Eigentlich wurden meine beiden Kater-Zwillinge beizeiten, noch deutlich vor Einsetzen der Geschlechtsreife, kastriert. Allerdings hat die Tierärztin offensichtlich versäumt, ihnen ausführlich zu erläutern, was es für einen Kater bedeutet, kastriert zu sein. Oder die beiden haben die Erläuterung zwar zur Kenntnis genommen, aber beschlossen, dass sie ja zu zweit locker noch immer den Job eines ganzen Katers erfüllen können.
Was auch immer der Grund sein mag: Der harmlosere meiner beiden Schnurrinatoren markiert trotz Kastration alles als seinen Privatbesitz, was nicht bei Drei auf dem Baum ist (und dann noch den Baum). Und sein Bruder kontrolliert inzwischen mit eiserner Pfote ein Revier, das fast bis zum Nachbardorf reicht. Dass ich ihn des Sommers nur noch sehe, wenn ich zwischen den Feldern nach ihm suche, und dass sämtliche Nachbarskatzen panisch Reißaus nehmen, wenn sie seiner angesichtig werden, könnte ich ja noch verkraften. Was mir aber etwas Sorgen bereitet, ist, dass er sich inzwischen (die schrecklichen Zwei sind jetzt vier Jahre alt) offensichtlich auch tagtäglich mit wem auch immer prügelt und quasi ständig neue, mehr oder weniger behandlungsbedürftige Schrammen hat. Das bringt nicht nur mein Tierarzt-Budhet zum Jammern und Klagen, sondern verursacht mir auch wilde Visionen, in denen ich ihn geschreddert irgendwo unauffindbar auf einem Feldweg liegen sehe.
Ohne viel Hoffnung auf eine Antwort zu haben: Ließe sich irgendwie feststellen, ob die Kastration etwas weniger als perfekt war, und sich dies eventuell beheben? Oder kennt ihr irgendeine andere Möglichkeit, ihn von seinem Lebensziel, Titelheld einer neuen Warrior-Cats-Reihe zu werden, abzubringen?