Millionärssteuer

  1. Die Höhe der Gehälter wird gemeinhin mit Leistung
    begründet. „Leistungsgerechte Bezahlung“ ist z.B. eine Option
    bei der Reform des Beamtenrechts. Die 200-300 fache Leistung
    eines Busfahrers, der acht Stunden konzentriert und
    verantwortungsvoll einen Bus voller Menschen durch die
    Gefahren des Verkehrs steuert, ist physisch schlechterdings
    unmöglich. Man kann das auch übertragen auf geistige
    Tätigkeiten. Ein Manager kann auch nicht an einem Tag 200 Mal
    so viel denken und entscheiden wie ein Ingenieur oder ein
    Wissenschaftler.
    Das bedeutet genau: Hier ist die Ungleichheit zu groß.

Nein. Ein Busfahrer ist durch seine Fahrweise für die Insassen verantwortlich. Der Busunternehmer ist für die Fahrtüchtigkeit der Busse und damit der Insassen verantwortlich. Da der Busunternehmer nicht nur einen Bus hat, sondern vielleicht 30 oder mehr, trägt er natürlich auch eine wesentlich höhere Verantwortung. Warum sollte er nicht dafür eine „Risikozulage“ erhalten?

Ein Ingenieur ist nur für sein Produkt verantwortlich. Nehmen wir an, er entwicklet eine Schaltung. Dafür ist er verantwortlich. Jedoch ist er nur ein kleines Zahnrad im Getriebe. 100 Ingenieure arbeiten vielleicht an einem Gesamtkonzept. Der Manager trägt für diese Gesamtkonzept die Verantwortung. Er denkt vielelicht nicht 200 mal mehr wie ein Ingenieur, seine Verantwortung ist aber vielleicht 200 mal größer, als die eines Ing. Warum sollte er dafür nicht entsprechend entlohnt werden?

  1. Gelegentlich wird die hohe Bezahlung auch mit einem mehr an
    Verantwortung begründet. Aber schau dir mal das allseits
    bekannte und kritisierte Missmanagement des Chefs der
    Deutschen Bahn an, das mit einer Vertragsverlängerung
    quittiert wird. Was glaubst du, wie ein Lokführer dagegen zur
    Verantwortung gezogen wird, der ein rotes Signal überfährt und
    dadurch einen Unfall verursacht?

s.o.
Dein Vergleich hinkt hier gewaltig, da der Lokführer sich offensichtlich nicht an die Regeln gehalten hat. Der Manager ist kein Babysitter. Er ist nicht dafür verantwortlich, wie der Lokführer fährt.

  1. Die bei solcherart Ungleichheit Bevorzugten nennt man
    Bevorzugte und die Benachteiligten nennt man Benachteiligte.

Das ist keine Ungleichheit.

Kann sein, dass du recht hast, ich bin nicht so ein logik-spezialist.
Kannst du den widerspruch erklären?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das passt von der Logik her nicht zusammen.

Kann sein, dass du recht hast, ich bin nicht so ein
logik-spezialist.
Kannst du den widerspruch erklären?

Die Neid-Ideologie wird von den Reichen in die Welt gesetzt…
Neid bedeutet aber: Ich missgönne jemandem seinen Reichtum und
möchte an seiner Stelle sein. Also: Ich soll reich sein und er
soll arm sein.

In welcher Weise sollte diese Neid-Ideologie von den Reichen in die Welt gesetzt worden sein? Welcher reiche missgönnt welchem Reichen seinen Reichtum? Wenn ich mir das anschaue, ist bei den Sozialisten immer nur von einer Umverteilung von oben nach unten die Rede, niemals hört man von einer Verteilung unter den Reichen.

Nein, diese sind die Leidtragenden in dieser ganzen sinnlosen Debatte. In Deutschland ist nach wie vor reich sein ein Verbrechen.

Hallo,

Das ist wohl ziemlich arrogant, oder? Ich kenne einige, die
sich mit 50 Jahren körperlich kaputtgearbeitet haben, während
ein Ackermann vermutlich durchaus die Chance hat, bei bester
Gesundheit 80 zu werden. Ich würde mir auch auf der

Dann bist du also der Meinung, dass ein Bergarbeiter das gleiche gehalt beziehen sollte, wie ein Herzchirug?

Vermögen ist Verantwortung.

Welche Verantwortung?
Was ist ein Vermögen (Definition)?

Und ich würde mir wünschen, wenn im ebensolchen Maße, wie
gerade die aktuell Oberwassergewinnende Schicht weitere
Einsparungen zu ihren Gunsten einfordert, Vorschläge zum
Übernehmen von gesellschaftlicher Verantwortung aus dieser
Richtung kämen.

Was verstehst du unter gesellschaftlicher Verantowrtung?

Schaut euch die entsprechenden Talk-Runden bei Christiansen
etc. an: Die Neid-Ideologie wird von den Reichen in die Welt
gesetzt, um die Gerechtigkeits-Diskussion in Misskredit zu
bringen.
Neid bedeutet aber: Ich missgönne jemandem seinen Reichtum und
möchte an seiner Stelle sein. Also: Ich soll reich sein und er
soll arm sein.

und genau darum geht es den Gewerkschaftern, den Lafontaines, den PDSlern und deren Linksvasallen…um nichts Anderes

Nicht die von Belgien, Luxemburg, von Norwegen oder von der
Schweiz?

Ich persönlich nicht. Aber ich würde das nicht wieder so
formulieren, wollte ja unsere europäischen Nachbarn nicht vor
den Kopf stossen. Sind tolle Länder, habe ich alle schon
bereist. Fühle mich einfach pudelwohl hier und sehe Vorteile
hier in D, die andere scheinbar nicht sehen.

Hier bei der Frage ging es aber nur rein um die Staatsbürgerschaft und nicht um den Aufenthaltsort. Ich sehe so auch Vorteile in Rußland, schließlich hat man nirgends sonst im Inland so viele verschiedene Reismöglichkeiten.

s reicht nicht. Es müßte in dem Fall schon auch eine

Strafbarkeit gegeben sein.

Ja, da hast Du Recht.
Wenn man aber eine Steuerpflicht nach der Staatsangehörigkeit
einführen würde, dann würde das bestehende Steuerstrafrecht
diese Sachverhalte ohne Gesetzesänderung erfassen.

Könntest Du Dich sonst mit dem Vorschlag anfreunden?

Ein ähnlicher Vorschlag wird von einer von mir unterstützten Partei vertreten. Bei Interesse schau einmal unter http://www.bgd1.com

Ostlandreiter

falsch aufgefaßt

Die Neid-Ideologie wird von den Reichen in die Welt
gesetzt…
Neid bedeutet aber: Ich missgönne jemandem seinen Reichtum und
möchte an seiner Stelle sein. Also: Ich soll reich sein und er
soll arm sein.

In welcher Weise sollte diese Neid-Ideologie von den Reichen
in die Welt gesetzt worden sein?

Indem sie die das Verurteilen von Ungleichheit als Neid-Debatte verunglimpfen.

Welcher reiche missgönnt

welchem Reichen seinen Reichtum?

Der Aussage nach keiner. Der zweite Satz bezieht sich nicht auf den Inhalt des ersten, sondern ist eine Aussage des Beitragsverfassers zur Bedeutung des Begriffs „Neid“.

Hallo Jürgen,

Sei mir nicht böse, aber genau das ist für mich das Crux an
unserer Debatte. Wer es als gesellschaftlich Starker für eine
Strafe ansieht, seiner Stärke entsprechend einen Beitrag für
unsere Gesellschaft zu leisten, soll meinetwegen verschwinden.

da sind wir an der genau gleichen Stelle wie oben mit den 48/52 %. Was wäre denn „der Stärke entsprechend“? 48, 52, 70%?

Wenn man höhere Einkommen stärker besteuern wollte, könnte man das über die Progression bzw. den Einkommensteuersatz tun. Aber nein, hier muß es eine Sondersteuer sein! Allein durch dieses Wort entlarvt sich das ganze Konstrukt als Wahlkampfnummer.

Gruß,
Christian

Manchmal kann man sich gar nicht vorstellen das manche Antworten ernst gemeint sein sollen ; )

  1. Die Höhe der Gehälter wird gemeinhin mit Leistung
    begründet.

Dies geschieht zwar oft. Es ist aber nicht korrekt
formuliert. Ein riesen Fehler,weil er Misverständnisse schafft.
Die Höhe der Gehälter korreliert mit der Knappheit der ihr zugrundeliegenden Leistung und der Größe der Nachfrage nach ihr.
(siehe z.B. lohndumping durch Überangebot von Arbeit aus dem Osten)

„Leistungsgerecht“ ist ein unbrauchbarer Begriff. Denn die Bezahlung
für eine Leistung ist nach oben nur dadurch begrenzt, was jemand zu zahlen bereit ist.

Man kann die Leistung einer Person nicht in Schweisseinheiten oder Denkeinheiten messen. Niemand würde bestreiten, dass ein Bergarbeiter in seinem Leben mehr schwitzt als ein Topmanager. Der Unterschied ist nur, dass der Bergarbeiter eine Leistung erbringt die keiner will, während es bei einem Topmanager durchaus vorkommt, dass er seiner nachgefragten seltenen Fähigkeit entspricht, ein Unternehmen beispielsweise zu sanieren und dadurch hunderte von Arbeitsplätzen zu sichern.

  1. Gelegentlich wird die hohe Bezahlung auch mit einem mehr an
    Verantwortung begründet.

Auch eine unsinnige Begründung.( s.o. )
Ich bin der Ansicht, dass Ungleichheit natürlich ist und dass man
der Menschheit eher dient, wenn man dies akzeptiert und eine
effiziente Allokation von unterschiedlichen Fähigkeiten ermöglicht.
Dadurch geht es am Ende auch dem Minderbemitteltsten einer Gesellschaft besser als dem Durchschnitt in einer Gleichmachungsgesellschaft.
Außerdem bin ich durchaus für soziale Sicherungssysteme, solange sie nicht zum Sand im Getriebe werden. Denn dann fällt der erwürgte Markt zu Boden und reisst alles mit.
Die Schwierigkeit liegt in der Notwendigkeit sich den Preis als Ergebnis von Angebot und Nachfrage vorzustellen. Der monetäre Wert
(als Taschmittel für andere Werte) wird dem Produkt erst durch den Nachfragenden gegeben.
Stichwort Wasser in der Wüste vs. Wasser in Deutschland. Das gleich gilt auch für Löhne und Gehälter.
Eine Gesellschaft mit großem Einkommensgefälle produziert soviel mehr an Wohlfahrt als eine Nivellierungsgesellschaft, dass es dem untersten
Einkommensschichten besser geht als dem Durchschnitt in einer Nivellierungsgesellschaft. Nur mit dem Unterschied, dass es Unterschiede gibt.

Gruß

Richard

Wenn jemand als Gehalt 250000 Euro verdient ist er eh schon in einer Marge wo bald noch mehr drinn ist.
Da geht es nicht mehr um 3% mehr netto hin oder her.
Da hat der BEruf andere Aspekte als Geld. Das eigentliche Geld verdient er dann auch nebenher, nicht durch das eigentliche Gehlat.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Eigentum ist Diebstahl
Wer viel Besitz hat, braucht viel
Polizei, um ihn zu schützen.

Warum sollen die Armen für den Schutz
der Reichen zahlen?

Nick

Die Neid-Ideologie wird von den Reichen in die Welt
gesetzt…
Neid bedeutet aber: Ich missgönne jemandem seinen Reichtum und
möchte an seiner Stelle sein. Also: Ich soll reich sein und er
soll arm sein.

In welcher Weise sollte diese Neid-Ideologie von den Reichen
in die Welt gesetzt worden sein?

Indem sie die das Verurteilen von Ungleichheit als
Neid-Debatte verunglimpfen.

Tun sie das?

Warum sollen die Armen für den Schutz
der Reichen zahlen?

In welcher Hinsicht tun sie das? Wie zahlt ein „Armer“ (bitte Begriffsdefinition) für den Schutz der Reichen?

Hallo,

Indem sie die das Verurteilen von Ungleichheit als
Neid-Debatte verunglimpfen.

Tun sie das?

Wirklich Reiche kenne ich eigentlich nicht, aber Besser- und Schlechterverdienende.

Wenn ein Schlechterverdienender seinen schlechten Verdienst als ungerecht bezeichnet, habe ich als Antwort darauf schon oft gehört, er sei nur neidisch, oder er solle doch froh sein, nicht in Afrika zu wohnen und hungern zu müssen oder so was.

Diese Argumente kamen vorwiegend von den Besserverdienenden. Die Frage, ob sein schlechterer Verdienst in irgendeiner Weise gerecht sei, wurde auf diese Weise umgangen.

Viele Grüße Thea

Hallo,

Wirklich Reiche kenne ich eigentlich nicht, aber Besser- und
Schlechterverdienende.

Wenn ein Schlechterverdienender seinen schlechten Verdienst
als ungerecht bezeichnet, habe ich als Antwort darauf schon
oft gehört, er sei nur neidisch, oder er solle doch froh sein,
nicht in Afrika zu wohnen und hungern zu müssen oder so was.

Diese Argumente kamen vorwiegend von den Besserverdienenden.
Die Frage, ob sein schlechterer Verdienst in irgendeiner Weise
gerecht sei, wurde auf diese Weise umgangen.

es ist doch alles nur eine Frage der Sichweise. Ein Besserverdiener ist nur einer in den Augen eines Schlechterverdiener. Nur, woher weiß der Schlechterverdiener, dass der andere wirklich besser verdient? Macht er das an Besitztümern fest, was sich der andere „leisten“ kann? Dann ist er geistig arm dran. Und dann sind verdammt viel ein Deutschland.

Zu jedem Besserverdiener gibt es mind. auch einen Schlechterverdiener. Soll jetzt derjenige, der 10.000 EUR pro Monat verdient neidisch auf den sein, der 12.000 bekommt? Wo ist die Grenze?

In diesem Sinne ist die ganze Debatte eine Neid-Debatte, geschürt von den Sozialisten.

Warum sind die gerade auf eine Umverteilung von oben nach unten erpicht, warum treiben sie diese Neiddebatte noch an (Heuschrecken)? Dadurch bringen sie zum Ausdruck, dass an dem Übel dieser Welt „die da oben“ Schuld sind.

Da beende ich das lieber mit Kostos Worten:
„Die Sozis kommen, machen pleite, werden gegangen, aber die Pleite bleibt“

Das hat sich jetzt schon so oft wiederholt, die Sozis sind aber lernresistent.

Hallo

Nur, woher weiß der Schlechterverdiener,
dass der andere wirklich besser verdient?

Man weiss doch in etwa, wie die verschiedenen Berufe so bezahlt werden.

Macht er das an
Besitztümern fest, was sich der andere „leisten“ kann? Dann
ist er geistig arm dran.

Ist ziemlich undeutlich, wie du das meinst. An den Besitztümern würde ich persönlich es nicht festmachen, weil sie ererbt sein können. Wenn sich einer mehr leisten kann als ein anderer, kann auch daran liegen, dass er besser mit Geld umgehen kann. Wie und wo einer wohnt hat allerdings doch oft viel mit dem Einkommen und auch viel mit Lebensqualität zu tun.

Soll jetzt derjenige, der 10.000 EUR pro
Monat verdient neidisch auf den sein, der 12.000 bekommt?

Um sowas geht es doch hier gar nicht. Manche arbeiten hart für 5 Euro die Stunde und verdienen im Monat so viel wie andere an einem Tag. Wo man jetzt die Grenze ziehen will ist eine Detailfrage, die hier so allgemein nicht beantwortet werden kann.

In diesem Sinne ist die ganze Debatte eine Neid-Debatte,
geschürt von den Sozialisten.

Welche Sozialisten? Mir fällt im Moment keiner ein.

Warum sind die gerade auf eine Umverteilung von oben nach
unten erpicht, warum treiben sie diese Neiddebatte noch an
(Heuschrecken)? Dadurch bringen sie zum Ausdruck, dass an dem
Übel dieser Welt „die da oben“ Schuld sind.

Quatsch. Da wurde nur kurz was aufgegriffen, was - wie wohl jeder weiss - die ganze Zeit im Volke brodelt, insbesondere bei den (Ex-)SPD-Wählern.

Da beende ich das lieber mit Kostos Worten:
„Die Sozis kommen, machen pleite, werden gegangen, aber die
Pleite bleibt“

Pleite war der Staat doch schon vorher.

Viele Grüße Thea

bitte hab das ironisch gemeint! ; )

Gruß

Richard

Hallo

Nur, woher weiß der Schlechterverdiener,
dass der andere wirklich besser verdient?

Man weiss doch in etwa, wie die verschiedenen Berufe so
bezahlt werden.

Dann kann er es aber nur erahnen, wissen tut er es imme rnoch nicht. Und wenn man sich den ganzen tag mit dem Verdienst anderer Leute beschäftigt, ja was soll man dazu sagen? Gibt es da nichts wichtigeres?

sie ererbt sein können. Wenn sich einer mehr leisten kann als
ein anderer, kann auch daran liegen, dass er besser mit Geld
umgehen kann. Wie und wo einer wohnt hat allerdings doch oft
viel mit dem Einkommen und auch viel mit Lebensqualität zu
tun.

Genau, weil er besser mit dem Geld umgehen kann. Es kann ja durchaus sein, dass einer mit großem Einkommen sein Geld verschwendet und am Monatsende nichts mehr hat, einer mit geringem Einkommen dagegen sein Geld gut einteilt und sehr gut davon leben kann. Was sagt uns das über Besser- und Schlechtverdiener?

Um sowas geht es doch hier gar nicht. Manche arbeiten hart für
5 Euro die Stunde und verdienen im Monat so viel wie andere an
einem Tag. Wo man jetzt die Grenze ziehen will ist eine
Detailfrage, die hier so allgemein nicht beantwortet werden
kann.

Richtig. Darum lohnt es sich auch gar nicht, über den Verdienst zu debattieren.

Quatsch. Da wurde nur kurz was aufgegriffen, was - wie wohl
jeder weiss - die ganze Zeit im Volke brodelt, insbesondere
bei den (Ex-)SPD-Wählern.

Also bei den Sozialisten. Aber warum wurde das aufgegriffen? Warum heizt man noch den Neid an? Im Volke brodelt es sicherlich nicht. Mir ist es z.B. absolut wurscht, was ein Ackermann verdient. Warum kann es den anderen nicht auch wurscht sein?

Dann die Diskussion mit der Offentlegung von gehältern. Wen interessiert es, außer dem Hartz4-Empfänger? Was hat man von dieser Information als Normalbürger? Und dann sich breitbeinig hinstellen und behaupten, es diene nicht einer Neiddebatte.

Hallo

Und wenn man sich den ganzen tag mit dem Verdienst
anderer Leute beschäftigt, ja was soll man dazu sagen?

Wer muss sich denn den ganzen Tag mit dem Verdienst anderer Leute beschäftigen, um zu erfahren, dass manche Menschen ein Monatseinkommen von 200.000 und manche von 1.000 haben?

Gibt es
da nichts wichtigeres?

Es gibt einfach Menschen, die leiden unter ihrem geringen Einkommen. Die spüren es täglich, und nicht nur als Idee im Kopf, sondern tatsächlich an der Lebensqualität.

… einer mit
geringem Einkommen dagegen sein Geld gut einteilt und sehr gut
davon leben kann.

Wenn einer nicht ganz viel Glück hat, darf das Einkommen aber nicht zu gering sein, um davon sehr gut leben zu können.

Manche arbeiten hart für
5 Euro die Stunde und verdienen im Monat so viel wie andere an
einem Tag. Wo man jetzt die Grenze ziehen will ist eine
Detailfrage, die hier so allgemein nicht beantwortet werden
kann.

Richtig. Darum lohnt es sich auch gar nicht, über den
Verdienst zu debattieren.

Wieso? Es geht hier in erster Linie um die Extremverdiener (extrem wenig und extrem viel). Wieso kann man nicht darüber debattieren?

Da wurde nur kurz was aufgegriffen, was - wie wohl
jeder weiß - die ganze Zeit im Volke brodelt, insbesondere
bei den (Ex-)SPD-Wählern.

Also bei den Sozialisten. Aber warum wurde das aufgegriffen?
Warum heizt man noch den Neid an? Im Volke brodelt es
sicherlich nicht.

Zählst du SPD-Wähler nicht zum Volk?

Mir ist es z.B. absolut wurscht, was ein
Ackermann verdient. Warum kann es den anderen nicht auch
wurscht sein?

Das kommt einfach auf den Leidensdruck an. Es gibt relativ viele Menschen, die nur am rumhetzen sind, und hinterher nicht viel mehr haben als ein Harz4-Empfänger (z. B. durch höhere Ausgaben; keine Zeit, günstig einzukaufen; hohe Kosten durch den Zwang, repräsentativ auszusehen; usw.)

Wieso soll einer, der es schlecht hat, nicht neidisch sein auf einen, der es viel besser hat? Das ist doch normal. Wenn es mir gut geht und wenn ich genug habe, dann interessiert es mich natürlich tatsächlich nicht, ob ein anderer noch hundert mal mehr hat als ich. Aber wenn es mir nicht gut geht, kann interessiert es mich natürlich wohl.

Dann die Diskussion mit der Offentlegung von gehältern. Wen
interessiert es, außer dem Hartz4-Empfänger? Was hat man von
dieser Information als Normalbürger?

Was hat denn der Hartz4-Empfänger davon?
Der Normalbürger, aber auch der Hartz4-Empfänger könnte sich dann doch überlegen, ob er Lust hat, z. B. den Herrn Akkermann mitzufinanzieren, indem er ein Konto bei der Deutschen Bank hat. Warum soll er das nicht tun? Warum soll es besser sein, wenn die Bürger selbstzufrieden vor sich hinleben, und die Großkopferten ungestört machen lassen?

Und dann sich breitbeinig
hinstellen und behaupten, es diene nicht einer Neiddebatte.

Wieso soll eine Debatte über Gerechtigkeit immer als Neiddebatte hingestellt werden?

Ich glaube nicht, dass durch solche Debatten irgendein Neid geweckt wird, der nicht schon vorher da ist. Es wird nur daruber gesprochen, und das kann nicht schlecht sein.

Und neidisch werden die Menschen nur, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Ein als gerecht und verantwortungsvoll angesehener König wird nicht von seinen Bauern beneidet. Dagegen Manager (z. B.), die - irgendwie ganz offensichtlich - nichts anderes im Sinn haben, als sich und ihre Klientel zu bereichern, haben es etwas schwieriger, vom Volk angenommen zu werden.

Und wenn die Leute sich zu ungerecht behandelt fühlen, machen sie nicht mehr mit. - Ich bin zum Beispiel vollkommen davon überzeugt, dass eine Menge Steuern deshalb nicht bezahlt werden, weil es sehr viele Menschen gibt, die es einfach nicht einsehen, Steuern zu zahlen, da das Steuersystem oft als ungerecht und die Verwendung der Steuern zu oft als verschwenderisch empfunden wird. Wenn es sehr viele solche Menschen gibt, die es so empfinden, dann gibt es bei der praktischen Durchführung der außerplanmäßigen Steuerersparnis nur noch wenig Probleme.

Das ist jetzt nur ein Beispiel. Ich halte es für sehr wichtig, dass die Menschen die Verteilung der Gelder und Güter, Pflichten und Privilegien als wenigstens halbwegs sinnvoll und gerecht empfinden, weil sie sonst dem Staat gegenüber unloyal werden. Und dann kann man ja irgendwie gar nichts mehr machen.

Viele Grüße Thea

Hi!

Weil die Ackermänner sonst das Land verlassen würden und mehr
als die Hälfte an Steuern zu verlangen schloicht unseriös ist.

Sagt wer?

Ich.

Du setzt 2 in meinen Augen falsche Dinge voraus:
a) dass ein Ackermann nur(!) aufgrund eines Gehaltes den Job
macht (da stellt sich mir aber die Frage, warum er dann nicht
in den USA ist, wo er noch deutlich mehr bekommen könnte, wenn
er tatsächlich so gut wäre, wie er behauptet:wink:)

Das setze ich keineswegs voraus. Gehalt ist für ihn sicherlich schon seit 20 Jahren kein Thema mehr. Ihm geht es um Einfluss, Macht und weitere persönliche Ziele, die ich nicht kenne.

b) es gäbe eine offizielle Seriositätsgrenze bei
Gehaltsabzügen. Gibt es nicht, 52% sind ebenso willkürlich wie
48%

Alles über 35% ist unanständig. Das ist meine Meinung. Take it or leave it.

Nein, er müsste nur 10 Jahre RICHTIG arbeiten. Da er das nicht
bringt (ich übrigens auch nicht…) muss er eben mit weniger
leben.

Das ist wohl ziemlich arrogant, oder?

Warum? Arrogant wäre das nur, wenn ich auch eine solche Position hätte.

Ich kenne einige, die
sich mit 50 Jahren körperlich kaputtgearbeitet haben, während
ein Ackermann vermutlich durchaus die Chance hat, bei bester
Gesundheit 80 zu werden.

Und?
Ich kenne einige, die sich mit 50 kaputtgesoffen hatten.

Ich würde mir auch auf der
neoliberalen:wink: Seite ein wenig Vorsicht bei der Argumentation
im Hinblick auf Arbeitsintensität wünschen. Das kann ziemlich
schnell nach hinten losgehen:wink:

Naja, ich denke, dass ein Topmanager locker auf seine 80-90 h pro Woche kommt.
Hier ist in der Tat VOrsicht bei der Arumentation geboten…

Wieso einen Herrn ackermann dafür bestrafen, dass er viel
verdient?

Sei mir nicht böse, aber genau das ist für mich das Crux an
unserer Debatte. Wer es als gesellschaftlich Starker für eine
Strafe ansieht, seiner Stärke entsprechend einen Beitrag für
unsere Gesellschaft zu leisten, soll meinetwegen verschwinden.

Was ist denn „seiner Stärke entsprechend“?
Ich denke, das sind maximal 35%. Du denkst vielleicht, es wären 90%.
Da gibt es keinen Match. Indem Du mich beleidigst, bringst Du die Diskussion auch nicht weiter.

Ich finde diesen Satz erbärmlich, aber sicher zum konkreten
Beiepiel passend.

Ich hingegen finde es „erbärmlich“, diese unselige Neiddiskussion 16 Jahre nach dem Untergang der letzten Kommunisten in Europa immer noch zu führen.

Ich neide einem Ackermann (oder auch Dir im vermutlich
geringeren Maße:wink:) sicher nicht sein Einkommen.

Roland und ich bedanken uns.

Was ich aber
nicht akzeptiere, ist die sprichwörtliche Verpissermentalität,
die bei vielen Großverdienern Einzug gehalten hat.

Was hat es mit „Verpissen“ zu tun, wenn man die Hälfte seines Einkommens abgibt…?

Ich mag hier einem bald veralteten Kodex anhängen, der in der
Globalisierung wohl in zunehmenden Maße überflüssig wird:
Vermögen ist Verantwortung.

Richtig.
Als Vermögender hat man jedoch keineswegs die „Verantwortung“, jeden Euro dreimal zu versteuern, wie das momentan der Fall ist.

Und ich würde mir wünschen, wenn im ebensolchen Maße, wie
gerade die aktuell Oberwassergewinnende Schicht weitere
Einsparungen zu ihren Gunsten einfordert, Vorschläge zum
Übernehmen von gesellschaftlicher Verantwortung aus dieser
Richtung kämen.

Diese Verantwortung übernehmen die KMUs. Sie schaffen 80% der Arbeitsplätze. Sie hängen mit ihrem privaten Haus bei der Bank drin, während der Hartz 4 Empfänger noch die Kreditraten bezahlt bekommt.
Was willst Du also?
Das Zerrbild des nimmersatten Unternehmerschweins ist ein Anachronismus.

Grüße,

Mathias