Hallo,
vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands hört man immer wieder bestimmte Artikel vor Eigennamen von Personen. Auf mich macht das immer den Eindruck von Entindividualisierung der mit dem bestimmten Artikel und dem folgenden Namen bezeichneten Person.
Im Grunde scheint es, als ob z. B. „DER Matthias“ eben nicht einfach „Matthias“, das Individuum ist, sondern das „DER“ bedeutet meines Erachtens eine „Einordnung in die Gesellschaft“ nach der Art „der Matthias, den wir kennen“. Stellt sich dann noch jemand auf diese Weise gar selbst vor: „Hallo, ich bin DER Matthias“, so bedeutet das m. E. „ich bin der, den man normalerweise in mir sieht“, bzw. „den Ihr in Euch von mir konstruiert“. So gesehen bedeutet es m. E. eine Anpassung an den Status Quo und gleichzeitig eine Absage an größere Individualitäten.
„ich bin halt der, den man kennt. Ich bin so, wie man mich kennt und nicht anders“.
Wie empfindet Ihr jene „Artikulierung“ von Eigennamen? Was bedeutet sie für Euch?
Gruß,
Uwe