Wollen wäre ein zu entschiedenes Wort. Akteptieren träfe es besser.
Welchen Argumentationswert dein unappetitlicher Bilderlink hat ist mir allerdings nicht ganz einsichtig. Ich verzichte meinerseits auf Bilder von unerfreulichen Osterpraktiken auf den Philippinen, die auch keinen Zusammenhang mit dem hiesigen Ostereiersuchen haben.
Gehen wir mal davon aus, daß es in allen Bundesländern
problemlos klappt, daß die Angehörigen der jeweiligen
Religionsgemeinschaft an dem entsprechenden Feiertag vom
Unterricht befreit werden,
Man sollte davon ausgehen, dass das in allen Bundesländern problemlos klappt. Ein Antrag an die Schulleitung auf Befreiung vom Unterricht an einem solchen Tag dürfte genügen.
Dieses Verfahren war an meiner ehemaligen Schule in Niedersachsen völlig normal. Aber das war so eine teuflische Integrierte Gesamtschule; der Schulleiter war ein vernünftiger Mensch; und je norddeutscher die Menschen sind, um so toleranter sind sie …
was sprich dann Eurer Meinung für oder gegen diese Idee?
Zum Beispiel
da könnte man doch in der ganzen EU, an sämtlichen Nationalfeiertagen der EU-Länder, einen EU-weiten Feiertag einführen. Das würde die Einsicht in die Historie der Partnerländer fördern, allerdings nur bei einer minimalen Anzahl von Schülern.
warum nur jüdische oder muslimische Feiertage, und nicht buddhistische oder sonstige?
der Föderalismus
die in D noch immer nicht vollzogene Trennung von Glaube und Politik, von Kirche und Staat
Mögen unsere Politiker zu einer rationalen Einsicht gelangen und irgendwann keine glaubensgeprägten Entscheidungen mehr treffen, so wahr ihnen Gott helfe!
Wie sagen doch unsere amerikanischen Beschützer und Freunde so unschön, bei jedem Gedankenfurz: In God We Trust.
Hallo, Iris,
in NRW stehen sogenannte „bewegliche Ferientage“ zur Verfügung, die für diesen Zweck genutzt werden könnten - vor allem dort, wo eine Mehrheit der Schüler einem bestimmten Bekenntnis angehört.
Bisher wurden diese Tage meist zum Zweck der Brauchtumspflege (Karneval) oder als „Brückentage“ zwischen donnerstäglichem Feiertag und dem folgenden Wochenende genutzt.
Einen allgemeinverbindlichen Feiertag (der ja z.B. für das muslimische Zuckerfest ja auch noch ein beweglicher Feiertag sein müsste) halte ich für nicht erfoderlich. Eher halte ich dafür, die bestehenden kirchlichen Feiertage abzubauen und ggf. in bewegliche Ferientage umzuwandeln.
Wollen wäre ein zu entschiedenes Wort. Akteptieren träfe es
besser.
Nun, du magst es akzeptieren, ich finde es inakzeptabel.
Welchen Argumentationswert dein unappetitlicher Bilderlink hat
ist mir allerdings nicht ganz einsichtig. Ich verzichte
meinerseits auf Bilder von unerfreulichen Osterpraktiken auf
den Philippinen, die auch keinen Zusammenhang mit dem hiesigen
Ostereiersuchen haben.
Die Einsicht mag dir vielleicht, aber auch nur vielleicht dann kommen wenn du unter anderem Necla Kelek bemühst, und denn Zusammenhang zwischen dem Ritual und den Folgen für die geistige Entwicklung siehst.
Mit deinem Verweis auf Ostern gibst du auch zu erkennen, dass du Ignorant zum Wesen des Opferfestes bist (und auch nicht sachlich argumentieren kannst, Ostern steht hier nicht zur Diskussion). Ob man nun im Gebüsch nach Eiern sucht oder sich in an ein Kreuz nageln läßt, ist jedem sein Bier.
Nebenbei bemerkt, die Inkonsistenz deiner Argumentation ist erkenntlich, denn wir diskutieren hier über den Import des Opferfestes und nicht des ans Kreuz nagelns. Daher wären Links zum ans Kreuz genagelt werden wertlos, denn dies steht uns nicht bevor. Meine Links hingegen weisen zweckdienlich die Konsequenz deiner „Akzeptanz“ aus. Ich hoffe du begreifst nun den Unterschied.
Hingegen ist Eid Al-Adha unzweideutig in seinem Ritus.
Wenn du dir etwas Mühe gemacht hättest mit deinem Argument, wäre dir deutlich geworden, dass es von den Philippinen bis hierher nur einen einzigen Ritus zum Opferfest gibt.
Aufgrund meines Kenntnisstandes (zum Islam und Opferfest) und meinen Werten empfinde ich das Opferfest als inakzeptabel.
Warum denn nicht? Statt auf Bilder aus dem Netz angewiesen zu
sein, kann man sich dann selber von dem Fest ein Bild machen,
vor allem wie die meisten Muslime dieses hierzulande feiern
und dass dabei doch ein Unterschied zu den Bildern besteht.
Du bist bestimmt in der Lage dein Argument zu qualifizieren, und den Unterschied darzustellen. Bin wirklich gespannt darauf.
Hingegen ist Eid Al-Adha unzweideutig in seinem Ritus.
Wenn du dir etwas Mühe gemacht hättest mit deinem Argument,
wäre dir deutlich geworden, dass es von den Philippinen bis
hierher nur einen einzigen Ritus zum Opferfest gibt.
Dann zeige uns doch Bilder von blutüberströmten Strassen und Plätzen hier in Deutschland, wo ja das Opferfest auch gefeiert wird, wie dir schon mehrfach gesagt wurde, anstatt immer blumig erklären zu wollen was Argumente sind und wie man diskutiert.
Aufgrund meines Kenntnisstandes (zum Islam und Opferfest) und
meinen Werten empfinde ich das Opferfest als inakzeptabel.
anläßlich der Auslassungen von T. Sarazin wird gerade die Idee
in den Medien verbreitet, einen der muslimischen bzw.
jüdischen Feiertage für alle Kinder schulfrei zu geben.
Ich halte davon gar nichts, und das nicht nur, weil ich mit Anhang zu einer Religionsgemeinschaft gehört, die mal wieder nicht berücksichtigt würde. Ich bin für eine konsequente Trennung von Schule und Religion. Meinetwegen braucht es auch keine christlichen Feiertage geben. Statt dessen sollte man die Anzahl der christlichen Feiertage nehmen, und diese jedem Schüler als „variable“ Ferientagskontingente zur Verfügung stellen. Dann kann jeder an dem Tag frei machen, an dem es für ihn was zu feiern gibt, sei es etwas religiöses oder Opas Geburtstag.
Ich bin für eine konsequente
Trennung von Schule und Religion.
Damit würde die Schule sicher keine Religion bevorzugen. Sie rückt aber zum einen in die Nähe derer, die Religion grundsätzlich ablehnen. Und auch eine Stellungnahme im Sinne von: „Religion mag ja gut sein, aber eben nur in der Familie“ ist letzten Endes eine Stellungnahme.
Echte Neutralität ist meines Erachtens in dieser Frage für den Staat nie möglich. Natürlich muß sich der Staat trotzdem irgendwie verhalten. Aber so zu tun, als sei die absolute Trennung ein neutraler Mittelweg, ist in meinen Augen nicht in Ordnung - und dann stellt sich die Frage, warum nicht auch Stellung beziehen? Und das kann man sehr wohl tun, indem man eine Ansicht (sinnvoller Weise die der Mehrheit, möglicherweise auch die, die ihr traditionelles Recht hat, darüber wäre zu reden) für sich befürwortet. Daß darüber Minderheiten nicht benachteiligt werden dürfen, ist klar (und sicher eine wichtige Aufgabe). Daß man als Angehöriger einer Minderheit aber auch nicht erwarten kann, daß die Uhren des öffentlichen Lebens sich nach der kleinen Gruppe richten, hat auch etwas mit Demokratie zu tun.
Die Bibel begründet den Schutz des Feiertags in den 10 Geboten mit dem Auszug aus Ägypten bzw. dem siebten Schöpfungstag und bezieht sich dabei konkret auf den siebten Tag jeder Woche. Sabbat- bzw. Sonntagsruhe* sind also theologisch geboten. Daraus läßt sich aber nicht automatisch der arbeitsfreie Feiertag bzw. „Nachfeiertag“ zu kirchlichen Hochfesten (Weihnachten, Ostern) ableiten.
Es hat sich im Christentum in Deutschland eingebürgert, das zu tun (während in Italien z.B. manche „kleinen“ Feiertage am folgenden Sonntag nachgeholt werden, die bei uns unter der Woche als freie Tage gelten). Und es ist in der Tat sinnvoll, einen Tag zum allgemeinen Feiertag zu erklären, wenn ein Großteil der Bevölkerung wegen der Gottesdienste nicht zur Arbeit kommt. Aber das ist kein theologischer Grund, sondern eher ein pragmatischer.
Gruß, Martinus…
*Im Christentum wurde der Sonntag als Tag der Auferstehung zum wichtigsten Feiertag, was damit gerechtfertigt wird, daß die Auferstehung für das Christentum vergleichbaren Stellenwert hat wie der Exodus für das Judentum - bzw. daß in einer Fassung der 10 Gebote nicht ein konkretes Ereignis sondern Gottes Ruhen nach der Arbeit Grund für die Ruhe ist.
danke für die Belehrung, aber mir ging es schlichtweg darum, dass nur wirklich sehr kirchentreue Christen an Christi Himmelfahrt und Fronleichnam (Ausnahme: Rheinland!) in die Kirche gehen und den Tag anders als zum Wandern nutzen. Von daher entsteht den Fronleichnam-ist-Werktag-Christen der nördlicheren Bundesländer kein allzugroßer Schaden entstanden.
Weihnachten, christlich begründet oder nicht, hat jedoch fürs weite Land einen Feiertagscharakter, an dem nur arbeitet, wer wirklich muss.
Eid-al-Fitr (als Beispiel, die Festtage nach Beendigung des Ramadan) sind aber wesentlich wichtigere Feiertage in der muslimischen Religion und kulturell (im Sinne von „alles feiert“) eher Weihnachten oder auch Ostern (wobei Ostern ja immer auf einen Sonntag fällt und daher als Bsp. nicht wirklich taugt) zu vergleichen als die beiden von dir genannten Feiertage.
Das sollte keine Belehrung sein, sondern eine Überlegung, ob ein religiöser Grund besteht, an einem Feiertag nicht in die Schule gehen zu können.
Weihnachten, christlich begründet oder nicht, hat jedoch fürs
weite Land einen Feiertagscharakter, an dem nur arbeitet, wer
wirklich muss.
Das ist der Punkt. Es geht dann letzten Endes nicht mehr um das religiöse Fest, sondern die weltlichen Folgen. Und die Frage ist, ob das für einen Feiertag im Sinne der Religionsfreiheit ausschlaggebend sein kann, oder ob es nicht in erster Linie um eine gesellschaftliche Überlegung geht.
Gruß, Martinus…
P.S. Davon abgesehen ist zu Weihnachten in Deutschland ja der Heilige Abend der Tag mit dem höchsten Gottesdienstbesuch - und der ist gar kein Feiertag .
Ich bin für eine konsequente
Trennung von Schule und Religion.
Damit würde die Schule sicher keine Religion bevorzugen. Sie
rückt aber zum einen in die Nähe derer, die Religion
grundsätzlich ablehnen.
Warum denn das? Ich bin zum Beispiel ein sehr religiöser Mensch und ich würde mich freuen, wenn meine Tochter mich auch mal an Feiertagen meiner Religion begleiten und wir gemeinsam feiern könnten. Bei dem von Iris vorgeschlagenen System hätte ich dafür keine Chance. Was interessieren mich christliche, jüdische oder islamische Feiertage. Religion in D besteht nunmal aus mehr als nur aus diesen drei Monos.
Echte Neutralität ist meines Erachtens in dieser Frage für den
Staat nie möglich.
Und warum nicht?
Natürlich muß sich der Staat trotzdem
irgendwie verhalten. Aber so zu tun, als sei die absolute
Trennung ein neutraler Mittelweg, ist in meinen Augen nicht in
Ordnung -
Und warum nicht?
und dann stellt sich die Frage, warum nicht auch
Stellung beziehen? Und das kann man sehr wohl tun, indem man
eine Ansicht (sinnvoller Weise die der Mehrheit,
möglicherweise auch die, die ihr traditionelles Recht hat,
darüber wäre zu reden) für sich befürwortet.
Und warum sollte man das? Welche Stellung sollte denn wohl die z.B. des Christentums sein, die der Staat deiner Meinung nach befürworten soll? Die des Katholizismus? Die der Evangelen? Und wie soll das aussehen? Soll der Staat Empfängnisverhütung unter Strafe stellen, weil er die Ansicht des Katholizismus zu diesem Thema befürworten soll?
Daß darüber
Minderheiten nicht benachteiligt werden dürfen, ist klar (und
sicher eine wichtige Aufgabe).
Du kannst gar nicht die Mehrheit befürworten, ohne die Minderheit zu benachteiligen, was man ja beim Thema Schulfrei an religiösen Feiertagen (der Mehrheit) deutlich sieht.
Daß man als Angehöriger einer
Minderheit aber auch nicht erwarten kann, daß die Uhren des
öffentlichen Lebens sich nach der kleinen Gruppe richten, hat
auch etwas mit Demokratie zu tun.
Erwarte ich ja auch gar nicht. Bei dem von mir vorgeschlagenen System kann ja auch die Mehrheit weiterhin ihre Feiertage feinern. Nur die Minderheit jetzt eben auch, ohne dass irgend wer einen freien Tag mehr hat als der andere.
Katholische Kinder in
Norddeutschland gehen auch an Fronleichnam oder Mariä
Himmelfahrt in die Schule.
Jein. Zu meiner Zeit als Lehrer in Niedersachsen wurden Kinder zumindest für die Zeit der Teilnahme am Gottesdienst vom Unterricht befreit, wenn die Eltern es beantragten. An „großen“ katholischen Feiertagen (Fronleichnam? Allerheiligen?) war auch eine ganztägige Befreiung möglich, auch für katholische Kollegen.
1.) Alle Kulturen kennen Feiern/Feiertage.
2.) Alte Feiertage, solche, die ein paar hundert Jahre alt sind, sind immer mit einem religiösen oder rituellen Hintergrund verbunden.
3.) Neuere Feiertage haben nationalen oder gesellschaftliche Charakter, kommen aber in ihrer Bedeutung nicht an die alten Feiertage heran.
4.) Ein Zweck von Feiertagen ist es, der Bevölkerung, d.h. ganzen Familien, die gemeinsame Teilnahme an Ereignisse zu ermöglichen.
Solche Feiertage, wie Weihnachten oder Ostern sind in unserer christlich geprägten Kultur Konsens. Dabei spielt es keine Rolle, dass die gefühlte Bedeutung von Weihnachten mit der eigentlichen relgiösen Bedeutung nicht einher geht oder dass Weihnachten von Menschen gefeiert wird, die sich gar nicht als Christen betrachten.
Wenn man diesen Konsenz aufbrechen möchte, sollte man wissen warum und wofür.
Das wir nicht jeden religiösen Feiertag jeder bedeutenden Religion (welche sind das eigentlich dann?) für jedes Schulkind freigegeben sollten, sagt die Vernunft. Selbst bei den christlichen Feiertagen wurden im Lauf der Zeiten Einschränkungen vorgenommen.
Wozu also noch Feiertage, zu denen die Kinder noch weniger Bezug haben? Ein Opferfest-Feiertag für nichtmuslimische Kinder, ist eben nur ein schulfreier Tag.
Am einfachsten ist es, wie bisher weiterzufahren. Gesamtgesellschaftlich, d.h. auch durchschnittlichen staatlichen Schulen fährt man den Konsenz und gibt einzelnen Schülern im Antragsfall für ein wichiges religiöses Ereignis frei.
An Privatschulen, z.B. internationale Schulen, kann man die besondere Herkunft der Schüler explizit berücksichtigen. An Schulen, wo die Mehrheit muslimisch ist, könnte man auch hohe muslimische Feiertage berücksichtigen.
Nicht als einklagbares Recht, sondern als Zugeständnis.
Hingegen ist Eid Al-Adha unzweideutig in seinem Ritus.
Wenn du dir etwas Mühe gemacht hättest mit deinem Argument,
wäre dir deutlich geworden, dass es von den Philippinen bis
hierher nur einen einzigen Ritus zum Opferfest gibt.
Dann zeige uns doch Bilder von blutüberströmten Strassen und
Plätzen hier in Deutschland, wo ja das Opferfest auch gefeiert
wird, wie dir schon mehrfach gesagt wurde, anstatt immer
blumig erklären zu wollen was Argumente sind und wie man
diskutiert.
Es mag dir zwar unangenehm aufstoßen auf elemantarste Logik hingewiesen zu werden, dies hat aber nichts blumig sein zu tun.
Blutüberströmte Straßen gibt es hier nicht, weil eben das Opferfest hier nicht öffentlich zelebriert wird. Wenn man aber nun fordert/akzeptiert oder was auch immer, dass dieses Fest auch in Deutschland begangen wird, und gar ein Feiertag wird, muss man auch diese Bilder akzeptieren. Denn alles andere wäre pure Heuchelei. „Ja, begeht mal schön euer Fest, aber die Tiere schön im verborgenen opfern.“ Dies ist inkonsequent.
Im übrigen, ob die Tiere im Hinterhof abgeschlachtet werden oder auf dem Marktplatz ändert nichts am Vorgang selbst, sondern deutet lediglich auf die Bigotte Grundeinstellung der Gesellschaft.
Gute Nacht.
Aufgrund meines Kenntnisstandes (zum Islam und Opferfest) und
meinen Werten empfinde ich das Opferfest als inakzeptabel.
Nö, ich überlasse es dir, ganz unvoreingenommen dir dein
eigenes Bild zu machen und in 1 1/2 Monaten ist es wieder
soweit.
Ich weiss zwar nicht ob du postings hier ließt, aber ich stellte Fest, dass das Opferfest aus einem einzigen Ritual besteht - inwieweit theologisch da Spielraum bleibt ist mir fraglich. Um auch nur einen Funken Religionswissenhaft hier einzubringen hatte ich gehofft etwas mehr Substanz von Dir zu hören.
Aber es kam nichts außer einem Verweis auf was in sechs Wochen sein soll.
Im übrigen, ich habe mir durchaus schon ein Bild gemacht.