Mögt Ihr noch Brot?

Hallo,

habe mal ein wenig gebingt und bei folgender Seite
: https://infothek-gesundheit.de/brot-ist-nicht-gleich-brot/

solche Angaben gefunden:

„Backhilfsmittel kommen zum Einsatz, um zu gewährleisten, dass der gesamte Backvorgang in einer Großbäckerei erleichtert wird und störungsfrei ablaufen kann.“

„Zugelassen als Backhilfsmittel sind mehrere Hundert Einzelsubstanzen.“

„Die Menge der zugegebenen Backmittel beträgt meist weniger als 10 Prozent“

Meist weniger als 10% Zutaten im Brot, die dort nicht hingehören.
Also wohl oft ein Zehntel „Nichtbrot“ im Brot, auch mal mehr - wollt ihr als Kunden so was, findet ihr das O.K.?

Gruß,
Paran

„Eingesetzt werden verschiedene Gruppen von Stoffen, z.B. Emulgatoren, Vitamine, Fette, Kohlenhydrate, Enzyme, Mineralstoffe u.v.m.“

Die meisten der genannten Stoffe sind keine deklarationsfreien Hilfsstoffe. Ich glaube, dass lediglich einige Enzyme dazu gehören, weil diese ja sowieso im Mehl vorkommen.

Die 10% dürften stark übertrieben sein - außer, man zählt tatsächlich Kohlenhydrate und Fette zu den Backhilfsmitteln.

Nein, es ist nicht in Ordnung, dass Brote mit Malz dunkel gefärbt werden, um „vollkorniger“ auszusehen.
Dagegen hilft ein vertrauenswürdiger Bäcker oder Lesen der Inhaltsstoffe beim Supermarktbrot.

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Mich wundert es nicht, denn was ist noch ein „natürliches Lebensmittel“, wenn wir nicht geraden den puren Apfel kaufen (regional)?

Brot selber backen ist wirklich simpel- alleine mit diesem Blitzbrot kannst du in 1 h ein frisches Brot selbst herstellen und du weißt, was drin ist. Man „muss“ nicht kaufen.

Ich selbst esse mittlerweile kaum noch Brot- bin am Vormittag auf Bananenmilch, Smoothie umgestiegen. Und ich vermisse gar nichts.
Hätte nicht gedacht, dass man so wenig Bedürfnis nach Brot hat- kommt aber wirklich selten vor, dass ich Appetit auf Brot habe.

Servus,

wer zum Thema Backhilfsmittel sowas schreibt

Emulgatoren, Vitamine , Fette , Kohlenhydrate , Enzyme , Mineralstoffe

disqualifiziert sich von vornherein. Von jemandem, der nicht einmal in Ansätzen weiß, woraus Brot besteht, kann man keine weiteren Kenntnisse über die Arbeitsweise von Großbäckereien erwarten.

Ommas Apfelkuchen, für den die Springform gebuttert wird, bevor der Teig reinkommt: KREISCH! TIERISCHES FETT als BACKHIKFSMITTEL!!! Und mein „bodenloser“ Käsekuchen, bei dem die gefettete Form noch dazu mit Grieß ausgestreut wird, damit er nicht als eine Art Pudding darin haften bleibt: ABZOCKE! Da werden beim Backen KOHLENHYDRATE verwendet!!!

Und ja, ich finde es nicht besonders hübsch, dass ich, wenn ich nichts von meinem eigenen Brot dabei habe, in einer fremden Stadt ziemlich suchen muss, wenn ich kein modisches, „fluffiges“ (dieses Modewort klingt wie ein Furz in einer überheizten Wohnstube) Wattebrot haben möchte, sondern eines, das eher sättigt als mästet. Hier in MA, wo ich die Adressen kenne, habe ich nicht die geringsten Schwierigkeiten, gutes Brot zu kriegen, wenn ich mein eigenes mal nicht im Haus habe - von Baguette und Ciabatta bis Pumpernickel, das volle Programm. Die Grausamkeiten, die ich lieber lasse, wo sie sind, sind dabei übrigens relativ leicht an ihren Namen zu erkennen - wenn diese nichts Gutes verheißen, verzichte ich gerne auf eine Verkostung: „Odenwald-Krusti“, „Fitnessbrot“, „Winzer-Knorzen“, „Altdeutsches Hausbrot“ - Jaja, die Katze frisst Mäuse, ich mag sie nicht so gerne,

Dass man übrigens von den angeblichen „300 deutschen Brotsorten“ (die es nur in der Fantasie von irgendwelchen Marketingkaspern gibt) ungefähr 290 (nämlich die, die gar keine Brotsorten sind, sondern mit Fantasienamen versehener Unfug) in der Pfeife rauchen kann, haben die Verbraucher so gewollt.

Bei Nachbars, die zum größten Teil nicht auf Rosen gebettet leben, aber eben andere Präferenzen im Konsum haben und lieber das Auto halt irgendwie flicken, wenn es kaputt ist, und einen Eimer hinstellen, wenn es durchs Dach regnet, aber dafür zusehen, dass sie sich öfter einmal ein gescheites Entrecôte oder einen hübschen Loup de Mer leisten können, kann man übrigens seit Freigabe des bis ungefähr 1980 staatlich strikt reglementierten Bäckereiwesens die genau entgegengesetzte Entwicklung beobachten: Die Wahrscheinlichkeit, im Blindflug zu irgendeinem beliebigen Bäcker zu gehen (einschließlich der Bäckertheken bei Carrefour, Super-U etc.) und ein gutes Brot zu bekommen, ist bei Nachbars heute in etwa so groß wie vor vierzig Jahren in Deutschland (d.h. beiden Deutschlanden) und umgekehrt.

Man sieht, dass der Markt an dieser Stelle gut funktioniert: Die Leute kriegen, was sie haben wollen. Dass der billige Michel seinen Wanst am liebsten für 79 Cent / kg füllt und dabei großen Wert drauf legt, möglichst 24 Stunden am Tag den Kofferraum seines geliebten Autos mit mehr oder weniger essbaren Sachen füllen zu können, während Jean-Jacques Dupont zumindest, wenn er es sich leisten kann, lieber in anderen Bereichen „spart“, bleibt auf der Anbieterseite nicht ohne Wirkung.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

hmm - wo soll man da anfangen?

Ich probiers mal:

Brot
Butter
Käse
Wurst
Milch
Quark
Kartoffeln
Nudeln
Linsen
Karotten
Sellerie
Bohnen
Tomaten
Paprika
Fenchel
Mangold
Lachs
Rehrücken
Rinderleber
Lammschulter
Schweinebäckchen

  • ach was, kannst ja selber weitermachen.

Sind alle so „natürlich“ wie

Schöne Grüße

MM

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  • eben beim Frühstück noch eingefallen:

Wer sich nichtsahnend in der Filiale einer Großbäckerei einen der im Herbst beliebten Santa Clause holt, erlebt immer öfter eine schockierende Überraschung: Bei der Produktion wurden dem Teig industriell aus den Abfällen von Zuckerfabriken hergestellte Schlauchpilze zugefügt, die beim Backen KOHLENDIOXID freisetzen, nur damit die Produkte voluminöser aussehen, als sie in Wirklichkeit sind. Es ist eine teuer bezahlte Luft, die immer mehr Großbäckereien mit Hilfe solcher biochemischer Tricks ihren Kunden verkaufen.

Eine erfreuliche Adventszeit, bei der der Nikolaus am Nikolausabend und der Weihnachtsmann zu Weihnachten kommt, wünscht

MM

Grins- ich bin davon ausgegangen, dass KLAR ist, dass ich das selbst mache :wink:
So ist in der Bananenmlich- Bananen und Milch- bzw Getreidemilch.

Ich rede von Naturprodukten, die nicht weiter verarbeitet wurden- außer von einem selbst und man weiß, was drin ist :wink:

ach so meinst Du das.

Dann musst Du allerdings die Banane essen, wie sie ist (am besten grün, wie sie vor der künstlichen Reifung aufs Schiff kommt), und dazu oder davor oder danach ein wenig Vorzugsmilch trinken.

Ist Dir denn bewusst, was Du beim Schreddern von Obst alles durch Oxidation zerstörst?

(Rhetorische Frage - natürlich ist Dir das nicht bewusst. Soll bloß zeigen, wie sehr das scheinbar autonom getroffene eigene Urteil von dem abhängt, welche Propaganda man alltäglich ins Hirn gebimst kriegt.)

Schöne Grüße

MM

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(übrigens: Ich verwende immer Backhilfsmittel, wenn ich selber backe:

Eier - Butter - Hefe - Backpulver - Hirschhornsalz - Pottasche - Sauerteig, um mal die häufigsten zu benennen.)

JAUL! Aprilfisch traktiert seine Gäste, ohne dass die davon wissen, mit mehr als sieben verschiedenen Backhilfsmitteln!!

Schöne Grüße

MM

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Ich hoffe, du backst wenigsten gluten- und laktosefrei und vegan? Also bitte ohne Milch, Eier, Backpulver, Hefe und Mehl!

Servus,

Bernd Siefert berichtet aus seinen Wanderjahren in Frankreich, dass einer seiner dortigen Meister Sieferts gewohnten Umgang mit Zucker seufzend mit den Worten kommentierte: „Ja, so sind sie, die Deutschen - egal, was sie anfassen, es kommt immer Wurst dabei heraus!“

Schöne Grüße

MM

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Hallo,
mathematisch betrachtet ist das unlogisch oder besser gesagt - falsch.
Wenn bis zu 10 Prozent, dann nicht mehr als 10 Prozent, sondern hoechstens 10 Prozent.
Bis zu zehn Prozent kann auch NULL sein, denn null bei einem natuerlichen Brot ist ebenso unter 10 Prozent.
.
Willst Du eigentlich anderer Leute Brot verbessern? Oder selber Dein Wunschbrot geniessen, dann beschaff es, durch Kauf oder Selbstherstellung.

Dann schaue ich nach einem Vollkornbrot, das nicht tiefbraun bis schwarz ist, sondern eher gräulich. Gerade gegessen, mit Butter, Salz, Kümmel aus der Mühle und sonst nichts drauf:

Roggenvollkorn (Schrot und Mehl), Natursauerteig, Wasser, Salz, Hefe.

Ja, aus dem Supermarkt. Keiner der Bäcker hier am Ort backt vernünftig, alle haben diese BÄKO-Aktionsbrote im Angebot. Da kann ich dann auch gleich woanders kaufen. (BÄKO ist die Einkaufsgemeinschaft der Backerinnung. Die geben regelmäßig Backmischungen für Spezialbrote heraus, die man dann genau so bei den vermeintlichen Handwerksbäckern im Regal findet. Ich habe eine Zeit lang für eine Niederlassung der BÄKO gearbeitet. Der Malzgestank im Fertig-Mix Lager war stets überwältigend!)

Gäbe es eine Gemeinschaft der Traditionsbäcker, mit Ehrenkodex und gemeinsamer, verpflichtender Marke - das wäre super.
Ich suchte gerade mal nach so etwas und fand eine Webseite einer Bäckerei, die sich als Traditionsbäcker bezeichnet - im erstbesten Schwarzbort traf ich dann auf Malz und Rübensirup, der Pumpernickel wurde mit Hefe gefügig gemacht, um das kurze Garverfahren zu überstehen.

Ja, ich mag Brot richtig gerne! Und brauche viel davon ( und sei es getrochnet). Allerdings backe ich Brot seit Jahren selber. Was nach ein bisschen Erfahrung und einigermaßen gutem Gefühl fürs „timing“ auch wirklich keine Kunst ist. Putzigerweise hält sich das selbstbebackene Brot ohne diverse komische Zutaten länger als gekauftes. Es sättigt auch besser (obwohl es z. B. bei Baguettes o. Ä. auch große Luftlöcher hat).
Selberbacken ist aber wohl nicht für jeden Menschen geeignet. Man muss bereit und auch rein faktisch in der Lage sein, seinen Alltag ein bisschen nach dem Brot zu strukturieren.

LG
Amokoma1

Hallo,

ich backe mein Brot schon selbst, habe damit allerdings nur angefangen, weil ich hier kein anständiges Körnerbrot bekomme, Vollkornanteile oder Bio schon gar nicht.
Aber Blitzbrot ist nicht meins, ich lass mein Sauerteigbrot schön lange gären, das macht keine zusätzliche Arbeit, schmeckt prima und hält sich sehr gut.

Aber nicht jeder hat die Zeit dazu oder kann den Bedarf so planen, zudem ist es energetisch sinniger, wenn in einem heißen Ofen viele Brote gebacken werden. Sonst hätte sich das Bäckerhandwerk nicht entwickelt.

Gruß,
Paran

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Ganz interessant daran ist, dass Haverland / Soest als einer der wenigen überregional vertretenen Pumpernickelbäcker, der diesen comme il faut ungefähr einen Tag lang bei 90 °C schon fast eher kocht als bäckt, schon eher Manufaktur- als handwerkliches Format hat. Aber bei Haverland weiß man halt nicht bloß, wie Pumpernickel geht, sondern tut das dann auch!

Schöne Grüße

MM

Hallo:

„meist weniger als 10%“ heißt doch wohl: überwiegend weniger, manchmal auch 10% oder mehr - oder wie soll man diese Angabe sonst verstehen?
Mir daher ein Rätsel, was an meiner Schlussfolgerung, dass „meist weniger als 10%“ auch mal mehr als diese einschließt.

Meistens Grüße.
Paran

Hier vielleicht o.T.: kommen die Biobrote vom Biobäcker eigentlich auch von solchen Lieferanten, haben die eigene oder machen die das tatsächlich selber?

Aber die geben Zuckerrübensirup und Malzextrakt dazu.
Enking kommt ohne das aus, indem er zuerst einmal kurz mit 200°C backt, um dann erst „bis zu“ 24h bei ca. 100°C weiterbackt. Dieses kräftige Anbacken scheint die Karamellisierung zu forcieren - ohne solche greift man dann auf färbende und aromatisierende Inhaltsstoffe zurück. Dabei stört mich der Zuckerrübensirup weitaus weniger als der Malzextrakt. Zuckerrübensirup gehört ja oft zum Pumpernickel - aber oben drauf!

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Ich kaufe unser Brot in der Regel bei unserer örtlichen Bäckerei, die exakt eine Bäckerei und drei Verkaufsstellen hat. Die Gefahr, daß das Brot dort großbäckereioptimiert ist, halte ich für überschaubar. Alle ziemlich genau acht Wochen kaufen wir ein Dinkelchen bei einer Biomarktkette, wobei ich das neulich nachgebacken habe und die Familie der Ansicht ist, daß meines leckerer ist.

Ob sich die Leute, die sich in der Backwarenabteilung des Supermarktes oder Discounters mit abgepacktem Brot und anderen brotähnlichen Substanzen versorgen, darüber im Klaren sind, woraus das von ihnen gewählte Produkt besteht und wie es hergestellt wurde, vermag ich nicht zu beurteilen. Meiner Erfahrung nach, gibt es aber genug Leute, denen einfach egal ist, was sie essen.

Einige greifen bestimmt aus pekuniären Gründen zum Fertigbrot, was aber natürlich dumm ist, denn ein selbstgemachtes Brot kostet im Zweifel weniger als die Hälfte und je nach Rezept kann man auch in weniger als einer Stunde ein Brot Selbermachen. Inkl. Ab- und Anfahrt dauert Supermarkt auch schon mal länger.

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