Hi!
Manche Verbrechen sind nicht in der Gesetzgebung vorgesehen.
Ich bitte um Erklärung: Welche?
z.B. das/die am 11.9.01 geschehene/n.
Hier geht es um…, ja worum denn?
Um mehrfachen Mord in Tateinheit mit einer Kriegserklärung an
die zivile Welt?
Die „Kriegserklärung an die zivile Welt“ dürfte vor einem
ordentlichen Gericht als Politiker-Geschwätz keinerlei
juristischen Wert haben…
Genau das ist eben Ansichtssache.
Oder vielleicht um Totschlag oder NOtwehr aufgrund
US-amerikanischen Hegemonialstrebens?
Wie auch immer. Neue Verbrechen, neue Wege der Vergeltung.
Neben der politischen Bewertung des ganzen Dramas finde ich
nichts, was für ein „neues Verbrechen“ spricht.
Das ist legitim. Andere sehen das anders, daher diskutiert man ja.
Verwechselst du nicht etwas? Mord ist Mord. Was ist - außer
der ungeheuerlichen Dimension - neu daran?
Die Rahmenbedingungen. Es wird ein ganzes Land bedroht. Mit
Mord ist es hier nicht getan.
Man muß ebenfalls die wirtschaftlichen Folgen sowie auch die
Auswirkungen auf die „kollektive Psyche“ einer ganzen Nation
mit zur Beurteilung heranziehen.
Ich empfinde meine Frage weiterhin als unbeantwortet. Du
beschreibst die politische und wirtschaftliche Dimension des
Verbrechens.
Ich beschreibe die gewünschten psychologischen und wirtschaftlichen Folgen als mögliche Straftat neben Mord.
Die Frage bleibt: Welches neuartige Verbrechen liegt vor.
Und (vor allem): Wie kann ein Verbrechen als Grund dienen,
Grundsätze rechtstaatlicher Verfahren zu missachten?
Werden sie denn mißachtet?
Auch das ist eine der möglichen Interpretationen. Nichts weiter.
Eigenartige Argumentation: Ich mache ein Gremium
handlungsunfähig und lehne es wegen dieser selben Eigenschaft
ab…
Natürlich hast Du recht, auch ich achte dieses Verhalten
nciht. Verstehen kann ich es jedoch aus o.g. Gründen.
unlogisch…
Nein.
Ich achte auch Mord nicht, obwohl ich ihn in manchen Fällen nachvollziehen kann.
Was bitte ist denn daran unlogisch?
Ich halte vor allem das Recht auf Leben für eine „wichtige
Idee“.
Die Terrorgruppen, die gerade bekämpft werden, versuchen, uns
selbiges Recht abzusprechen.
Das „Recht auf Leben“… Ist dir selbst nicht unwohl dabei,
dieses Ideal (welches ich unterstütze) in Verbindung mit dem
aktuell stattfindenden Ereignissen in Verbindung zu bringen.
Nein.
Schließlich dürfte das kein besonders hochgehaltenes Ideal der
US-Regierung sein (Stichworte: „Kollateralschäden“,
Splitterbomben, Todesstrafe…)
Doch, ist es.
Die US-Regierung verteidigt diesen Wert für ihre Bürger.
Diese stehen ihr nunmal am nächsten.
Und darauf wird nun reagiert. Und das m.E. durchaus
rechtmäßig,
du meinst: rechtmäßig nach deinem Rechtsgefühl
(das ist nicht persönlich oder abwertend gemeint!)
Korrekt. Daher schrieb ich „m.E.“.
Ich versuche nicht, Dir hier etwas aufzuoktroyieren.
Aber rechtmäßig nach grundsätzlichen Rechtsprinzipien…?
Als da wären:
Beweise vorlegen - von unabhängiger Innstanz beurteilen lassen
- (und erst dann) Strafe verhängen
(Übrigens: Gerade die Reihenfolge ist hierbei wichtig…)
Stimmt.
Nur fürchtete man wohl, das hätte lediglich zu 15-jährigen Diskussionen und zu weiterem Terror geführt (sh. „La Belle“).
Man wollte, sicherlich auch aus innenpolitischen Erwägungen heraus, handeln.
denn es wurden Chancen eingeräumt, Ultimaten
gesetzt und viel konträr diksutiert. All das wurde von der
Zielgruppe mißachtet, daher müssen sie nun die Folgen
ausbaden.
Ich halte das für, wenn auch in eher schlichter Weise,
rechtmäßig.
Die Einschätzung „schlicht“ kann ich unterstützen,
„rechtmäßig“ kaum…
Interpretationssache.
Nur bin ich persönlich froh darüber, daß die zunächst auch von
mir kritisch betrachtete Offensive ooffensichtlich doch
erfolgreich ist und man dem internationalen Terrorismus und
seinen Unterstützern knallhart die Stirn bietet.
Niemand konnte mir bisher schlüssig erklären wie (nur einmal
angenommen, die USA könnten tatsächlich stichhaltige
Beweise für Bin Ladens Schuld vorlegen) durch den
Afghanistan-Krieg der terroristische Akte à la 11.9.
verhindert werden könnten. Teppichmesser, Flugausbildungen in
den USA - wozu braucht man dafür Zeltlager in Afghanistan?
Es ist ein Versuch, was da gerade passiert. Nicht mehr.
Natürlich ist es leicht, sich in seinen bequemen Sessel zu lehnen und zu sagen, das sei alles Quatsch. Allerdings fehlt mir dabei die konstruktiv-aktive Komponente…
Grüße,
Mathias