäger und Mörder von Schwarzen.
Der Film ist kein dämlicher Horrorfilm, sondern extrem gut und
realistisch.

Nur wenn man „Basiert auf wahren Begebenheiten“ mit „Ist völlig war“ gleichsetzt. Es ist zwar kein Horrorfilm und vieles ist richtig gut, aber der Film ist mehr das wofür er geamcht wurde: Ein Beweis das Rassismus lernbar ist und nicht genetisch bedingt.
Um den Verbund Schwarzer-Hund geht es weniger.

Gruß

Merrick

PS
Der größte Fehler des Films ist bspw. das der Hund nie weiß war.
Im Buch ist es ein ganz normaler Deutscher Schäferhund.

das ist das was ich meinte.

Trauer ist etwas was von den Menschen gemacht wurde. Udn
Trauer hat sogar feste Regeln (für wen getrauert werden darf
und wann und wie laut). Mit Gefühlen hat das wenig zu tun.

Hallo!
Das war aber nicht, was ich meinte :wink: Es existiert Trauer, die ist jeder Kreatur in verschiedener Ausprägung inhärent, wie auch Freude, Wohlbehagen. Im Englischen gibt es eigens die Bezeichnung „creature comforts“ :wink: Das hat nichts mit der ritualisierten Trauer zu tun, die Menschen sich gebastelt haben, genau wie „Liebe“, vermutlich, weil man es nicht ertragen konnte, dass die Gefühlswelt des homo sapiens sapiens noch eine sehr atavistische Basis hat :wink:

Das Gefühl, etwas Vertrautes verloren zu haben, ein Verlust an Sicherheit, eine durchaus schmerzliche Beunruhigung, weil Gewohntes fehlt, eine Antwort, eine Reaktion aus einer gewohnten Richtung ausbleibt - vielleicht kann man so beschreiben, was Tiere empfinden. Ich habe eine Amsel beobachtet, deren Partner wohl gegen eine Autoscheibe geprallt war und nun tot auf der Straße lag. Es war wohl erst vor Minuten passiert und das überlebende Tier lief immer wieder zu dem toten hin, flüchtete, sobald ein Auto kam auf den Gehweg und hüpfte wieder hin und zeigte dieses Verhalten über geraume Zeit. (Die Szene fand direkt vor dem Laden statt, in dem ich einkaufe, und ich nahm mir die Zeit zur Beobachtung.)Ich denke schon, dass man diese sichtliche Verstörtheit als rudimentäre Trauer bezeichnen kann. Anders hat es bei uns Menschen auch nicht angefangen. Ein Bekannter meinte, ich solle das nicht dramatisieren, die Viecher fliegen dann weg und vergessen das. Tun sie, aber wir auch (naja, wir fliegen nicht weg :wink:, dazu muss man sich nur auf den Friedhöfen umsehen. Ist auch nicht zu verurteilen - ich merke es an meiner eigenen Situation: habe drei Gräber zu pflegen und keine Zeit, es ordentlich zu tun; möchte sie am liebesten manchmal vergessen -, denn das Leben gehört den Lebenden. Das heißt nicht, dass man keine stille Trauer ganz tief drinnen in sich trägt. Das vermögen die meisten Tiere m.E. nicht, Trauer bewahren, wäre ihnen auch für ihr Weiterleben sehr hinderlich, da sie nicht den Komfort genießen, den wir uns geschaffen haben.

Sela.

Gruß :wink:
Eva

endmost [versprochen :wink:]
Guten Tag!

das ist das was ich meinte.
Trauer ist etwas was von den Menschen gemacht wurde. Udn
Trauer hat sogar feste Regeln (für wen getrauert werden darf
und wann und wie laut). Mit Gefühlen hat das wenig zu tun.

Das war aber nicht, was ich meinte :wink: Es

Mein Fehler. :wink:

einkaufe, und ich nahm mir die Zeit zur Beobachtung.)Ich denke
schon, dass man diese sichtliche Verstörtheit als rudimentäre
Trauer bezeichnen kann. Anders hat es bei uns Menschen auch
nicht angefangen.

Wenn diese Verstörtheit vom Menschen umbenannt wurde, weil ‚Trauer‘ eben schöner klingt, wäre ich damit zufrieden.

nicht weg :wink:, dazu muss man sich nur auf den Friedhöfen
umsehen. Ist auch nicht zu verurteilen - ich merke es an
meiner eigenen Situation: habe drei Gräber zu pflegen und
keine Zeit, es ordentlich zu tun; möchte sie am liebesten
manchmal vergessen -,

Tu’s doch.
Trauer wiegt mehr als Glück, denn glücklich ist nur, wer für einen Moment die Trauer vergisst.

denn das Leben gehört den Lebenden. Das

Irgendwie wird das gerne vergessen.
Aber ein Leben ist nur lebenswert,
wenn wir es leben wie ein lebenswertes Leben.

heißt nicht, dass man keine stille Trauer ganz tief drinnen in
sich trägt. Das vermögen die meisten Tiere
m.E. nicht, Trauer bewahren, wäre ihnen auch für ihr
Weiterleben sehr hinderlich, da sie nicht den Komfort
genießen, den wir uns geschaffen haben.

Das ist ein Kompromiss.
Da würde ich jetzt zustimmen.

Sela.

May there be peace within your walls
and security within your citadels.

Gruß

Merrick

Hai, Merrick,

eigentlich hatte ich Dir hier 'ne lange Antwort geschrieben - wir sind aber inzwischen derart off Topic, daß ich vorschlage, die Diskussion bei Interesse im Biologie/Zoologie-Brett fortzuführen…

Gruß
Sibylle

Hallo,

eigentlich hatte ich Dir hier 'ne lange Antwort geschrieben -
wir sind aber inzwischen derart off Topic, daß ich vorschlage,
die Diskussion bei Interesse im Biologie/Zoologie-Brett
fortzuführen…

Hab’ ich nichts gegen.
(clol)
Das ist klasse!

Obwohl man das sogar ins Psychologie/Soziologie-Brett verschieben könnte.

Sag’ wie man das macht und wir treffen uns dort. :wink:
(Kenne mich mit Foren und derem Handling nicht so gut aus)

Gruß

Merrick

Der Bestechungsversuch hat geklappt und bin schon einmal soweit das ich sie anfassen kann. Zwar noch nich richtig streicheln und rausnehmen auch noch nich, aber wird sicher.

ich danke auf jeden Fall für eure Antworten :o)