Meteoriteneinschlag

Hallo Michael,

Die Argumentation ist die, dass bei bestimmten
Aufschlagtypen eine Oberflächenwelle beträchtlicher
Amplitude *mehrfach* um die Erde läuft. Gemäß Kugel-
wellenmodell kann man Auslöschung und Verstärkung der
Amplitude finden. Ist das *so* abwegig? Du bist
vom Fach, ich vertraue auf Dein abschliessendes
Urteil.

Diese Möglichkeit besteht, allerdings wäre dabei für die Erde
mit ihrem äusserst komplexen Innebau, gegenseitiger Dämpfung
und Verstärkung ein ziemlicher Hammer notwendig. Ein Impaktor
mit ca 10 km Durchmesser wäre dazu nicht in der Lage, da
müsste schon ein Teil wie ein grösserer Asteroid angefolgen kommen.

OK, damit gebe ich mich zufrieden bis auf weiteres :wink:

Wo ist denn der Krater des PT-Impaktors? Hat’s den dann nicht
gegeben?

Die Ursache des Artensterbens an der Perm-Trias Grenze ist
ungeklärt. Derzeit vermutet man, dass die Bildung der
Sibirischen Plateaubasalte damit in Zusammenhang steht. Ein
sicherer Impakt ist an dieser Grenze jedenfalls nicht
nachgewiesen. Aber daran wird gearbeitet

Interessant wäre es dennoch für die Theoriebildung,
wenn Spuren eines hinreichend großen Impaktors gefunden
würden, der die „Sibirischen Eruptionen“ als sekundäres
Phänomen über „Kugelwelleninterferenz“ auslöste.

Ist es in geologischen Fachkreisen tatsächlich
verpönt, über solche Dinge „laut nachzudenken“?

Meine Idee ist die: Bei den XXX Artensterben der letzten
paar 100 Millionen Jahre hat das Ereignis *einigemale*
nachweislich mit „Supervulkanismus“ bzw. Spaltenaufbrüchen
koinzidiert.

Korrekt. diese Plateaubasaltbildung korrespondiert aber immer
mit Hot-Spots unter Kontinetaler Kruste… Dazu brauche ich
also nicht auch noch einen Impakt.

*Wenn* aber öfters ein Impakt koinzidierte, dann
ist das schon interessant und sollte zu weiteren
Fragen ermutigen.

OK (Hot Spot). Aber die Schmelze muss nicht impaktinduziert
sein sondern kann genausogut eine sekundäre Erscheinung
durch induzierten Spaltenaufbruch sein.

Seufz
Bei einem Impakt tritt im Mantel eine Vermischung aus Material
des Impaktors (wenig), Krusten- und Mantelmaterial auf. Die
Zumischung von Krustenmaterial verursacht eine eindeutig
andere Spuren- und RE-Elementsignatur als bei Hot-Spot
Vulkanismus, der sich ausserdem auch von dem Magmatismus der
Ozeanischen Rücken unterscheidet. Einen solchen, eher dem
Ozeanboden ähnlichen Basalchemismus würde man beim „Spontanen
Spaltenaufbruch“ erwarten, bzw auf Kontineten dem
Alkalibasaltischen Vulkanismus. Ausserdem ist die menge an
freier Schmelze im Oberen mantel im allgemeinen ohne
zusätzliche Energiezufuhr zu gering, um derartige
Plateubasalte zu verursachen. (weiss man aus Beobachtungen an
Xenolithen sowie Hochdruck-Hochtemperaturexperimenten)

Gut. Das wäre damit geklärt. Ich nehme an, dass die Zuordnung
der Basalte in den Dekkan- und Sibirischen Stufen eindeutig
ist. Hast Du Literatur dazu?

Das denke ich nicht. ‚vis vitalis‘ und ‚phlogiston‘ waren
zu ihrer Zeit auch ‚klar belegbare‘ Theorien.

Totschlagargument ohne Wert!
Klaro, unsre Wissenschaftliche Methodik hat sich auch
überhaupt nicht weiterentwickelt. Wir stehen immer noch auf
der Stufe, als Berthold Schwarz das Pulver erfunden hat.
Da hat sich ein bisschen was getan in der Zwischenzeit…

Da es mit Sicherheit Geologen gibt, die solche
Hypothesen (Impakt und Krustenveränderung) ver-
treten und die sicherlich auch umstritten sind,
frage ich mich, wieso Dir die nötige Gelassenheit
im Umgang mit diesen „Grenzproblemen“ fehlt.

Allerdings gibt es in unserer Erdgeschichte bislang keinen
einzigen Hinweis auf einen Impakt, der die Kruste weltweit
verändert hat. Insofern bleibt das alles Spekulation.

Von „weltweit“ war nie die Rede. Es geht um Krusten-
aufbrüche und gigantische Eruptionen/Ausflüsse, die
aber von der Ausdehnung trotzdem „lokal“ sein dürften.
Oder liege ich falsch. Wie und wann entsteht eigentlich
so eine gigantische Mantel-Plume Ist das geklärt?

Grüße & Danke

CMБ

Noch ein Gedankenspiel
Ein Riese trifft auf den Mond, bringt ihn aus der Bahn. Der
Mond wird von der Erde angezogen. Könnte man für eine sanfte
Landung sorgen? Wo sollte der Mond platziert werden: Afrika,
Australien, Arktis, Antarktis?

Man muesste Atlas wiederbeleben, er koennte den Mond bestimmt auffangen … :wink:
‚Wiegt‘ ja nur ein drittel der Erde…

Chris

Wozu gibt es Traktorstrahlen? Notfalls hilft auch der allmächtige Q.

Man muesste Atlas wiederbeleben, er koennte den Mond bestimmt
auffangen … :wink:
‚Wiegt‘ ja nur ein drittel der Erde…

Chris

Jawoll!! Einen Q muesste man haben … :wink:)
Oder besser noch: …sein :wink:

Jetzt sind wir aber entgueltig off topic … :wink:)

Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi
zu Chicxulub
http://www.agu.org/sci_soc/sharpton.html

Massensterben und Deckenbasalte
htt://jpkc.nwu.edu.cn/stru/data/zlwx/zl/5.pdf

Noch weitergehende Spezialliteratur füllt Bibliotheken…
Die Diskussion, was denn nun wirklich in erster linie für die Massensterben verantwortlich ist, dauert an.

Interessant wäre es dennoch für die Theoriebildung,
wenn Spuren eines hinreichend großen Impaktors gefunden
würden, der die „Sibirischen Eruptionen“ als sekundäres
Phänomen über „Kugelwelleninterferenz“ auslöste.

Ein Hinreichend grosser Impaktor hatte ein Loch geschlagen, dass signifikant grösser gewesen wäre als jeder bislang bekannter Krater. Ich würde den Kraterdurchmesser (bzw des Multi-Ring-Beckens) auf über 1000 km schätzen.
Sowas verschwindet nicht vollkommen Spurlos…

Ist es in geologischen Fachkreisen tatsächlich
verpönt, über solche Dinge „laut nachzudenken“?

Verpönt nicht, aber wo nichts, aber auch gar nichts nachweisbar ist, bleiben dies Gedankenspielchen reib hyphothetische Trockenübungen.

*Wenn* aber öfters ein Impakt koinzidierte, dann
ist das schon interessant und sollte zu weiteren
Fragen ermutigen.

Tut es aber nicht, zumindest ist bis dato nichts nachgewiesen…

OK (Hot Spot). Aber die Schmelze muss nicht impaktinduziert
sein sondern kann genausogut eine sekundäre Erscheinung
durch induzierten Spaltenaufbruch sein.

Seufz
Bei einem Impakt tritt im Mantel eine Vermischung aus Material
des Impaktors (wenig), Krusten- und Mantelmaterial auf. Die
Zumischung von Krustenmaterial verursacht eine eindeutig
andere Spuren- und RE-Elementsignatur als bei Hot-Spot
Vulkanismus, der sich ausserdem auch von dem Magmatismus der
Ozeanischen Rücken unterscheidet. Einen solchen, eher dem
Ozeanboden ähnlichen Basalchemismus würde man beim „Spontanen
Spaltenaufbruch“ erwarten, bzw auf Kontineten dem
Alkalibasaltischen Vulkanismus. Ausserdem ist die menge an
freier Schmelze im Oberen mantel im allgemeinen ohne
zusätzliche Energiezufuhr zu gering, um derartige
Plateubasalte zu verursachen. (weiss man aus Beobachtungen an
Xenolithen sowie Hochdruck-Hochtemperaturexperimenten)

Gut. Das wäre damit geklärt. Ich nehme an, dass die Zuordnung
der Basalte in den Dekkan- und Sibirischen Stufen eindeutig
ist. Hast Du Literatur dazu?

Siehe oben
wenn das nicht reicht, muss ich die Spezialliteratur aus der Unibibliothek raussuchen.

Das denke ich nicht. ‚vis vitalis‘ und ‚phlogiston‘ waren
zu ihrer Zeit auch ‚klar belegbare‘ Theorien.

Totschlagargument ohne Wert!
Klaro, unsre Wissenschaftliche Methodik hat sich auch
überhaupt nicht weiterentwickelt. Wir stehen immer noch auf
der Stufe, als Berthold Schwarz das Pulver erfunden hat.
Da hat sich ein bisschen was getan in der Zwischenzeit…

Da es mit Sicherheit Geologen gibt, die solche
Hypothesen (Impakt und Krustenveränderung) ver-
treten und die sicherlich auch umstritten sind,

Ich kenn in der Hinsicht ehrlich gesagt keinen…

frage ich mich, wieso Dir die nötige Gelassenheit
im Umgang mit diesen „Grenzproblemen“ fehlt.

Weil es kein Grenzproblem, sondern ein Nullproblem ist. Es gibt absolut keine Daten, die eine derartige These stützen. Nix… Nullo…
Nach deinem Szenario hättre sich kurz vor der K-T-Grenze ein gewaltiger Einschlag ereignen müssen, der den Aufbruch der Förderspalten des Dekkans bewirkt hat. Von diesem Einschlag blieb in der Erdgeschichte N I C H T S erhalten… Aber von dem rel kurz darauf erfolgten eigentlichen K-T Einschlag haben wir weltweit in den entsprechenden Strata Überlieferungen???

Wie das gehen soll, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Sprich: Warum überiefert sich der kleinere Einschlag mit weltweiter Iridium-Anomalie, geschockten Mineralen, glasglobuli usw usfort, und der grössere hinterlässt gar keine wie auch immer gearteten Anzeichen.
Die K-T Grenze gehört zu den am besten untersuchten der Welt.

Allerdings gibt es in unserer Erdgeschichte bislang keinen
einzigen Hinweis auf einen Impakt, der die Kruste weltweit
verändert hat. Insofern bleibt das alles Spekulation.

Von „weltweit“ war nie die Rede. Es geht um Krusten-
aufbrüche und gigantische Eruptionen/Ausflüsse, die
aber von der Ausdehnung trotzdem „lokal“ sein dürften.

Ähm, nach deiner These schlägt irgendwo ein Großmeteorit ein, und durch die Interferezen des globalen Erdbebenwellenmusters bricht irgendwo anders die Kruste auf… wenn das keine Globalen Auswirkungen sind, was ist es dann?

Oder liege ich falsch. Wie und wann entsteht eigentlich
so eine gigantische Mantel-Plume Ist das geklärt?

Die Ursachen liegen vermutlich in Prozessen an der Kern-mantel Grenze (der sog d´´ Schicht. Diese ziemlich unregelmäßige und dünne Schicht weist einen hohen Temperaturgradienten auf. Die genauen Prozesse im Kern und tieferen Mantel sind nur schwierig in den Griff zu bekommen, da die Datenlage nicht eindeutig ist. Aber daran wird gearbeitet.
Kurz gesagt: an der Kern-Mantel Greze ist der Mantel überhitzt, dadurch können sich schlauchförmige Zonen bilden, in denen heisses Material aufsteigt.
Akllerdings ist das alles noch ein ganz heisses geologisches Thema…
Da wird noch ganz heftig gestritten… In wie weit nun alle Hot-spots mit tiefgehenden Mantle Plumes zusammenhängen, wird derzeit heiss diskutiert.
http://www-geology.ucdavis.edu/~kellogg/plume.html
http://www.eps.s.u-tokyo.ac.jp/jp/COE21/events/proce…
http://www.geo.lsa.umich.edu/~keken/papers/EPSL.97/p…
Abweichende Meinungen (welche ich nicht so recht teile), bei
http://www.mantleplumes.org
mit einer netten Darstellung (allerdings etwas einseitig) der mit der Plume-Theorie einhergehenden Probleme

Und hier: Brandneu:
http://www.geotimes.org/feb04/NN_plumes.html

Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Hot-spots auf der Erde, der Hawaii-Hot Spot ist davon nur der bekannteste.
Sicher ist jedenfalls: Plateaubasalte erfordern einen erheblich stärker aufgeschmolzenen oberen Mantel als unter Kontinenten üblich ist, denn anders sind die Schmelzmengen nicht erklärbar.

Ach ja: die Dekkan-Trapps wurden nicht durch den Kerguelen-Hot-Spot, sondern durch den Reunion-Hot Spot verursacht…
(Ich bring die 2 immer durcheinander)

Gruß
Mike

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