Musikalische Selbstportraits gesucht

Hallo,

für ein Projekt suche ich musikalische Selbstportraits in der Art von Schuberts „Leiermann“. Aber auch andere musikalische Gattungen und Stilepochen sind erwünscht, auch aus der Popmusik.
Wichtig ist der Bezug zwischen biographischer Selbstdarstellung und musikalischer Form.

Wer hat Tipps?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Zappa + Smiths
Hallo Thomas,

spontan fallen mir zwei Songs ein:

Frank Zappas Zyklus „Joe’s Garage“ (Rezension: http://www.perrific.com/cds/zappa.html) beschreibt den Werdegang einer „Garage Band“.
Als Beispiel der Text des ersten, titelgebenden Stücks: http://www.lyrics.ly/lyrics.php/Zappa+Frank/Joes+Gar…

oder von The Smiths „Frankly, Mr. Shankly“: http://www.leoslyrics.com/listlyrics.php?id=86994

Stimmt die Richtung?

Weiter stöbernd
Diana

möglichst breit
Hallo Diana,

das waren schon mal zwei Volltreffer, den von beiden Songs habe ich noch nie etwas gehört (Zappa kenne ich nur dem Namen und dem Aussehen nach, möglicherweise auch den einen oder anderen Song).

Stimmt die Richtung?

Die Beispielpalette sollte möglichst breit werden, daher kann die Richtung gar nicht falsch sein.

Herzliche Grüße

Thomas

J. Jackson + Eminem
Hallo Thomas,

Joe Jackson hat sich dem Thema gleich mehrfach gewidmet:

The Band wore Blue Shirts: http://www.mondaypapers.com/imtheman/bandworeblueshi…

Hit Single: http://www.mondaypapers.com/laughterlust/hitsingle.html

On your Radio: http://www.mondaypapers.com/imtheman/onyourradio.html

Das Selbstverständnis von Rappern findet sich in vielen ihrer Lyrics, als prominentes Beispiel sei hier Eminem und sein von ihm geschaffenes böses Alter Ego, The Real Slim Shady, genannt:

The Way I am: http://www.eminem-lyrics.net/marshall-mathers/wayiam…

Without me: http://www.eminem-lyrics.net/eminem-show/without-me…

When the Music Stops: http://www.eminem-lyrics.net/eminem-show/when-the-mu…

Weitersuchend grüßt
Diana

1 Like

Pop-Tipps
Nochmal hallo,

in einigen späten ABBA-Songs finden sich autobiographische Bezüge, z.B. in „One of us is crying“, in dem auf die Scheidung von Benny und Annafrid angespielt wird.

http://www.netw.com/~abbaida/musings%5Cwaisad.html

Herbert Grönemeyer verarbeitet in den Songs auf seinem aktuellen Album „Mensch“ den Tod seiner Frau.

http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/g/groenemeye…

Grüße
Wolfgang

I did it my way
Hallo,
wie wär’s mit „Frank Sinatra - I did it my way“?
Gruß, Markus

Hallo, Thomas,

schau doch mal die Lieder John Lennons durch. Da ist kaum eins ohne „biografischen“ Bezug.
Angefangen bei „Help“ aus Beatles-Zeiten.
Sämtliche Lieder auf der LP „Mother“, besonders „God“; selbst noch das von Ringo gesungene „I´m the greatest“ gehört dazu.

Gruß Fritz

Noch was…
Hallo, ich nochmal…

Könnte auch passen:

Hildegard Knef über ihr Leben:
„Hildegard Knef - Für mich solls rote Rosen regnen“
Text: http://top-lyrics.de/display.php?ID=1913

Eine ganze Band über sich selbst:
„Pur - Immer noch da“
Text: http://www.songtext-archiv.de/lyric.php?id=9684

Ein aktueller Hit - „Pink“ erzählt ihre familiäre Vergangenheit:
„Pink - Family Portrait“
Text: http://www.toplyrics.net/show.php?l=1831

Oder, aus der Gegenwart in Vergangenheit und Zukunft gesehen:
„Drafi Deutscher - Wie die Musik“
Text: http://f50.parsimony.net/forum200996/messages/194.htm

Noch ein paar Ideen:

Zlatko - Ich bleibe wer ich bin
Wolfgang Petry - Mein Zuhaus (es gibt Teil 1 und 2)
Dieter Thomas Heck - Danke, Berlin

Last but not least, aber nicht ganz ernst gemeint…:
„Ingo Insterburg - Ich liebte ein Mädchen“ … :wink:
Text: http://pesenki.ru/index.php?lg=en&band=ingoinsterbur…

Viel Spaß beim Durchhören,
Gruß, Markus

Hallo Mafeu,

wie wär’s mit „Frank Sinatra - I did it my way“?

hier müsste man dann wohl zwischen Komponist und Interpret unterscheiden. Aber trotzdem danke, ich kann das sicher verwenden.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Sehr gut, danke! owT.

Dank
Hallo Fritz,

ein guter Hinweis, bei den Beatles wird es wohl uferlos, fürchte ich … Auch bei den Rolling Stones müsste es doch so etwas geben - und überhaupt fällt mir gerade „Woodstock“ ein (Hendrix, Baez etc. etc.). Da gibt es wohl ziemlich viel zu durchsuchen.

Herzliche Grüße

Thomas

Klasse, Danke! owT.

Hallo Thomas,

noch ein paar Ideen:

Don McLean, American Pie.
Ja, ich weiß, das Lied ist für alles gut, aber Don McLean verarbeitet in diesem Lied seine persönlichen Gefühle nach dem Tod von Buddy Holly.

http://www.faqs.org/faqs/music/american-pie/
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Jacques Brel. Ich kenne mich mit seinen Chansons leider viel zu wenig aus, aber besonders sein letztes Album von 1977, schon unter dem Eindruck seiner fortgeschrittenen Krebserkrankung aufgenommen, hat viele autobiographische Anklänge.

Rio Reiser (Ton, Steine, Scherben). Auch wenn ich’s nicht belegen kann, viele seiner Lieder haben sicher einen sehr persönlichen Background - ich denke an „Halt dich an deiner Liebe fest“, „Für immer und dich“ usw.

http://www.riolyrics.de/

Eric Clapton: Tears in Heaven. Ein sehr persönlich gehaltenes Gedenklied für seinen Sohn, der bei einem Fenstersturz ums Leben kam.

Ja, und dann natürlich noch HEINO: „Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ICH …“.
Ach, vergiss es …

Grüße
Wolfgang

Hi!

Wer hat Tipps?

Die komplette Doppel-LP „The Wall“ von Pink Floyd.

Behandelt die Lebensgeschichte vom PF-Bassisten und -Sänger Roger Waters

Grüße
Heinrich

Toll
Hallo Wolfgang,

danke für die Beispiele. Zu Brel fällt mir selbst noch Brassens ein, aber auch da wird es dann wohl uferlos (ich muss wohl eine Chanson-Ecke aufmachen).

… HEINO: schwarzbraun bin auch ICH …

Wie man bei jedem Auftritt SEHEN kann *g*

Herzliche Grüße :smile:

Thomas Miller

Rückfrage
Hallo Heinrich,

Die komplette Doppel-LP „The Wall“ von Pink Floyd.
Behandelt die Lebensgeschichte vom PF-Bassisten und -Sänger
Roger Waters

schönen Dank, aber hier scheint mir der biographische Bezug - wenn ich an den Film denke - doch sehr ins Fiktionale zu rücken.
Oder gibt es für einen engen Bezug irgendwo (literarische) Belege? MaW: Kennst du Interviews oder ähnliches dazu?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Einige Vorschläge
Hallo Thomas,

da fällt mir sofort Private Dancer von Tina Turner ein. Nach ihrem biographischen Film „Tina“ war das ihr musikalischer Befreiungsschlag von Ike, direkt nachdem sie abgehauen ist.

Außerdem:

Ice-T - Evil Dick (na gut, vielleicht auch nicht :wink:

Skunk Anansie - Hedonism (Album: Stoosh), soweit ich weiß, weint die Sängerin um einen Freund, der durch Drogen völlig abgerutscht ist, das Lied geht auch unter die Haut.

Rödelheim Hartreim Projekt - Nur der, der es schreibt (Album: Zurück nach Rödelheim), da erzählen sie in einem ruhigen Lied, wie sie angefangen haben und baden sich auch etwas in Selbstmitleid. Vom gleichen Album: „Ich bin“. Das Lied ist auch untypisch, weil die Jungs sich nachdenklich und verletzlich geben (das Lied erzählt, wie es ihnen mit dem Streit mit den Fanta4 und Stefan Raab ging).

Peter Gabriel und Kate Bush - Don’t give up. Ich weiß den Hintergrund gerade nicht mehr.

Eric Clapton - Seine Drogen-Lieder (z.B. Cocaine, obwohl das glaube ich nicht mal von ihm ist).

Billy Joel - I go to extremes (Album: Storm Front). Das erste Album nach einer längeren Schaffenspause (zu 90% sicher zu 10% war die Schaffenspause erst nach dem Album, also vor dem River of Dreams-Ablum), und nachdem er total zusammen gefallen war, fett geworden und gesoffen hat. Er hat sich aber am Kragen gepackt, und hat sich körperlich und geistig wieder fit gekriegt. Beschäftigt sich in dem Lied damit, dass er nicht die Mitte findet.

Jean-Michel Jarre - Last (bzw. Dernier) Rendez-vous (ron’s piece) (Album: Rendez-vous). Ist weniger ein autobiographisches Stück, als vielmehr eine musikalische Todesanzeige für Ron McNair, der 1986 in der Challenger umgekommen ist. Wie alle guten Jarre-Lieder ist auch dieses Stück atmosphärisch und irgendwie außerirdisch. In diesem Rahmen lässt er Ron McNair auf dem Saxophon das Lied spielen, das er bei einem früheren Flug in der Challenger als erstes Lied auf einem Saxophon im All gespielt hatte.

Marius Müller-Westernhagen - Ich bin wieder hier

Und schließlich, das könnte wirklich passen:
Goldie - Mother (Album: Saturnz Return, CD1), ein 60 minütiges Drum’n’Bass-Werk über seine Gefühle zu seiner Mutter mit einem einzigen Spannungsbogen und befreiendem und aggressivem Höhepunkt in der Mitte, der damit eingeleitet wird, dass er „I feel my mother surrounds me, I feel my soul“ singt. Vom sehr wenigen Text, den er singt, versteht man kaum ein Wort. Dafür musikalisch umso aussagekräftiger.

Wichtig ist der Bezug zwischen biographischer
Selbstdarstellung und musikalischer Form.

Nun, der Bezug in der Musik ist wohl bei meinen Vorschlägen nur bei Goldie richtig vorhanden, sonst dominieren meist die Texte.

Vielleicht kannste ja was mit anfangen.

Gruß Oskar

Hallo Thomas, hallo Fritz,

schau doch mal die Lieder John Lennons durch. Da ist kaum eins
ohne „biografischen“ Bezug.

mir fällt da z.B. „Aisumasen“ ein, das auf dem Album „Mind Games“ von 1973 veröffentlicht wurde. Wenn ich mich richtig erinnere - ich müsste da aber nochmal nachlesen - haben sich Joko Ono und John Lennon irgendwann vor der Veröffentlichung des Albums ziemlich verkracht, und „Aisumasen“ (bedeutet -glaub ich- „Entschuldigung“ auf japanisch) war seine Entschuldigung für das, was vorgefallen war.

Vielleicht kannst du’s ja brauchen…

Gruß, Annegret

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auf die schnelle:

sex pistols

  • the great rock’n’roll swindle

bap

  • weißte noch

grüße,
tomh

Them
Them (Band aus den 60ern mit Van Morrison) - The Story of Them (ziemlich viel Blah).

STefan