Das sind Stilmittel, sog. Phraseologismen, die man „Paarformel“ oder „Zwillingsformel“ nennt. Die meisten werden mit „und“ gebildet, das verschiedene Wörter ähnlicher Bedeutung verbindet („Haus und Hof“, „Art und Weise“, „bei Wind und Wetter“, „ein Herz und eine Seele“, „dann und wann“, „hier und heute“, „gut und gerne“ usw.). Andere mit Präpositionen, die identische Wörter verbinden und meist eine Iteration oder Reihung anzeigen:
„Sie standen Schulter an Schulter“
„Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“
„Er blättert das Buch Seite für/um Seite durch“
„Sie diktiert den Text Wort für Wort“
„Er erziffern die Schrift Buchstabe für/um Buchstabe“
„Sie gingen Hand in Hand“
„Tropen um Tropfen sickert Öl aus dem Kanister“
Die Formeln mit „für“ kann man oft durch „um“ ersetzen.Gleiche Bedeutung.
Es git auch Paare mit „und“, die identische Wörter koppeln. Sie verstärken die Bedeutung: „durch und durch“, „für und für“, „er wendete das Blatt um und um“
Es sieht zwar formell so aus, ist aber kein Beispiel für das hier erfragte Stilmittel. Siehe → Aug für Auge. Es geht um analoge Wiedergutmachung für einen zugefügten Schaden. Der Ausdruck wurde (zuerst von Luther) falsch bzw. missverständlich übersetzt („um“ statt „für“), teils mit dramatischen Folgen.
in dem von dir angegebenen Link habe ich den Text überfolgen. Da ich aber mit der Zeit von Luther nicht vertraut bin und den geschichtelichen Hintergrund nicht kenne, frage ich mich Folgendes: Welche dramatischen Folgen?
Der israelitische (später jüdische) Rechtsgrundsatz war gemeint als analoger Ausgleich seitens des Täters für dem Opfer zugefügten (körperlichen) Schaden. Wurde dann aber interpretiert als sei es eine Aufforderung an das Opfer, Rache zu üben für erlittenen Schaden. Dadurch wurde es einerseits zur Rechtfertigung für Rachehandlungen, andererseits wurde dadurch den Juden unterstellt, grundsätzlich von Rachegedanken geleitet zu sein.