Motivation (Buch schreiben)
Hallo Shannara,
hier - speziell zu Deinem Buchmotivationsproblem - ein paar Tipps, die bei mir funktionieren. Einzeln oder in Kombination. Musst natürlich für Dich gucken, was Du so für ein Mensch bist und dann entsprechend auf Dich anpassen.
Ich kenne das obenbeschriebene Phaenomen auch besser, als ich
moechte. *stoehn. Ich habe z.b. vor geraumer Zeit angefangen,
ein Buch zu schreiben, und es liegt mir wirklich am Herzen, es
zu schreiben, aber ich kann mich nur unter groessten Muehen
dazu bringen, mich hinzusetzen und es zu tun …
Viele Grüße
Gitte
PS: Die meisten der u. a. Tipps gehen natürlich für alle anderen Sachen/Ziele auch - nicht nur fürs Buchschreiben.
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ZIEL KONKRETISIEREN/DEADLINE SETZEN/ZEITPLAN MACHEN
Was ist Dein Ziel? Wann soll Dein Buch erscheinen? Welche Verlage hast Du besonders im Auge? Welchen Umfang soll es haben? Hast Du die Buchstruktur schon fest? und und und … das Projekt Buch konkret für Dich machen.
Und dann einen guten Zeitplan dazu: Bis wann willst Du welchen Abschnitt fertig haben.
Dich an diesen Plan halten. Wenn Du ihn nicht einhältst, dann nur, wenn Du das auch bewusst tust und mit Dir eine neue Vereinbarung triffst.
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FORTSCHRITTE SICHTBAR MACHEN
Für mich eines der wichtigsten Sachen: Brich Deine Struktur/Dein Inhaltsverzeichnis soweit runter wie es geht. Mach Dir eine Liste - häng sie Dir an die Wand.
Hak ab, was Du davon schon erledigt hast. Auch das lässt sich gut runterbrechen: Nutz verschiedene Farben/Symbole, um Dir selbst den Stand der Dinge vor Augen zu führen.
Vielleicht hast Du Dir zu einem Kapitel bisher nur Stichpunkte aufgeschrieben? -> Dann darfst Du jetzt ein „grünes E“ für Entwurf daneben schreiben. Ist ein anderes Kapitel schon ganz fertig, dann darf ein „rotes Hakerl“ hin … und so weiter
Ich schreib mir auch immer die „fertigen“ Anschläge/Seiten auf, dann seh ich buchstäblich wie’s wächst und auch wo ich gerade bin.
Zu SEHEN, wo Du bist, und wie (und dass) es vorangeht ist sehr wichtig für die Motivation. - Und immer ein guter Anlass, die „kleinen Zwischenerfolge“ zu feiern.
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ORGANISIEREN/„PENSUM“ FESTLEGEN
Es gibt Menschen, die können gut damit arbeiten, ein fixes Pensum für sich festzulegen: also jeden Tag xx Seiten. Ein mir bekannter Schriftsteller hat sich eine riesige Sanduhr gekauft, die eine Stunde (oder so) läuft und hat es sich zur Gewohnheit gemacht, sich abends eine ganze Stunde hinzusetzen und zu schreiben.
Wenn Du Dir so ein Pensum festlegst (oder es einfach mal ausprobierst): Mach kleine Schritte. Nimm Dir nicht 10 oder mehr Seiten auf einmal vor. Fang mit zwei Seiten an … wenn Du mal mehr schreibst, is gut. Wenn nicht, dann halt die angestrebten zwei Seiten. Super!
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NICHT UNBEDINGT GLEICH IN DEN PC SCHREIBEN
Ich liebe den Computer und schreibe lieber gleich rein. Es geht allerdings vielen Menschen so, dass sie der PC auch lähmt, weil er eher zu „Perfektion“ also Ins-Reine-schreiben „einlädt“, also unter Umständen etwas Druck ausübt - was manche Menschen beim Schreiben komplett lähmt.
Außerdem kann es sein, dass Du manchmal einfach keine Lust hast, direkt zu tippen.
-> Drandenken: Es gilt auch als Fortschritt, wenn Du Dir über ein bestimmtes Kapitel weitere Gedanken machst. Ich geh dazu gern mal in ein Café, das ist entspannend, fühlt sich nach Urlaub an - und die Notizen und Gedanken bringen Dein Buch auch voran.
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NICHT VERSUCHEN, GLEICH DRUCKREIF ZU SCHREIBEN
Geht ein bissl Hand in Hand mit dem eben Gesagten … heißt aber auch: Formulier nicht jeden Satz hundertmal um. Schreib erstmal runter, wie es Dir in den Sinn kommt.
Überarbeiten und nochmal lesen musst Du eh nochmal - erstes Ziel sollte sein, zu Papier bringen, was Du zu sagen hast.
Feintuning kommt am Schluss.
Da kommen dann meist auch noch gute Ideen hinterher.
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ALLES, WAS LEICHT FÄLLT, ZUERST
… Fang ruhig mit dem Nebensächlichen an: Vielleicht magst Du Dein Vorwort zuerst schreiben …
Wenn ich einzelne Texte schreibe und mir fällt nichts ein, dann schreib ich immer die Überschrift (kann auch Arbeitstitel sein) und mach unten meinen Copyrightvermerk rein. Damit hab ich noch nichts Geistreiches getan, aber tatkräftig angefangen und das alte Schreiber-Trauma „leeres Papier/Bildschirm“ ist beseitigt.
„Was leicht fällt, zuerst“ bezieht sich aber auch auf die Themen: Wenn Du auf grad Lust hast, ein Beispiel für Kapitel 5 zu schreiben oder mit Kapitel 10 zu beginnen, weil Dir das Thema grad mehr liegt, dann mach das.
Muss nicht alles in Reihenfolge sein.
Ich schreib gern an verschiedenen Texten parallel. Da fällt mir hierzu was ein, dann wieder dazu. So wachsen dann mehrere Abschnitte langsam, aber gleichzeitig.
Geht natürlich auch innerhalb eines Textes: Ich strukturier mir am Anfang immer durch -> Worum geht es in diesem Text/Abschnitt. Dann hab ich meine Zwischenüberschriften und fülle diese mit Leben. Manchmal der Reihe nach. Manchmal durcheinander.
Wenn Du zwischendrin was hast, ein Beispiel oder so, wo Dir nichts einfällt oder wo Du keine Lust hast, das JETZT zu schreiben, nicht dran rumquälen, Platzhalter rein und da weitermachen, wo Du Lust hast.
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ANDEREN DAVON ERZÄHLEN
Erzähl allen möglichen Leuten, dass Du ein Buch schreibst und wie weit Du bist … damit bringst Du Dich „offiziell“ in die Pflicht. Und die Leute werden immer wieder von sich aus nachhaken, wie weit Du bist.
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VOR FERTIGSTELLUNG VERLAG SUCHEN
… das mach ich bei Büchern und Texten, weil ich keine Lust hätte, was zu schreiben - das am Ende keiner haben will. Oder in veränderter Form. Oder ich muss ewig damit rumrennen.
Mit einem konkreten Konzept kannst Du parallel bereits einen Verleger suchen.
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ZUM THEMA „NICHT GUT GENUG“
Wenn Du die „nicht gut genug“-Phase hast, dann nimm Dir irgendein Buch aus dem Regal, das Du super findest und guck Dir mal die einzelnen Sätze an: Das sind auch „nur“ Wörter aneinander gereiht.
Das hat mir geholfen, wenn ich anfangs bei jedem Satz die Krise hatte, weil er mir so banal vorkam.
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… und natürlich, das brauch ich Dir als Psychotherapeuting nicht zu sagen —> Dich nicht selbst unter Druck setzen. Freundlich zu Dir sein. Niemand lässt sich gern unter Druck setzen, auch nicht von uns selbst.
Außerdem natürlich „What’s in it for you?“ Wenn Du Dein Buch nicht fertig schreibst, musst Du Dich auch nicht damit auseinandersetzen, ob’s einer haben will … ;o)
Hoffe, ich konnte Dir den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben und bin schon gespannt auf Dein Buch …
Viel Erfolg
Gitte