merkwürdige Finanzpolitik

Hallo Christian,

Nur eins: Als es vor zwei Jahren um den Abbau von Stellen bei
meinem letzten Arbeitgeber ging, hat man einen Kollegen aus
dem Bereich Privatkundenkontoführung gebeten, in den
Vorruhestand zu gehen. Er wollte nicht und man hat ihm
daraufhin erklärt, wenn er nicht gehen würde, würde man
jemandem aus der Wertpapierabwicklung kündigen und ihn auf
dessen Stuhl setzen. Er hat sich beim Betriebsrat erkundigt,
er hat sich bei der Schwerbehindertenvertretung erkundigt und
er hat einen Anwalt hinzugezogen.

So weit alles Korrekt, sich zu informieren ist ja kein Verbrechen.

Alle haben ihm bestätigt, daß das denkbar und durchaus mit dem
Gesetz vereinbar wäre, weil laut Stellenbeschreibung die
gleiche Vorbildung für die Stellen notwendig war, nämlich
lediglich eine Bankausbildung.

Hmmm, immer noch OK, wenn er den Job machen kann?

Hintergrund der ganzen Veranstaltung war, daß man der Ansicht
war, daß man für ca. zehn Kunden pro Tag keine drei
Privatkundenkontoführerer brauchte. Der auf den Vorruhestand
angesprochene Kollege war der einzige der drei, der im
Gegensatz zu seinen Kollegen keine zusätzlichen Aufgaben
übernehmen wollte.

Stopp! Wieso wird jemand, der nicht ausgelastet ist, gefragt, ob er zusätzliche Arbeiten übernehmen möchte? Warum wird die nicht ‚angewiesen‘? Das Recht hat der AG doch. Tut der AN das dann nicht, gibt’s 'ne Abmahnung und danach eine fristlose Entlassung.

Den Zusaammenhang zum Kündigungsschutzgesetz sehe ich nicht.

Bevor man ihm hätte kündigen können, hätte
man die halbe Niederlassung vor die Tür setzen müssen.

Sicher? Wenn er seine Arbeit nicht erledigt? Das sehe ich anders.

Und bevor das Geschrei einsetzt: Der Mann hat lediglich eine
angeborene Fehlstellung eines Fußes und wurde nach eigener
Aussage nur deswegen als schwerbehindert eingestuft, weil die
Schuhe ein Schweinegeld kosten und mit der Schwerbehinderung
irgendjemand anders zahlen muß (jedenfalls nicht er).

Egal warum, auch eine Behinderung rechtfertigt nicht, daß die Arbeit nicht erledigt wird. Das ist ein anderes Thema.

Wenn ich bei Westerwelle unter ‚Lockerung des
Kündigungsschutzes‘ einen Angriff auf AN sehe, verlangst Du
eindeutige Belege. Ich habe übrigens keine gefunden.

Das war wohl ein Fehler, zu erwähnen, daß ich die Texststellen
noch nicht wieder gefunden habe. Du darfst das gern noch ein
paar mal zitieren. Ich werde inzwischen ein wenig üben, so
nett zu polemisieren, wie Du, wenn mir auch keine Argumente
mehr einfallen …

Erstens bitte das Wort Polemik im Lexikon nachschlagen.

Hab ich. _Es ist keine unfaire Rhetorik, es wird zwar überspitzt, aber auch streitbar debattiert. Allerdings wird unversöhnlich auf der eigenen Meinung beharrt.

Zweitens bitte daran erinnern, daß das ganze damit angefangen
hat, daß Du behauptet hast, die FDP wolle den Kündigungsschutz
für ältere Mitarbeiter lockern.

Ja, das behaupte ich noch.

Dafür fehlt jeder Beleg

Ja, den habe ich noch nicht wieder gefunden.

und Du reitest immer noch darauf herum.

Ja, weil die Begründung für Westerwelles Vorhaben, das Kündigungsschutzgesetz zu ändern, fadenscheinig ist.
Das war Westerwelle behauptet, steht da nicht drin.
Das Ziel ist, ältere (weniger leistungsfähige) AN gegen jüngere auszutauschen.

Und mir wirfst Du unsachliche Argumentation vor?

Würde ich auch nur ein mal so unsachlich argumentieren wie Du, hättest Du die Diskussion längst eingestellt. Daß Du für Dich andere Maßstäbe anlegst, als für mich habe ich inzwischen akzeptiert, man gewöhnt sich daran.

Wie viele Beispiele hättest Du gern? Bis zu 10 werde ich vermutlich finden, ohne das Archiv bemühen zu müssen.

Gruß, Rainer_

Du mir wirfst Du unsachliche Argumentation vor?

Würde ich auch nur ein mal so unsachlich argumentieren wie Du,
hättest Du die Diskussion längst eingestellt. Daß Du für Dich
andere Maßstäbe anlegst, als für mich habe ich inzwischen
akzeptiert, man gewöhnt sich daran.

Aha. Gut, dann gehen wir uns in Zukunft am besten aus dem Weg. Meine Erinnerung sagt mir, daß es in den letzten Artikeln immer wieder Du warst, der Behauptungen in den Raum gestellt hat, auf denen Deine Standpunkt beruhte, die Du aber nicht belegen kannst und mir war auch so, als wenn Bemerkungen wie „Blumige Rede, Glückwunsch. Und nun zeig mir die Stelle im Kündigungsschutzgesetz, die ermöglicht, daß ein Unternehmen pleite gehen muß, bevor Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt werden kann, ja? Den Teil hat mein Arbeitsrechts-Professor nämlich ausgelassen.“ von Dir gekommen wären. Aber ich werde mich wohl irren.

Um mir weitere derartige Irrtümer zu ersparen, gehen wir uns - wie erwähnt - in Zukunft aus dem Weg. Für den Fall, daß Dir deswegen mal langweilig ist, kannst Du ja mal recherchieren, welche Kündigungsschutzregeln für Schwerbehinderte gelten. Und anschließend kannst Du Dir mal überlegen, wieso Schwerbehinderte trotzdem Arbeitsplätze bekommen. Wenn Du damit durch bist, kannst Du ja mal versuchen zu verstehen, was ich die ganze Zeit damit meinte, daß der Kündigungsschutz Einstellungen verhindert, es sei denn man will Zwangseinstellungen einführen, was dem entspräche, was es derzeit schon für Schwerbehinderte gibt. Hups, jetzt hab ich was verrraten.

Naja, kann man nicht ändern.

C.

Hallo Karin,

dem Staatstopf. Besitzstandswahrung, wie ich sagte. Dabei wird
unterstellt, daß der andere aus irgendeinem unredlichen Grunde
mehr hat als man selbst. Daß derjenige dafür gearbeitet, sich
ausgebildet oder was auch immer gemacht hat und möglicherweise
das „Mehr“ zu recht oder zumindest nicht zu unrecht hat,
spielt in den entsprechenden Diskussionen meist keine Rolle.

was wenn man die Argumentation umdreht:

  • ich verzichte darauf, staatliche Leistungen in Deutschland
    zu erhalten, solange es Menschen hier gibt, die einen
    niedrigeren Lebensstandard als ich besitzen. Desweiteren will
    ich mich mit allen meinen Möglichkeiten dafür einsetzen, dass
    es jedem Bürger Deutschlands, unabhängig von Herkunft oder
    finanziellen Gegebenheiten möglich ist, sich soweit
    fortzubilden, dass er ein Leistungsträger für Deutschland
    werden kann.
    Schrecklich - Gell?

warum wieder diese Spitze?

Zum Text: Die Frage ist, warum Gutverdiener bestimmte Leistungen trotz ihres Einkommens erhalten. Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund. Weiterhin wird derzeit schon bei höheren Einkommen abgezapft, damit Bildung usw. für alle mehr oder weniger kostenlos ist, was absolut in Ordnung ist.

Die Frage ist halt, welche Ausmaße das annehmen sollte. Je höher ein Einkommen ist, desto beweglicher wird dessen Bezieher. Setzt man die Belastungen zu hoch an, übertreffen diese irgendwann die Kosten für eine Wohnsitzverlagerung, womit niemandem gedient ist.

Entscheidung, welches die richtige Partei für einen Menschen
ist, bemißt sich in der Regel nicht nach dessen Beruf, sondern
nach den anderen persönlichen Lebensumständen (arm, reich,
alt, krank, Kinder oder nicht usw.).

Liegt das nicht daran, dass sich die Parteien bisher immer mit
ihren Wahlversprechen auf ein bestimmtes Wählerklientel
spezialisiert haben?

Was nun zuerst kam, entzieht sich meiner Kenntnis, wobei ich die Parteien auch nicht so direkt an Bevölkerungsgruppen baggern sehe. Vielmehr habe ich den Eindruck, daß die meisten Parteien es durchaus billigend in Kauf nehmen, daß sie bestimmte Stammwählergruppen haben.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Aha. Gut, dann gehen wir uns in Zukunft am besten aus dem Weg.
Meine Erinnerung sagt mir, daß es in den letzten Artikeln
immer wieder Du warst, der Behauptungen in den Raum gestellt
hat, auf denen Deine Standpunkt beruhte, die Du aber nicht
belegen kannst

daßn Westerwelle lügt, habe ich schon bewiesen. Ich babe nur bisher die Stelle noch nicht wiedergefunden, an der er das selbst zugibt. An der Lüge ändert das nichts.

und mir war auch so, als wenn Bemerkungen wie
„Blumige Rede, Glückwunsch. Und nun zeig mir die Stelle im
Kündigungsschutzgesetz, die ermöglicht, daß ein Unternehmen
pleite gehen muß, bevor Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt
werden kann, ja? Den Teil hat mein Arbeitsrechts-Professor
nämlich ausgelassen.“ von Dir gekommen wären. Aber ich werde
mich wohl irren.

Dann lies Dir Deinen Text mal durch, auf den ich so geantwortet habe. Der war so unsachlich und meben dem Thema, daß eine andere Antwort kaum möglich war.

Um mir weitere derartige Irrtümer zu ersparen, gehen wir uns -
wie erwähnt - in Zukunft aus dem Weg.

So weit wie möglich. Liberale wahlpropaganda kann ich natürlich nicht unkommentiert stehen lassen, das könnte ja jemand glauben.

Für den Fall, daß Dir
deswegen mal langweilig ist, kannst Du ja mal recherchieren,
welche Kündigungsschutzregeln für Schwerbehinderte gelten. Und
anschließend kannst Du Dir mal überlegen, wieso
Schwerbehinderte trotzdem Arbeitsplätze bekommen. Wenn Du
damit durch bist, kannst Du ja mal versuchen zu verstehen, was
ich die ganze Zeit damit meinte, daß der Kündigungsschutz
Einstellungen verhindert,

Der Kündigungsschutz verhindert keine Einstellungen, ich dachte, das wäre geklärt. Du hast kein Gegenargument aangeführt.

es sei denn man will
Zwangseinstellungen einführen, was dem entspräche, was es
derzeit schon für Schwerbehinderte gibt. Hups, jetzt hab ich
was verrraten.

Nein, die gibt es nicht. Auch das stimmt nicht.

Aber Du wolltest ja die Diskussion beenden. Belassen wir es dabei.

Gruß, Rainer

Hallo,
habe mit Freude verfolgt, wie sehr interessiert hier doch gestritten wurde - leider am gewollten Thema vorbei!!!

Zum einen finde ich nicht, dass Angestellt im ö.D. (Busfahrer, Feuerwehtmann oder Polizist etc.) zu wenig Gehalt bekommen. Zumindest nicht nich dann, wenn man ihren Verdienst dem des LKW-Fahrers, der Verkäuferin oder der Kellnerin gegenüberstellt. Das im Osten definitiv zu wenig verdient wird ist wohl alles sonnenklar. Und dass man die ostdeutschen Bürger damit zu Menschen 3. Klasse abstempelt - weil, die Türken kommen ja noch vorher - stört wahrscheinlich auch nur die „Ossis“. Wie man so einen Einigungsvertrag bloss unterschreiben konnte ist mir kein Rätsel. Dafür gab es sicher eine Menge „Kohle“. Und sämtliche Ostbetriebe für n’ Appel und 'n Ei an irgendwelche Westunternehmer verscheuern, die vielfach nur die Subventionen abgegriffen haben und dann ganz plötzlich verschwunden sind. Alle Ostprodukte sind kurz nach der Wende sofort vom Markt verschwunden - nicht, weil sie keiner mehr kaufen wollte - nein, weil der VERKAUF bzw. schon der Einkauf von den westdeutschen Handelsketten verboten wurde. Ohne Absatzmarkt sind diese ehm. Ostbetriebe natürlich schnell den Bach runter - logisch oder? Ostdeutschland wurd doch nur als neu eroberter Absatzmarkt gefeiert und als sich die Menschen hier zu Wort meldeten, dass sie veilleicht auch leben wollen - kam Hartz4. Aber ist ja auch nicht das Thema gewesen hier.

Es ging lediglich um das Einbehalten von Gehältern/Bezügen/Löhnen im ö.D. u. in der Politik, um das Haushaltsloch einmal zu stopfen und dann neue Wege in der Wirtschaftspolitik zu finden. Warum soll etwas, das schon einmal funktioniert hat - nämlich in Amerika - nich noch einmal funktionieren??

Liebe Grüße an alle
Sylvi