Hallo Christian,
Sachlich kommen wir eh nicht zusammen
in unseren Zielen sind wir und doch einig. Differenzen bestehen ‚nur‘ darin, welcher Weg dorthin führen kann.
Richtig uneinig sind wir uns nur in der einschätzung der Ziele der FDP und da werden wir uns auch nicht einigen können, da hast Du Recht.
und wo steht, daß die
FDP den Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer lockern will,
scheinst Du mir nicht zeigen zu wollen oder zu können,
Ich werde mich intensiv damit beschäftigen, obwohl das eher nutzlos ist. Selbst wenn ich ein Zitat von Westerwelle finde, in dem er das wörtlich sagt, wirst Du das nicht anerkennen.
daher
nur eine - inzwischen etwas länger als geplant geratene -
Anmerkung:
Ich gehe ernsthaft von einer rot-rot-grünen Regierung unter
Müntefering aus,
Da sind wir uns auch uneinig. Eher glaube ich an schwrz-rot oder schwarz-rot-gelb, wenn es für schwarz-gelb denn wirklich nicht reichen sollte. Rot-Rot kommt auf Bundesebene für beide Seiten nicht in Frage, die Differenzen sind zu groß, in eintscheidenden Fragen könnte kein Kompromiß gefunden werden. Das geht einfach nicht.
die die Fehler der 70er Jahre wiederholt, nur
daß es wir uns es nicht mehr leisten können. Die Zinszahlungen
belaufen sich auf 40 Mrd. Euro und die Zuschüsse an
Bundesagentur und Sozialversicherungen auf etwas über 90 Mrd.,
was die Hälfte der Budnesausgaben ausmacht. Der Haushalt weist
jetzt schon eine (geplant und ungeplant addiert) Lücke von
60-80 Mrd. Euro auf.
Das ist die Realität.
Das ist der heutige Stand. Es gibt keinerlei Aussichten, daß
sich an der Arbeitslosigkeit mit der aktuellen Politik etwas
ändert, und so werden die Zuschüsse an die
Rentenversicherungsträger und die BAA mindestens konstant
bleiben bzw. eher steigen und auch der Anteil der Zinsen an
den Bundesausgaben steigt weiter
Auch da gibt es nichts zu diskutieren.
An der demographischen Entwicklung gibt es nichts zu deuteln,
auch wenn Du Dich weigerst, sie anzuerkennen.
Tu ich doch gar nicht. Zahlen lesen kann ich auch.
In absehbarer
Zeit wird jeder Arbeitnehmer einen Rentner und einen
Arbeitslosen zu bezahlen haben, was offensichtlich bei
heutigen Beitragsätzen und Auszahlungsbeträgen nicht
funktioniert.
Stimmt. Die demographische Entwicklung ist nicht zu beeinflussen.
Das Problem kann man nun als unlösbar bezeichnen, eine Lösung suchen, die die Ursachen berücksichtigt, oder sich nicht darum kümmern und einfach so weiter machen, bis es knallt.
Mit ein bißchen Glück fällt dieser Zeitpunkt mit
dem Moment zusammen, zu dem Öl in etwa das gleiche kostet, wie
Chanel No. 5 (der Geruch ist ja jetzt schon ähnlich), so daß
die Party so richtig gut wird.
Den Geruch kann ich nicht beurteilen, sonst hast Du Recht.
Viele Dinge davon lassen sich von keiner Regierung aufhalten,
einige Dinge lassen sich verhindern, einige in ihrer Wirkung
abmildern. Das Problem ist nur, daß man schon 30 Jahre
verschwendet hat und jedes weitere Jahr des Abwartens die
Auswirkungen nur schlimmer macht.
Ja.
Was einigen nicht klar zu sein scheint: Die Waage neigt sich
immer schneller. Jeder Arbeitslose mehr führt zu höheren
Ausgaben, diese zu einer höheren Verschuldung, höheren Steuern
oder höheren Sozialabgaben. Direkt und indirekt macht dies
Arbeit wieder teurer, es gibt wieder ein paar Arbeitslose mehr
usw. usf.
Richtig, eine Abwärtsspirale. Du weigerst Dich, die offensichtliche Ursache zu sehen.
Ein weiteres Thema ist die Regulierung des Arbeitsmarktes. Die
Sache ist so einfach, daß es mir schwerfällt zu verstehen, daß
es dazu überhaupt zwei Meinungen geben kann. Wenn jemand einen
Mitarbeiter beschäftigt, dann weil der Mitarbeiter ihm mehr
Geld einbringt als er den Arbeitgeber kostet. Ist dies
irgendwann nicht mehr der Fall, muß man sich nach einer
gewissen Übergangszeit (in der man bspw. auf neue Aufträge
hofft) von diesem Mitarbeiter trennen.
Das hängt von der Einschätzung ab, wie viel der Mitarbeiter einbringt, richtig?
Wird einem diese
Trennung über ein einsehbares Maß hinaus erschwert, wird der
Arbeitgeber sich bei zukünftig Einstellungen mehrfach
überlegen, ob diese Einstellung wirtschaftlich sinnvoll ist,
oder ob sich Überstunden der bisherigen Mitarbeiter eher
rechnen. Die in Deutschland geleisteten Überstunden sprechen
da ein eindeutiges Bild.
Da spielen wohl noch andere Überlegungen eine Rolle, der Kündigungsschutz ist wohl eher kein Hindernis für Einstellungen.
Das System ist auch heute schon felxibel genug. Die Behauptung, das Kündigungsschutzgesetz würde Einstellunegen verhindern kann objektiv betrachtet nicht wahr sein. Das kann nur ein vorgeschobener Grund sein, um andere Ziele zu erreichen. Die Asrgumentation ist nicht nachvollziehbar. Sie läßt völlig unbeachtet, daß AN für zwei Jahre mit Zeitverträgen beschäftigt werden können, ind denen sie problemlos wieder entlassen werden können. Unabhängig vom Kündigungsschutzgesetz.
Was ich damit sagen will: Wenn man jemanden zu etwas zwingt,
was ihm nicht gefällt, erzeugt man eine Gegenreaktion, die in
den allermeisten Fällen schädlicher ist, als das Szenario, was
man ursprünglich vermeiden wollte. Erst recht ist das so, wenn
sich die beiden Szenarien durchrechnen lassen, also objektiv
und nicht subjektiv zu bewerten sind.
Siehe oben. Die Möglichkeit von Zeitverträgen widerlegt, daß der Kündigungsschutz Einstellungen verhindert.
Jeder Arbeitgeber ist bereit, gewisse Einschränkungen durch
Kündigungsschutz zu akzeptieren. Die derzeitige
Gesetzeslage verhindert mittelfristig nicht den Abbau eines
einzigen Arbeitsplatzes wohl aber auf massive Art und Weise
Neueinstellungen.
Gibt es irgendwelche Zweifel an dem Wahrheitsgehalt des
vorherigen Satzes?
Ja, massiv!
Der Kündigungsschutz kann den Abbau von Arbeitsplätzen nicht verhindern, nur das Ersetzen älterer AN durch jüngere, leistungsfähigere. Daß er Neueinstellungen verhindert stimmt einfach nicht. Ohne Kündigungsschutz würde es nicht einen Arbeitsplatz mehr geben, es wäre dann nur andere Leute Arbeitslos.
Ein Witz, über den ich nicht lachen kann.
OK, ich werde ja schon wieder sachlich. (Bin wieder sachlich geworden.)
Gruß, Rainer