im Duden gibt es zwei Eintragungen für das Verb „unterlaufen“: einmal trennbar und andermal untrennbar
Aber dann listet der Duden folgende Sätze für die zwei Eintragungen:
mir ist ein Fehler untergelaufen
ihm ist ein Irrtum unterlaufen
Seht ihr Bedeutungsunterschiede? Ich sehe von der Bedeutung her keine Unterschiede. Ein Irrtum ist ein Fehler und ein Fehler ist ein Irrtum. Warum ist das mal trennbar und andermal untrennbar?
na ja, die beiden Beispiele sind von 1862 und 1915, also weit vor unserer Zeit (ich lese seit 1950). Spricht man da immer noch von „veraltend“? Ich hätte da eher hinfällig oder obsolet gesagt.
Aber jetzt weiß ich immerhin, was es mit trennbar und untrennbar auf sich hat. Habe ich bislang noch nie gebraucht ;-))
Was Interessantes habe ich noch herausgefunden: Bei trennbaren Verben ist der Akzent auf das Präfix. Bei untrennbaren Verben liegt der Akzent auf den Wortstamm. Die Muttersprachlerinnen und Muttersprachler sprechen sie unbewußt/unterbewusst ganz richtig, ohne darüber nachzudenken.
Glückwunsch, Du hast ein gutes Gehör! Wärest Du vor 20 Jahren in der Kommission gewesen, die die Neue Deutsche Rechtschreibung festgelegt hat, wäre 'zurzeit nicht passiert.
Es wird aber nur das verstehbar gesprochen, was nach Regeln gebildet wird. Andernfalls würde man einen Sachverhalt ja nicht „kommunizieren“ können.
Wenn jemand sagt „er fährt den Kinderwagen um“, wirst du ihm erklären, daß man hier sagen muss „er umfährt den Kinderwagen“. Und dann vielleicht noch, daß „umfahren“ etwas ganz anderes ist als „umfahren“. Du wirst ihm sicher nicht dazusagen, daß man den Unterschied „nicht braucht“. Stimmt’s?