Guten Tag,
der Figaro soll eine ziemliche Provokation für die damalige Aristokratie gewesen sein, die diese ihm sehr übel genommen hat.
Was ist da dran?
Gruß, Stucki
Guten Tag,
der Figaro soll eine ziemliche Provokation für die damalige Aristokratie gewesen sein, die diese ihm sehr übel genommen hat.
Was ist da dran?
Gruß, Stucki
der Figaro soll eine ziemliche Provokation für die damalige
Aristokratie gewesen sein, die diese ihm sehr übel genommen
hat.
das stimmt schon.
erstens sind die charaktere schon „falsch rum“, da figaro, der kammerdiener, nicht nur moralisch seinem herrn einiges voraus hat, sondern ihn auch noch durch seine intelligenz austricksen kann.
zweitens geht es doch in der ganzen vertrackten geschichte darum, dem herrn das jus primae noctis zu verweigern, also sozusagen die gültige weltordnung umzustoßen.
das sind nur zwei kleine hinweise, anhand denen man weitersuchen und noch viel mehr finden kann. man muß aber sagen, daß das als vorlage dienende werk von beaumarchais noch wesentlich provokanter war und daß mozart in zusammenarbeit mit seinem librettisten da ponte einiges entschärft hat (nicht unbedingt inhaltlich, aber einiges wird etwas subtiler transportiert, woran die musik natürlich einen wesentlichen anteil hat).
wenn du dich also für diesen aspekt interessierst, solltest du dich zuerst mit beaumarchais beschäftigen.
Hallo Stucki,
der Figaro soll eine ziemliche Provokation für die damalige
Aristokratie gewesen sein, die diese ihm sehr übel genommen
hat.
Das ist eine moderne Interpretation. Genaueres über die Rezeption wissen wir nicht. Die Uraufführung wurde kühl empfangen. In Wien ging es mit der Anerkennung für Mozart bis zum Wendepunkt „Zauberflöte“ schlecht. In Prag und später in London wurde er mehr geschätzt, der klare Unterschied liegt hier in der Publikumsstruktur. Z.B. in Frankreich zählte sein „Figaro“ sehr lange nicht.
Trotzdem war es nie eine Provokation, wurde auch nie als eine solche genannt oder speziell „übel“ genommen - einfach ignoriert.
Mozart ging es um das Menschliche in seinen Figuren, und darin war er vor seiner Zeit, die es weder einem Graf noch seinem Diener zumutete/erlaubte. Insofern war diese Oper eine Revolution, da sie de facto mit der Subordination der Stände Schluss gemacht hat, nur ohne direkte politischen Monologe. Die Zeit war noch nicht reif, um das zu rezipieren.
Gruß
Ius primae noctae und Aufklärung
Hallo an alle,
zweitens geht es doch in der ganzen vertrackten geschichte
darum, dem herrn das jus primae noctis zu verweigern,
also sozusagen die gültige weltordnung umzustoßen.
Aus aufklärerischen Motiven möchte ich, der ich mich sonst eher im Brett Geschichte aufhalte, darauf hinweisen, dass es dieses Recht in Wahrheit niemals gegeben hat. Es handelt sich um eine antiaristokratische Propagandaerfindung. Ob Mozart das wusste, spielt natürlich keine Rolle. Damals hielt es jeder für eine historische Tatsache.
Mozart als Freimaurer war sicher den Ideen der Aufklärung zugetan, so dass Figaros Hochzeit und die Zauberflöte sicher auch in diesem Kontexz zu verstehen sind.
Übrigens ist Rossinis Barbier die Vorgeschichte zum Figaro, weil sich beide Komponisten auf die selbe Textvorlage beziehen.
Viele Grüße,
Andreas
Aus aufklärerischen Motiven möchte ich, der ich mich sonst
eher im Brett Geschichte aufhalte, darauf hinweisen, dass es
dieses Recht in Wahrheit niemals gegeben hat. Es handelt sich
um eine antiaristokratische Propagandaerfindung. Ob Mozart das
wusste, spielt natürlich keine Rolle. Damals hielt es jeder
für eine historische Tatsache.
interessant, das hab ich noch nie gehört…
weil sich beide Komponisten auf die selbe Textvorlage
beziehen.
das stimmt so nicht ganz. rossinis oper ist eine bearbeitung des 1771/72 verfaßten beaumarchais-stücks Die unnütze Vorsicht oder der Barbier von Sevilla, während die grundlage für die mozart-oper das nachfolgewerk Der verrückte Tag, oder Figaros Hochzeit aus dem jahre 1776 ist.
Danke
Dank Euch beiden,
es geht doch nichts über aufklärerische W-W-W’ler. Zum Thema der ersten Nacht ist einschlägig (das Wort passt hier sehr gut, weil seine Monographie dem Thema unangemessen wissenschaftlich ist ):
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3538070431
Viele Grüße,
Andreas,
der viel für Wissenschaftler übrig hat, die für wahr gehaltenes widerlegen.
Ich zitire aus einem Artikel der Salzburger Festspiele
http://www.festspielfreunde.at/deutsch/frames/200012…
„Das ist abscheulich, das wird niemals gespielt!“ soll Louis XVI, der französische König, ausgerufen haben, als er Beaumarchais‘ „Le mariage de Figaro“ kennenlernte. Die listen- und fintenreiche Vorgeschichte, die der endlich doch gestatteten Aufführung durch die Comédie Française am 27. April 1784 vorausging, steigerte natürlich den Sensationswert des Stückes und verlieh ihm den Rang einer politischen Umsturzhandlung, obgleich der Autor – ein geradezu klassischer Aufsteiger – alles andere als ein Revolutionär war. Im Wien Josephs II. wurde zwar eine Theateraufführung des „Figaro“ in deutscher Sprache, die Emanuel Schikaneders Schauspieltruppe für 1785 vorgesehen hatte, untersagt, die Verbreitung des Textes hingegen blieb, in Zeiten aufgeklärter Herrschaft und gelockerter Zensur, von dem Verbot ausgenommen. Daß Beaumarchais‘ Drama dann schließlich über den Umweg der – allerdings zahmeren – Da-Ponte-Fassung doch noch auf die Bühne kam, veranlaßte den Rezensenten der „Wiener Realzeitung“ zu der Anmerkung: „Was in unsern Zeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen.“
Aber was nicht gesagt werden durfte, wurde auch nicht gesungen: Figaros berühmter Monolog aus dem fünften Akt der „Mariage“ (er vor allem hatte Louis XVI empört) entfällt bei Da Ponte zugunsten eines Wutausbruchs über die vermeintliche Untreue der Frauen (Arie „Aprite un po‘ quegl’occhi“). Gleichwohl liefert Beaumarchais‘ gestrichener Text auch den Schlüssel zu Mozarts und Da Pontes Oper, denn die offen vorgetragene Kritik an den angemaßten Privilegien des Adels trägt das Selbstbewußtsein des Dienerpaares Figaro und Susanna und damit den gesamten Intrigenverlauf, im Drama ebenso wie in der Oper: „Nein, Herr Graf, Sie bekommen sie nicht“, stellt Beaumarchais‘ Figaro klar.
„Adel, Reichtum, ein hoher Rang, Würden, das macht so stolz! Was haben Sie denn getan, um so viele Vorzüge zu verdienen? Sie machten sich die Mühe, auf die Welt zu kommen, weiter nichts.“
Servus, Andreas:smile:
ja, das mit der ersten Nacht war mir bekannt - aber die Geschichten, die sich drum herum erzählen lassen, sind viel zu schön…*lächel*
Übrigens ist Rossinis Barbier die Vorgeschichte zum Figaro,
weil sich beide Komponisten auf die selbe Textvorlage
beziehen.
Nöö, Mozart bezog sich, mit vielen Änderungen (wie schon gesagt) auf Beaumarchais „La folle Journée“ - ein Stück, das übrigens zur Zeit der Uraufführung von Mozarts Oper in Wien noch verboten war. Daher auch ein Teil der Aufregungen, die es im Vorfeld zu Mozarts Werk gab.
Wenn du aber gemeint haben solltest, dass Beauchmarchais mit dem tollen Tag quasi eine Fortsetzung seines Barbiers geschrieben hat, dann stimmt das so:smile:
Einen lieben Gruß aus Wien, jenny
aufklärerisches Gedankengut
Gleichwohl liefert Beaumarchais‘ gestrichener Text auch den
Schlüssel zu Mozarts und Da Pontes Oper, denn die offen
vorgetragene Kritik an den angemaßten Privilegien des Adels
trägt das Selbstbewußtsein des Dienerpaares Figaro und Susanna
und damit den gesamten Intrigenverlauf, im Drama ebenso wie in
der Oper: „Nein, Herr Graf, Sie bekommen sie nicht“, stellt
Beaumarchais‘ Figaro klar.
„Adel, Reichtum, ein hoher Rang, Würden, das macht so stolz!
Was haben Sie denn getan, um so viele Vorzüge zu verdienen?
Sie machten sich die Mühe, auf die Welt zu kommen, weiter
nichts.“
Knapper und treffender kommt es im 2. Aufzug der Zauberflöte:
Sprecher: „…Er ist Prinz!“
Sarastro: „Noch mehr! – Er ist Mensch!“
Viele Grüße,
Andresa
Hallo Andreas,
ich wäre an deiner Stelle vorsichtiger mit Formulierungen.
zweitens geht es doch in der ganzen vertrackten geschichte
darum, dem herrn das jus primae noctis zu verweigern,
also sozusagen die gültige weltordnung umzustoßen.Aus aufklärerischen Motiven möchte ich, der ich mich sonst
eher im Brett Geschichte aufhalte, darauf hinweisen, dass es
dieses Recht in Wahrheit niemals gegeben hat.
Das stimmt nicht. Das Recht existierte, es wurde ausgeübt und es blieb als eine drohende Legende, die durch Beaumarchais tatsächlich propagandistisch ausgenutzt wurde. Mozart/Da Ponte haben es übernommen, ohne sich an ihr zu zweifeln. Sie war allgemein anerkannt, ohne dass sie verifiziert werden musste.
Pro:
http://www.fibri.de/jus/boureau.htm
„Wenn der Autor am Ende feststellt (S. 251), daß es ein Herrenrecht der ersten Nacht in Frankreich nie gegeben habe, so ist dies eine Verallgemeinerung, die zu Mißverständnissen führen muß, da die Vorstellung eines solchen Rechts für das Spätmittelalter heute zweifelsfrei nachweisbar ist. Die Frage allerdings, wie und warum sich das Motiv des jus primae noctis in symbolischen Rechtsbräuchen (und damit in durchaus realer Form) innerhalb der spätfeudalen Abhängigkeitsverhältnisse dargestellt hat, dürfte auch weiterhin Gegenstand der Diskussion und der Forschung bleiben. Deshalb kann auch endlich die Bezeichnung als „Mythos“, auf den die Arbeit aufbaut, nicht völlig überzeugen. Das Herrenrecht ist sicherlich auch ein Mythos, aber seine Funktion in den sozialen Beziehungen zwischen Grundherrn und Bauern des Spätmittelalters war doch alles andere als eine mythologische.“
Contra:
http://www.sfn.uni-muenchen.de/rezensionen/rezp20010…
„Wir wissen nun, dass das jus primae noctis auf frühfeudale Abgabenansprüche zurückgeht, und dass im Spätmittelalter Bauern wie Grundherren an die Tradition solcher Praktiken geglaubt haben. Wir wissen immer noch nicht, ob es die Praxis im Mittelalter wirklich gegeben hat und auch nicht, ob der bis zum Ende des 18. Jahrhundert nachweisbare Glaube daran in der Frühen Neuzeit zur sozusagen verspäteten Umsetzung eines solchen Rechtstitels geführt hat.“
Angesichts der Lebensumstände eines gewissen Sonnenkönigs und des August des Starken würde ich das Thema nicht so eng sehen und somit fallen lassen.
Gruß
Ihre Frage ist eindeutig mit JA zu beantworten.
Das Stück war als Komödie und als Oper ein Provokation.
Man sollte aber die Frage von 2 Seiten betrachten:
Erstens die 3 Komödien von Beaumarchais: „Der tolle Tag“, „der Barbier von Sevilla“ und das heute unbekannte 3. Stück: „die schuldhafte Mutter“. Verfasst hat Jean Augustin Caron, ein ehemaliger Uhrmachergeselle aus dem Dörfchen Beaumarchais (ca 60 km südlich von Paris), die 3 Stücke im Haus Nr 17 in der heutigen Rue Odeon (gleich hinter dem Theatre Odeon) in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts.
Beaumarchais, wie er sich seit seiner Pariser Zeit nannte, war ein Freigeist, Diplomat, Bohemien mit Beziehungen bis in die höchsten Kreise Frankreichs. Er hat mit seinem Vermögen General Lafayette im amerikanischen Bürgerkrieg unterstützt (ohne ihn gäb es heute nicht die USA, wie wir sie kennen). Und er wusste, so wie Mozart und da Ponte ganz genau, was er tat. Das Stück ist damals auf persönlichen Wunsch des Königs uraufgeführt wurde (nicht die Monarchen waren gegen dies Sujet, sondern die Hofschranzen, die sogenannte gute Gesellschaft, der er den Spiegel vorhielt)
Zweitens Mozart und da Ponte: Wie wir wissen, hat Mozart nicht nur die Musik komponiert, sondern auch sehr tief in die Textgestaltung und dramaturgische Struktur des Werkes eingegriffen. Das Werk entstand von Anfang Oktober bis Mitte November 1785 im sogenannten „Figaro-Haus“ in der heutigen Domgasse 5 in Wien. Es wurde am 1. Mai 1786 in der Wiener Hopfoper uraufgeführ und hat sofort grosse Begeisterung hervorgerufen. Der Fogaro wurde in Serie gespielt. Seine grössten Erfolge feierte Mozart aber damit in Prag.
Es stimmt, dass die Wiener Zensur dem Theaterimpressario Emauel Schikaneder die Aufführung des „tollen Tags“ verbot. Es ist anzunehmen, dass Kaiser Joseph II. davon nichts wusste. In seinen "Memorie … " hat Lorenzo da Ponte beschrieben, wie ihm der Kaiser die Bearbeitung des Stoffes erlaubte.
Übrigens: Der " Figaro" ist heute mit Abstand die meistgespielte Oper der Welt. Warum wohl?
Pepe Da Ponte
Ihre Frage ist eindeutig mit JA zu beantworten.
Das Stück war als Komödie und als Oper ein Provokation.
Für das Stück ist es richtig, für die Oper ist es falsch.
Man sollte aber die Frage von 2 Seiten betrachten:
Erstens
Dein „Erstens“ hat mit Mozart nichts zu tun.
Zweitens
Dein „Zweitens“ geht nicht auf die Frage ein.
Es wurde am 1. Mai 1786 in der Wiener
Hopfoper uraufgeführ und hat sofort grosse Begeisterung
hervorgerufen.
Das Letzte stimmt absolut nicht.
Übrigens: Der " Figaro" ist heute mit Abstand die
meistgespielte Oper der Welt. Warum wohl?
Das stimmt auch nicht, und würde es stimmen, hätte es nichts mit der Frage zu tun.
Gruß
Disputatio, bitte sehr
Also, Ihr Zwei, hier stehen in klarer Frontstellung These und Gegenthese. Jetzt hätte ich gerne einmal Belegstellen für Eure Behauptungen (oder für Norddeutsche: Butter bei die Fische). Laut ViKa seid Ihr ja beide kompetent.
Gespannt:
Andreas
Meistgespielte Oper
Egregio e caro Signor da Ponte,
Ihr Alter Ego in Ehren, aber als meistgespielte Oper der Welt gilt …
tatatataaa… CARMEN
von den werten Kollegen Meilhac und Halévy
[Musique von Monsieur Bizet, aber das wissen Sie ja selbst].
So jedenfalls war die Lage zu meinen Studienzeiten in den 80er Jahren des verflossenen Säkulums.
Als in Deutschland (oder im teutschen Sprachraum) meistgespielte Oper galt damals Die Zauberflöte des Kollegen Schikaneder. (Die Musik ist von Herrn Wolfgang Amade Mozart, Kapellmeister, und wirklicher K. K. Kammerkompositeur.)
Nun, ich nehme nicht an, daß sich in der Zwischenzeit daran viel geändert hat, aber wer es besser oder genauer weiß, möge mich bitte korrigieren.
Grüße
Michael
Servus,
Die Stanford University hat vor 10 Jahren mal den Versuch gemacht, eine „Hochrechnung“ der meistgespielten Opern aufzustellen, hegt selbst Zweifel an den Auswahlkriterien und meint in der conclusio, dass das zwar von Jahr zu Jahr wechseln würde, aber vielleicht doch einen Überblick gäbe…naja…
http://opera.stanford.edu/misc/Dornic_survey.html
Interessant immerhin, wer sich (auch) mit diesem Thema beschäftigt:smile:
Lieben Gruß aus Wien, jenny
Wirklich?
Hallo Andreas,
machst du dich lustig oder fühlst du dich im Ernst vor einem Fernseher?
Erkenntnisse über die Umstände habe ich im Posting
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
zusammengefasst. Was fehlt dir? Belegstellen? Soll ich dir die bekanntesten Bücher über Mozart abtippen? Abert, Einstein, Hildesheimer - für alle Geschmäcker.
Ich bitte dich - nimm doch am Besten das neueste Kompendium - Mozart-Handbuch 2005 ISBN: 3476020770 Buch anschauen und überzeug dich selbst.
Das Buch haben bestimmt alle große Bibliotheken seit einigen Wochen.
Laut ViKa seid Ihr ja beide kompetent.
LOL
Gespannt:
ROTFL
Alles klar?
Gruß
Aufführungsstatistiken von Opern
Erst mal vielen Dank dir, liebe Jenny, für den Link! Ich suche schon seit Jahren solche Statistiken. Ich hege allerdings (auch) große Zweifel an der Methode.
entscheiden sie sich genau für das Falsche: sie zählen nicht die Aufführungen, sondern die Produktionen. Da zählt dann ein Henze mit vielleicht 10 Aufführungen (und das wäre schon viel) wie ein Verdi mit 25-30. Aber gerade das ist doch das Interessante: welche Opern kommen an, welche wollen die Leute sehen (und hören). Künstlerisches Interesse hat diese Frage doch eh nicht.
ist der Zeitraum lächerlich kurz. Ich fände es interessant, Tendenzen über mehrere Jahrzehnte zu erkennen. So wie man auf Opernhäusern aus bestimmten Epochen Statuen von Gluck oder Spontini findet. Darauf würde man heute ja gar nicht mehr kommen, und damals waren das wichtige Figuren.
Man sieht das an den Ergebnissen: wenn Salome (selbst mit nur einer Aufführung mehr) vor Carmen zu stehen kommt, dann ist das ein so zufälliges und verschobenes Ergebnis, daß mir der Rest auch verdächtig vorkommt. Z.B. Tosca öfter als Bohème? Nach den Aufführungszahlen ist es gerade umgekehrt. Und Otello vor Traviata??? Das würde mich persönlich ja sehr freuen, aber es kann einfach kein realistisches Ergebnis sein.
Was ich dagegen für realistisch halte, sind die „National Preferences“.
Schön auch die Frage:
What about Baroque operas: are they really played?
Aber laßt uns mal weiterforschen, irgendein Wahnsinniger muß doch mal alle, einfach Opernaufführungen der Welt zusammengestellt haben…
- wobei es langsam Zeit wird, ins Theaterbrett zu wechseln -
Grüße nach Wien
Michael
Übrigens, wie sieht es beim Schauspiel aus? Weltweit ist bestimmt Shakespeare führend? Und in Deutschsprechländern - Schiller oder Goethe? Oder doch Kopf-an-Kopf Alan Ayckbourn und Neil Simon?
Hallo Mixael!
Aber laßt uns mal weiterforschen, irgendein Wahnsinniger muß
doch mal alle, einfach Opernaufführungen der Welt
zusammengestellt haben…
Soweit ich weiß, gibt es nur nationale Statistiken bzw. Studien dazu…
Gruß
Nachdem ich von SOLCHEN KAPAZITÄTEN hier quasi vernichtet wurde, ziehe ich mein Posting hiermit zurück und steige hier aus.
adieu
Das WIRKLICHE Problem war, dass Mozart als Grundlage den franz. Roman verwendete, der bereits allerorts verboten war. Figaro wurde als revolutionäres und aufständerisches Gedankengut empfunden und sogar Joseph II. hatte es in Österreich verboten. Nach mehrmaligen Beteuerungen, dass er all diese Ideen nicht in seinem Werk verarbeitet hatte, durfte er es uraufführen. Das Werk wurde zu dieser Zeit allerdings nie oft gespielt und war eher verrufen…