Hallo,
(NB: Es handelt sich nicht um
eine Predigt, sondern um eine Vorlesung. Ein nicht vollständig
zu ignoriendes Detail.)
Der Unterschied ist nicht ersichtlich, denn es hätte auch ein Interview oder eine Ansprache sein könne, der Aussagengehalt ist derselbe!
Für mich geht klar hervor, dass es sich um ein Zitat handelt.
Das Zitat eines in der griechischen „Rationalität“ gross
gewordenen byzantinischen Kaisers, der anhand dieser
Rationalität, den Islam als gewalttätig wahrnimmt. Aber mit
Gewalt jemanden von einem guten Weg überzeugen, erscheint
Manuel irrational.
Soweit so gut. Die Frage ist doch, wie der Papst dazu steht. Er zitiert den Kaiser ohne selbst dieses Zitat zu reflektieren und gibt damit den Anschein, dass er das unterschreiben würde…
Der Islam anderererseits geht allerdings von einem Göttlichen
als „differens totaliter“, also einem vollkommen Getrennten,
(bei Benedikt: absolut Transzendentales) aus, das durch
nichts, was der Mensch tun könnte, affiziert oder negiert
werden kann. (Vgl. dazu die Linie von Alfarabi bis Averroes)
Daher gilt beispielsweise im Islam eine Lüge auch nicht als
Sünde - wie im Katholizismus, wo die Lüge bereits Negation des
Göttlichen ist - wenn sie etwas höherem dient.
Ist das nun deine Aussage?? Denn - newsflash - Lüge ist immer eine Sünde im Islam. Gerade weil der Islam nur wenig pragmatisch ist, findet sich darin kein „Das Ziel heiligt die Mittel.“
Sicherlich man kann darüber streiten, ob man das Zitat nicht
lieber aus Gründen der political correctness trunkiert
hätte wiedergeben können (ohne die Eingangsfrage des Kaisers)
oder ob nicht vielmehr die Tatsache, dass man Khourys
Teiledition zitiert (statt Trapps vollständige) der Stein des
Anstosses ist (Khoury hat zahlreiche Bücher über das
Verhältnis zwischen Islam und Christentum geschrieben, die
nicht immer zimperlich sind, da auch vor einiger Zeit
geschrieben).
Um political correctness soll es nicht gehen (auch wenn man sagen muss, dass viele muslimische Dialogpartner stets diese Korrektheit aufrechterhalten, um den Dialog anzutreiben), aber die Frage ist tatsächlich wie sich der Oberhaupt der katholischen Kirche einen konstruktiven Dialog vorstellt…
Wie gesagt, mir entzieht sich die Polemik gänzlich. Und ich
wehre mich gegen diese Bewegung, die meint die Bücher und
Texte dieser Welt in „zitierbar“ und „genehm“ einzuteilen, nur
weil man sich mit gewissen Fragen oder gewissen Kritiken nicht
auseinandersetzen mag.
Wieder: darum kann es nicht gehen. Nur: wenn der Papst das Zitat (genauer: die Aussagen Manuels) für richtig erachtet, dann muss man das wissen, denn dann sind die diversen Dialoge zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, solange diese Diskrepanz in der christlichen Haltung nicht geklärt ist. Respektiert man den Islam als eine Religion oder nicht? (ich kanns niemandem abnehmen, dass er eine Religion respektiert, die „nur schlechtes“ gebracht hat)
Ja, es mögen jetzt alle mit der blutigen Vergangenheit der
katholischen Kirche kommen. Vergangenheit lautet hier das
Zauberwort. Solange heute noch Menschen aufgrund der falsch
verstandenen islamischen Lehre Andere töten, foltern und in
1000 Stücke bomben, zieht dieser Vergleich nicht.
Töten, foltern und in 1000 Stücke bomben. Das sind eher Dinge, die zumeist Muslimen angetan werden, nicht die sie tun… Und das geschieht oft genug auch im Namen des Christentums (s. G.W.B.)
Und selbst, wenn dies aufhören würde - von heute auf morgen -
der Punkt der Unmöglichkeit einer Deckungssumme zwischen Islam
und griechisch beeinflusstem Christentum, wie ihn Benedikt
dargelegt hat, bleibt auch dann noch bestehen.
Verstehe ich dich richtig? Du willst sagen, dass es einen Unterschied zwischen Islam und Christentum gibt? Jaund?
Gruss, Omar Abo-Namous