Moin Abe
Ich bewundere die Polizei auch insofern, dass sie hier in
Deutschland eine undankbare Aufgabe erfuellt
Die Polizei hat nicht nur in Deutschland eine undankbare Aufgabe.
Das ist überall so - oder zumindest sehr ähnlich.
Allerdings denke ich, dass man trotzdem die Polizei
kritisieren darf wo es angebracht ist, und dass eine
schwierige Berufssituation keine Entschuldigung fuer
Fehlverhalten ist.
Da hast Du recht.
Im uebrigen stehe ich total auf blonde Polizistinnen, die
sehen einfach immer so attraktiv aus. Ich denke vielleicht
spielt da die Uniform eine Rolle. Wie kommt es nur dass die
immer so eiskalt und abweisend wirken? Ist das Selbstschutz?
Was hat das mit dieser Diskussion zutun?
Sowas solltest Du vielleicht in Lust & Liebe posten.
Nun, ich nehme mir jetzt einfach das Recht dich zu kritisieren
auch wenn ich nie Polizist war.
Richtig - ich übribens auch nicht.
Ehrlich gesagt fand ich Dein Vorgehen unueberlegt.
So?
Inwiefern?
Wie Du selbst sagst haette es leicht zu einem toedlichen
Ausgang kommen koennen, wenn beispielsweise
der Junge die Waffe auf Dich gerichtet haette.
Stimmt.
Zunaechst einmal sollte von vornherein klar sein, dass der
Junge hoechstwahrscheinlich keine echte Waffe dabei hat und
auch unueberlegt handeln koennte.
Ach ja?
Das sollte von vornherein klar sein?
Da bin ich aber entschieden anderer Meinung.
Sollte sich ein Polizist erschießen lassen, weil von vornherein
klar war, daß das keine echte Waffe sein kann?
Und hinterher stellen alle fest, daß alle sich getäuscht haben?
Und dann gehen wir nach Hause und trinken ein Bier?
Die Polizei ging und geht davon aus, daß eine auf sie gerichtete
Waffe echt ist.
Recht hat sie.
Es sind schon sehr viele Polizisten im Dienst umgekommen.
Aus welchen Gründen auch immer.
Allein in diesem Jahr hat es mehrere erwischt.
Dabei unter anderem bei so banalen Einsätzen wie einer Verkehrs-
kontrolle.
Mitdenken.
Wenn ich kontrolliert werde (was schon des öfteren vorgekommen
ist) lasse ich die Hände gut sichtbar auf dem Lenkrad liegen.
Der Polizist, der mich da kontrollieren will ist auch nur ein
Mensch.
- Alternative:
Du tust erst mal so als ob Du gar nichts gesehen haettest, und
pirscht dich vorsichtig an den Jungen ran. Wenn Du nah genug
bist, wirst Du entweder schon selbst erkennen ob die Waffe
echt ist, oder sie ihm aus der Hand reissen koennen.
Im E-Falle wäre er aber schon tot.
Meines Erachtens keine Alternative.
3.Alternative
Es gibt auch die moeglichkeit ihn stillschweigend zu
verfolgen, bis sich eine guenstigere Gelegenheit ergibt
Alternativen 1 oder 2 umzusetzen, bzw. per Funk noch andere
Kollegen darin einzuspannen.
Währenddessen hat der Junge aber vielleicht schon eine alte
Oma über ihren eigenen Haufen geschossen.
Dumm gelaufen. Oder wie?
- Alternative, vielleicht ist der Junge bekannt, oder andere
kennen ihn, also eventuell in der Wohnung aufsuchen, die
Eltern ansprechen etc…
Und solange läuft er uU mit einer echten, geladenen Waffe durch
die Gegend und kommt sich immens stark vor?
Das kann doch wohl nicht Sinn der Sache sein.
Ich würde Dich mal hören mögen, wenn der Junge mit ner geladenen
Zimmerflak durch die Gegend radelt und Leute bedroht.
Vielleicht sogar Dich?
Du würdest doch Zeter und Mordio schreien, wieso die Polizei
da nicht eingeschritten ist, sondern erst langatmig die Eltern
befragt.
Natuerlich kenne ich die Details zu wenig um wirklich genau
eine Loesung auszuarbeiten, vieles haengt von der genauen Lage
ab, auch ob er gerade vorbeifuhr auf dem Rad, oder stand er,
ist es ne Kleinstadt, ne Grosstadt, und, und, und…
Vielleicht ist es ja ganz gut, daß niemand von Dir verlangt hat
eine Lösung zu erarbeiten.
Sorry - ist nicht böse gemeint.
Es ist eben nicht alles so einfach wie Du Dir das anscheinend
Vorstellst.
Nein, aber wie gesagt, ich denke wir duerfen auch unseren
Verstand einsetzen.
Ich weiß aus langjähriger Berufserfahrung, daß die Polizei durch-
aus ihren Verstand einsetzt.
Wir sollten allerdings nicht aus den Augen verlieren, daß es in
ALLEN Berufsgruppen schwarze Schafe gibt.
Auch bei der Polizei.
Allerdings auch bei der Feuerwehr, der Anwaltschaft, Ärzten,
usw., usw., usw.
So viel ich weiss ist man in vielen Orten Amerikas davon
abgekommen Verkehrssuender mit Streifenwagen zu verfolgen.
Das läßt sich gut nachvollziehen.
Das Kennzeichen genügt ja auch, um jemanden wegen eines
Verkehrsdeliktes später zu vernehmen, wenn die Situation sich
beruhigt hat.
Wenn Du ein Buch ueber Fernseher gelesen hast, kannst Du
vielleicht nicht mit nem Ingenieur mithalten…
Weißt Du, was schlimmer ist, als gar nix wissen?
Gesundes halbwissen.
Als Kinder haben wir sowas als stille Post bezeichnet.
Vielleicht kennst Du das Spiel ja.
Um bei dem Gebiet Recht zu bleiben. Es ist eine bekannte
Tatsache das manche Rechtsanwaelte sich aufgrund von
schwierigen Gerichtsverfahren so intensiv in Sachwissen
hineingearbeitet haben, dass sie sogar in der Lage waren dort
Forschungsbeitraege zu leisten.
Du hast da grad etwas sehr wahres gesagt.
Diese RA’s haben sich _intensiv_ in Sachwissen hineingearbeitet.
Wenn Du angibst, mehrere Rechtsbücher _angelesen_ zu haben kannst
Du wohl kaum der Meinung sein, Dich intensiv in irgendwas
hineingearbeitet zu haben.
Es gibt Maenner die sind Frauenaerzte, und koennen Frauen
beraten obwohl sie die Probleme nicht aus Erfahrung kennen…
Sind aber alles Leute, die sich sehr intensiv mit diesem Gebiet
beschäftigt haben.
Nicht nur mit Teilaspekten, sondern mit dem ganzen Gebiet.
Gelle?
Und mal was kurzes zu dem eigentlichen Thema…
Wolfgang Grams war KEIN unschuldiger Mann, wie von Dir
angedeutet.
Es handelte sich hierbei um einen gesuchten Terroristen.
Hätte die GSG9 damals einen Passanten über den Haufen geschossen,
könnte ich Deine Bedenken verstehen.
Bei einem gesuchten Terroristen eher weniger.
Die GSG9 leistet hervorragende Arbeit.
Ich bin nicht der Meinung, daß in dieser Einheit nur schieß-
wütige Hohlköpfe beschäftigt werden.
Es ist nämlich gar nicht so einfach, auf einen Menschen zu
schießen.
Dazu gehört weit mehr, als nur den Finger krumm zu machen.
Gruß, masc