Münchner Polizei - Hamburger Verhältnisse?

Heute kam im Radio, daß ein anonymer Brief, angebl. aus den eigenen Reihen, bei der münchner AZ eingegangen ist, in dem fürchterliche Verhältnisse bei der ersten Einsatzhundertschaft der münchner Polizei beschrieben sein sollen.
Erste Konsequenz: bei einem Offizier (oder wie sagt man da?) wurde rechtsextreme Propaganda sichergestellt.
Es sollen Menschen dunkler Hautfarbe „bevorzugt behandelt“ worden sein, in einem Fall soll es auch ungerechtfertigte Gewaltanwendung gegeben haben.
Nachdem ich die Verhältnisse rund um den Nürnberger Bahnhof kenne (es werden primär Leute kontrolliert & gefilzt, die ausländisch oder vergammelt aussehen (tue ich selbst auch ganz gerne ab und zu, habe also eigene Erfahrungen)), frage ich mich, wie die Verhältnisse in der bayer. Landeshauptstadt wohl so sind (Die dortige Innenstadt sieht ja auf den ersten Blick sehr aufgeräumt aus).
Andererseits bin ich auch im Rettungsdienst aktiv und weiß von daher, daß durch die Verhältnisse in bestimmten sozialen Kreisen bedingt die Vorschriften nicht immer nach Lehrbuch befolgt werden können. Auch weiß ich, daß der Dienst rund um die bayer. Staatskanzlei zumindest für die basalen Soldstufen nicht gerade der Renner sein soll.

Also meine Frage an die Experten: was is dran am Rechtsradikalen Polizisten im Freistatt Bayern?

chrios

Hi!

Heute kam im Radio, daß ein anonymer Brief, angebl. aus den
eigenen Reihen, bei der münchner AZ eingegangen ist, in dem
fürchterliche Verhältnisse bei der ersten Einsatzhundertschaft
der münchner Polizei beschrieben sein sollen.
Erste Konsequenz: bei einem Offizier (oder wie sagt man da?)
wurde rechtsextreme Propaganda sichergestellt.
Es sollen Menschen dunkler Hautfarbe „bevorzugt behandelt“
worden sein, in einem Fall soll es auch ungerechtfertigte
Gewaltanwendung gegeben haben.
Nachdem ich die Verhältnisse rund um den Nürnberger Bahnhof
kenne (es werden primär Leute kontrolliert & gefilzt, die
ausländisch oder vergammelt aussehen (tue ich selbst auch ganz
gerne ab und zu, habe also eigene Erfahrungen)), frage ich
mich, wie die Verhältnisse in der bayer. Landeshauptstadt wohl
so sind (Die dortige Innenstadt sieht ja auf den ersten Blick
sehr aufgeräumt aus).
Andererseits bin ich auch im Rettungsdienst aktiv und weiß von
daher, daß durch die Verhältnisse in bestimmten sozialen
Kreisen bedingt die Vorschriften nicht immer nach Lehrbuch
befolgt werden können. Auch weiß ich, daß der Dienst rund um
die bayer. Staatskanzlei zumindest für die basalen Soldstufen
nicht gerade der Renner sein soll.

Also meine Frage an die Experten: was is dran am
Rechtsradikalen Polizisten im Freistatt Bayern?

Vermutlich genauso viel, wie am rechtsradikalen Busfahrer in Nordrhein-Westfalen oder am rechtsradikalen Würstchenverkäufer in Niedersachsen…

Grüße,

Mathias

Was da in M los ist weiß ich nicht…

Es sollen Menschen dunkler Hautfarbe „bevorzugt behandelt“
worden sein, in einem Fall soll es auch ungerechtfertigte
Gewaltanwendung gegeben haben.
Nachdem ich die Verhältnisse rund um den Nürnberger Bahnhof
kenne (es werden primär Leute kontrolliert & gefilzt, die
ausländisch oder vergammelt aussehen (tue ich selbst auch ganz
gerne ab und zu, habe also eigene Erfahrungen)),

In Berlin gibts die diversen Orte an denen sich genau dieses Klientel aufhält, wie wohl in jeder deutschen Großstadt.
Diese werden in Berlin, in anderen Ländern gibts entsprechende Vorschriften, zu sog. „gefährlichen Orten“ nach dem ASOG Berlin erklärt. Denn es sind Orte an den Straftaten von erheblicher Bedeutung geschehen, insbesondere Handel mit Betäubungsmittel und Verstöße gegen Aufenthaltsrechtliche Vorschriften.
Hier dürfen nun alle Personen ohne weiteres kontrolliert werden.
Die von Dir beschriebenen Personen sind nun mal die Personen die genau diese Art von Vorschriften treffen soll.
Deshalb werden sie auch kontrolliert.
Immerwieder wird dann den Beamten vorgeworfen, sie würden gezielt nur Ausländer kontrollieren, weil sie rechtsradikal seien.
Ich selbst hab es schon erlebt, daß bei einer solchen Kontrolle die weißen Ehefrauen, der uns bekannten farbigen Drogenhändler sowie weitere Personen zusammenkamen und anfingen Antiapartheitsgesänge anzustimmen - also ob hier das bloße Unrecht geschehen würde.
Ganz ehrlich - das ist doch irrsinn. Es IST NUN MAL SO das wir viele ausländische Straftäter haben.
Paßt nun jemand an solchen Orten ins Bild wird er kontrolliert - und das oft genug mit Erfolg.
Es kommt immer mehr in Mode, daß ausländische Straftäter die Beamten als rechtsradikal beschimpfen, nur weil diese rechtmäßig einschreiten.
Natürlich ist Rechtsradikalismus in D ein Thema, aber da wos hingehört.

M.

http://www.zeit.de/2001/17/Politik/200117_polizei.html

Der Link hat mit dem Thema München-Hamburg nicht direkt etwas zu tun. Sagt aber einiges über die „Hilf und Sprachlosigkeit“ einiger Polizeibeamten aus.

Grüße

In Berlin gibts die diversen Orte an denen sich genau dieses
Klientel aufhält, wie wohl in jeder deutschen Großstadt.
Diese werden in Berlin, in anderen Ländern gibts entsprechende
Vorschriften, zu sog. „gefährlichen Orten“ nach dem ASOG
Berlin erklärt. Denn es sind Orte an den Straftaten von
erheblicher Bedeutung geschehen, insbesondere Handel mit
Betäubungsmittel und Verstöße gegen Aufenthaltsrechtliche
Vorschriften.
Hier dürfen nun alle Personen ohne weiteres kontrolliert
werden.
Die von Dir beschriebenen Personen sind nun mal die Personen
die genau diese Art von Vorschriften treffen soll.
Deshalb werden sie auch kontrolliert.
Immerwieder wird dann den Beamten vorgeworfen, sie würden
gezielt nur Ausländer kontrollieren, weil sie rechtsradikal
seien.
Ich selbst hab es schon erlebt, daß bei einer solchen
Kontrolle die weißen Ehefrauen, der uns bekannten farbigen
Drogenhändler sowie weitere Personen zusammenkamen und
anfingen Antiapartheitsgesänge anzustimmen - also ob hier das
bloße Unrecht geschehen würde.
Ganz ehrlich - das ist doch irrsinn. Es IST NUN MAL SO das wir
viele ausländische Straftäter haben.

Is mir schon klar, nur Ausländer können sich entgegen der Gesetze hier aufhalten und damit eine Straftat verüben, Drogen werden meist von Ausländern gedealt (zumindest an die End"ver"braucher), weil sie auf dem Arbeitsmarkt wegen Sprach-/Bildungs-/Kultur-/Motivations-/politischen etc. -problemen weniger Chancen auf das vermeintliche große Geld haben.
Was in meinen Augen nur problematisch ist, ist die Art, mit der von Seiten der Polizei den Ausländern oder vermeintlichen Gammlern gegenüber getreten wird. Das finde ich schon manchmal sehr schändlich.
Beispiel: Ich laufe sehr gerne mit Pumucklfrisur, Parka und verschlissenen Springerstiefeln rum und komme dabei zwangsläufig, zB wenn ich meine Eltern in Nürnberg besuchen will über den Nürnberger Bahnhof. Dabei werde ich ganz gerne mal kontrolliert und obwohl ich stets strikt sehr höflich bleibe, werde ich schon fast natürlicherweise geduzt, man verzichtet dabei idR (es gibt auch Ausnahmen, aber wenige) mir gegenüber auf Worte wie zB „bitte“, um nur Andeutungen zu machen. Mit Leibesvisitationen habe ich auch Erfahrungen. Auch gleichzeitig mit Ausländern bin ich schon d.ö. kontrolliert worden - sie werden noch eine Spur rustikaler (oder soll ich Max Streibl zitieren „bayerischer“ behandelt) behandelt. Natürlich gibt es Personen, die, wenn sie kontrolliert werden, rotzfrech werden, weil sie entweder alkoholisert oder unter sonstigen Drogen stehen oder einfach nix in der Birne haben. Aber die meisten kontrollierten Personen haben für meine Begriffe eher Angst vor den Kontrollierenden, von deren Seite aber für mein Empfinden oftmals wenig bis überhaupt nicht differenziert wird.
Ist das so schwer? Wird in der Ausbildung eines Polizisten so wenig Wert darauf gelegt, den Gegenüber zuerst mal respektvoll zu behandeln?
Selbiges ist nämlich durchaus möglich: Wenn ich nämlich rettungsdienstlich unterwegs bin (mit der gleichen Frisur und dem selben Schuhwerk, aber roter Jacke) und zu einer Wohnungsöffnung oder einem schweren VU gerufen werde, bin ich dann der „Kollege“, dem gerne das Feld überlassen wird und der (oft) mit Hilfsbereitschaft überschüttet wird.

Wobei es meiner Ansicht nach fehlt, ist die Toleranz für Andersaussehende in den Reihen der Polizei (im Rettungsdienst teilweise auch, keine Frage). Polizisten übersehen meiner Ansicht nach sehr gerne, daß sie es primär mit Menschen zu tun haben.

Es kommt immer mehr in Mode, daß ausländische Straftäter die
Beamten als rechtsradikal beschimpfen, nur weil diese
rechtmäßig einschreiten.
Natürlich ist Rechtsradikalismus in D ein Thema, aber da wos
hingehört.

Trotzdem wage ich zu behaupten, daß das Berufsbild des Polizisten in rechten Kreisen ein eher höheres Ansehen hat als in linken. Von daher möcte ich schon behaupten, daß Rechtsradikalismus unter Polizisten ein Thema ist, das nicht so pauschal abgelehnt werden sollte, schon gar nicht wenn es dazu einen konkreten Anlaß gibt. Einzelbeispiele kann ich nämlich auch bringen (s.o.).

Die Politik ist gefragt…

Der Link hat mit dem Thema München-Hamburg nicht direkt etwas
zu tun. Sagt aber einiges über die „Hilf und Sprachlosigkeit“
einiger Polizeibeamten aus.

Ich kann hier nicht für Polizeibeamte sprechen, die in den neuen Ländern Dienst tun. Ich kenne die Verhältnisse nicht gut genug.
Aber es ist natürlich klar, das rechtsextremismus dort von der Polizei eher akzeptiert wird, wo ein großer Teil der Öffentlichkeit dahinter steht, denn die Polizei ist auch nur ein Spiegel der Gesellschaft.

In einigen Jahren bei der Polizei bekommt man mit, daß nur die Politik und die Presse bestimmen ob Polizeieinsätze gut gelaufen sind oder nicht.
Die Politik (ist ja im Grunde in der Verfassung auch so Vorgesehen) setzt die Richtlinien für Polizeiliches Einschreiten.
Geht ein guter Polizeiführer zu hart innerhalb der rechtlichen Grenzen entgegen der momentanen Politik vor wird er abgesägt.
Findet ein hart durchgezogener Einsatz bei der Presse anklang ist das schon wieder ganz anders…
Was ich sagen will ist folgendes:
Dinge die in den neuen Ländern ablaufen sind in Berlin z.B. völlig unmöglich.
Erstens gibt es meist genug Polizei, die auch Nachts mal ne Horde Glatzen überprüfen kann und das notfalls auch mit Zwang.
Zweitens wird nach der derzeitigen politischen Lage ein hartes vorgehen gegen rechte weit weniger Probleme einbringen als gegen linke und deshalb auch politisch gedeckt.

Zum ersten Punkt noch mal. Ich hab letztens im Fernsehn gesehen wie die Mega o. auch Meax (siehe Artikel) n paar Skins überprüfen wollte. Die waren völlig unterlegen. SIE KONNTEN einfach nicht richtig arbeiten, dafür können die Polizisten aber nix.
Vorn n paar wochen hatte ich zufällig nen Einsatz wo Zivilkräfte in Berlin 30 grölende Glatzen überprüft haben.
Innerhalb von minuten war fast ne Hundertschaft vor Ort. Und wenn dann ein Kahlgeschorener meint, er könnte ein Maul haben, kriegt ers wie ers braucht - denn ganz ehrlich, daß ist das einzige was die Dummies verstehen.
Wenn man allerdings personell unterlegen ist überlegt man sich das, denn ob man wegen den Dummies seine Gesundheit riskiert…
Und diese Unterlegenheit dürfte in Flächenstaaten an der Tagesordnung sein.

Wir sind ja leider auch nicht in den USA wo man als einzelner Beamter zur bloßen Überprüfung alle unter Waffenvorhalt zum Hinlegen zwingen kann (kann man bei uns eigentl. auch - bloß mit dem Schießen wirds rechtl. knapp).
Und tut er das dann bei den falschen Personen dann ist er wieder der Böse. Anzeige gegen den Beamten, Beförderungssperre, Disziplinarverfahren etc.

Und eigentlich gehts nicht nur um Rechte sondern um jegliches polizeiliches Einschreiten.
Es gibt viele rechtlich Möglichkeiten mit wenig toleranz gegen alles vorzugehen. Bloß das müßte dann insgesamt geschen und nicht nur gegen irgendwas was gerade politisch aktuell ist.
Das bringt nur Unsicherheit.

So nun ists genug,

M.

.

Is mir schon klar, nur Ausländer können sich entgegen der
Gesetze hier aufhalten und damit eine Straftat verüben, Drogen
werden meist von Ausländern gedealt (zumindest an die
End"ver"braucher), weil sie auf dem Arbeitsmarkt wegen
Sprach-/Bildungs-/Kultur-/Motivations-/politischen etc.
-problemen weniger Chancen auf das vermeintliche große Geld
haben.

Nun da hast Du sicher recht bloß warum und wieso ist doch nicht das Problem der Beamten.
Sie sind mit der Person konfrontiert. Die wird evtl. gefährlich nicht ihr soziologischer Hintergrund.
Sich darüber nun auch noch Gedanken zu machen, das KANN ein Polizist im Einsatz nicht leisten.

Was in meinen Augen nur problematisch ist, ist die Art, mit
der von Seiten der Polizei den Ausländern oder vermeintlichen
Gammlern gegenüber getreten wird. Das finde ich schon manchmal
sehr schändlich.
Beispiel: Ich laufe sehr gerne mit Pumucklfrisur, Parka und
verschlissenen Springerstiefeln rum und komme dabei
zwangsläufig, zB wenn ich meine Eltern in Nürnberg besuchen
will über den Nürnberger Bahnhof. Dabei werde ich ganz gerne
mal kontrolliert und obwohl ich stets strikt sehr höflich
bleibe, werde ich schon fast natürlicherweise geduzt, man
verzichtet dabei idR (es gibt auch Ausnahmen, aber wenige) mir
gegenüber auf Worte wie zB „bitte“, um nur Andeutungen zu
machen. Mit Leibesvisitationen habe ich auch Erfahrungen. Auch
gleichzeitig mit Ausländern bin ich schon d.ö. kontrolliert
worden - sie werden noch eine Spur rustikaler (oder soll ich
Max Streibl zitieren „bayerischer“ behandelt) behandelt.
Natürlich gibt es Personen, die, wenn sie kontrolliert werden,
rotzfrech werden, weil sie entweder alkoholisert oder unter
sonstigen Drogen stehen oder einfach nix in der Birne haben.
Aber die meisten kontrollierten Personen haben für meine
Begriffe eher Angst vor den Kontrollierenden, von deren Seite
aber für mein Empfinden oftmals wenig bis überhaupt nicht
differenziert wird.
Ist das so schwer? Wird in der Ausbildung eines Polizisten so
wenig Wert darauf gelegt, den Gegenüber zuerst mal respektvoll
zu behandeln?

Ich kann hier nicht für jeden einzelnen Beamten sprechen. Und natürlich sollt man die Höflichkeit nicht vernachlässigen, aber:
In keinem Gesetz steht was von „Bitte“ und „Danke“. Gesetze sind nun mal das, an was sich die Beamten halten müssen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß einige Leute die Rumlaufen wie Du ger kein Interesse haben mit Sie angesprochen zu werden. Sie nehmen die Beamten dann nicht mal ernst.
Nund noch weniger ernst wird man in gewissen Kreisen genommen, wenn man nicht gleich hart auftritt. Und dann muß man alle gleich behandeln, sonst wärs ja ungerecht gegen einige.
Und übrigens - wäre das nun ein Treffpunkt von REchten, wäre das alles genau so schlimm???
Denk mal drüber nach!

Selbiges ist nämlich durchaus möglich: Wenn ich nämlich
rettungsdienstlich unterwegs bin (mit der gleichen Frisur und
dem selben Schuhwerk, aber roter Jacke) und zu einer
Wohnungsöffnung oder einem schweren VU gerufen werde, bin ich
dann der „Kollege“, dem gerne das Feld überlassen wird und der
(oft) mit Hilfsbereitschaft überschüttet wird.

In diesen Fällen treten Dir auch die Bürger nett gegenüber oder?
Das ist nun mal der Unterschied. Feuerwehr u.ä. sind immer die Guten. Die Polizei nur wenn sie gegen andere vor geht undd as auch noch die sind, die den Menschen in den Kram passen.

Wobei es meiner Ansicht nach fehlt, ist die Toleranz für
in Andersaussehende den Reihen der Polizei (im Rettungsdienst
teilweise auch, keine Frage). Polizisten übersehen meiner
Ansicht nach sehr gerne, daß sie es primär mit Menschen zu tun
haben.

Nun, auch Polizisten sind primär Menschen. Wenn sie immerwieder mit den gleichen Andersaussehenden an den gleichen Orten Probleme bekommen ist es nun mal irgendwann so, daß die Tolleranz in gewissen Maßen nachläßt.
Das mag nicht richtig sein, kann man aber kaum ändern.

Trotzdem wage ich zu behaupten, daß das Berufsbild des
Polizisten in rechten Kreisen ein eher höheres Ansehen hat als
in linken.

Na das will ich mal nicht unbedingt sagen. Die meisten rechten mit denen ich zu tun hatte fanden das nicht so schön…

Von daher möcte ich schon behaupten, daß
Rechtsradikalismus unter Polizisten ein Thema ist, das nicht
so pauschal abgelehnt werden sollte, schon gar nicht wenn es
dazu einen konkreten Anlaß gibt. Einzelbeispiele kann ich
nämlich auch bringen (s.o.).

Nicht pauschal Abgelehnt. Aber weil sich mal wieder ein Idiot unter Tausend gefunden hat ist es noch lange kein Thema bei dem ein Aufschrei duch die Bevölkerung gehen muß.
Die Polizei ist nun mal ein Spiegel der Bevölkerung.
Wir haben auch Diebe …Leider.

M.

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Mousehunter meint: Ein hilfreicher Artikel.
Danke Mike.

Ganz anderes Thema finde ich!

Was in meinen Augen nur problematisch ist, ist die Art, mit
der von Seiten der Polizei den Ausländern oder vermeintlichen
Gammlern gegenüber getreten wird. Das finde ich schon manchmal
sehr schändlich.
Beispiel: Ich laufe sehr gerne mit Pumucklfrisur, Parka und
verschlissenen Springerstiefeln rum und komme dabei
zwangsläufig, zB wenn ich meine Eltern in Nürnberg besuchen
will über den Nürnberger Bahnhof. Dabei werde ich ganz gerne
mal kontrolliert und obwohl ich stets strikt sehr höflich
bleibe, werde ich schon fast natürlicherweise geduzt, man
verzichtet dabei idR (es gibt auch Ausnahmen, aber wenige) mir
gegenüber auf Worte wie zB „bitte“, um nur Andeutungen zu
machen. Mit Leibesvisitationen habe ich auch Erfahrungen. Auch
gleichzeitig mit Ausländern bin ich schon d.ö. kontrolliert
worden - sie werden noch eine Spur rustikaler (oder soll ich
Max Streibl zitieren „bayerischer“ behandelt) behandelt.
Natürlich gibt es Personen, die, wenn sie kontrolliert werden,
rotzfrech werden, weil sie entweder alkoholisert oder unter
sonstigen Drogen stehen oder einfach nix in der Birne haben.
Aber die meisten kontrollierten Personen haben für meine
Begriffe eher Angst vor den Kontrollierenden, von deren Seite
aber für mein Empfinden oftmals wenig bis überhaupt nicht
differenziert wird.
Ist das so schwer? Wird in der Ausbildung eines Polizisten so
wenig Wert darauf gelegt, den Gegenüber zuerst mal respektvoll
zu behandeln?

Hi Chris,

ich finde das ist wiederum ein ganz anderes Thema, was für mich auch interessant ist, sich aber ganz und gar nicht nur auf die Polizei beschränkt. Geh doch mal in irgendein Geschäft, jede Verkäuferin wird eher dich beobachten, ob du was klaust, als die Dame mittleren Alters im schicken Kostüm!

Ich könnte dafür selbst massig Situationen nennen, die ich selbst erlebt habe. Einfaches Beispiel, wir gehen salopp gekleidet und mit meinem Mann einem augenscheinlich „langhaarigen Rockertypen“ in den BMW Gebrauchtwarenbereich. Glaub mal nicht, dass einer der vier Verkäufer, die gut sichtbar in einem Büro standen, sich bequemt hat, mal zu uns zu kommen. Auch nicht, als wir deutlich mit fragendem Blick in die Richtung schauten. Was glaubst du wohl, wie die herausgestürmt wären, wenn meine Mutter in ihrem gepflegten Designerkostümchen reingekommen wäre…!

Das ist für mich ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen und ganz und gar nicht auf die Polizei beschränkt!

Gruß
Jeanny

hi mike,

Und tut er das dann bei den falschen Personen dann ist er
wieder der Böse. Anzeige gegen den Beamten,
Beförderungssperre, Disziplinarverfahren etc.

…grad hab ichs in der „zeit“ gelesen, die ja nicht grad ein
linksradikales kampfblatt ist:
es gibt wohl vorfälle im ex-osten, wo die „falschen personen“
glatzentragende pubertierende kinder fröhlicher
kommunalpolitiker sind. ja und dann? da fault doch was im
apparat der exekutive, oder?
(bei interesse stell ich den artikel rein, bin jetzt zu faul…)

aber mich interessiert was ganz anderes:
rechtradikale vorkommnisse im polizeidienst lassen sich kaum
abstreiten. wie sieht es aus mit linksradikalen übergriffen von
beamten? hat es sowas schon gegeben?
gibt es linksradikale polizisten? oder sind die nicht schlau
genug, mit auf die straße zu dürfen?
oder sind sie so schlau und arbeiten im hintergrund,
verwirklichen verschwörungstheorien und provozieren die rechten
aufmärsche und ausländerhatzen, um argumente zu bekommen?

fragt unschuldig
frank

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SIE KONNTEN
einfach nicht richtig arbeiten, dafür können die Polizisten
aber nix.

hi mike,
…oder WOLLEN sie nix dafür können?
natürlich verteidigst du tapfer deine berufsehre, aber in
solchen fällen, die ja nun auch allgemein bekannt sind, frage
ich mich: wo ist das tränengas, wo sind die „hände an die
wand“-argumente, hubschrauber, panzerwagen und was man sonst so
zur verfügung hat, wenn etwas politisch unangenehm erscheint?
mit anderen worten: berlin oder gorleben hin oder her, warum
wird nicht dort von euch gegengerüstet, wo der kriminelle
gegenpart offensichtlich und öffentlich in erscheinung tritt?
gibt es keine möglichkeit der einflußnahme der eingesetzten
beamten?
klar ist es einfach zu sagen „och, ich muß mal wieder los“,
anstatt für die durchsetzung der erforderlichen mittel sich
stark zu machen.
aber woanders gehts ja auch, oder? ist das ein rein politisches
problem?

jaja, viele fragezeichen, ich weiß. ist auch schon spät.

gruß,
frank

hi mike,
…oder WOLLEN sie nix dafür können?
natürlich verteidigst du tapfer deine berufsehre, aber in
solchen fällen, die ja nun auch allgemein bekannt sind, frage
ich mich: wo ist das tränengas, wo sind die „hände an die
wand“-argumente, hubschrauber,

gibts in Berlin z.B. nur einen - kein Geld

panzerwagen und was man sonst

so
zur verfügung hat, wenn etwas politisch unangenehm erscheint?

In Berlin stehen die panzerwagen übrigens vor Jüdischen Ojekten - 24 Std. tägl.

mit anderen worten: berlin oder gorleben hin oder her, warum
wird nicht dort von euch gegengerüstet, wo der kriminelle
gegenpart offensichtlich und öffentlich in erscheinung tritt?
gibt es keine möglichkeit der einflußnahme der eingesetzten
beamten?
klar ist es einfach zu sagen „och, ich muß mal wieder los“,
anstatt für die durchsetzung der erforderlichen mittel sich
stark zu machen.
aber woanders gehts ja auch, oder? ist das ein rein
politisches problem?

Natürlich ist es vorwiegend ein Politisches Problem. Mal abgesehen von der Polizei - denn wir können letztlich eh nur Auswüchse bekämpfen aber den Irrsinn im KOpf der Menschen nicht abstellen.
Aber auch sonst. Du must Dir mal vorstellen, daß ja alle Polizisten die es gibt auch Ihre Stunden abarbeiten, d.h. wenn sie mehr machen sollen kostet das auch mehr

Wenn man konsequenter mit weniger Beamten gegen eine Überzahl vorgehen will brauchen die eine bessere Ausrüstung - Mehr Ausrüstung: Geld

Und das mE wichtigste ist, wenn man mit weniger Beamten vorgehen will müssen diese entweder mehr Befugnisse haben oder, da die jetzigen mE im Grund ausreichen, politische Deckung diese auch jederzeit anzuwenden. ABER NICHT NUR GEGEN RECHTS.
Du kannst nicht anfangen den Beamten einzutrichtern: Hier darfst Du und hier nicht - das ist ja nach dem Gleichheitsgrundsatz auch nicht statthaft. Obwohl es die öffentlichkeit ja heute schon macht.
Bsp.: Würde die Polizei hart gegen eine rechte Demo vorgehen (mal vorausgesetzt die würden mal einen Anlaß liefern - das tun die nämlich nie) würden alle Hurra schreien. Die Presse würde die Polizei und noch wichtiger die Innenpolitiker loben, alle würden sich freuen.
Anders wenn die Demo gegen „Faschismus u Rassismus“ läuft. Aber gerade hier sind die kleinen linken Wirrköpfe (heutzutage meist Kinder, die von älteren aufgehetzt werden) nicht mal in der Lage sich ans Vermummungsverbot zu halten und meinen, alles wäre Spaß. Sie wundern sich dann wen sie festgenommen werden.
Oder nehmen wir nur den Castor. Solange die polizei wegträgt ist sie gerade noch zu ertragen - obwohl das tragen rechtlich nicht nötig ist.
Gehen die Beamten dann irgendwann härter vor dann heißts wieder oh weh die armen Demonstranten, wir sind doch so friedlich.
Und je nach öffentl. Reaktion winden sich die verantwortlichen Politiker.
Gibst Du also den Beamten die Richtlinie no tolerance gegen Störer und Rechtsbrecher egal welcher Couleur und sie schreiten dann nicht nur gegen Rechts mit allen rechtlich zulässigen Mitteln ein sondern z.B. auch gegen ausländische Straftäter (die z.B. „nur“ Straftäter sind, weil sie sich unrechtmäßig in D. aufhalten) den kannste Dir alsbald Spiegel-TV reinziehen und kriegst Brechreize.
Und genauso schnell ziehen die Politiker alle Register und schaffen das wieder ab.
Ebenso reagiert ja die Bevölkerung. Alle finden es toll wenn gegen rechts vorgegangen wird. Aber wenn sie bei rot über die Ampel gehen, dann ist es ganz schlimm wenn der polizist es wagt sie auch nur anzusprechen - ginge da ne Glatze bei rot rüber, dann wäre es am schönsten wenn der sofort Handfesseln bekommt und einfährt.

So, ma wieder n schönes Buch verfasst…
Nur noch ein Schlußsatz:
Man müßte dazu kommen, daß die Polizei einheitlich vorgeht und sich nicht an der herrschenden politischen Stimmung orientieren muß; hierzu müßten aber alle es akzeptieren z.B. Nachts mit der Waffe in der Hand und den Händen auf dem Lenkrad kontrolliert zu werden o. auch als Fußgänger beim Rotlichtverstoß angehalten zu werden - es ist einfach die Grundeinstellung.

M.

ja und dann? da fault doch was im
apparat der exekutive, oder?

Das selbe gibts übrigens auch in linksgestrickt…
Es gab sogar in B mal n Polizeipräsidenten, dessen Sohn Hausbesetzer war. Solang sich die Eltern nicht einmischen ists ja egal.

aber mich interessiert was ganz anderes:
rechtradikale vorkommnisse im polizeidienst lassen sich kaum
abstreiten. wie sieht es aus mit linksradikalen übergriffen
von
beamten? hat es sowas schon gegeben?

hab ich noch nie gehört. Ich muß auch ganz ehrlich sagen, daß ich nicht mal einen rechtsradikalen Polizisten kenne.
Sicher sind viele (ich spreche nur für die mir bekannten) nicht gerade Ausländerfreundlich eingestellt, aber das liegt nun mal an den schlechten Erfahrungen. Genauso kannst Du sagen es gibt viele Weddingfeindliche Polizisten. Wedding ist ein Berliner Bezirk mit vielen „assozialen“. Mit den immerbesoffenen Vollidioten machts auch keinen Spaß, da wird einem schon schlecht wenn man die sieht.
Wir haben auch Ausländer bei uns - und selbst die fangen nach einiger Zeit an, wenn sies nicht schon vorher getan haben, einen gewissen Teil ihrer Landsleute nicht mehr zu mögen.
Und um diesen Teil gehts auch bei den deutschen Kollegen - niemand hat was gegen den Deutschen oder den Ausländer, der sich hier rechtmäßig benimmt. Mit dem kommen wir meist ja auch gar nicht in Berührung…
Außerdem warten wir eigentlich nur darauf, daß die rechten Hirnis bei ihren Demos mal die selben Fehler machen wie die linken… Aber die haben immer Ordner bei die Ihre Leute vorher genau nach Verstoßträchtigen Aufnähern untersuchen und anderes Strafbares Verhalten verhindern. Sie geben uns keinen Grund…

M.

Nö. (sammelantwort)
Hallo (tschuldigung, wenn ich immer so wenig grüße, aber das hält immer so auf).
Find ich ganz und gar nicht, denn als PolizeibeamteR steht man im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses (es gibt zB den Verein „Bürger beobachten die Polizei“ - zu recht, wie ich meine) und da man auf die jeweilige Verfassung vereidigt ist hat man bitte den Gleichheitsgrundsatz zu respektieren, dafür ist man ja BeamteR und nicht BMW-Verkäufer.
Polizisten einer Polizeieskorte, die den Bundespräser duzen oder auch nur im Anflug unhöflich behandeln würden bekämen ja auch Probleme.

chrios

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Hi Chris,

es kann schon sein daß bei der Polizei mehr konserativ/restriktiv eingestellte Menschen arbeiten als anderswo. Dafür arbeiten in Discos tendentiell mehr Sonnenstudio-gebräunte Schicki-Mickis und in Esotherik-Buchhandlungen verhältnismäßig viele langhaarige Wollpulli-Träger.
Das ist doch ein normales gesellschaftliches Phänomen, daß sich Menschen ein berufliches und gesellschaftliches Umfeld suchen das zu ihnen paßt. Daraus zu schließen daß die Polizei rechtsradikale Anwandlungen hat, erscheint mir etwas zu weit übertrieben.

Genauso kann ich es, unabhängig davon wie gut oder schlecht ich das finde, nachvollziehen daß ein BMW-Verkäufer eher zu einer Frau im chicken Kostüm hinläuft als zum „langhaarigen Bombenleger“ - immerhin sagt das Äußere zumindest ein bißchen über die Lebenseinstellung und die Umstände desjenigen aus, und da sieht die Frau auf den ersten Blick eher danach aus ein richtig teures Auto zu kaufen als der Rocker.
Solange man kein Vorurteil daraus macht gibt einem das Äußere ja eine kleine Info darüber wie man den anderen einschätzen kann, erstmal - und daran kann ich zunächst nichts Schlechtes finden. Kleider machen Leute, so ist das nun mal.

Gerade wenn Du im Rettungsdienst arbeitest weißt Du aber doch auch wie gerne wir uns mit Hilos rumschlagen. In einer Großstadt scheinst Du nicht tätig zu sein… Da sind 7 von 10 Einsätzen Junkies oder Betrunkene auf der Bahnhofstoilette, und der übliche Einsatzablauf ist dann: Du mußt den Patienten mitnehmen, lieferst ihn in einem nahegelegenen Krankenhaus ab (große Freude dort, bekotzte und renitente Leute ohne Versicherung hat man immer gerne) siehst ihn aber regelmäßig 1 Stunde später wieder durch das Stadtbild laufen. Es gab Fälle wo der Patient vorne schneller das Krankenhaus verlassen hat als die Kellegen mit dem RTW rausfahren konnten.
Morgens um 8 stört Dich der Typ, dessen Name und Geburtsdatum Du schon auswenig kennst beim Frühstück, um 10 Uhr fährst Du ihn zum 2. Mal und um 12 ist er der Grund weshalb das Mittagessen ausfällt, da ist er zum 3. Mal Dein „Fahrgast“.

Erzähl mir jetzt nicht, daß die Großstadtkollegen da noch freundlich „bitte“ und „danke“ sagen oder den netten Herrn/die nette Dame freundlich siezen und besonders zuvorkommend sind!

Und den Spieß mit dem VU kann man auch umdrehen: Gerätst Du in eine Kontrolle sind es die tendentiell rechtsradikalen Bullen, wirst Du bedroht oder ausgeraubt bist Du froh wenn die Grünen da sind.

Gruß,

MecFleih

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huch, der Großstadtretter
Hi, mc fleigh,

da beeindruckst Du mich aber schwer, meine Güte. Ich würde Nürnberg schon als eine Großstadt bezeichnen und ich weiß, daß ich als Rettungssani, der Mitgefühl für Vollgekotzte oder Junkies hat, in der Minderheit bin unter den ganzen Blaulichtgeiern, die sich am liebsten vor Blutbädern auf der Autobahn fotografieren lassen.
Und? Was ist so schlimm daran, von jemandem, der in einem Beruf mit Menschen arbeitet, verlangt, diese auch bitte so zu behandeln. Weißt Du was: Die Provatpatienten, die ich mit gebrochenem Sprunggelenk aus Sankt Moritz abhole und dann stundenlang über die Autobahn nach Hause ins Villenviertel schippere und mir dabei ihre Ansicht über das viel zu laxe Asylgesetz reindrücken, die kotzen mich an dem Job am viel mehr an, aber niemand ist zu denen auch nur im Ansatz unhöflich (in der Hoffnung es gibt ein dickes Trinkgeld).
Und einen konkreten Anlaß habe ich schon, ließ halt mal mein Ursprungsposting.

Chris

Hi, mc fleigh,

da beeindruckst Du mich aber schwer, meine Güte. Ich würde
Nürnberg schon als eine Großstadt bezeichnen und ich weiß, daß
ich als Rettungssani, der Mitgefühl für Vollgekotzte oder
Junkies hat, in der Minderheit bin unter den ganzen
Blaulichtgeiern, die sich am liebsten vor Blutbädern auf der
Autobahn fotografieren lassen.

Also erstens bin ich kein Großstadt-Mensch, aber ich kenne die Verhältnisse dort gut weil ich mit der entsprechenden Dienststelle und den Kollegen zu tun habe. Zweitens geht es hier nicht um blaulichtgeile Wichtigtuer, aber auch nicht um ach so barmherzige Samariter. Rettungsassistent zu sein bedeutet sich berufsmäßig im Rettungsdienst zu bewegen und professionelle Notfallmedizin zu machen. Das impliziert soziales Engagement, verlangt aber auch Abstand zu den Schicksalen der Patienten.
Und wenn Du mir jetzt weismachen willst es sei angenehm sich mit Leuten zu beschäftigen die Dich unfreundlich und ablehnend behandeln, Dich beschimpfen, die teilweise schmutzig und meist alkoholisiert sind, die oft Infektionen rumschleppen (Hepatitis, …), die die Sinnfrage Deines Rettungsdienst-Daseins in Frage stellen (der RD ist nicht dazu da Betrunkene sinnlos durch die Gegend zu fahren, das Beispiel mit den 3 Fahrten an einem Vormittag ist kein Einzelfall) und die somit auch Rettungsmittel und Personal für wichtigere Einsätze blockieren, noch dazu immense Kosten verursachen (Rettungswagengebühr liegt hier etwa bei 500 DM, die bei einem nicht Versicherten vom Sozialamt, also dem Steuerzahler) bezahlt werden müssen)…*Lufthol*…dann glaube ich Dir das nicht so ganz. Ich unterstelle jedem, auch Dir, daß es „spaßigere“ Einsätze gibt als diese, über die wir gerade reden. Und gerade bei Kollegen die schon seit ein paar Jahren dabei sind und sich tagtäglich damit herumschlagen finde ich verständlich, wenn deren Cotenance irgendwann an Grenzen stößt. Es mag sein daß Du noch „frisch“ und „unverbraucht“ bist, vielleicht auch nur hin und wieder mal im RD fährst und somit eine höhere Toleranzschwelle sowie eine riesengroße Menge Idealismus mitbringst. Trotzdem werde ich auch das Gefühl nicht los daß Du hier selber mit gewissen Vorurteilen jonglierst (Polizei denkt rechts - alles nur unschuldige, harmlose Menschen am Hauptbahnhof).

Und? Was ist so schlimm daran, von jemandem, der in einem
Beruf mit Menschen arbeitet, verlangt, diese auch bitte
so zu behandeln.

Na na na! Findest Du es vorurteilsfrei zu unterstellen daß Obdachlose und Drogenabhängige von Einsatzkräften gewöhnlich wie Tiere behandelt werden? Jetzt komm aber bitte wieder auf den Teppich!

Weißt Du was: Die Provatpatienten, die ich
mit gebrochenem Sprunggelenk aus Sankt Moritz abhole und dann
stundenlang über die Autobahn nach Hause ins Villenviertel
schippere und mir dabei ihre Ansicht über das viel zu laxe
Asylgesetz reindrücken, die kotzen mich an dem Job am viel
mehr an, aber niemand ist zu denen auch nur im Ansatz
unhöflich (in der Hoffnung es gibt ein dickes Trinkgeld).

Wenn mir jemand zur Begrüßung erzählt „Ich bin aber Privatpatient“ antworte ich dem: „Das macht nichts, wir behandeln Sie trotzdem!“
Ich habe in meinem Umfeld nicht festgestellt daß P-Patienten besser behandelt wurden als andere, obwohl ich Dir Recht gebe daß es oft so ist.
Und wenn mir einer die Ohren zulabert sage ich demjenigen auch was ich denke. Mir hat noch nie jemand stundenlang seine Ansicht über das viel zu laxe Asylgesetz reingedrückt, und sowas würde ich mir auch nicht unkommentiert anhören. Für viele Kollegen, mich und auch die Polizei gilt: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Werde ich angepöbelt und beschimpft werde kann mein Gegenüber nicht erwarten daß ich höflich bin und bleibe.

Und einen konkreten Anlaß habe ich schon, ließ halt mal mein
Ursprungsposting.

Wie ich weiter oben schon mal gesagt habe: Du scheinst jetzt aber auch grundsätzlich gegenzuschiessen, weil die Polizisten Deiner Meinung nach (immer) ungerecht und rechts orientiert sind, und ihre „Kunden“ immer Unschuldslämmer…

MecFleih

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Da wundert mich…
nix mehr. Gottseidank leben wir noch nicht in Deinem Polizeistaat.

Chris

Und genau deshalb…

nix mehr. Gottseidank leben wir noch nicht in Deinem
Polizeistaat.

…kann man kein konsequentes Einschreiten der Polizei (ob nun gegen rechts o sonst wen) erwarten.
Viele Menschen, wie Du z.B. erwarten nämlich das sie NUR so vorgeht wie es in Ihr Weltbild paßt.
Sie soll z.B. den bösen Rechten immer und überall auf die „Füße treten“, am besten scheiß egal - mit oder ohne Rechtsgrundlage, aber wenn sie nun einen freiheitsliebenden Bürger kontrolliert, der meint das Rotlich an der Fugängerampel gilt nur für Kinder, dann ist das ein Polizeistaat, „Gehn sie lieber Verbrecherfangen“.
Wenn wiedermal ein Kollege bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen wird, dann leiden alle einen Tag mit - doch wenn dann bei solchen Anlässen zu Eigensicherungsgründen wie in den USA die Waffe gezogen wird (durchaus rechtlich zulässig), dann ist das ein Polizeistaat.
So und nun schließen wir mal den Kreis - bist DU von solchen Maßnahmen betroffen ist das ein Polizeistaat, ist es ein Typ mit Bomberjack, Springern und ner Glatze, dann ist es ne tolle Maßnahme.
Oder etwa nicht???

M.

Was geht denn…
…hier ab?
Du hast ja ganz schön kühne Schlußfolgerungen, zum Glück ist an Dir kein Staatsanwalt verloren gegangen :wink:
Deine ach so genauen Kenntnisse über mein Weltbild offenbaren aber nur Dein eigenes - geprägt von Mißtrauen und Vorurteilen.
Aber laß Dir sagen, daß sich kein einziger Mensch in Schubladen pressen läßt, schon gar nicht in die, die Du Dir da so zurechtgezimmert zu haben scheinst - jeder Mensch ist ein Individuum, und so sollte man ihm auch gegenüber treten. Vielleicht hast Du schon mal was vom sogenannten ersten Eindruck gehört:
Sobald Du den, der Dir gegenüber steht, aufgrund des ersten Eindrucks in eine Deiner kleinen Schubladen zu stecken (blöder Penner, Asylschmarotzer, langhaariger Bombenleger, BMW-Verkäufer, Ministerpräsident oder was auch immer) versuchst, nimmst Du je nachdem eine gewisse Haltung ein, die sich ganz unwillkürlich durch Körpersprache, verbale Sprache usw. zu erkennen gibst.
Wenn Dich Dein Gegenüber jetzt aufgrund seines ersten Eindrucks auch in eine Schublade steckt (Blöder Bulle, Schnittlauch, Freund und Helfer etc.), ist jede Kommunikation gelaufen und man kann sich alles weitere sparen, das Resultat ist: jeder fühlt sich in seinen Vorurteilen bestätigt und kann zB. bei Wer-weiss-was mit Einzelbeispielen sein festgefahrenes Weltbild untermauern. Aber was red’ ich, ich nehme an, daß Psychologie auch in der Polizeiausbildung gelehrt wird… manchmal lohnt es sich, in der Schule aufzupassen.
Was hoffentlich auch in der Ausbildung zum Polizisten gelehrt wird, ist deutsche Geschichte. Wie Du weißt, gab es in Deutschland vor kurzem schon mal einen Polizeistaat, in der die Kanonen recht locker saßen. Daher sehe ich eine möglichst strenge Kontrolle der Polizei leider(?) als gerechtfertigt an. Und da in Deutschland gottlob auch ein strengeres Waffenrecht herrscht als in den USA kann ich Dich beruhigen: es ist wirklich nicht notwendig, mit gezogener Waffe Verkehrskontrollen auf der A9 durchzuführen, auch wenn das mancher gerne hätte.

Grüße,

Chris