Müssen schwule Muslime ein Kopftuch tragen?

Hallo zusammen!

Also wie ich schon im Titel geschrieben habe würde ich gerne wissen
ob ein männlicher Muslim der homosexuell ist, oder der Meinung ist in
den falschen Körper geboren zu sein, ein Kopftuch tragen muss/müsste?
Habe letztens etwas über den Islam gelesen, besser gesagt ein Paar
Stellen aus dem Koran(Sure 24 Vers 31) und hab mich das dann eben
gefragt, im übrigen ist diese Frage ernst gemeint und soll keine
Religion oder Person beleidigen denn man kann das ganze ja auch aufs
Christentum umformen mit z.B. einem schwulen Mönch der in
Nonnenkleidung lebt. Hört sich leider beleidigend an finde ich aber
Fragen zu stellen ist ja zum Glück nicht verboten. Vielen Dank im
Vorraus für die Antworten.

Sure 24, Vers 31
Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und
ihre Scham bewahren, ihren Schmuck [d. h. die Körperteile, an denen
sie Schmuck tragen; der Übers.] nicht offen zeigen, mit Ausnahme
dessen, was sonst sichtbar ist. Sie sollen ihren Schleier auf den
Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es
sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten,
ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen
ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern, ihren Frauen, denen die
ihre rechte Hand besitzt, den männlichen Gefolgsleuten, die keinen
Trieb mehr haben, den Kindern, die die Blöße der Frauen nicht
beachten. Sie sollen ihre Füße nicht aneinanderschlagen, damit man
gewahr wird, was für einen Schmuck sie verborgen tragen. Bekehrt euch
allesamt zu Gott, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehe.
[„Schmuck“ wird häufig auch übersetzt als „Reize“]
[„Kleiderausschnitt“ wird häufig auch übersetzt als „Busen“]

Es gibt, nach Auskunft offizieller muslimischer Kreise, KEINE schwule Muslime.
Das ist eine Krankheit der Christen!

Fritz

Hallo Unwissender!

ob ein männlicher Muslim der homosexuell ist, oder der Meinung
ist in
den falschen Körper geboren zu sein, ein Kopftuch tragen
muss/müsste?

Nein, da gläubige Muslime Homosexualiät als „Greuel“ betrachten, müssen Homosexuelle ihrem Glauben gemäß mit dem Tode bestraft werden. Unter den Taliban in Afghanistan geschah das z.B. dadurch, dass man Homosexuelle an die Wand stellte und dann von der anderen Seite mit dem Bulldozer drüberfuhr. Im Iran geschieht es, indem man sie einfach aufhängt. Dafür musst du Verständnis haben: Gläubige Muslime kommen damit nur ihrer religiösen Pflicht nach!

Im Übrigen empfehle ich dir, diese Frage, zumal sie ein Kleidungsstück betrifft, lieber im Forum „Mode und Kosmetik“ zu stellen. Hier -so fürchte ich- werden sie die „Moderatoren“ leider als Off-Topic betrachten!

Gruß Gernot

Hallo zusammen!

Also wie ich schon im Titel geschrieben habe würde ich gerne
wissen
ob ein männlicher Muslim der homosexuell ist, oder der Meinung
ist in
den falschen Körper geboren zu sein, ein Kopftuch tragen
muss/müsste?

Unsinn, natürlich nicht.
Nun, gehen wir mal davon aus, dass die heutigen Muslime vor allem in weniger gebildeten Bereichen wahnsinnige Homophoben wären, im Byzantinischen Reich etc. gab es ja auch genug Homosexuelle etc… also gehen wir mal davon aus dass es bekennende schwule Muslime geben könnte die nicht inkognito leben…

Nein müssen sie nicht. Warum? Ganz einfach, wie im Koran formuliert bedeckt die Frau ihre Reize, weil die Männer so dumpf und triebgesteuert sind (vereinfacht dargestellt, gilt für alle Männer, nicht nur Muslime) dass sie sich nicht halten können und die Frau wohl gegen ihren Willen nehmen könnten.
Um das zu vermeiden wird Kopftuch getragen.

Ergo: Wenn ein schwuler Muslim Kopftuch tragen WÜRDE, ginge er wohl davon aus, dass alle andern Muslime zumindest Bi sind, da sie ja reize an ihm sähen, welche Heterosexuelle Männer an anderen Männern wohl nicht sehen.

Bei „fertigen“ transexuellen sieht das etwas anders aus, wenn sie nach etwaigen OPs einer Frau gleichkommen, wäre ein Kopftuch wohl eher angebracht, denn ein Liebeswütiger Mann :wink: kann wohl kaum auf den ersten Blick unterscheiden ob da unten noch was baumelt oder nicht mehr oder ob es sich um Natur oder Operationskunst handelt.

lg
Kate

Hallo nochmal, Unwissender,

ich finde deine Frage einfach Klasse. Dass ich da nie selbst drauf gekommen bin! Bestimmt glauben sogar einige hier, die bisherigen Antwortenden hätten sich unter gefälschter IP-Adresse selbst mit Zweitaccount als „Unwissende“ ausgegeben. Für mich kann ich das zwar ausschließen, aber ich finde hier das Bibelzitat bestätigt:

„Werdet wie die Kinder!“

Das ist total erfrischend, Danke dafür! Danke, Danke, Danke!
(Das meine ich nicht verarschend, sondern wirklich ernst!)

http://www.bibleserver.com/?text_navigation_input=we…

Gruß Gernot

Schwule Muslime muessten sich selbst umbringen, wenn sie den konsistente Muslime sind, so schreibt es der Koran vor. Genauer gesagt darf man sich ja nicht umbringen, aber andererseits sollen ja Schwule getotet werden, also was der glaubige Schwul-Moslem genau machen soll weis ich nun auch nicht.
Wenn man nur schwul ist ohne Moslem zu sein, helfen andere eh nach.
Ergo, ein schwuler Muslim braucht sich keine Gedanken uber seine Kopfbedeckung zu machen.

Hallo Karl Heinz,

aber
andererseits sollen ja Schwule getotet werden,

hättest Du da zufälligerweise eine seriöse Quelle?!

Gandalf

Hallo Gandalf,

andererseits sollen ja Schwule getotet werden,

hättest Du da zufälligerweise eine seriöse Quelle?!

Ist Wikipedia seriös genug?

http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und…

Gerade ein(e) bestimmte® unter den hiesigen ModeratorInnen macht das ja gerne verächtlich als „Quicky-Wiki“! Aber ist das gut genug für dich?

Gruß Gernot

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Hallo Gernot,

andererseits sollen ja Schwule getotet werden,

hättest Du da zufälligerweise eine seriöse Quelle?!

Ist Wikipedia seriös genug?

dort steht aber nicht, daß Homosexuelle nach islamischen Recht zu töten zu seien. Im Koran bleibt die Art der Bestrafung offen. Nur daß in einigen Länder nach deren nationalen Gesetzen Homosexualität verschieden gestraft wird.

Gandalf

Lieber Freund,

keine Antwort, bloß zwei Anmerkungen, die sich eher am Rand auf Deine Gedankenakrobatik beziehen:

(1) Das ganze Kopftuchgesülze der vergangenen ca. 5 - 10 Jahre ist abgrundtief albern, eine Mischung aus Arroganz und Ignoranz. Noch als ich zehn Jahre alt war, war es im katholischen Deutschland sehr, sehr schlecht angesehen, wenn eine Frau ohne Kopftuch oder Hut Haus & Garten verließ - in etwa das soziale KO. Es gibt in dieser Hinsicht absolut keinen Unterschied zwischen Islam und Christentum, abgesehen davon, dass die Peripherie im christlichen Kulturkreis sich gegendweise eine klitzekleine Periode eher an die Metropolen angepasst hat, während Istambul und Alexandria sich von ihrem weiteren Hinterland eben schon ziemlich abheben. In einem Land wie D, das seit 1945 so gut wie keine eigenständige kulturelle Identität kennt, beiläufig auch keine Kunst, sich an alle möglichen Mainstreams anzupassen und sich dabei werweißwie aufgeklärt vorzukommen. In Andalusien, im Mezzogiorno, in Portugal, auf Sardinien siehts ein bissel anders aus.

(2) Wie viele Schwule kennst Du, die unabhängig von ihrer „natürlichen“ Neigung aus religösen Zwangsvorstellungen heraus schwul sind? Ich: Eine ganze Reihe. Kein einziger Moslem ist dabei.

In diesem Sinne

MM

aus religösen Zwangsvorstellungen heraus schwul sind

Hallo MM,
ich traue religiösen Fanatikern einiges zu. Aber das?
Grüße
Ulf

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Hallo Martin,

(2) Wie viele Schwule kennst Du, die unabhängig von ihrer
„natürlichen“ Neigung aus religösen Zwangsvorstellungen heraus
schwul sind? Ich: Eine ganze Reihe. Kein einziger Moslem ist
dabei.

Ich kenne keinen einzigen Schwulen, der aus „religiösen Zwngsvorstellungen“ heraus schwul „geworden“ wäre.

Mach mich mal mit denen bekannt, wenn du tatsächlich welche kennst!

Also ich bin ja nun mal selbst schwul. Frühkindliche katholische Verklemmungen mögen mich aus Trotz zwar zu einer sehr offensiven, kämpferischen Ausprägung meiner Homosexualität gebracht haben (quasi als Krawallschwuchtel), aber ich verwechsele bestimmt nicht Ursache und Wirkung:

Ich bin schwul und bin auch deshalb gegen totalitäre Weltanschauungen, die sich als Religionen tarnen und mir die Existenzberechtigung absprechen wollen, – nicht umgekehrt!

„Schwule Moslems“ gibt es in der Tat nicht.

Es gibt aber viele Moslem-Männer, die sich auch gerne mal von einem anderen Mann einen blasen lassen oder in der „aktiven“ Rolle Analverkehr mit einem anderen Mann praktizieren.

„Schwul“ sind die aber nach ihrem Selbstverständnis nicht; das sind nur ihre männlichen Sexualpartner, wenn die sich freiwillig mit ihnen einlassen!

Es gibt sogar devote Moslems, die selbst gerne mal von einem anderen Mann gefickt werden oder einem anderen Mann einen blasen.

Die sind aber auch nicht „schwul“, weil sie von ihrem Sexualpartner dann Geld verlangen. Das geht auch manchmal schon für einen symbolischen Euro: Dann haben diese Herzchen es des Geldes wegen getan und brauchen an ihrer Identität als Musel mann nicht zu zweifeln, also lässt man als berechnender schwuler Atheist gerne mal einen Euro springen. Daran soll’s ja nicht scheitern!

Das erlebe ich alles immer wieder, wenn ich zu nachtschlafener Zeit durch die Gebüsche des nahegelegenen Stadtparks spaziere. Die warme Saison ist ja bald wieder eröffnet!

In diesem Sinne

… genau!

Gruß Gernot

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Schwules Gift auch in Europa au(s)schwitzen!
Hallo Gandalf,

http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und…
Ist Wikipedia seriös genug?

dort steht aber nicht, daß Homosexuelle nach islamischen Recht
zu töten zu seien. Im Koran bleibt die Art der
Bestrafung offen
.

Hauptsache, sie werden hart bestraft, zur Abschreckung von Nachahmern!

Homosexualität auszuleben, das gehört sich ja auch nicht!
Dieses und andere Gifte müssen endlich auch in Europa wieder ausgeschwitzt/geauschwitzt werden!

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=484163

Gruß Gernot

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Nicht ernst zu nehmen
Hallo,
entgegen deiner Beteuerung kann man das nur als Satire oder Provokation auffassen.
Du hast doch sogar die Originalschriften (in Übersetzung) gelesen. Die dort gemachten Aussagen zu Bekleidungsvorschriften sprechen eindeutig von Frauen.

Die Gleichsetzung, Regeln für Frauen müssten ja auch für Schwule gelten,
… ja warum eigentlich? … weil die auch mit Männern schlafen? …
ist im Grunde nur als albern zu bezeichnen.

(Dürfen Schwule auch keine katholischen Priester werden? Werden Schwule in Deutschland auch wie Frauen nicht zum Wehrdienst herangezogen? Dürfen sie auch zur Brustkrebsvorsorge?)

Gruß
Werner

Hallo Gandalf,

dort steht aber nicht, daß Homosexuelle nach islamischen Recht zu
töten zu seien

im Geigentel - genau das steht dort, wenn auch etwas differenzierter. Nämlich dass Homosexuelle nach Auffassung eines Teils der islamischen Rechtsschulen zu töten sind.

Im Koran bleibt die Art der Bestrafung offen.

Du verwechselst hier etwas. Der Koran ist zwar die Grundlage des islamischen Rechts, aber er ist nicht ‚islamisches Recht‘.

Von Muslimen bekommt man als Antwort auf kritische Bewertung von Koran-Zitaten ja gerne zu hören, diese seien ohne Beachtung der Auslegungstradition nicht aussagekräftig. Eben solche Auslegungstraditionen stellt der Wikipedia-Artikel (wenn auch nicht sehr eingehend) dar. Worin sich die verschiedenen Scharia-Traditionen (‚Rechtsschulen‘) einig sind, das ist, dass praktizierte Homosexualität ein strafwürdiges Verbrechen ist. Eine Auffassung, die im Übrigen auch hierzulande noch bis 1994 rechtliche Norm war.

Nach Auffassung eines Teils der islamischen Rechtsschulen ist die angemessene Bestrafung die Todesstrafe - entsprechend wird dies ja auch in Ländern, in denen die entsprechende Rechtsauslegung verbindlich ist (in Saudi-Arabien beispielsweise die wahhabitische) gehandhabt. Was die zweifellos größte islamische Rechtsschule angeht - die Hanbaliten - so ist die Art der Bestrafung dem Richter anheimgestellt (fast hätte ich geschrieben: seiner Willkür). Das heisst: es muss nicht, aber es kann die Todesstrafe dafür verhängt werden.

Nur daß in einigen Länder nach deren nationalen Gesetzen
Homosexualität verschieden gestraft wird

Auch hier verwechselst Du etwas - nämlich islamische Rechtsschulen (also unterschiedliche Rechtstraditionen der Scharia) mit nationalen Gesetzen. ‚Nationale Gesetze‘ - also eine von der Scharia bewusst unabhängig gehaltene Gesetzgebung - hat dank Kemal Atatürk z.B. die Türkei. Dort ist Homosexualität straffrei - muslimischer Toleranz ist dies freilich nicht zu verdanken.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Etwas o.T.
Hallo Gernot,
ich finde es gut, dass du in deiner Vika deutlich machst, wie du „tickst“. Zum Verständnis mancher Diskussion ist das hilfreich.
Grüße
Ulf
(auch Atheist)

Hurra es ist Wochenende
Denn wenn das Team nicht frei hat, wird so ein Schrott nicht gefragt… das zeigt doch worauf das ganze mal wieder rausläuft…

Ja, in gewisser Weise schon
Lieber Unwissender!

Also wie ich schon im Titel geschrieben habe würde ich gerne
wissen
ob ein männlicher Muslim der homosexuell ist, oder der Meinung
ist in
den falschen Körper geboren zu sein, ein Kopftuch tragen
muss/müsste?

Lies hier:
http://blog.zeit.de/joerglau/2007/09/26/iran-weltspi…
http://www.psychiatrie.de/bibliothek/filme/article/b…
http://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality_and_Islam…

Aus diesem Blickwinkel finde ich zumindest diesen Teil deiner Frage durchaus nicht ganz uninteressant, und sogar mit einem vorsichtigen Ja zu beantworten, wenn man unter „ein Kopftuch tragen“ das Sich-Auf(er)legen von Weiblichkeit verstehen darf.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð €


Der Koitus ist kein Eindringen in die Welt des Teufels, sondern in die Welt der sakralen hohen Macht.
(Abdelwahab Bouhdiba)_

Liebe Kate!

Ganz einfach, wie im Koran
formuliert bedeckt die Frau ihre Reize, weil die Männer so
dumpf und triebgesteuert sind (vereinfacht dargestellt, gilt
für alle Männer, nicht nur Muslime) dass sie sich nicht
halten können und die Frau wohl gegen ihren Willen nehmen
könnten.

Das halte ich für eine zu kurzschlüssige Projektion der christlichen Sexualmoral (bzw. -mit der langweiligen Mär vom triebgesteuerten Mann- auch einer pseudo-feministischen Märchenerzählung) auf den Islam.

Bevor ich jetzt lange selbst argumentiere, empfehle ich einfach die Lektüre dieses Textes, der meinem Empfinden nach einen schönen und einigermaßen konzisen Überblick über die Konzeption der Sexualität im Islam bietet (und übrigens mit Bouhdibas Werk ein sehr lesenswertes Standardwerk zu dieser Fragestellung angibt):

http://www.religionen.at/irprochaska.htm

Ein Auszug als gerade Gegenthese zu der deinigen:
„Der Geschlechtertrennung liegt primär die Idee zugrunde, dass der Mann die Sexualität der Frau als bedrohlich erlebt und davor geschützt werden muss, auch wenn dies von muslimischer Seite gerade im Westen oft in Abrede gestellt und dagegen behauptet wird, Segregation und Verschleierung dienten nur dazu, um die Privatsphäre der Frau zu schützen.“

–> Die Sexualität der Frau ist bedrohlich triebgesteuert, nicht so sehr der Mann, denn nur er ist in der Lage, dem Trieb etwas entgegenzusetzen - und muss daher sich auch um die Sexualität der Frau kümmern.

–> Nicht so sehr die Sexualität als solche ist das Problem im Islam, sondern das eigentliche Problem ist die Promiskuität, die von Seiten der Frau ausgeht.

In diesen beiden Punkten unterscheiden sich meines Erachtens Christentum bzw. unsere heutige christlich-abendländische Sexualmoral und der Islam durchaus beträchtlich (man vergleiche beispielsweise einmal die Josephsgeschichte in Bible und Koran, wo sie viel differenzierter und „sexualisierter“ ist).
Mit schneller Projektion auf diese Differenz zu reagieren, halte ich deshalb für falsch.

Ergo: Wenn ein schwuler Muslim Kopftuch tragen WÜRDE, ginge er
wohl davon aus, dass alle andern Muslime zumindest Bi sind, da
sie ja reize an ihm sähen, welche Heterosexuelle Männer an
anderen Männern wohl nicht sehen.

Diese Logik ist gänzlich un-islamisch, sie passt so dermaßen nicht zur Sexualitätskonzeption des Islam, dass wahrscheinlich nicht ein einziger islamischer Rechtsgelehrter bei der Frage der Homosexualität je auf diesen Gedanken gekommen ist.

Bei „fertigen“ transexuellen sieht das etwas anders aus, wenn
sie nach etwaigen OPs einer Frau gleichkommen, wäre ein
Kopftuch wohl eher angebracht, denn ein Liebeswütiger Mann :wink:
kann wohl kaum auf den ersten Blick unterscheiden ob da unten
noch was baumelt oder nicht mehr oder ob es sich um Natur oder
Operationskunst handelt.

Es kann im Islam keine eigentlichen „Transsexuellen“ geben, sie sind nach ihrer OP Frauen und nichts als Frauen (bzw. umgekehrt Männer). Und die Unterscheidung zwischen Natur und Operationskunst ist demzufolge aus rechtlicher Sicht vollkommen unwichtig, entscheidend ist die Unterscheidung zwischen dem Homosexuellen, der nach obiger Logik kriminell handelt, weil er seinem homosexuellen Begehren nicht durch Frau-Werdung Rechnung trägt (und deshalb als Krimineller bestraft wird, nicht unbedingt wegen seines Begehrens) und eben denjenigen homosexuell Begehrenden, die sich nicht der göttlichen Zweigeschlechtlichkeit-Heterosexualitäts-Norm unterwerfen (und sich so dem Islam als Ganzem widersetzen, der ja vielleicht schon deshalb treffend „Unterwerfung“ heißt).

–> diese Ausführung gilt wohlgemerkt lediglich für den Teil des schiitischen Islams, der im Iran Staatsmacht erlangt hat, der aber meines Wissens nach ja auch der bedeutendere Teil ist (vgl. die Verlinkungen, die ich in meinem obigen Beitrag vorgenommen haben!).

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð €


„I want to suggest that the right of transsexuals to change their gender is a human right“
(Hojatulislam Kariminia, islamischer Kleriker)_

Liebe Kate!

Hallo, erstmal danke für den Link, ist interessant. Ich habe tatsächlich die geschilderte Auffassungen aus muslimischen Quellen (schriftlichen wie persönlichen) hier bekommen, aber in den Ländern kann ich es mangels Geld nicht nachprüfen.

Ergo: Wenn ein schwuler Muslim Kopftuch tragen WÜRDE, ginge er
wohl davon aus, dass alle andern Muslime zumindest Bi sind, da
sie ja reize an ihm sähen, welche Heterosexuelle Männer an
anderen Männern wohl nicht sehen.

Diese Logik ist gänzlich un-islamisch, sie
passt so dermaßen nicht zur Sexualitätskonzeption des Islam,
dass wahrscheinlich nicht ein einziger islamischer
Rechtsgelehrter bei der Frage der Homosexualität je auf diesen
Gedanken gekommen ist.

Warum? Ausgehend jetzt von der Version, die ich kenne… nämlich Mann = Bedrohung für Frau, darum Kopftuch, wäre es ja NUR dann sinnvoll für schwule Männer Kopftuch zu tragen, wenn Männer auch für sie bedrohlich wären… wie gesagt, wenn.

–> diese Ausführung gilt wohlgemerkt lediglich für den
Teil des schiitischen Islams, der im Iran Staatsmacht erlangt
hat, der aber meines Wissens nach ja auch der bedeutendere
Teil ist (vgl. die Verlinkungen, die ich in meinem obigen
Beitrag vorgenommen haben!).

… momentmal, was?
Hast du dich da verschrieben? Grade weil ich als eine der wenigen in der Islamkunde bei uns auch einen Kurs zum Schiitentum gewählt habe kommt mir das komisch vor. Die Schiiten sind doch die wesentlich kleinere und vor allem unterdrückte Gruppe, wie kommst du auf die Idee, dass sie der bedeutendere Teil seien?
(Ich persönlich finde ihren Glaubensweg interessanter als den der Sunniten, aber die sind einfach weiter verbreitet).

lg
Kate