Milliarden, Billionen, Bankenrettung. Wohin?

Guten Morgen,

Wohin genau fließt das ganze Geld, das den Banken zur Verfügung gestellt wurde (bitte nicht um irgendwelche Bilanzlöcher zu stopfen)? Wer ist Forderer dieser gigantischen Summen? Ist das die modernste Art von Betrug?

Mit freundlichen Grüßen, und danke
SLN

Hi SLN

Wohin genau fließt das ganze Geld, das den Banken zur
Verfügung gestellt wurde (bitte nicht um irgendwelche
Bilanzlöcher zu stopfen)? Wer ist Forderer dieser gigantischen
Summen? Ist das die modernste Art von Betrug?

Gib doch im w-w-w eigenen Archiv das Wort „Finanzkrise“ als Suchbegriff ein und Du wirst die Antworten auf Deine Fragen dort vielfach finden. Die Fragen wurden nämlich schon ziemlich oft gestellt und auch beantwortet.

Gruß
Edith

Das sind Zinsforderungen, die höher sind als der Gleichgewichtszins läge. Dieser ist aber aus folgendem Grunde mit unserem Geldsystem nicht erreichbar:

/t/bei-wem-macht-der-saat-schulden/5204493/5

Hallo,

Wohin genau fließt das ganze Geld, das den Banken zur
Verfügung gestellt wurde (bitte nicht um irgendwelche
Bilanzlöcher zu stopfen)?

um das mal systematisch aufzudröseln:

Es gibt drei verschiedene Instrumente, die bisher zur Anwendung kommen.

  1. Bürgschaften
    Der Bund garantiert eine Anleiheemission eines Kreditinstitutes. Damit wird für dieses die Liquiditätsbeschaffung am Kapitalmarkt einfacher und billiger. Der Bund muß nur dann Geld zahlen, wenn der Kreditnehmer - also das Kreditinstitut - nicht in der Lage ist, diese Verbindlichkeit zu bedienen.

  2. Liquiditätshilfen
    Der Bund zahlt an ein Kreditinstitut, damit sich dessen Liquiditätssituation verbessert, die u.a. deshalb schlechter geworden sein kann, weil es von anderen Instituten keine oder zumindest weniger Kredite erhält. Diese Hilfen sind rückzahlbar, d.h. dem Bund entsteht nur dann ein echter Ausfall, wenn das Kreditinstitut diese Kredite nicht zurückzahlen kann.

  3. Eigenkapital
    Der Bund beteiligt sich an einer Kapitalerhöhung eines Kreditinstitutes, wenn das Eigenkapital bspw. aufgrund von Verlusten nicht hoch genug ist. Der Bund erhält im Gegenzug Anteile am Institut. Ein echter Ausfall entsteht dem Bund nur dann, wenn er die Anteile später nicht mehr für den Kaufpreis verkaufen kann.

Die genannten Hilfen erhalten die Institute übrigens nicht kostenlos. Für die Bürgschaften ist eine Provision zu zahlen, die deutlich über den üblichen Sätzen für derartige Bürgschaften liegt. Die Liquiditätshilfen sind ebenfalls über Marktniveau zu verzinsen. Ob es eine vorgeschriebene Dividendenrendite für die Eigenkapitalhilfen gibt, habe ich gerade nicht präsent.

Wer ist Forderer dieser gigantischen
Summen?

Der Bund hat das Programm aufgelegt und hat teilweise recht deutlich die Inanspruchnahme gefordert. Daß die Kreditinstitute die Möglichkeiten nutzen, ist nur natürlich, wobei sich aber etliche Institute aufgrund der damit verbundenen Auflagen weigern, sie in Anspruch zu nehmen, was - wie erwähnt - Kritik hervorgerufen hat.

Ist das die modernste Art von Betrug?

Dazu ein deutliches „hä?“.

Gruß
Christian

Danke Leute, vielen herzlichen Dank. Vorallem für die letzte Antwort, Danke.