Kommunikation
Hallo Tilli!
Danke für Deinen Eintrag.
Bei meinen Kommunikationskurs gab es viele Beispiele. Als Grundregel galt: Wenn A das sagt, B aber etwas anderes versteht, dann gilt das, was B versteht. Wer etwas erreichen will, der muß bei der Kommunikation nachgeben.
Missverständnisse kann es bei jeder Kommunikation geben. Es ist gut dass es Missverständnisse gibt. Heißt es doch, dass man Kommunitiert! Auch zwischen meiner Freundin und mir gibt es Missverständnisse. Der eine sagt nun mal etwas, das der andere anders versteht. Hier entschuldige ich mich jedesmal, wenn sie mich anders versteht, als ich es gemeint habe. Ich entschuldige mich übrigens auch, wenn ich etwas anders verstehe als sie es gemeint hat. Eine Entschuldigung kostet nichts und macht die Atmosphäre gleich viel besser. Man redet ruhig und Sachbezogen ohne Emotionen weiter.
Kannst Du Dich noch an das Beispiel mit dem Eis erinnern?
Wo die Frau den Mann bittet, dass er ihr ein Eis holt? Der Mann bringt ihr das Eis mit, das er als das beste Eis empfindet. Die Frau findet allerdings ein anderes Eis als das beste.
Ein klassisches Kommunikationsproblem. Wobei ich der Ansicht bin, dass derjenige, der etwas haben möchte, auch sagen muß was er haben will. Sagt er das nicht, ist er selber Schuld wenn er das falsche bekommt. Ich kann zum Kellner im Gasthaus nicht sagen „bringen sie mir einfach etwas gutes“ und mich nachher beschweren, dass er mir etwas für meinen Geschmack schlechtes gebracht hat.
Ein Beispiel von Sonntag:
Ich fuhr mit dem Sohn meiner Freundin weg. Ich unternehme jedes zweite Wochenende, wenn er nicht bei seinem Papa ist, sowohl Samstag als auch Sonntag etwas mit ihm. Auch um meine Freundin zu entlasten.
Als ich mit ihm zurück kam und sie sich bei mir bedankte, hätte ich zum Beispiel zwei Dinge sagen können:
a) mache ich für dich gerne
b) ich habe zu danken, dafür dass du mir immer das Vertrauen schenkst und ich die Zeit mit ihm geniessen kann.
Bei a können ganz klare Missverständnisse auftreten. Es kann angenommen werden, dass ich es nur mache, wenn/weil sie etwas für mich macht. Dass es mir eigentlich keinen Spass macht und sie in meiner Schuld steht und mir lieber wäre, sie würde es machen. Außerdem wäre der Punkt gelogen, weil ich es gerne mache und zwar für mich gerne. Auch das sie „entlasten“ mache ich für mich. Weil ich selbst lieber mit einer ausgeglichenen Frau zusammen lebe. Also ich mache es nicht für sie, sondern für mich
Punkt b stärkt das Vertrauen, betont das Vertrauen (das Positive in der Beziehung) und dass man die Zeit geniesst (es wird wieder das Positive betont) und es wird weniger Druck ausgeübt als bei Punkt a.
Du willst etwas von Deinem Mann. Nämlich mit Deinem Mann glücklich zusammen leben. Das heißt, Du muß schauen, was Du tun kannst, damit er Dich besser versteht. Das ist oft Entschuldigung sagen wenn es missverständnisse gibt, Danke, ganz lieb und so weiter. Du tust das nicht für ihn, sondern für Dich! Weil Du möchtest mit Deinem Mann glücklich zusammen leben. Daher muß auch von Dir eine Änderung in der Kommunikation ausgehen. Du tust es nicht für ihn, sondern für Dich!
Der Mensch neigt dazu, andere in Fallen laufen zu lassen, blöd da stehen zu lassen, über andere scherze zu machen. Es liegt an Dir, Dich bei Missverständnissen zu entschuldigen (für Dich) und die Kommunikation zu verbessern. Du wirst sehen, auch Dein Mann wird sich dann relativ rasch in der Kommunikation bessern (ganz alleine).
Liebe Grüße
Martin