Moses Flucht aus Midian

Hallo zusammen!

Ich habe mir gerade in der Bibel online die Stelle angesehen, in der Moses aufgrund von einer ungerechten Handlungsweise (Ein Aufseher schlug einen hebräischen Bruder) einschritt und den Aufseher erschlug und in den Sand verscharrte.

Nun weiß ich aber, dass ausgerechnet Moses von Gott die 10 Gebote erhielt und das 5. davon heißt „Du sollst nicht töten.“ Für mich ist dies ein absoluter Widerspruch.

Gott muss ja gesehen haben, was Moses getan hat. Dass er den Aufseher wegen einer Verfehlung (die sicherlich nicht richtig und brutal ist) gleich umbringt finde ich überspannt. Er hätte ihn ja lediglich auch nur niederschlagen können (obwohl auch hier nicht unbedingt die Vorgehensweise richtig ist). Wie darf ich diese Bibelstelle verstehen.

Ist zu lesen bei Moses Kapitel 2, Vers 11 und 12

Gruss

Petra H.

Hallo, Petra!

Zunächst einmal: Mose flieht NACH Midian! Von dort kehrt er nach Jahren und Ägypten zurück nach dieser Sache mit dem brennenden Dornbusch.

Nun weiß ich aber, dass ausgerechnet Moses von Gott die 10 Gebote erhielt und das 5. davon heißt „Du sollst nicht töten.“ Für mich ist dies ein absoluter Widerspruch. Ist zu lesen bei Moses Kapitel 2, Vers 11 und 12

Die Gebote bekam Mose erst später, In Exodus 2, 11f wusste Mose noch naicht, dass man nicht töten darf.

Dies erfährt er erst Jahre später in Exodus 20.

Gruß Fritz

Hallo

Wahrscheinlich hat er es aus Zorn getan. Und er hat ja noch mehrere getötet.

Später erst im reiferen Alter, hat er weiser gehandelt. Darin sehe ich keinen Widerspruch. Kein Mensch wird als Heiliger geboren.

gruß
rolf

Die Gebote bekam Mose erst später, In Exodus 2, 11f wusste
Mose noch naicht, dass man nicht töten darf.

Dies erfährt er erst Jahre später in Exodus 20.

Hallo Fritz

Glaubst Du wirklich, daß ihn erst die Begegnung mit Jehova bekehrt hat? :smile:)

Als ob die Ägypter, dieses hochzivilierte Volk, Barbaren gewesen wären. Dann hätter er ja keine Strafe fürchten brauchen, oder?

gruß
rolf

Hallo, Rolf!

Glaubst Du wirklich, daß ihn erst die Begegnung mit Jehova bekehrt hat? :smile:)

Ich halte die Geschichten der Bibel für Märchen und nicht mal für besonders gute. Aber innerhalb der Erzählebene der Geschichte sollte man keine Fehler machen.

Und man kann auch über die juristischen Implikationen von Hänsel und Gretel diskutieren und Bücher schreiben: warum also nicht über Moses und die sieben - nein zehn Gebotlein.

Gruß Fritz

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Mose darf das natürlich
, denn schließlich ist er ein Gott von vielen. Hier die Stelle:

2Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.

Übrigens, auch Samuel ist ein JHWH…

LG
Mikhael

Ja, schon seltsam…
Daß JHWH solche Gebote erlassen hat, sich selbst aber nicht daran hält.
Was für ein schönes Vorbild ist dieser JHWH nur.
Seltsam ist auch, daß JHWH es gereute, den Menschen gemacht zu haben, denn an anderer Stelle sagt er uns: „Ich bin doch kein Mensch wie ihr, daß mich etwas gereuen könnte…“

Hallo Fritz

Die Gebote bekam Mose erst später, In Exodus 2, 11f wusste
Mose noch naicht, dass man nicht töten darf.

Dies erfährt er erst Jahre später in Exodus 20.

Auf die Gefahr hin, Petra nun endgültig zu verwirren - in Exodus 32:25-29 hat er es folglich gewusst, und da veranstaltet er immerhin ein Massaker mit nicht nur einem, sondern gleich 3000 Todesopfern. Noch dazu unter seinen Stammesgenossen. Was aber dem Segen des HERRN offenbar nicht weiter abträglich ist:

Als nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war - denn Aaron hatte sie zuchtlos werden lassen zum Gespött ihrer Widersacher -, trat er in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk dreitausend Mann. Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände zum Dienst für den HERRN - denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen -, damit euch heute Segen gegeben werde.

Freundliche Grüße,
Ralf

Achso…
der arme liebe Mose wusste nicht, daß er nicht töten darf? Solch ein Unsinn! Schon aus der Geschichte von Kain und Abel geht hervor, daß töten nicht gewollt ist, hat Mose das nicht gewusst?
Woher wusste eigentlich Noah, welche Tiere rein und unrein sind, wo doch das Gesetz noch nicht da war?
Die Gebote sind in das Herz eines jeden Menschen geschrieben, auch in das des Mose. Das Gesetz wurde erlassen und in Stein gehauen, damit die Menschen etwas sichtbar vor Augen haben, bekannt waren die Gebote von Beginn an.

MIkhael

Mose noch nicht, dass man nicht töten darf.

Doch wisse: Quod licet Iovi, non licet bovi.

Für Nicht-Lateiner: Was Jupiter gestattet ist, darf der Ochs noch lange
nicht.

der arme liebe Mose wusste nicht, daß er nicht töten darf?
Solch ein Unsinn! Schon aus der Geschichte von Kain und Abel
geht hervor, daß töten nicht gewollt ist, hat Mose das nicht
gewusst?

Wirklich? Das musst du mir genauer erklären, mein bester MIkhael. Wo gibt es bei Kain und Abel ein Tötungsverbot!

Soweit ich weiß, hat Gott sogar durch das Kainsmal verhindert, dass man Kain zur Rechenschaft zog. das Kainsmal schützt Kain und brandmarkt ihn nicht als Mörder! Denn Gott bestimmte, dass Kain sieben Mal gerächt werde, wenn man ihn töten täte.

Man muss also nochmal prüfen, wer hier Unsinn schreibt!

Gruß Fritz

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Hallo,

ich sprach nicht von einem Tötungsverbot, sondern davon, daß der achso liebe Gott es nicht gewollt hat, daß gemordet wird. Nicht umsonst, wird er gebrandtmarkt. Sag mal, würdest du hemmungslos töten, würde es kein schriftliches Gesetz geben?

Mikhael

Hallo,

Sag mal, würdest du hemmungslos töten, würde es kein schriftliches Gesetz geben?

Wasssnnudatnuürne Frage?

Was hat das mit der hier errörterten Fage zu tun?

Fritz

Servus Petra,

Du machst schon Fortschritte und bedienst dich der Bibel online.
Erstens hatte Moses kein Pfefferspray bei der Hand und zweitens war es ein relig. Tat. Dafür käme er in das Paradies der Moslems. Er hatt es auch mit Verbannung gebüßt. Nicht so leichte Sache ,einen Palast mit einem Beduinenzelt zu tauschen. Vieh weiden statt einaufgewecktes Leben führen. und da zeigst Du den Finger auf ihn? gott ist etwas milder. Franziskus wäre auch kein Heiliger. Er unterstützte die Kreuzzüge mit Vehemenz.

solong

Peter S

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servus fritz

Ich finde die Buschs Märchen für sinnleere Märchen, während die von Andersen einen Spiegel vor uns hält wie Kaisers neue Kleider.

heil daweil

Peter S

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Märchen und Kunstmärchen
Hallo, Peter!

Ich finde die Buschs Märchen für sinnleere Märchen,

Buschs Märchen? Max und Moritz? Die fromme Helene? Knopp? Schnurrediburr?

Oder meintest du die Märchen der Brüder Grimm? Wenn du diese meinst, so hast du mit diesem Statement:

die von Andersen einen Spiegel vor uns hält wie Kaisers neue Kleider.

durchaus Recht. Aber das liegt am Unterschied der Entstehung.

Die Grimms sammelten „Volksgut“ und nahmen, was sie fanden, wenn sie es auch ein wenig bearbeiteten.

Andersens Märchen sind hochartifizielle Kunstmärchen und auf Grund eigener leidvoller Erfahrung entstanden. Und der Hans Christian verstand einiges von Psyhologie und Seelenkunde.

Das hässliche Entschen ist reine Autobiografie.

Gruß Fritz

Sehr viel, denn Du warst es, der gesagt hat, Mose wusste ja nichts von einem Tötungsverbot. Deshalb brachte ich auch Noah ins Spiel. Deine Antwort über das Töten des Mose ohne Gesetz impliziert, daß man ja töten könne, solange man kein schriftliches Gebot hat. In diesem Falle die Gebote vom Horeb, äh Sinai.

Sehr viel, denn Du warst es, der gesagt hat, Mose wusste ja
nichts von einem Tötungsverbot.

Pack die Goldwaage weg bei solchen Gesprächen! Bitte!

Fritz

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Hallo Petra,

Moses verbrachte viele viele Jahre als Hirte im Exil in Midian. In dieser Zeit lernte er Demut. In 4. Mose 12:3 heißt es:
Und der Mann Moses war bei weitem der sanftmütigste aller Menschen, die es auf der Oberfläche des Erdbodens gab.
Das wird von dem gleichen Mann gesagt, der vorher in Hass und Zorn einen Mann ermordet hat.

Nun weiß ich aber, dass ausgerechnet Moses von Gott die 10
Gebote erhielt und das 5. davon heißt „Du sollst nicht töten.“
Für mich ist dies ein absoluter Widerspruch.

Es ist nicht überraschend, dass du nur auf das sechste Gebot abzielst. (Ich verwende die andere Zählung, die mehr Sinn macht)
http://de.wikipedia.org/wiki/10_Gebote

Moses wurde als Enkel Pharaos erzogen. Dies beinhaltete automatisch, dass er die Ägyptischen Götter anbetete (1. Gebot), sich vor ihren Götzen verneigte (2. Gebot) und vom Sabbatgebot wusste er natürlich nichts (4. Gebot).

Das Alles, inklusive dem Mord, hat Gott Moses verziehen und ihn zu seinem Propheten gemacht.

Gruß
Carlos

Hallo Petra,
der Widerspruch, den Du da empfindest, ist eigentlich keiner. Deine Irritation rührt schlicht daher, dass Du Exodus 20:13 bzw. Deuteronomium 5:17 falsch interpretierst, nämlich als Formulierung einer Ethik, die menschliches Leben grundsätzlich achtet. Es liegt hier jedoch keine Ethik vor, die sich an der goldenen Regel (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel) orientiert, sondern eine utilitaristische Ethik, deren Gültigkeitsbereich auf das eigene Volk begrenzt ist.

Der Widerspruch, der sich aus Deiner Grundannahme ergibt, lässt sich im Fall des erschlagenen Aufsehers, der zur Flucht nach Midian führte, noch notdürftig wegerklären - dies ist hier ja auch schon versucht worden. Schlechterdings unmöglich wird dies freilich, wenn man die Geschichten um Moses als Ganzes betrachtet. Da stößt man dann darauf, dass Mose nach dem ‚Empfang‘ des Dekalogs die innere Opposition der von ihm geführten Gruppe in einer blutigen Säuberung beseitigt (Exodus 32:25-29, ich hatte die Stelle weiter unten schon zitiert); man stößt darauf, dass Moses seine Horden zu einer Kriegführung anhält, die ihm nach heutigen Maßstäben eine Verurteilung als Kriegsverbrecher wegen Genozids einbringen würde - so, wenn er verlangt, die Frauen und Kinder der Besiegten seien nicht zu versklaven, sondern (mit Ausnahme der Jungfrauen, ein besonders widerliches Detail) zu liquidieren (Numeri 31:7-18). Von der Todesstrafe, die für alle möglichen ‚Verbrechen‘ (z.B. Homosexualität oder Verletzung der Sabbatruhe) gefordert wird, ganz zu schweigen - Zitate erspare ich mir, sie sind problemlos zu finden.

Die Verfasser der Geschichten um Mose haben da ganz offensichtlich ebenso wenig einen Widerspruch empfunden wie die Redakteure der Torah. Bei dem ‚Tötungsverbot‘ handelt es sich nämlich nicht um eine allgemeingültige, ethische Norm, sondern um eine soziale, ‚strafrechtliche‘. An diesem Gebot ist absolut nichts Besonderes oder Revolutionäres, es ist Ausdruck eines (relativ frühen) Standes der Rechtsentwicklung, den jede sich formierende Gesellschaft durchläuft. Innerhalb der Gesellschaft darf der Einzelne nicht aus eigenem Antrieb und nach eigenem Gutdünken töten (morden), da dies den inneren Frieden und die (vor allem gegenüber konkurrierenden Gesellschaften wichtige) Solidarität der Gemeinschaft empfindlich und nachhaltig stört. Die Tötung ist stattdessen an einen sozialen Konsens gebunden - wie auch immer der zustande kommt bzw. im Nachhinein rechtfertigend konstruiert wird. Gelegentlich wird dieses Verbot des Tötens aus privatem Antrieb heraus auch auf Angehörige anderer Gesellschaften/politischer Verbände ausgedehnt, da solches Handeln zu Vergeltungsmaßnahmen gegen die gesamte Gemeinschaft führen kann. Diese Entwicklungsstufe liegt hier noch in ziemlicher Ferne.

Unbestritten ist natürlich, dass das Tötungsverbot im Verlauf der Entwicklung allmählich in weiterem Sinne verstanden wurde - als eine Norm, die Achtung vor dem Leben fordert. Diese Auffassung ist freilich im Kontext der Enstehung dieser Norm anachronistisch; sie führt zwangsläufig zu Iritationen wie der Deinen.

Freundliche Grüße,
Ralf