Mensch?

Was ist der Mensch und warum ist er so eigenartig geworden?

Ich würde es als Pflichtfach in der Schule durchsetzen, das alle die Philosophie der Stoa lesen!

H.

Hallo Hombre, (sagt man hier so)

Was ist der Mensch und warum ist er so eigenartig geworden?

was ist denn so eigenartig an ihm?

Ich würde es als Pflichtfach in der Schule durchsetzen, das
alle die Philosophie der Stoa lesen!

Muß nicht sein.

Gandalf

Hombre:

Was ist der Mensch und warum ist er so eigenartig geworden?

Nach meinem Verständnis ist der Mensch das einzige Lebewesen auf diesem fantastischen Planeten namens Erde, das von den Göttern die Aufgabe erhalten hat, sich selbst bewusst zu werden und danach Verantwortung für sich selbst und diesen Planten zu übernehmen - eigenartig geworden ist er deshalb, weil er sich dieser Aufgabe fast immer nicht bewusst ist, sondern gefangen ist in seiner elendigen Existenz, von der er glaubt, dass sie einzigartig wäre und einmalig, abgeschnitten vom Kosmos…

Gruß, Susanne

Hallo Gandalf:smile:,

Du weisst nicht, warum er eigenartig ist? Dann macht es fast keinen Sinn, den Beitrag zu erweitern. Aber ein Stichwort will ich doch anführen: Egoismus.

H.

Hallo Susanne,

Nach meinem Verständnis ist der Mensch das einzige Lebewesen
auf diesem fantastischen Planeten namens Erde, das von den
Göttern die Aufgabe erhalten hat, sich selbst bewusst zu
werden und danach Verantwortung für sich selbst und diesen
Planten zu übernehmen - eigenartig geworden ist er deshalb,
weil er sich dieser Aufgabe fast immer nicht bewusst ist,
sondern gefangen ist in seiner elendigen Existenz, von der er
glaubt, dass sie einzigartig wäre und einmalig, abgeschnitten
vom Kosmos…

Gruß, Susanne

+++++++++++++++++++
Götter? Wie kommst Du darauf? Welche Aufgabe hat der Mensch, ausser geboren zu werden, zu leiden um dann zu sterben?
Worüber soll er sich bewusst werden?

Ich denke die Götter wissen von uns nichts.

H.

Vielleicht, weil es dem Menschen als einzigem mir bekannten Lebewesen, eingefallen ist, „göttlichen Auftrag“ dür viele seiner Taten als Entschuldigung anzuführen? Aber hilft dagegen die Stoa?

Gruß
Peter B.

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Hallo

Götter? Wie kommst Du darauf? Welche Aufgabe hat der Mensch,
ausser geboren zu werden, zu leiden um dann zu sterben?

Die Empfängnis von Frauen herbeizuführen. Jedenfalls
haben die Männer diese Aufgabe. Die Aufgabe der Frauen
ist es dann, daraus eine neue Frau, die empfängnis-
bereit ist, großzuziehen bzw. einen neuen Mann, der
in der Lage ist, eine Empfängnis herbeizuführen.

Ich denke die Götter wissen von uns nichts.

LOL, das nennt sich „Bösartiger Atheismus“.
Die Götter gibt es zwar, aber sie interessieren
sich nicht für uns …

Grüße

CMБ

Empfängnis von Frauen herbeizuführen? Was meinst Du genauer damit? Damit wird doch das Leid nur vermehrt? Ich denke, der Mensch existiert nur in einem minimalen Zeitfenster, vielleicht ist er nur eine vorübergehende Infektion des Planeten Erde?

H.

Hallo,

Empfängnis von Frauen herbeizuführen? Was meinst Du genauer
damit? Damit wird doch das Leid nur vermehrt?

Da hast Du Dich wohl verhört. Dabei
werden eher „die Leit“ vermehrt.
Deshalb sagt man auch manchmal
„Vermehrung“ dazu.

Ich denke, der Mensch existiert nur in einem minimalen
Zeitfenster, vielleicht ist er nur eine vorübergehende
Infektion des Planeten Erde?

Ja, aber das kosmologisch kurze Zeitfenster
ist ontologisch gesehen elend lang, um das zu
überspannen bedarf es eben der fortgesetzten
Empfängnis. Comprende? :wink:

Grüße

CMБ

Hallo,

du weisst nicht, warum er eigenartig ist? Dann macht es fast
keinen Sinn, den Beitrag zu erweitern. Aber ein Stichwort will
ich doch anführen: Egoismus.

„Welche Aufgabe hat der Mensch, ausser geboren zu werden, zu leiden um dann zu sterben?“

Eigenartig bei solchen Aussichten? Der Egoismus wäre demnach
lediglich ein simpler Versuch, dieses Leid ein wenig zu mildern.
Wie könnte ein Wesen, unter den von dir genannten Voraussetzungen,
anders als eigenartig werden?

Gruss
Walden

Aufgabe?
Hallo ihr zwei,

Welche Aufgabe hat der Mensch,
ausser geboren zu werden, zu leiden um dann zu sterben?

Es gibt keine Aufgaben. Der Mensch hat weder die Aufgabe, Nachwuchs zu haben noch sonst irgendeine Aufgabe.

Der Mensch _existiert_, _weil_ er bisher erfolgreich Nachkommen hatte. Das deswegen aber zur „Aufgabe“ zu stilisieren, ist übertrieben.

Die Definition von „Aufgaben“ bringt philosophisch auch nichts, weil sie einfach nur die Ebene der Erklärung etwas weiter wegschiebt, sie aber nicht löst: Wenn der Mensch eine Aufgabe hat - warum bitte hat es sie dann? … Weil die Götter ihm diese Aufgabe gegeben haben? - Und wenn: Warum haben die das? … Wie weit will man diese Argumentationskette treiben? LETZTLICH kommt man immer zu einem Punkt, wo man sagen muß „das ist halt so“. Warum kann man das nicht schon bei der Existenz des Menschen tun?!

Worüber soll er sich bewusst werden?

Darüber, dass dieserart Fragen schon falsch gestellt sind :smile:

Ich denke die Götter wissen von uns nichts.

Na, das beruht ja dann auch Gegenseitigkeit :smile:

LG
Jochen

1 Like

Hallo Jochen,

interessanter Beitrag von Dir, keine Frage. Diesen Aspekt habe ich noch gar nicht beachtet.
Deine Antwort klingt mir aber zu sachlich, denn schließlich sind wir lebendig, wie alles auf dieser Welt.
Es ist verständlich, daß sich so ein komplexes Wesen wie der Mensch, Gedanken über diese Dinge macht. Der eine denkt so, der andere so. Jeder denkt von sich selbst heraus und erzielt andere Ergebnisse als sein Gegenüber. Ich finde es enorm wichtig, auch die anderen Meinungen, Sichtweisen gelten zu lassen bzw. einfach im Raum stehen zu lassen.
Du meinst, der Mensch hat keine Aufgabe, haben Pflanzen eine Aufgabe, haben Insekten eine Aufgabe, haben Steine eine Aufgabe etc. etc.?
Haben Wolken und Wind eine Aufgabe? Von aussen betrachtet haben die Bewohner der Erde eine Aufgabe, jedenfalls für mich. Die Aufgabe lautet: Erhaltung des Systems Erde.
Hast Du keine Aufgabe? Wer gab Dir die Aufgabe? Du selbst?

Gruß
H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Egoismus kann Leid nicht reduzieren, unmöglich in meiner Sichtweise der Dinge. Egoismus führt meines Erachtens zum Vernachlässigen meines Nächsten und zur Hervorhebung meiner Selbst. Egoismus versucht sein eigenes Leid zu mindern auf Kosten der anderen. Somit vermehrt Eogismus das Leid der anderen und reduziert sein eigenes Leid.
Und das ist für ein denkendes Wesen ein Armutszeugnis. Beobachte mal einen Ameisenstaat oder einen Bienenschwarm, ich kann Egoismus dort nicht erkennen, wohl aber eine perfekte „Staatsform“…

Gruß
H.

Hallo,

Egoismus kann Leid nicht reduzieren, unmöglich in meiner
Sichtweise der Dinge.

Altruismus ebensowenig!

Egoismus führt meines Erachtens zum
Vernachlässigen meines Nächsten und zur Hervorhebung meiner
Selbst.

Altruismus führt zum Vernachlässigen meines Selbst und
folglich zur Unfähigkeit mir selbst (und somit auch
anderen!) zu helfen! Wo glaubst du die Weisheit hernehmen
zu können, dass du anderen helfen mußt? Sind diese nicht
ebenso fähig sich selbst zu helfen, wie du dir selbst?
Wenn nicht, dann bist du das auch nicht, woher nimmst du
dann die Gabe anderen zu helfen, wenn dir das selbst nicht
gelingt?

Egoismus versucht sein eigenes Leid zu mindern auf
Kosten der anderen.

Eine Unterstellung, oftmals hilft man anderen mehr, wenn
man sie in Ruhe IHR Ding machen lässt! Weisst du denn
was für andere gut ist?

Und das ist für ein denkendes Wesen ein Armutszeugnis.

Im Gegenteil!

Beobachte mal einen Ameisenstaat oder einen Bienenschwarm, ich
kann Egoismus dort nicht erkennen, wohl aber eine perfekte
„Staatsform“…

Glaubst du es ist intelligent, Ameisen mit Menschen zu
vergleichen? Menschen auf das Niveau eines Insekts zu
reduzieren? Man könnte auch schlicht auf die zahlreichen
Einzelgänger in der Tierwelt verweisen, beispielsweise
die Raubkatzen, die benötigen auch keine Hilfe, sind
autonom und auf ihre Art auch ziemlich perfekt!
Sollen wir nun Menschen mit Raubkatzen vergleichen?
Wenn das Dasein darauf ausgerichtet wäre, die Hilfe anderer
in Anspruch nehmen zu müssen, dann stellte sich eben
wieder die oben schon erwähnte Frage.
Das „Leid“ entsteht erst dadurch, dass man die Fähigkeit
zur Selbsthilfe verloren hat!
Und Sterben müssen alle, auch die altuistischen Helfer,
die Führer etc. Egoismus hat nichts mit Ausbeutung zu tun,
das ist ein anderes Thema, nur um das klarzustellen!

Gruss
Walden

P.S.:
Hallo,

ergänzend ein Beispiel:

Egoismus kann Leid nicht reduzieren, unmöglich in meiner
Sichtweise der Dinge.

Altruismus ebensowenig!

Ein Freund von mir arbeitete bei den „Ärzten ohne Grenzen“
und hat dabei zahlreichen Menschen das Leben gerettet.
Als er Jahre später sein Einsatzgebiet wieder einmal
besucht hat, mußte er feststellen, dass sich das „Leid“
vermehrt hat, aus einigen Hundert sind Tausende geworden,
resignierend stellte er sich die Frage: „was soll man tun,
nicht helfen?“

Im Widerstreit zwischen Verstand und Gefühl siegt meistens
das Gefühl, ob das aber immer sinnvoll ist, bleibt fraglich.

Gruss nochmal
Walden

Hallo Jochen,

Es gibt keine Aufgaben. Der Mensch hat weder die Aufgabe,
Nachwuchs zu haben noch sonst irgendeine Aufgabe.

Reine Beteuerung Deinerseits.

Der Mensch _existiert_, _weil_ er bisher erfolgreich
Nachkommen hatte. Das deswegen aber zur „Aufgabe“ zu
stilisieren, ist übertrieben.

Aha, „übertrieben“ :wink:

Wenn der Mensch eine Aufgabe hat - warum bitte hat es
sie dann? … Weil die Götter ihm diese Aufgabe
gegeben haben? - Und wenn: Warum haben die
das? … Wie weit will man diese Argumentationskette
treiben?

Das ist doch Quark. Es gibt gar keine Argumentationskette.

Es ist doch ganz simpel. „Der Mensch“ ist um seine Aufgabe
herum konstruiert. Nenn es auch „Auftrag“ oder „Bestimmung“.

LETZTLICH kommt man immer zu einem Punkt, wo man sagen muß
„das ist halt so“. Warum kann man das nicht schon bei der
Existenz des Menschen tun?!

„Der Mensch“ existiert aber nur deshalb, weil
er ein Teil einer Fortpflanzungskette ist. Oder?

Grüße

CMБ

Hallo,

Deine Antwort klingt mir aber zu sachlich, denn schließlich
sind wir lebendig, wie alles auf dieser Welt.

Lebendigkeit ist kein Widerspruch zur Sachlichkeit.

Es ist verständlich, daß sich so ein komplexes Wesen wie der
Mensch, Gedanken über diese Dinge macht. Der eine denkt so,
der andere so. […]

Ganz meine Meinung. Das macht das Leben doch erst interessant.

Du meinst, der Mensch hat keine Aufgabe, haben Pflanzen eine
Aufgabe, haben Insekten eine Aufgabe, haben Steine eine
Aufgabe etc. etc.? […]

Eine Aufgabe dient doch dem Erreichen eines Ziels. Aufgaben sind definitionsgemäß _zweck_mäßig. Was nun aber ist ein Ziel, ein Zweck? Ein Ziel will erreicht werden. Es bedarf also eines Wunsches. Hier ist das Problem in der Frage - so wie sie ursprünglich gestellt wurde.

Über ein absolutes Ziel können wir keine Aussage treffen. Es ist einfach jenseits unserer Welt. Hier kommen natürlich die Religionen ins Spiel, die ein Jenseits postulieren und einen jenseitigen Zweck des Daseins ableiten usw. Aber das ist alles müßig, was die Klärung der Frage betrifft (es mag sinnvoll sein, um Menschen persönlichen Halt zu geben oder sonstwas, aber es verschiebt die Frage nur und klärt sie nicht).

Alle Ziele, die wir denken können, sind immer relativ. Sie beziehen sich auf etwas. Abgesehen von der Angabe, wer oder was das Ziel definiert (also „einzutreffen wünscht“), fehlte auch dieser Bezugspunkt in der Frage.

Wer also Ziel der Menschen/Menschheit im Allgemeinen festlegt, muss sich über alle Menschen stellen. Da wird es sehr doch sehr unkonkret. Eine Regierung, ein Firmenvorstand oder eine Familie kann durchaus Ziele haben. Hier können auch Aufgaben für die Mitglieder festgelegt werden. Diese Aufgaben sollen dann zum Erreichen der Ziele führen. Das Prinzip ist unglaublich trivial und fest in unserem Denken verwurzelt.

So fest, dass wir die selben Begriffe verwenden, um über Dinge zu reden, wo es keinen gibt, der ein Ziel festlegt, bzw. wo wir keine nachweisbaren oder belastbaren Anhaltpunkte dafür haben, dass es jemanden gäbe. Nun muss man sich entscheiden: entweder man akzeptiert, dass man hier nichts weiß und vermeidet diesbezügliche Interpretationen (A) oder man geht davon aus, dass es schon jemand/etwas geben wird, was ein Ziel hat (B). Im ersten Fall (A) gibt es wiederum zwei mögliche Verhaltensstrategien: entweder man hält einfach den Mund und ignoriert derartige Fragen (A.1) oder man geht erstmal davon aus, dass es tatsächlich keine Instanz gibt, die eine Ziel festlegt und schaut, wie weit man mit seinen Überlegungen dann kommt (A.2). Im letzeren Fall (B) ist man wohl religiös. Wenn man die Grundfesten einer Weltanschauung aber schon auf „nicht-belastbaren“ Annahmen gründet, kann man auch alle weiteren Annahmen und Behauptungen herleiten und vor sich rechtfertigen. Da gibt es nichts zu diskutieren (sondern eben nur zu „glauben“ - ich weiß, „Glaube“ im religiösen Sinne meint mehr als das).

Aus meiner Sicht ist A.2 die beste. Das ist meine „Religion“. Annahmen, die sich nicht empirisch belegen lassen, haben der Menschheit schon oft geschadet. Vertrauenswürdigen Erkenntnisgewinn hingegen hat jeher auf belegbaren Beobachtungen beruht (woraus sich die naturwiss. Methodik entwickelt hat). Damit ist schonmal A favorisiert gegenüber B. Nunja, und einfach den Mund halten ist langweilig. Also A.2 …

Also, ich gehe davon aus, dass es Nichts gibt, was einen Wunsch bezüglich der Welt / des Universums hat. Wenn dem so ist, dann kann es darin auch keine Aufgaben geben. Also: Nichts hat eine Aufgabe. Die Menschen ebensowenig wie andere Lebensformen, biochemische, chemische oder physikalische Prozesse, auch nicht das Dasein von Raum, Energie, Zeit, oder Galaxien, Sternen und Planeten.

Nun stehen wir aber inmitten einer überwältigenden Natur, in welcher unüberschaubar viele Lebensformen und Prozesse auf wundersame Weise ein gemeinsames Lied spielen (das war jetzt der poetische Teil :smile:).

Wir erkennen wechselseitige Abhängigkeiten. Wir erkennen zB., dass die Pflanzen nur wachsen, wenn Licht da ist. Aus UNSERER(!) Perspektive interpretieren wir gerne hinein, dass dem Licht die Aufgabe zukäme, Pflanzen wachsen zu lassen.Streng genommen setzt das aber das Ziel voraus, dass Pflanzen wachsen sollen. Doch warum sollten sie? Etwa, weil wir hier sind, und wir ja nicht hier wären ohne die Pflanzen? Warum aber sollten wir hier sein? … Diese Kette löst die Frage nicht. Sie führt entweder ins Leere oder wird zu einem Kreis geknüpft.

Die vielseitigen Abhängigkeiten ergeben sich alle letztlich ganz schlicht nur aus der Geschichte des Universums, in dem die hiesigen Naturgesetze herrschen. Weil das Universum so ist, wie es ist, mussten eben Sterne entstehen und Galaxien und Planeten und auf Planeten wie der Erde mussten chemische Reaktionen zum laufen kommen und Leben entstehen, und das Leben musste sich entwickeln. Soetwas wie Trilobiten mussten entstehen und sie mussten auch wieder aussterben, das gleiche mit Millionen anderer Arten, den Menschen eingeschlossen. Planeten und Sonnen und Galaxien müssen auch wieder vergehen. Die ganze Sache läuft so ab, weil es keine Alternative gibt, und nicht, weil jemand/etwas sich wünscht dass es so abliefe.

Doch vielleicht hat sich ja jemand oder etwas gewünscht, dass das Universum genau so ist, bzw. dass die Naturgesetze eben genau so sind. Kann sein. Kann auch nicht sein. Wir können das nicht entscheiden. Wichtig aber: Auch die Entscheidung darüber bringt uns nichts. Denn selbst, wenn, würde ich fragen: Und warum bitte wollte der/die/das das Universum so haben? Da mag man wieder sagen: Das zu wissen steht uns nicht zu (oder in Biblischen Worten: Die Wege des Herrn sind unergründlich). Also, bitte, dann ist es doch einfacher, vorher schon zu sagen: Keine Ahnung.

Wenn ich dann davon ausgehe, dass es dann auch tatsächlich kein Ziel gibt, kann ich erfolgreicher herausfinden, nach welchen Gesetzmäßigkeiten die wundervolle Welt um mich herum funktioniert und vieles lernen. Würde ich annehmen, es gäbe ein Ziel, wäre ich mit meinen Hypothesen zu oft daneben und würde die wirklich interessanten Zusammenhänge oft nicht entdecken (einfach gesprochen: ein „religiöser“ Mensch würde zufrieden sein mit dem Wissen, dass das Licht die Aufgabe hat, unsere Nahrungspflanzen wachsen zu lassen und uns sehen zu lassen. Er würde nicht auf die Idee kommen, Licht als ein vom Menschen unabhängiges Phänomen zu bergreifen und zu untersuchen und sowas wie den Photoelektrischen Effekt oder den Laser zu finden). Das zumindest lehrt die Geschichte (Achtung: in Wirklichkeit ko-existieren „religiöse“ und naturwissenschaftliche Sichtweisen, manchmal recht verwischt und durchaus auch in der selben Person).

Hast Du keine Aufgabe? Wer gab Dir die Aufgabe? Du selbst?

Ich hoffe, Du versteht jetzt diese Antwort:

Ja, ich habe Aufgaben. Viele sogar.
Dafür sogren Arbeitgeber und Familie :smile:
Ich gebe mir auch selbst Aufgaben, weil ich mir Ziele setze.

DAs aller aber ist - glaube ich - nicht wirklich die Antwort auf die Originalfrage, richtig? Die Antwort auf die Originalfrage wäre:

Ich habe keine Aufgabe. Es gab mich lange nicht, jetzt gibt es mich gerade und bald schon wird es mich nicht mehr geben. Genauso ist es mit allem anderen (Dir, der Welt, der Sonne, …). Das ist so, und das ist weder gut noch schlecht. Es ist einfach so.

LG
Jochen

Hallo Semjon,

ich steh auf dem Schlauch…
Du bist gerade ironisch, richtig?

LG
Jochen

Hallo Jochen,

danke für Deine umfangreiche Antwort und der damit verbundenen Möglichkeit, in Deine Gedanken Einblick zu haben.
+++

Lebendigkeit ist kein Widerspruch zur Sachlichkeit.

Damit hast Du recht, ich meine eben, das lebendige Wesen wie Menschen Gefühle entwickeln können.

Eine Aufgabe dient doch dem Erreichen eines Ziels. Aufgaben
sind definitionsgemäß _zweck_mäßig.

Es stellt sich die Frage, wer dieses Ziel in unserem Leben vorgibt?

Was nun

aber ist ein Ziel, ein Zweck? Ein Ziel will
erreicht werden. Es bedarf also eines
Wunsches. Hier ist das Problem in der Frage

  • so wie sie ursprünglich gestellt wurde.

Ein Ziel besteht meines Erachtens aus einer Reihe von Aufgaben, die gelöst werden müssen, um das Ziel zu erreichen.

Über ein absolutes Ziel können wir keine
Aussage treffen. Es ist einfach jenseits unserer Welt. Hier
kommen natürlich die Religionen ins Spiel, die ein Jenseits
postulieren und einen jenseitigen Zweck des Daseins ableiten
usw. Aber das ist alles müßig, was die Klärung der
Frage
betrifft (es mag sinnvoll sein, um Menschen
persönlichen Halt zu geben oder sonstwas, aber es verschiebt
die Frage nur und klärt sie nicht).

Nein, hier stimme ich klar zu.

Wer also Ziel der Menschen/Menschheit im Allgemeinen festlegt,
muss sich über alle Menschen stellen. Da wird es sehr doch
sehr unkonkret. Eine Regierung, ein Firmenvorstand oder eine
Familie kann durchaus Ziele haben. Hier können auch Aufgaben
für die Mitglieder festgelegt werden. Diese Aufgaben sollen
dann zum Erreichen der Ziele führen.

Ja, das kann ich auch so sehen.

Das Prinzip ist

unglaublich trivial und fest in unserem Denken verwurzelt.

Nun, was ist ein Ziel? Ein Ziel ist vom Weg der Bewältigung von vielen Aufgaben zu erreichen. Ist das Ziel erreicht, stellt sich der Mensch die nächsten Aufgaben bzw. er steckt sich das nächste Ziel.

So fest, dass wir die selben Begriffe verwenden, um über Dinge
zu reden, wo es keinen gibt, der ein Ziel festlegt, bzw. wo
wir keine nachweisbaren oder belastbaren Anhaltpunkte dafür
haben, dass es jemanden gäbe. Nun muss man sich entscheiden:
entweder man akzeptiert, dass man hier nichts weiß und
vermeidet diesbezügliche Interpretationen (A) oder man geht
davon aus, dass es schon jemand/etwas geben wird, was ein Ziel
hat (B). Im ersten Fall (A) gibt es wiederum zwei mögliche
Verhaltensstrategien: entweder man hält einfach den Mund und
ignoriert derartige Fragen (A.1) oder man geht erstmal davon
aus, dass es tatsächlich keine Instanz gibt, die eine Ziel
festlegt und schaut, wie weit man mit seinen Überlegungen dann
kommt (A.2). Im letzeren Fall (B) ist man wohl religiös. Wenn
man die Grundfesten einer Weltanschauung aber schon auf
„nicht-belastbaren“ Annahmen gründet, kann man auch alle
weiteren Annahmen und Behauptungen herleiten und vor sich
rechtfertigen. Da gibt es nichts zu diskutieren (sondern eben
nur zu „glauben“ - ich weiß, „Glaube“ im religiösen Sinne
meint mehr als das).

Ich persönlich meine, das unser Ziel bereits bei Geburt gelegt sind und wir nur in den Aufgaben - um diese Ziele zu erreichen - freie Wahl haben um das Ziel zu erreichen.

Also, ich gehe davon aus, dass es Nichts gibt, was einen
Wunsch bezüglich der Welt / des Universums hat. Wenn dem so
ist, dann kann es darin auch keine Aufgaben geben. Also:
Nichts hat eine Aufgabe. Die Menschen ebensowenig wie andere
Lebensformen, biochemische, chemische oder physikalische
Prozesse, auch nicht das Dasein von Raum, Energie, Zeit, oder
Galaxien, Sternen und Planeten.

Okay, ich kann Deine Sichtweise nachvollziehen, meine Sicht ist ein wenig anders: Die Aufgabe und das Ziel beginnen bei Geburt eines Lebewesens. Also haben wir keine andere Möglichkeit, als die Aufgaben und Ziele zu akzeptieren und zu vollführen. Und damit würde sich für mich der freie Wille schon als unfrei herauskristallisieren.

Nun stehen wir aber inmitten einer überwältigenden Natur, in
welcher unüberschaubar viele Lebensformen und Prozesse auf
wundersame Weise ein gemeinsames Lied spielen (das war jetzt
der poetische Teil :smile:).

Aber der poetische Teil gefällt mir, kann ich teilen.

Wir erkennen wechselseitige Abhängigkeiten. Wir erkennen zB.,
dass die Pflanzen nur wachsen, wenn Licht da ist. Aus
UNSERER(!) Perspektive interpretieren wir gerne hinein, dass
dem Licht die Aufgabe zukäme, Pflanzen wachsen zu
lassen.Streng genommen setzt das aber das Ziel voraus, dass
Pflanzen wachsen sollen. Doch warum sollten
sie? Etwa, weil wir hier sind, und wir ja
nicht hier wären ohne die Pflanzen? Warum aber
sollten wir hier sein? … Diese Kette
löst die Frage nicht. Sie führt entweder ins Leere oder wird
zu einem Kreis geknüpft.

Ich denke es ist eine unüberschaubare Einheit, unsere Welt. Pflanze hin und her, sie ist wichtig. Genauso wichtig ist der Pilz, die Wolke, das Wasser, der Baum, der Hund, die Biene und so vieles mehr. Alles ist enorm wichtig um das System Erde funktionieren zu lassen, keine Frage.

Die vielseitigen Abhängigkeiten ergeben sich alle letztlich
ganz schlicht nur aus der Geschichte des Universums, in dem
die hiesigen Naturgesetze herrschen. Weil das Universum so
ist, wie es ist, mussten eben Sterne entstehen und Galaxien
und Planeten und auf Planeten wie der Erde mussten chemische
Reaktionen zum laufen kommen und Leben entstehen, und das
Leben musste sich entwickeln. Soetwas wie Trilobiten mussten
entstehen und sie mussten auch wieder aussterben, das gleiche
mit Millionen anderer Arten, den Menschen eingeschlossen.

Zu den Trilobiten möchte ich Dir ein Bild aus Google-Earth zeigen, lass Deine Phantasie ein wenig spielen:

http://maps.google.de/maps?oe=UTF-8&hl=de&q=&ie=UTF8…

Planeten und Sonnen und Galaxien müssen auch wieder vergehen.

Ja, keine Frage.

Wenn ich dann davon ausgehe, dass es dann auch tatsächlich
kein Ziel gibt, kann ich erfolgreicher herausfinden, nach
welchen Gesetzmäßigkeiten die wundervolle Welt um mich herum
funktioniert und vieles lernen. Würde ich annehmen, es gäbe
ein Ziel, wäre ich mit meinen Hypothesen zu oft daneben und
würde die wirklich interessanten Zusammenhänge oft nicht
entdecken (einfach gesprochen: ein „religiöser“ Mensch würde
zufrieden sein mit dem Wissen, dass das Licht die Aufgabe hat,
unsere Nahrungspflanzen wachsen zu lassen und uns sehen zu
lassen. Er würde nicht auf die Idee kommen, Licht als ein vom
Menschen unabhängiges Phänomen zu bergreifen und zu
untersuchen und sowas wie den Photoelektrischen Effekt oder
den Laser zu finden). Das zumindest lehrt die Geschichte
(Achtung: in Wirklichkeit ko-existieren „religiöse“ und
naturwissenschaftliche Sichtweisen, manchmal recht verwischt
und durchaus auch in der selben Person).

Auch das richtig und vor allem DEINE SICHTWEISE der Dinge. Ich nehme es einfach hin ohne mir weitere Gedanken zu machen, dafür habe ich auch bedenklich wenig Zeit, denn es umgeben mich zwei kleine Menschen und eine Frau, die das höchste Gut in meinem Leben sind. Allein die Verantwortung gegenüber meinen Kindern ist so unschätzbar hoch, daß ich kaum Zeit dafür finde, diese Dinge noch näher zu betrachten. Aber ich habe eben diesen Weg gewählt, diese Aufgabe und ich möchte sie bewältigen, auf meine Art und Weise.

Ich hoffe, Du versteht jetzt diese Antwort:

Ich verstehe Sie.

Ja, ich habe Aufgaben. Viele sogar.

LG
H.

Hallo Hombre,

ich wurde geboren, diese Tatsache kann ich nicht abstreiten. Ich werde eines Tages sterben, auch diese Tatsache nehme ich mal als feststehend an (einen mathematischen Beweis kann ich allerdings nicht erbringen).
Was mich stört ist das Stück dazwischen. Ich kann nicht über Dein Leben urteilen, aber ich persnlich kann nicht behaupten, ich leide. Eigentlich habe ich einen Heidenspaß am Leben. Was mich als Buddhist beispielweise völlig untauglich macht. Und wieso brauche ich eigentlich immer Götter für alles mögliche. Wenn es sie gibt, und sie wissen nichts von mir, dann ist das doch völlig ok. Ich mache, was ich für richtig halte und die mischen sich nicht ein. Kritisch wird es doch erst, wenn sie was von mir wissen.

Gruß
Peter B.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]