Mütter und Söhne

Hallo!

Angeregt durch den Artikel weiter unten und meine persönliche Situation würde mich eure Meinung und eure Erfahrungen zum Verhältnis von Mutter und Sohn interessieren. Mei Partner telefoniert täglich mit seiner Mutter. Sie erzählen sich vom Tag oder was so los ist in der Welt. Anfangs fand ich das tägliche Telefonieren befremdlich, v.a. weil es unseren Tag störte (es war meist abends nach der Arbeit). Mittlerweile telefonieren sie während seiner Autofahrt. Ich kriege es also nicht direkt mit. Wenn ich mal anfrage, was es denn Neues gäbe, dann heißt es oft: „Ach, nichts. Wir wussten gar nicht, was wir erzählen sollten.“ Da denke ich mir dann auch so meinen Teil.

Ich telefoniere mit meiner Mutter ein- bis zweimal wöchentlich, manchmal auch seltener. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, aber sie ist nicht meine allererste Vertrauensperson. Mit meinem Vater habe ich noch seltener das Bedürfnis zu sprechen. Das ergibt sich halt so. Man tauscht Alttägliches aus und erzählt sich wichtige Dinge aus der Woche.

Während meiner Schwangerschaft kam einmal die Mutter einer Schülerin zu mir und sagte: „Ich wünsche Ihnen, dass es ein Junge wird. Jungs lieben ihre Mütter für immer!“

Ist das Verhältnis von Mutter und Sohn oft ein innigeres als das zwischen Tochter und Vater/Mutter?! Wie sind da eure Erfahrungen?

Grüße!

P.S.: Es ist übrigens ein Junge geworden. Aber die Vorstellung, dass er mich Zeit meines Lebens täglich anrufen wird, finde ich nach wie vor befremdlich :wink:

Hallo,

für meinen Freund und mich würde ich das bejahen. Ich telefoniere mit meinen Eltern vllt. einmal alle 4 Wochen, zwischendurch hab ich sporadischen Kontakt mit meinem Vater via Skype. Zu meinen Eltern nach Hause (sind 80 km) fahre ich ca. alle 3 Monate. Die Eltern meines Freundes leben in der gleichen Stadt, grob geschätzt telefoniert er mit seiner Mutter 1-2 mal die Woche und die beiden haben auch öfter das Bedürfnis, sich zu sehen als meine Eltern und ich. Ich würde die Eltern meines Freundes aber auch als sehr viel emotionaler und herzlicher als meine Eltern einschätzen. Meine sind da etwas nüchtern veranlagt und pflegen auch so keine Freundschaften o.ä… Die Schwester meines Freundes hat eine ähnliche Kontaktfrequenz nach Hause wie mein Freund, da also keine wirklichen Unterschiede.

Gruß

Hallo Sonne,

ich habe gerade mal gedanklich im näheren Umfeld gegraben, um der Beantwortung deiner Frage näherzukommen.

Im Ergebnis kann ich dir solche und solche Konstellationen schildern. Da sehe ich keine exakte Regel.

Ich habe schon das Gefühl, dass Mütter an Söhnen evtl. mehr „kleben“ als an Töchtern, dafür aber Väter umgekehrt die Klucken ihrer Töchter sind, während Mütter insoweit besser loslassen können.

Insgesamt scheint mir die bewusst gemeinsam verbrachte Zeit und die Intensität der Fürsorge/Zuwendung und der gezeigten Liebe ein wichtiges Kriterium für eine dauernde positive Bindung zu sein.

Wir haben beide ein außergewöhnlich inniges Verhältnis zu unserem inzwischen volljährigen Sohn, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er nach seinem Auszug von hier jeden Tag zum Rapport anrufen wird und Telefonate über das Wetter pp. bringen mich auch nicht weiter. Bei Klassenfahrten tut er das auch nicht, was wir normal und gut finden.

Wenn es wichtige Neuigkeiten gibt, die man mit Mutter oder Vater besprechen will - o.k., aber ohnedies macht der tägliche Anruf auf mich den Eindruck einer Pflichtübung aus Verantwortung oder er ist in Sorge um seine Mutter, evtl., weil sie sonst niemanden als Ansprechpartner oder Nothelfer hat.

LG
sine

Hallo!

Angeregt durch den Artikel weiter unten und meine persönliche
Situation würde mich eure Meinung und eure Erfahrungen zum
Verhältnis von Mutter und Sohn interessieren.

http://www.youtube.com/watch?v=xDq_pO0IG9A

Wobei es bei Müttern und Sähnen nicht nur „solche und slche“ gibt, sondern auch „diese, jene, andere“ und „ganz andere“

Mei Partner
telefoniert täglich mit seiner Mutter.

Das kann Ausdruck eines gesunden oder eines kranken Verhältnisses zu seiner Mutter sein. Es kommt nicht darauf an, was jemand tut, sondern warum er es tut.

Ich telefoniere mit meiner Mutter ein- bis zweimal
wöchentlich, manchmal auch seltener. Wir haben ein sehr gutes
Verhältnis, aber sie ist nicht meine allererste
Vertrauensperson.

Das kann Ausdruck eines gesunden oder eines kranken Verhältnisses zu deiner Mutter sein. :smile:

„Jungs lieben ihre Mütter für immer!“

Es gibt Mütter, die wollen, daß sie von ihren Jungs von immer geliebt werden. „Hotel Mama“ kann auch ein goldenes Gefängnis.

Ist das Verhältnis von Mutter und Sohn oft ein innigeres als
das zwischen Tochter und Vater/Mutter?!

Kann sein, kann nicht sein.

Wie sind da eure
Erfahrungen?

Ich kenne jede Art von Verhältnis, die man sich nur denken kann - von innig bis distanziert. Und das ist eigentlich ganz logisch, denn es gibt sehr unterschiedliche Mütter, Väter und Söhne, und ganz unterschiedliche Kombinationen …

Gruß,
Max

Hallo,

mein Mann telefoniert mit seiner Mutter (der besten Schwiemu von allen) so zweimal die Woche. Er ruft an.

Sein Bruder ruft nie an, da ruft die Mutter einmal im Monat an.

Kommt eben aufs Verhältnis zueinander an.

Ich tltfoniere auch so zweimal die Woche mit meinen Eltern und unterhalte mich mit demjenigen, der grade dran ist so etwa 75 % mit meiner Mom und 25% mit meinem Paps.

Schlauer?

Grüße
miamei

Hallo Sonne,

ich habe/hatte eine recht „gruselige“ Schwiegermutter (eine, die da meinte, alles besser zu wissen und sich in alles einmischen zu dürfen).

Ich war eher diejenige, die meinen (verstorbenen) Mann regelmäßig daran erinnert hat, doch mal wieder bei seiner Mutter anzurufen, bzw. ich habe eher den Kontakt zu ihr gehalten. Aber man musste eben immer vorsichtig sein, was man erzählt. Daher waren diese Gespräche nie entspannt und immer nur „Pflichterfüllung“.

Bei dem Halbbruder meines Mannes ist es ähnlich: Seine Frau hält in erster Linie den Kontakt - aus „Pflichtbewusstsein“.

In meinem Bekanntenkreis fällt mir auch sonst kein Mann ein, der täglich mit seiner Mutter telefoniert.

Das muss aber nichts bedeuten! Ich bin vor 8 Jahren ob des Jobwechsels meines Mannes und der schweren Erkrankung meines Vaters wieder in meine Heimat gezogen. Meine Mutter und ich sind täglich zusammen und sie weiß alles von mir; uns gehen die Themen nie aus.

Ich denke, wenn ich wieder wegzöge, riefe ich sie sicherlich auch (fast) täglich an.

Viele Grüße von

Kathleen, die die beste Mutter auf der Welt hat! :smile:

Hallo,
ich kenne das so gar nicht, was Du schilderst. Im Gegenteil, in meinem Beobachtungsumfeld sind es eher die Frauen, die den engeren Kontakt zu ihren Eltern (und manchmal auch Schwiegereltern!) halten, während die Söhne sich da eher zurückhalten.

LG Beatrix - mal sehen, wie es später bei uns sein wird, habe auch 2 Söhne :wink:

Hallo Sonne,

also mein Freund hat kein so enges Verhältnis zu seinen Eltern, er telefoniert fast gar nicht mit ihnen und fährt alle Vierteljahre rüber, und schaut nach dem Rechten.
Er hat noch zwei Geschwister vor Ort, deswegen muss er sich nicht so kümmern. Er gleicht das dann meist finanziell aus, wenn was anliegt.

Ich dagegen als Frau habe sehr engen Kontakt zu meinen Eltern, was für meinen Partner auch sehr befremdlich ist, aber für mich total normal.

Wenn ich aber meinen Eltern sage, dass ich aufgrund von viel Arbeit mal keine Lust zum telefonieren oder skypen habe, ist das auch völlig ok, obwohl ich manchmal denke, dass mein Vater eher darunter leidet als meine Mutter.

Ich vermisse dafür, mal mit meinen Eltern Kaffee zu trinken oder abends zum Essen vorbeizuschaun.

Der nächste Schritt wird sein, wenn meine Eltern in Rente sind und meine Großeltern nicht mehr sind, dass sie zu mir ziehen.

Das wird mit meinen jetzigen Partner auch noch mal ein Kompromiskampf, da er davon absolut nichts hält.

Aber da muss er durch :smile:

Sie sollen ja nicht gleich ins gleiche Haus ziehen, sondern nur in die gleich Stadt.

LG
Wölkchen

Hallo,

Der nächste Schritt wird sein, wenn meine Eltern in Rente sind
und meine Großeltern nicht mehr sind, dass sie zu mir ziehen.

Das wird mit meinen jetzigen Partner auch noch mal ein
Kompromiskampf, da er davon absolut nichts hält.

Aber da muss er durch :smile:

???

Sie sollen ja nicht gleich ins gleiche Haus ziehen, sondern
nur in die gleich Stadt.

na, gott sei Dank!

Michael

1 Like

OT
Guten Tag,

Der nächste Schritt wird sein, wenn meine Eltern in Rente sind
und meine Großeltern nicht mehr sind, dass sie zu mir ziehen.

Wollen Sie das überhaupt? Aus dem gewohnten Umfeld raus?

MfG
GWS

o.t.

Ich vermisse dafür, mal mit meinen Eltern Kaffee zu trinken
oder abends zum Essen vorbeizuschaun.

Meine Eltern wohnen auch seit 12 Jahren in 8-12 Stunden Entfernung - je nach Verkehrslage und es geht mir wie dir :frowning:

Wir beten alle darum, dass die Beamtechnik bald serienreif wird :smile:

LG
sine

Ihr absolut sehnlichster Wunsch, wenn nach ihnen ginge, am besten gleich in ein Haus zusammen.

Das wollen weder ich noch mein Partner.

da hoffe ich auch immer noch drauf, obwohl ich dann arbeitslos wäre :smile:

Hallo,

ich selbst meine, dass ich ein engeres Verhältnis zu meinem Sohn habe. Er ist einfach ein Mamakind. Seine Zwillingsschwester ist das totale Papakind. Da war ich sogar ein wenig neidisch auf meinen Mann. Hab mich aber dann auch gefragt ob das nicht wieder an mir liegt. Ob ich beide wirklich immer gleich behandle. Jedenfalls schmust sie seit einiger Zeit nach ihrem Papa (der kommt immer zuerst) auch dann ausgiebigst mit mir. Ich hoffe dass sich meine Kinder später regelmässig bei mir melden, zeigt das doch, dass man nicht alles falsch gemacht hat :wink:

Mein Mann selbst telefoniert jede Woche mit seiner Mutter, die in Istanbul wohnt. Sein Bruder ist ganz jung an Krebs gestorben und natürlich hat seine Mutter sehr gelitten und diese Zeit hat ihn schon geprägt denke ich.
Von mir aus könnt er täglich mit ihr telefonieren. Ist mir ehrlichgesagt schnuppe, solange ich das nicht muss.
Schade eigentlich - ist aber so. Dieses Jahr werden wir sie wieder besuchen gehen und für eine Woche bleiben. Das ist für Mutter und Sohn (und meine Kinder auch) ein Highlight und da möcht ich einfach kein Miesepeter sein.

Ich selbst telefoniere nicht mit meinen Eltern. Ich wohne im gleichen Haus :wink:
Das war nicht so geplant, hat sich ergeben. Damals zog einer seiner Mieter aus und ich suchte eine Wohnung in der gleichen Stadt.
Ich bin eher ein Mamatyp, ich mache mir heute noch ständig Sorgen um sie. Seit ich auf der Welt bin hat sie ständig irgendetwas, und weil ich schon jeher mit ihr zum Arzt musste, da sie schlecht deutsch spricht, bin ich immer up-to-date, was es nicht gerade einfacher macht…
Mit meinem Vater hab ich eher ein distanzierteres Verhältnis. Keines seiner Kinder wurde so wie er es sich erträumt hat - er hält wenig bis garnix von uns , dass bekommt man regelmäßig (selbst heute noch) von ihm um die Ohren geschlagen. Ich hör jetzt dann mal auf.

Gruss, Melli

Hallo!

Wir haben beide ein außergewöhnlich inniges Verhältnis zu
unserem inzwischen volljährigen Sohn, aber ich kann mir nicht
vorstellen, dass er nach seinem Auszug von hier jeden Tag zum
Rapport anrufen wird und Telefonate über das Wetter pp.
bringen mich auch nicht weiter. Bei Klassenfahrten tut er das
auch nicht, was wir normal und gut finden.

Das erinnert mich an ein weiteres „Extrembeispiel“ für das Mutter-Sohn-Verhältnis: Als ich - noch sehr jung, so um die 25 - mit einer Kollegin auf Klassenfahrt war, rief am Abend ihr Sohn auf dem Handy an, während wir in einer schönen Kneipe saßen und plauschten. Das Telefonat dauerte maximal 5 Minuten. Dann sagte sie: „Das ist seine tägliche Portion Sozialkontakt!“ Da war ich schwer schockiert! Wie sich herausstellte, war der Sohn Medizinstudent in einer weit entfernten Stadt und es war nicht etwa sein Bedürfnis nach sozialem Kontakt (den hatte er ausreichend), sondern der Wunsch (und der Wunschgedanke) der Mutter, dass sie täglich telefonierten. Das hatte sich dann halt über die Jahre so eingependelt und war tatsächlich ein reiner Gewohnheitsanruf.

Das fand ich dann schon auch sehr befremdlich und heute, aus der Sicht als Mutter, auch nicht wünschenswert!

Grüße!

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Hallo!

Das muss aber nichts bedeuten! Ich bin vor 8 Jahren ob des
Jobwechsels meines Mannes und der schweren Erkrankung meines
Vaters wieder in meine Heimat gezogen. Meine Mutter und ich
sind täglich zusammen und sie weiß alles von mir; uns gehen
die Themen nie aus.

Das finde ich sehr beachtlich (im positiven Sinne!)! Ich möchte weder mit meiner Mutter noch mit meiner Schwiegermutter täglich zusammen sein. Sie sind alle furchtbar lieb, aber irgendwie habe ich doch eine andere Lebenseinstellung. Deshalb bin ich auch immer froh, dass wir 400km auseinander wohnen. Da steht keiner mal plötzlich vor der Tür :wink:

Grüße!

Hallo!

Wir leben auch 400km von unseren jeweiligen Eltern entfernt und fahren alle, zwei, drei Monate hin. Ab und zu besuchen sie uns auch (des Enkels wegen). Mein Mann ist Einzelkind und die Mutter vom Vater geschieden - er wuchs mit Stiefvater bei ihr auf, hatte aber immer Kontakt zu Vater. Dennoch ist das irgendwie eine sehr enge Bindung. Ich kenne das so nicht, ich habe zwei Geschwister und jeder hat so sein Anrecht gefordert. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich da ein viel pragmatischeres Verhältnis habe.

Aber zu dem Punkt „Mutter in die Nähe ziehen“: Das „Problem“ wird in ein, zwei Jahrzehnten auch bei uns bestehen. Und ich würde mich nur sehr schwer auf einen Kompromiss in dieser Frage einlassen können! Wenn SchieMu, so lieb sie ist, plötzlich hier ein- und ausgehen könnte, jeden Tag, einfach so - das fände ich furchtbar! Aber du hast schon recht: Manchmal wäre es schön, sich einfach mal so zum Kaffee treffen zu können. Aber das würde ich auch nicht jeden Tag wollen. Genauso wenig wie telefonieren…

Grüße!

Hallo Max,

vielen Dank für dieses YouTube-Video. Nicht nur dafür: *

LG
Stefan

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Hallo Sonne,

Das finde ich sehr beachtlich (im positiven Sinne!)! Ich
möchte weder mit meiner Mutter noch mit meiner Schwiegermutter
täglich zusammen sein.

meine Schwiegermutter konnte ich nur Stunden ertragen! :smile:

Sie sind alle furchtbar lieb, aber
irgendwie habe ich doch eine andere Lebenseinstellung.

Mit den Lebensumständen kann sich auch die Lebenseinstellung verändern. Ich war 15 Jahre „weg“ und hatte auch nur wöchentlichen Telefonkontakt zu meiner Mutter.

Deshalb
bin ich auch immer froh, dass wir 400km auseinander wohnen. Da
steht keiner mal plötzlich vor der Tür :wink:

Auch wenn ich „neben an“ wohne, stünde meine Mutter nie unangekündigt vor der Tür. Wenn sie nicht so wäre, wie sie ist, wohnte ich sicherlich nicht mehr hier!

Aber da muss der Partner natürlich mitziehen: Mein verstorbener Mann hat meine Mutter sehr geliebt. Für ihn war es auch selbstverständlich, dass wir meine Mutter nach dem Tod meines Vaters nicht allein lassen.

Ja, da geht es wohl wirklich um Lebenseinstellung. Ich weiß nur, dass meine Mutter mir seit dem Tod meines Mannes vor 11 Monaten das zurückgegeben hat, was ich ihr an Unterstützung beim Tod meines Vaters zukommen ließ.

Nein, keine Verpflichtung, sondern „Team-Work“.

Viele Grüße

Kathleen

HAllo,

also befremdlich würde ich dieses Ausmass schon auch finden!

Wenn man damit umgehen kann- schön…es würde mich aber schon stutzig machen, wenn Frau Mama alles erzählt bekommt und man dann selber nichts mehr gesagt kriegt!
DANN läuft ganz gewaltig was falsch, denn da nimmt ja die Mutter eine Stellung ein, die der Frau zusteht…meiner Meinung nach.

kitty