Motorsportgeschichte: F1-Politik

Ich wolle mich schon länger einmal über Ayrton Senna informieren und war total begeistert, als ich entdeckte, dass erst kürlich eine Doku in Spielfilmlänge über seine Karriere erschienen war. Klasse.

Allerdings wurde ein anderer Fahrer „Der Professor“ Prost in einem sehr negativen Licht in der Doku dargestellt und zwar als jemand, der die F1 Politik beherrschte. Auf Fanseiten zu Prost wurde ein komplett konträres Bild zu dem in der Doku gezeichnet und hier war Senna der „Schurke“ - ein Fahrer, der sich und andere in Gefahr brachte.

Meine Frage: welches Bild stimmt nun? Und was genau ist mit F1-Politik gemeint? Gibt es eine solche Politik noch heute? Und warum wurde Senna durch sie kontinuierlich benachteiligt?

Hallo!

Puh, da stellst Du Fragen, die man im Rahmen eines Forums kaum ausführlich genug beantworten kann! Prost und Senna, damit könnte man ganze Bücher füllen.
Eines sollte Dir klar sein: auf Prost-Fanseiten wird niemand positiv über Senna schreiben, und umgekehrt sieht es bestimmt nicht anders aus. Am besten versuchst Du mal, Hintergrund- und Rennberichte aus der damaligen Zeit zu bekommen, z.B. alte F1-Jahrbücher, und dann machst Du Dir selbst ein Bild. Jedenfalls stimmt keines der beiden Extreme. Man kann nicht sagen, es gab den Guten und den Bösen. Beide waren sicher - wie alle erfolgreichen Fahrer - in einem gewissen Sinne egoistisch und rücksichtslos, aber es ist schon arg daneben, Senna als potentiellen Mörder und Prost als Engelchen darzustellen.
Tja, was ist F1-Politik? Eigentlich alles, was einem Fahrer oder einem Team einen nichttechnischen Vorteil verschafft. Das fängt an mit der Zusage des Teams, Deinen Teamkollegen zurückzupfeifen, wenn er Dir Siege und Punkte streitig macht, und endet mit Ferraris oft wiederholter Drohung, sich aus der F1 zurückzuziehen, wenn ihnen etwas gegen den Strich geht. Das gab es schon immer (alles vor 1974 kenne ich leider auch nur aus Büchern und Dokus) und gibt’s auch heute noch.

Viele Grüße
Corbie