merkwürdige paradoxe Beziehungsentwicklung

Hallo zusammen,

Verzeiht mir, dass ich ein sehr persönliches Problem hier unter einem „anonymen“ Nicknamen und nicht mit dem, unter dem ich sonst Beiträge schreibe. Sorry wegen der Sternchen, aber ich hoffe, darauf kommt es Manchen nicht so an.

Ich habe seit etwa drei Monaten eine Beziehung mit einem Mann, wir sind beide Mitte 40, sind sehr unterschiedlich, was es auch spannend macht. Ich eher chaotisch. selbständig, arbeite mal viel, mal gar nicht, eher künstlerisch-musisch orientiert, ungläubig, Nachteule. Er Naturwissenschaftler, angestellt, arbeitet sehr viel und sehr diszipliniert, spart, katholisch, Frühaufsteher.

Wir waren beide länger ohne Partner, er hat anfangs sehr um mich geworben. Die ersten Nächte mit ihm waren sehr leidenschaftlich,
er hat körperliche Nähe sehr gesucht und, mein Eindruck, auch sehr genossen genauso wie ich.

Das hat sich aber überraschend schnell gegeben. Nach nur wenigen Wochen zappt er sich abends von mir abgewandt im Bett noch eine Viertelstunde durch die Fernsehprogramme, bevor er einschläft. Wenn ich ihn darum bitte, kriege ich auch einen kurzen gute-Nacht-Kuss ab. Ankuscheln,
im Schlaf Hautkontakt suchen, geht nur von mir aus. Ich habe den Eindruck, es belästigt ihn fast, obwohl er sagt, dass er es gern hat, wenn ich noch ein wenig an ihm rumschmuse (ich merk grade, das sich das blöd anhört, aber es ist tatsächlich so, er reagiert darauf gar nicht, er erwidert nicht mit einer Geste oder Berührung, deshalb lasse ich es jetzt auch meistens.)

Sex, wenn überhaupt, Samstags :stuck_out_tongue:, sonst keine Zärtlichkeiten. Ich muss schon beim Spazierengehen meine Hand in seine Manteltasche stopfen, wenn ich mal seine Hand anfassen möchte. Ich hab jetzt mal mehrere Tage ausprobiert, ihn gar nicht zu berühren, es fällt ihm anscheinend nicht auf. Ansonsten ist er sehr „korrekt“, ruft immer an, ist pünktlich zu Verabredungen usw. Will offenbar Anwesenheit, aber keine (körperliche) Nähe.

Irgendwie kommt mir das schon nach kurzer Zeit vor wie eine sehr, sehr olle Ehe. Ich kenne das aus meinen früheren Beziehungen nicht. Ich habe meine Partner, und ich denke sie mich auch, nach Jahren und Jahrzehnten auch in alltäglichen Situationen gerne berührt.

Er hingegen reagiert gereizt, wenn ich ihn zum Beispiel, wenn er sich morgens rasiert, kurz umarme und auf den Rücken küsse. Verspannt, knurrt irgendwas von „man sei spät dran, müsse sich beeilen…“, als würde ich stören oder ihn aufhalten damit. Ich bin dann ein wenig gekränkt, fühle mich abgelehnt, nicht gemocht, ich weiss nicht… Er sagt, ich spinne, das sei Quatsch.

Von unserer körperlichen Beziehung her, würde ich sagen, das hat sich jetzt schon. Und damit eigentlich auch die ganze Beziehung. Ich brauche niemanden zum fernsehgucken und morgendliches Angeranze eigentlich auch nicht.
Ich denke seit einiger Zeit fast jeden Morgen, was mache ich eigentlich hier, ich sollte gehen.

Er hingegen sieht unsere Beziehung wohl als gefestigt an, stellt mich in seinem Bekanntenkreis vor, macht Pläne, spricht davon, was wir im Sommer unternehmen werden usw.

Sprechen über mein Unbehagen mit ihm ist schwierig, vielleicht gehe ich es auch falsch an. Ich habe die mir fehlende Zärtlichkeit angesprochen und er hat missverstanden, ich wolle öfter Sex.
Ausserdem kann man ja schlecht sagen, dass man gerne mehr Berührungen hätte, weil mir geht es nicht um mechanisches Auf-den-Kopf-getätschelt werden. Wirkliche körperliche Zuneigung kann man sich schlecht wünschen,
wenn das Bedürfnis bei dem Anderen nicht vorhanden ist.

Deshalb hier meine Bitte um einen Rat auch von Männern, die sich vielleicht in sein Verhalten reinfühlen können.

Merci fürs lesen
Caroll

Hi,

am Anfang sind Beziehungen Selbstläufer weil jeder den Reiz der frischen Verliebtheit genießt und die Andersartigkeit des Partners interessant findet - es stört nicht, sondern ist spannend.

Irgendwann kommt aber auch der Alltag und anfängliche, bedingungslose Verliebtheit ebbt ab. Dinge, die man anfangs zwar nicht toll fand, konnte man aber akzeptieren weil sie nicht so wichtig waren. Auf die Dauer entwickeln sie aber dann doch Streitpotenzial weil der rosarote Schleier langsam verblasst.

Dann ist die spannende Frage ob man sich trotz der Unterschiedlichkeit auch in alltäglicher Umgebung so arrangieren kann, dass sich keiner verbiegen muss, andererseits aber genügend Gemeinsamkeiten vorhanden sind um Wertschätzung und Liebe für den Partner zu empfinden und zufrieden zusammen zu leben.

Ich glaube, dass er im Moment einfach von dir und deinen Lebensgewohnheiten überfordert und gestresst ist. Irgendwelche Kleinigkeiten, vielleicht auch Lebensumstände oder Angewohnheiten, die du hast, bringen ihn innerlich auf die Palme. Dann mag er natürlich nicht angefasst werden. Hättest du Lust auf zärtliche Berührungen, kuscheln etc., wenn es in dir drin brodelt und dir dein Partner auf den Keks geht?

Wahrscheinlich geht es um Dinge, die er aber nicht glaubt thematisieren zu können. Man kann einem Menschen nicht vorwerfen dass er ist, wie er ist. Wie soll er z. B. erklären wenn er, als geradliniger Mensch, einfach nicht so gut mit deinem Chaos klar kommt? Er kann dir schlecht vorwerfen, dass du bist wie du bist. Vielleicht ist es ihm nicht mal so richtig klar - manchmal spürt man einfach eine Unruhe, Unzufriedenheit, Seine-Ruhe-haben-wollen, kann aber nicht erklären, warum das gerade so ist.

Ich würde an deiner Stelle nicht weiter drängeln, sondern besser Zurückhaltung auf allen Ebenen. Nicht andauernd Körperkontakt suchen, nicht andauernd diskutieren wollen, lass’ ihn einfach mal in Ruhe und schalte ein paar Gänge zurück.

Ihr müsst früher oder später drüber reden, aber erstmal würde ich ihm Raum geben damit er sich ein wenig entspannen kann. Und wenn sich die Gereiztheit etwas gelegt hat, würde ich in einem passenden Moment das Gespräch suchen. Ihr werdet euch ja bis dahin beide so eure Gedanken machen. Wenn die Unterhaltung dann in einer Athmosphäre stattfindet, in der jeder offen sprechen kann und man sich auch „Vorwürfe“ erstmal ruhig anhört - und nicht gleich mit Gegenangriff oder Verteidigung auf den anderen losgeht - findet ihr vielleicht Regeln, mit der beide leben können. Es geht ja nicht darum, dem anderen sein System aufzudrücken zu müssen oder als Punktsieger aus der Unterhaltung zu kommen, sondern einen Weg zu finden, mit dem sich beide wohl fühlen. Das geht nur wenn ihr offen sprecht, aber ohne dass sich jemand angegriffen fühlt. Der eine Lebensstil ist nicht besser als der andere, mit Toleranz für die Unterschiedlichkeit findet sich ja vielleicht ein Weg…

Tödlich ist nur, wenn der eine dem anderen seine Ansichten überzustülpen sucht oder man nicht offen und zugleich jederzeit mit Respekt über die Empfindungen des anderen redet, denn der hat genauso das Recht Dinge auf seine Weise zu sehen, wie man selber auch seine Gedanken und Gefühle beachtet haben möchte.

Gruß,

MecFleih

Hallo!

Deshalb hier meine Bitte um einen Rat auch von Männern, die
sich vielleicht in sein Verhalten reinfühlen können.

Du verlangst nach Erklärungen. Verständlicherweise.
Aber ich mag ihn nicht erklären wollen. Das würde nichts bringen, weil ich es nicht kann. Die Beschreibung der Symptome hast Du schon sehr gut erledigt.

Doch ich möchte Dir sagen, wie Du mir erscheinst:
Erkaltet!
So ist das, wenn man sich am Anderen nicht erwärmen kann.
Willst Du wirklich wissen, was der Grund seines Selbst ist? Ich glaube nicht. Es wäre ein langatmiges Unterfangen und würde zu dem Ergebnis führen, daß es ist wie es ist. Und so schlau bist Du heute schon.

Für das, was Dir noch zu tun bleibt, ist das auch nicht nötig. Es müßte alles mit viel Energie aus ihm herausgeholt werden. Er müßte tatkräftig mitarbeiten. Fast scheint es aber, Du hättest einen Großteil Deiner letzten eigenen Energie in Deinen Artikel gesteckt. Da ist nicht mehr viel, oder?
Der letzte Kraftakt setzte voraus, ihm den Bedarf, etwas zur Sprache zu bringen, begreiflich zu machen. Du hast auf Dich aufmerksam gemacht und Kommunikation gesucht. Du hast Missfallen bekundet und Vernachlässigung deklariert. Verstanden hat er davon nichts. Was Dich bewegt und ausbremst, wie es Dich durchschüttelt und paralysiert, bleibt ihm verborgen. Wenn es ihm nicht verborgen bleibt, dann stößt es aber nichts in ihm an. Kein Aufschrecken, kein schlechtes Gefühl, kein Gewissen, kein Erkennen, kein Erwachen. Böser Wille ist das nicht, sondern eine Form schlichter Unfähigkeit. Diese Verholzung an einer speziellen Stelle seines Wesens bleibt systemimmanent. Du weißt das alles selbst. Deshalb braucht diese Antwort keinen bedeutungsschwangeren Schlußsatz mehr.

Larry

Guten Morgen „Newbie“,

nach längerer Beziehungslosigkeit und anfänglich überschwänglichen Glückstagen wie gewohnt, es kehrt ein Alltag ein. Ich denke schon, dass er deine Anwesenheit genießt. Er fühlt sich wohl und geborgen, aber er besteht auf seinen Freiraum. Permanente Schmusereien sind ihm lästig und stören ihn ein wenig. Dafür hat er keinen Platz unter der Woche reserviert, seine Herausforderung ist die Arbeit. Und sie beansprucht ihn dermaßen, dass es für dich sogar am WE ein wenig schwierig wird, ihn auf dich zu konzentrieren. Ein Mann nach Klischee, du hast es trefflich beschrieben:

Naturwissenschaftler, angestellt,
arbeitet sehr viel und sehr diszipliniert, spart, katholisch,
Frühaufsteher.

(Das stört dich doch grundsätzlich schon etwas, oder?)

Tja, was bleibt zu tun? Ich gehe mal davon aus, dass dir dennoch sehr viel an ihm und an dieser Beziehung liegt.

Getrennte Wohnstätten, wie vorher, und somit den persönlichen Freiraum, aber auch die Beziehung (spannend) erhalten.

Alternativ warten, bis sich der Gute besinnt, mit der Arbeit und deren Bedeutung für ihn runter fährt, kann aber Jahre oder ewig dauern. Dann lebst du, wie er auch, deine anderen Interessen nebenher aus, halb zufrieden du, zufrieden er.

Oder die Beziehung gleich beenden, bevor es zu hässlichen Szenen und Stress kommt.

So unzufrieden wie du jetzt schon bist, würde ich ersteres versuchen. Lass dich nicht auf „Ich-gelobe-Besserung-Beschwichtigungen“ ein, daraus wird eh nichts. Du kannst ihn nicht komplett umkrempeln. Und mit ein paar gespielten Erwiderungen von Zärtlichkeiten, weil du ihn herausforderst, ist dir auch nicht geholfen. Dann mal abwarten, wie sich die Beziehung weiterentwickelt. Falls nicht so gut, fällt das endgültige Schluss machen deutlich leichter.

Gruß
Der Franke

loben = noch besser machen, Kritik = zurückziehen
Hallo!

Ich kann meinen Vorschreibern von DerFranke bis MecFleih nur recht geben.

Zuerst: Dein Lebensgefährte liebt Dich, auch wenn es für Dich nicht den Anschein hat!

Er macht Pläne für die Zukunft und das machen nur Leute, die es sich vorstellen können, mit dem Partner auch in Zukunft zusammen zu sein!

Wie auch schon weiter unten geschrieben wurde, können es Kleinigkeiten sein, die ihn zurück drängen. Zum Beispiel, Deine Aufforderung was er sich anziehen soll (ich habe keine Ahnung ob das der Fall ist, aber so etwas in der Art), zum Beispiel auch, Deine Aufforderung dass er mit Dir essen gehen soll. Oder wenn Du ihm sagst, dass Du gerne spazieren gehen würdest, er Dir aber lieber sagt, dass er zu Hause bleiben würde und ihr beide dann zu Hause bleibt. Es kann sein, dass er das dann so aufnimmt, dass Du wegen ihm unglücklich bist. Das kann ihn nicht mehr so fröhlich sein lassen und zum zurück ziehen aufmuntern. Das sind Dinge, die den Mann zurück drängen.

Auch wenn Frau es nicht glaubt, Männer versuchen während der ganzen Beziehung die Frau nicht zu kränken, damit sie sich von ihnen nicht trennt. Das Ergebnis ist, dass sich der Mann unglücklich zurück zieht.

Über den Körperkontakt selbst würde ich mir keine Sorgen machen, wenn er genug Abstand hat, kommt der wieder von alleine. Ihn zu nichts drängen, auch zu keinem Gute Nacht Bussi, oder etwas anderem, wie zum Beispiel, was er wann anziehen soll.

Dein Lebensgefährte hat jetzt Jahre lang alleine gelebt und das Leben alleine gemeistert, wenn dann eine Frau kommt die ihm sagt, wie er teilweise zu Leben hat, fühlt er sich bevormundet, weil er weiß, dass er es auch alleine kann.

Auch mit ihm darüber reden finde ich als Sinnlos. Hat mit Dir schon einmal ein Ex-Mann über Sex oder Kuscheln gesprochen? Vermutlich. Welche Wirkung hatte es bei Dir? Du bliebst entweder Standhaft, es gab keine Körperliche Nähe und hattest ein Schlechtes Gewissen während er Enttäuscht war, oder Du gabst nach und hast es dann ihm zuliebe gemacht, was mit der Zeit dann zu zunehmender körperlicher Abneigung geführt hatte?

Aus meiner Sicht wäre es besser, wenn Du ihn lobst und ihm Komplimente machst. Ihm sagst wie sehr Du seine Disziplin bewunderst, wie sehr Du seine Zährtlichkeiten geniesst, seinen guten Geschmack in Sachen Kleidung. (Wieder alles nur Beispiele)

Wenn man einen Menschen lobt, versucht er es noch besser zu machen, wenn man ihn kritisiert, wird er unsicher und zieht sich zurück. (Reden ist in dem von Dir geschriebenen Fall Kritik). Das ganze gilt auch für Männer, wenn sie von der Frau zärtlichkeiten wünschen, ist es nur kontraproduktiv wenn sie mit ihr darüber reden. Viel besser wäre es, wenn sich der Mann zurück zieht, dann kommt die Frau irgendwann von alleine, sofern noch nicht all zu viel zerstört ist.

Liebe Grüße

Martin

Hallo zusammen,

Verzeiht mir, dass ich ein sehr persönliches Problem hier
unter einem „anonymen“ Nicknamen und nicht mit dem, unter dem
ich sonst Beiträge schreibe.

Macht nichts. Wer dich gut kennt, wird dich auch anhand deiner Schreibweise, typischer Ausdrücke, evtl. Rechtschreib- und Grammatikfehler und deiner beliebtesten Smileys wieder erkennen.

Sorry wegen der Sternchen, aber
ich hoffe, darauf kommt es Manchen nicht so an.

Wenn du unbedingt Sternchen verteilen willst, dann logge dich halt ab und zu mal unter deinem „nicht-anonymen“ Nick ein und verteile sie. Und wenn das deine grösste Sorge ist, da du es ja an den Anfang des Postings stellst, dann kann dein Bezihungsproblem ja nicht ganz so gravierend sein.

Ich habe seit etwa drei Monaten eine Beziehung mit einem Mann,
wir sind beide Mitte 40, sind sehr unterschiedlich, was es
auch spannend macht. Ich eher chaotisch. selbständig, arbeite
mal viel, mal gar nicht, eher künstlerisch-musisch orientiert,
ungläubig, Nachteule. Er Naturwissenschaftler, angestellt,
arbeitet sehr viel und sehr diszipliniert, spart, katholisch,
Frühaufsteher.

Mir fällt auf, dass du nirgends schreibst, was dich an ihm anzieht. Kann es sein dass es am Anfang, als du ihn kennen gelernt hast, genau diese Gegensätzlichkeit war, die dich gereizt hat? Ich kenne deine früheren Partner ja nicht, aber wenn die eher künstlerisch-chaotisch-unkonventionell waren, dann war dieser Kontrast genau das, was dich an ihm angezogen hat, und umgekehrt war’s bei ihm auch so. Und wenn es so war, dann wäre die weitere Entwicklung eurer Beziehung verständlich.

Grüße
Rainer

hi,

diese sendung war sehr erhellend. besonders das buch von precht ist empfehlenswert (selten so viel gutes + richtiges so komprimiert gesehen/gehört):
http://www.mdr.de/froehlich-lesen/6194271.html

was dich und deinen partner anbelangt kann ich nur sagen:
es hat wohl nicht gelangt für mehr als für ein paar wochen verliebtheit. jetzt is alles alle, da kommt auch nix mehr.

wenn du anderer meinung bist, widersprich mir ruhig. sag doch mal, wo du eure gemeinsamkeiten siehst.

alles gute & liebe grüße
ann

Hallo Ann,

was dich und deinen partner anbelangt kann ich nur sagen:
es hat wohl nicht gelangt für mehr als für ein paar wochen
verliebtheit. jetzt is alles alle, da kommt auch nix mehr.

Die Frau ist laut ihrem Beitrag in den Mann verliebt (sonst würde sie nicht seine Nähe suchen) und der Mann ist in die Frau verliebt (sonst würde er nicht die Zukunft mit ihr gemeinsam planen).

Nur weil es im Bett nicht klappt, sollen sie sich trennen?

Zu Deiner letzten Frage kann ich sagen, dass die Gegensätze normalerweise bewundernswert und anziehend sind.

Zwei Beispiele:

Wenn beide Partner einen Hang zur Unordnung haben, mit der Zeit wird die Wohnung ein Chaos und auch das Leben.

Wenn beide Partner total ordentlich sind, dann kann der eine es nicht ausstehen, wenn der andere die Socken gewohnt ist, anders zusammen zu legen, es kommt ein Streit raus.

Hallo Martin,

Nur weil es im Bett nicht klappt, sollen sie sich trennen?

ich glaube, Du hast die UP nicht verstanden - es geht ihr nicht primär um den Sex, sondern um Zärtlichkeit und Zuwendung.

Das ist ein menschliches Grundbedürfnis und imho einer der Hauptgründe, warum in diesen unseren Zeiten Menschen überhaupt Beziehungen eingehen.

Wenn sie dieses Grundbedürfnis schon so früh in der Beziehung nicht erfüllt findet und auch nicht dem Partner im Gespräch vermitteln kann, was es ist, das ihr da fehlt, er auch nicht bereit ist, auf sie zuzugehen, sehe ich, ehrlich gesagt, auch schwarz für die Beziehung.

Beste Grüße

=^…^=

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hi,

Nur weil es im Bett nicht klappt, sollen sie sich trennen?

so ein quatsch. „nur“ weil es im bett nicht klappt!
ich sehe bloß nicht, wo überhaupt gemeinsamkeiten sind. die tatsache, dass angeblich gemeinsame zukunft geplant wird, rechne ich nicht dazu.

gruß
ann

Hi Caroll

Sorry wegen der Sternchen, aber
ich hoffe, darauf kommt es Manchen nicht so an.

Was für Sternchen wofür denn? Was hat dein Problem mit den ternchen hier zu tun?

Er Naturwissenschaftler, angestellt,
arbeitet sehr viel und sehr diszipliniert, spart, katholisch,
Frühaufsteher.

Jau, das sagt uns schonmal n bissel was. :wink:

Sex, wenn überhaupt, Samstags :stuck_out_tongue:, sonst keine Zärtlichkeiten.
Ich muss schon beim Spazierengehen meine Hand in seine
Manteltasche stopfen, wenn ich mal seine Hand anfassen möchte.
Ich hab jetzt mal mehrere Tage ausprobiert, ihn gar nicht zu
berühren, es fällt ihm anscheinend nicht auf. Ansonsten ist er
sehr „korrekt“, ruft immer an, ist pünktlich zu Verabredungen
usw. Will offenbar Anwesenheit, aber keine (körperliche) Nähe.

Also der typisch frühgestörte Naturwissenschaftler. :wink:
Tausendfach überall zu finden, soweit also ein Durchschnittsmann.

Er hingegen sieht unsere Beziehung wohl als gefestigt an,
stellt mich in seinem Bekanntenkreis vor, macht Pläne, spricht
davon, was wir im Sommer unternehmen werden usw.

Passt alles gut zusammen bisher. :wink:

Sprechen über mein Unbehagen mit ihm ist schwierig, vielleicht
gehe ich es auch falsch an. Ich habe die mir fehlende
Zärtlichkeit angesprochen und er hat missverstanden, ich wolle
öfter Sex.

Auch typisch.
Fazit: Weitersuchen.
Gruß,
Branden

Das interessiert mich jetzt aber
Hallo

Auch wenn Frau es nicht glaubt, Männer versuchen während der ganzen Beziehung die Frau nicht zu kränken, damit sie sich von ihnen nicht trennt. Das Ergebnis ist, dass sich der Mann unglücklich zurück zieht.

Wie würde er sich denn verhalten, wenn er nicht immer versuchen würde, die Frau nicht zu kränken?

Ich meine - wenn ein Mann sich unglücklich zurückziehen muss, da er andernfalls die Frau so kränken würde, dass sie sich von ihm trennen würde, wie IST der Mann denn dann eigentlich? Was würde er tun, wenn er sich nicht zurücknehmen würde?

Mir kommt dabei direkt die Vision von diesem Vampir, der sich permanent zusammenreißen muss, um nicht seine geliebte Freundin aufzufressen. Na ja, der wird immerhin für seine Bemühungen anerkannt …

Bitte um Aufklärung :smile:

Viele Grüße
Simsy

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Lob wegen gutem Ausdruck
Hallo

Das ist so gut beschrieben, dass ich mir das merken muss.

Kein Aufschrecken, kein schlechtes Gefühl, kein Gewissen, kein Erkennen, kein Erwachen. Böser Wille ist das nicht, sondern eine Form schlichter Unfähigkeit. Diese Verholzung an einer speziellen Stelle seines Wesens bleibt systemimmanent.

Besonders den Ausdruck „Verholzung“ finde ich gut.

Viele Grüße
Simsy

Hi,

hast Du schon einmal einen Sonntag oder Samstag erlebt, der Morgen, Du voller elan, möchtest jetzt etwas machen, am besten mit Deinem Mann weil das gut für die Beziehung ist und sagst Deinen Mann, dass Du gerne mit ihm shoppen oder spazieren gehen würdest. Dein Mann sagt „später vielleicht“ oder etwas in dieser Art. Die Frau überredet ihrem Mann zu der Unternehmung, es dauert einige Zeit, schliesslich sagt er aber ja.

Oder:

Du möchtest irgend etwas unternehmen, zum Beispiel gemeinsam einen Tanzkurs mit Deinem Freund machen, er sagt „ein anderes mal“ oder „ich muss noch überlegen“ ein paar Monate später fragst du ihn wieder von ihm kommt die gleiche Antwort. Du denkst dir dass dein Freund langweilig ist und einen Kick braucht, keinen Willen hat etwas fürdie Beziehung zu tun, du so viel investierst und von ihm nichts zurück kommt.

Genau das sind diese Situationen, würde er seine Angst ablegen die Frau zu verlieren, würde er der Frau sagen, dass er nicht will und zwar jetzt nicht und später auch nicht, die Frau das aber gerne alleine oder mit Freunden unternehmen kann. Doch das traut sich der Mann nicht, eben aus Angst sie zu verlieren und desshalb zieht er sich mit der Zeit immer mehr zurück. Weil der Mann das nicht ganz klar der Frau sagt, bohrt verständlicherweise die Frau immer mehr nach und wird dem mann immer lästiger, wodurch er sich immer mehr zurück zieht und die Frau glaubt, der Mann liebt sie nicht mehr.

Klassische Beispiele sind zum Beispiel, die Wochenendgestaltung, die Kleidung, die Urlaubsplanung,… Es kann natürlich auch sein, dass die Frau auf ein gemeinsames Hobby drängt, der Mann sich nicht traut nein zu sagen und unter dem Druck der Frau irgend wann nach gibt (und das gibt er im Normalfall).

Hi,

Danke für die Aufklärung, ich hatte es absichtlich etwas überspitzt geschrieben, war leider nicht so gut gelungen.

Ich wollte nur Verständnis für den Mann wecken.

Meistens ist es so, dass der Mann die Frau zu zärtlichkeiten drängt. Soll dann der Mann auch gleich die Beziehung beenden wenn die Frau nicht will?

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Hi Ann,

wenn ich mit meiner Freundin kuscheln will und sie nicht, soll ich dann gleich die Beziehung beenden?

Wenn ich will dass mir meine Freundin einen gute Nacht kuß gibt und meine Freundin will nicht, soll ich dann die Beziehung beenden?

Wenn ich mich rasiere, habe ich ein scharfes Messer in der Hand und kan n mir total leicht das Gesicht aufschneiden, auch ich hätte da etwas dagegen wenn mir meine Freundin ein Bussi auf den Rücken gibt. Ist das ein Grund die Beziehung gleich zu beenden?

Hallo Martin,

Meistens ist es so, dass der Mann die Frau zu zärtlichkeiten
drängt.

ich habe den Eindruck, Du verwechselst Zärtlichkeiten mit Sex - der UP geht es aber ganz eindeutig um Kuscheln, um Körperkontakt im Alltag, um liebevolle Nähe.

Beste Grüße

=^…^=

Noch ne Frage
Hallo

Ach so, das klingt ja alles recht ungefährlich :smile:

Ja ja, die Situationen, die du schilderst, kommen mir bekannt vor. Sie sind regelrecht klassisch.

Du denkst dir dass dein Freund langweilig ist und einen Kick braucht, keinen Willen hat etwas fürdie Beziehung zu tun, du so viel investierst und von ihm nichts zurück kommt.

Hat er denn Willen, etwas für die Beziehung zu tun? Kommt denn was zurück? - Wenn ja, was wäre das?

Will er mit der Frau Fußball gucken z. B.? Also mit anderen Worten: Seine Interessen und Hobbys ausüben, und die Frau macht mit? Oder lehnt sie (ich meine hier: die meisten dir bekannten Frauen) das normalerweise rundweg ab, z. B. aufgrund moralischer Überlegenheit ihrer Hobbys? Wollen die meisten Frauen nur ihre Sachen machen und erwarten, dass der Mann mitmacht? Oder ist es umgekehrt? Oder wollen Männer gar nicht so viel mit ihren Frauen machen?

Viele Grüße

ot
Hallo Wer-auch-immer,

nachdem dieser Abschnitt:

Verzeiht mir, dass ich ein sehr persönliches Problem hier
unter einem „anonymen“ Nicknamen und nicht mit dem, unter dem
ich sonst Beiträge schreibe.

noch immer meine Schnurrhaare unruhig zucken lässt, muss ich doch nachfragen: Warum ist es Dir wichtig, dass Deine Leser hier erfahren, dass Du sonst unter einem anderen - vermutlich recht bekannten - Namen unterwegs ist?

Für die Beantwortung Deiner Frage ist diese Information doch gänzlich irrelevant, und es muss Dir auch klar sein, dass sie Anlass zu wildesten Spekulationen bietet.

Warum also?

Verwunderte Grüße

=^…^=

Hallo!

Ganz konkret:

Wenn ich am Abend mit meiner Freundin im Bett liege und sie Umarmen will (Umarmen hat nichts mit Sex zu tun) und meine Freundin sagt dazu nein und das ist öfters der Fall, soll ich dann gleich die Beziehung beenden?

Das ist jetzt eine ganz konkrete Frage!

Ich habe hier das Gefühl dass mit 2erlei Mass gemessen wird. Wenn die Frau kuscheln will, dann ist das ihr Recht und der Mann nicht will, ist das ein Grund die Beziehung zu beenden. wenn der Mann kuscheln will und die Frau nicht, dann muß der Mann mehr Geduld mit seiner Frau haben.

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