in einem 1901 verfassten Text aus dem Oberamt Urach, Württemberg, beschreibt der Autor ländliche Osterbräuche.
Darin kommt der Begriff „Märzeschneckla“ vor, das mir völlig unbekannt ist und zu dem ich bisher auch nichts finden konnte.
"Am Samstagabend erhalten die Burschen von ihren Mädchen — als Gegengeschenk für die Bretzeln — Ostereier, ca. 1 Dutzend. Kinder holen Moos zum Hasennest u. Märzeschneckla. An Ostern beschenken Eltern u. Paten die Kinder mit Eiern, die mittags die Anhöhen hinabgerugelt werden."
I kenn’ Märzebliemla, Märzegleckla, Märzehammele, Märzekätzla, … aber was en Gott’s Nama send denn Märza"schneckla"???
Wann’s ebber woiß, wär’s schee, wann er (oder sui) me 's au wissa lau dät!
bei der länglichen Form der Häuser kann man auch die Verwendung als Garnrollen denken - historisch überliefert durch den Stühlinger Aufstand während der Erntezeit 1524: Die Gräfin von Stühlingen hatte mitten in der Ernte ihren Leibeigenen befohlen, Schneckenhäuser zur Verwendung als Garnrollen zu sammeln und gab damit sozusagen den Startschuss für die Bauerrnkriege 1525 in vielen Gegenden Deutschlands.
Objekte von maximal 25 mm Länge mit eiförmigem(!) Querschnitt erscheinen mir als Garnrollen völlig ungeeignet.
Dass diese seltsame Idee der Frau Gräfin daher - noch dazu zur Erntezeit! - als schikanös empfunden wurde und für nachhaltigen Ärger sorgte, ist leicht nachzuvollziehen.