Vielleicht hast du es oben überlesen, daher entschuldige ich mich vorab, dass ich mich wieder „penetrant“ wiederhole (anscheinend begreifst du den einfachen Sachverhalt nicht, der allen anderen wohl klar ist). Ich vereinfache hier gewissen Dialektgebiete Deutschlands der Einfachheit halber zu „Norden“ und „Süden“, da ich nicht weiß, wie und wo die Grenze verläuft. Also:
Im Norden , sowie im Schriftdeutschen, benutzt man keine Artikel vor Personennamen, man sagt und schreibt „Petra hat angerufen.“ — der Name wird hier einfach benutzt und drückt auch nichts weiter aus als ein Verweis auf die entsprechende Person, eine Konnotation ist nicht vorhanden.
Im Süden werden Eigennamen immer mit Artikel genannt, das heißt, es heißt immer „Die Petra hat angerufen.“ — da das die einzige verwendete Variante ist, kann die Form auch nichts weiter als den Verweis auf die Person ausdrücken. Auch hier ist keine Konnotation dabei. Sachsen, wo ich herkomme, gehört mit zum Süden, da wir im Dialekt auch sagen würden: „De Petra hat angerufm.“
Aber… die beiden Regionen beeinflussen sich sprachlich natürlich, v.a. beeinflusst das Standarddeutsche die Dialekte, so dass man natürlich auch in Sachsen mal „Petra hat angerufen“ hören kann, was dann aber nicht mehr (reiner) Dialekt ist. Hier ist schon ein Unterschied in der Konnotation auszumachen, die wird aber nicht allein durch die (Nicht-)Verwendung des Artikels hervorgerufen, sondern eher durch die Verwendung der Standardsprache allgemein, dadurch wirkt der Satz förmlicher und kann somit höflicher wirken.
Möglicherweise hat das im tiefsten Oberbayern oder in der Schweiz nicht denselben Effekt: ich weiß, dass dort reines Hochdeutsch manchmal arrogant wirkt und unangebracht ist. Dort kann der Effekt, den Artikel wegzulassen, auslösen, dass sich Personen distanziert fühlen, weil man eben nicht den Heimatdialekt spricht.
Das alles hat im Süden nicht direkt mit dem Artikel zu tun, sondern eher mit der Verwendung und Stigmatisierung des Standarddeutschen. Die drückt sich nur „zufällig“ hier im Artikelgebrauch aus.
Kurz gesagt: „Petra“ hat im Norden keine besondere Konnotation, weil’s der Normalfall ist, „die Petra“ dagegen klingt möglicherweise herablassend, als würde man sie als ein Ding bezeichnen, eben weil’s dort oben ungewohnt ist.
„Die Petra“ hat im Süden keine besondere Konnotation, weil’s der Normalfall ist, „Petra“ dagegen klingt möglicherweise sehr distanzierend, als wäre die Person fremd, uneinheimisch und müsste daher mit einem fremden Dialekt bezeichnet werden.
Somit ist der Eindruck, den du hast, bzw. deine Analyse so nicht korrekt. Andernfalls müsste das ja heißen, dass über Leute im Süden immer herablassend (weil mit Artikel) gesprochen wird, während man im Norden fast immer höflich ist (und keinen Artikel benutzt).
Grüße,
P.S.: Während ich das hier schreibe, habe ich noch nicht gelesen, was weiter oben geschrieben wurde. Nur, falls da weitere Diskussion entstanden ist.