Einige Vorschläge
Hallo Thomas,
da fällt mir sofort Private Dancer von Tina Turner ein. Nach ihrem biographischen Film „Tina“ war das ihr musikalischer Befreiungsschlag von Ike, direkt nachdem sie abgehauen ist.
Außerdem:
Ice-T - Evil Dick (na gut, vielleicht auch nicht 
Skunk Anansie - Hedonism (Album: Stoosh), soweit ich weiß, weint die Sängerin um einen Freund, der durch Drogen völlig abgerutscht ist, das Lied geht auch unter die Haut.
Rödelheim Hartreim Projekt - Nur der, der es schreibt (Album: Zurück nach Rödelheim), da erzählen sie in einem ruhigen Lied, wie sie angefangen haben und baden sich auch etwas in Selbstmitleid. Vom gleichen Album: „Ich bin“. Das Lied ist auch untypisch, weil die Jungs sich nachdenklich und verletzlich geben (das Lied erzählt, wie es ihnen mit dem Streit mit den Fanta4 und Stefan Raab ging).
Peter Gabriel und Kate Bush - Don’t give up. Ich weiß den Hintergrund gerade nicht mehr.
Eric Clapton - Seine Drogen-Lieder (z.B. Cocaine, obwohl das glaube ich nicht mal von ihm ist).
Billy Joel - I go to extremes (Album: Storm Front). Das erste Album nach einer längeren Schaffenspause (zu 90% sicher zu 10% war die Schaffenspause erst nach dem Album, also vor dem River of Dreams-Ablum), und nachdem er total zusammen gefallen war, fett geworden und gesoffen hat. Er hat sich aber am Kragen gepackt, und hat sich körperlich und geistig wieder fit gekriegt. Beschäftigt sich in dem Lied damit, dass er nicht die Mitte findet.
Jean-Michel Jarre - Last (bzw. Dernier) Rendez-vous (ron’s piece) (Album: Rendez-vous). Ist weniger ein autobiographisches Stück, als vielmehr eine musikalische Todesanzeige für Ron McNair, der 1986 in der Challenger umgekommen ist. Wie alle guten Jarre-Lieder ist auch dieses Stück atmosphärisch und irgendwie außerirdisch. In diesem Rahmen lässt er Ron McNair auf dem Saxophon das Lied spielen, das er bei einem früheren Flug in der Challenger als erstes Lied auf einem Saxophon im All gespielt hatte.
Marius Müller-Westernhagen - Ich bin wieder hier
Und schließlich, das könnte wirklich passen:
Goldie - Mother (Album: Saturnz Return, CD1), ein 60 minütiges Drum’n’Bass-Werk über seine Gefühle zu seiner Mutter mit einem einzigen Spannungsbogen und befreiendem und aggressivem Höhepunkt in der Mitte, der damit eingeleitet wird, dass er „I feel my mother surrounds me, I feel my soul“ singt. Vom sehr wenigen Text, den er singt, versteht man kaum ein Wort. Dafür musikalisch umso aussagekräftiger.
Wichtig ist der Bezug zwischen biographischer
Selbstdarstellung und musikalischer Form.
Nun, der Bezug in der Musik ist wohl bei meinen Vorschlägen nur bei Goldie richtig vorhanden, sonst dominieren meist die Texte.
Vielleicht kannste ja was mit anfangen.
Gruß Oskar