Muss das sein?

Hallo!

Ich habe eben einen Artikel gelesen, der mich mal wieder erstaunt und schockiert hat. Leider ist es nur einer von vielen dieser Art.

Ein 37-jähriger Familienvater hatte zu Hause eine Cannabis-Aufzuchtanlage. Sie wurde entdeckt und er muss für 2 Jahre ins Gefängnis.
Er ist auch früher schon einmal aufgefallen: durch schwere Körperverletzung.
Dafür hat er 1 Jahr auf Bewährung bekommen…

Warum werden Gewaltverbrecher wieder auf die Straße gelassen, während die, die zu Hause ein paar Pflanzen zu stehen haben total überzogen bestraft werden? Damit wurde doch keinem Menschen etwas getan. Bis auf dem Staat, dem vielleicht irgendwelche Gelder entgehen.

Ich finde, das ist ein ziemlich großes Ungleichgewicht.
Was haltet ihr davon?

Hier nochmal der Link zum nachlesen:
http://www.hertener-allgemeine.de/6093.php?file_name…

Danke fürs Zuhören

Hi,

Ich finde, das ist ein ziemlich großes Ungleichgewicht.
Was haltet ihr davon?

Also ich antworte Dir mal als Laie: Du übersiehst, dass der Betroffene bereits eine Bewährungsstrafe hatte, d.h. hätte es kein früheres Urteil gegeben, wäre in dem Plantagen-Fall möglicherweise auch eine Bewährungsstrafe ausgesprochen worden.

Und: Die Menge, die er da angebaut hat, kann man nicht mehr als „Eigenbedarf“ einordnen, d.h. er wollte das Zeug verkaufen und das nennt sich Drogenhandel und Drogenhandel wird verschärft bestraft, weil es nach dem Verständnis der Gerichte einer Körperverletzung gleichkommt.

Gleichzeitig liegt bei jemandem, der durch zwei Delikte, zu deren Ausführung man schon eine erhöhte „kriminelle Energie“ benötigt, schon der Verdacht nahe, dass künftige Straftaten nicht auszuschließen sind.

Dennoch hab’ ich in gewisser Weise Verständnis für Dein Unverständnis :wink:

Gruß,

Anja

Dennoch hab’ ich in gewisser Weise Verständnis für Dein
Unverständnis :wink:

moin

ich nicht!!

wer den warnschuss der bewaehrung nicht ernstnimmt, hat es nicht besser verdient!
er bleibt naemlich somit allein schon durch seine ungebremste dummheit eine gefahr fuer die gesellschaft - somit auch fuer mich.

gruss
kuddel

Kleine Korrektur
Hallo,

und Drogenhandel wird
verschärft bestraft, weil es nach dem Verständnis der Gerichte
einer Körperverletzung gleichkommt.

Wir bestrafen Drogenhandel nicht deshalb, bzw. nicht deshalb in einer bestimmten Höhe, weil wir es als Körperveletzung ansehen, sondern weil das so im Betäubungsmittelgesetz normiert ist.

Nicht, dass hier schnell mal wieder wilde Iddeen darüber aufkommen, wie die Gerichte Gesetze eigenständig uminterpretieren würden.

Gruß
Dea

Wieso?
Du musst seine Pflänzchen ja nicht kaufen?

Wäre er wegen ner 2. Körperverletzung dran würd ich dir ja recht geben, aber dieser Staat spinnt ein bisserl was den Aufwand angeht mit dem Kiffer gejagt werden.

darum geht es nicht! es geht darum, dass der penner nicht in der lage ist, bestehende gesetze einzuhalten.

egal ob schwarzfahren, gez prellen oder kinder ficken: gesetze sind dazu da, das zusammenleben zu regulieren, und wer sich dagegen stellt, ist im wahrsten sinne des wortes „asozial“!

und dann bezeichne ich jemanden, der mehrere hundert pflanzen hat nicht mehr als harmlosen kiffer, sondern sehe da ganz gezielt geplanten drogenhandel in groesseren mengen.

gruss
khs

Du musst seine Pflänzchen ja nicht kaufen?

Wäre er wegen ner 2. Körperverletzung dran würd ich dir ja
recht geben, aber dieser Staat spinnt ein bisserl was den
Aufwand angeht mit dem Kiffer gejagt werden.

egal ob schwarzfahren, gez prellen oder kinder ficken:
gesetze sind dazu da, das zusammenleben zu regulieren, und wer
sich dagegen stellt, ist im wahrsten sinne des wortes
„asozial“!

Bisschen harsches Urteil. Es gibt immer 2 Seiten warum jemand etwas tut

Aber mit dem 2. Teil hast Du recht, vorher konnte ich den Artikel nicht aufrufen wegen Serverprobleme jetzt hab ich Ihn gelesen und 226 Pflanzen sind KEIN Eigenbedarf vom kleinen Kiffer nebenan.
Finde sogar da ist er mit 2 Jahren noch sehr gut weggekommen.

Aber warum sperrt man ihn denn weg? Bei seiner schweren Körperverletzung damals durfte er frei rum laufen und hätte wieder jemanden verletzen können. Jetzt hatte er bei sich zu Hause Pflanzen und muss ins Gefängnis. Er schadet doch keinem damit, oder sehe ich das falsch? Die Konsumenten kaufen ihr Zeug ja freiwillig. Er tut damit ja krass gesagt sogar etwas Gutes. Von einem Kiffer/Hanfbauern geht doch keine Gefahr aus.

Aber hat hat erneut die unserer Gemeinschaft zugrunde liegenden Gesetze missachtet, obwohl ihm die Gesellschaft in faierer Weise nach seiner ersten Verfehlung nicht gleich weg gesperrt hat sondern ihm die Möglichkeit gegeben hat sich zu bewähren! Und er hat sich nicht bewährt, deshalb trifft ihn jetzt die volle Härte der Gesetze. Das kann doch so nur richtig sein.

Grüße
Mike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Er schadet doch keinem damit, oder sehe ich das

falsch? Die Konsumenten kaufen ihr Zeug ja freiwillig. Er tut
damit ja krass gesagt sogar etwas Gutes. Von einem
Kiffer/Hanfbauern geht doch keine Gefahr aus.

Eigentlich ganz genau meine Meinung,
aber: Jeder in Deutschland weiss, daß Kiffen mittlerweile (auch von der Polizei) geduldet wird, nur Wer damit Geld verdienen will kriegt noch richtig auf den Deckel.
Der Grund warum jemand 10€ für ein g an den dealer zahlt, ist dass der dieses Risiko trägt.

Also sollte sich niemand der die Kohle nimmt danach beschweren wenn er den Preis zahlen muss. 226 Pflanzen entspricht ca 120.000€ bis 200.000€ Verkaufswert und wer weiss wie oft der Kerl schon geerntet hat…

Anders:
Ich dachte mir schon, dass es jetzt um das Geld gehen wird.
Deshalb:
Angenommen er will es verschenken (bzw nur so viel verlangen, dass er seine Ausgaben wieder drin hat), weil er die Möglichkeit hat, anzubauen und will halt andern was Gutes tun.
Ich finde somit ist der Blickwinkel auf diese Angelegenheit komplett verändert.
Dass der Konsum (oder besser: der Besitz kleinerer Mengen Cannabis) hier in D von der Polizei „geduldet“ wird, will ich mal bestreiten, denn ich bezweifle, dass ein Polizist einfach vorbei gehen würde, wenn er bei 2 Leuten, die nicht aussehen wie Junkies, eindeutig einen Joint erkennt und Cannabis riecht.

In diesem konkreten Fall hast du vielleicht Recht, aber es gibt genügend andere Beispiele, die zeigen, dass ein Cannabis-Schmuggler oder -Bauer deutlich höhere Strafen bekommt, als ein Gewaltverbrecher.

aber, werter C-Jay, es ist der Irrsinn, der gesetzlicher ‚Rechtsprechung‘ innewohnt.
Ebenso darüber den Kopf schüttelnd wie Du - Ted

Hi

Also sollte sich niemand der die Kohle nimmt danach beschweren
wenn er den Preis zahlen muss. 226 Pflanzen entspricht ca
120.000€ bis 200.000€ Verkaufswert und wer weiss wie oft der
Kerl schon geerntet hat…

naja, viel bleibt nach der Stromrechnung davon nicht, und durch den Hohen Aufwand durch Heizung und Beleuchtung kommt man denne meist auf die Schliche, esseidenn er hat ne Wasser/Windmühle und ist autark :smile:

wenn er das Licht gut steuert kann er bis zu 3x ernten…

Ali N.

Angenommen er will es verschenken (bzw nur so viel verlangen,
dass er seine Ausgaben wieder drin hat), weil er die
Möglichkeit hat, anzubauen und will halt andern was Gutes tun.
Ich finde somit ist der Blickwinkel auf diese Angelegenheit
komplett verändert.

226 Pflanzen? hast du ne Ahnung wieviel Arbeit sowas macht?
bei 100g pro Pflanze (konservativ geschätzt) wären das knappe 23.000gramm. Wenn ein Kiffer 1g am Tag raucht ist er von dieser Menge 62JAHRE lang total prall… Sorry aber das ist Gewerbe.

Dass der Konsum (oder besser: der Besitz kleinerer Mengen
Cannabis) hier in D von der Polizei „geduldet“ wird, will ich
mal bestreiten, denn ich bezweifle, dass ein Polizist einfach
vorbei gehen würde, wenn er bei 2 Leuten, die nicht aussehen
wie Junkies, eindeutig einen Joint erkennt und Cannabis
riecht.

Wenn keiner von denen ein Auto in Reichweite hat würde der Polizist sicher vorbeigehen, da er weiss: ausser papierkram und fallengelassener Anzeige kommt da nix raus…

Trotz der relativ großen Anzahl an Pflanzen, ist eine Freiheitsstrafe dafür meiner Meinung nach nicht angemessen: Ich kann nur nochmals betonen, dass er mit seinen Pflanzen zu Hause niemandem etwas zu Leide tut. Auch wenn es seine zweite Auffälligkeit war - es kam dabei niemand zu Schaden. Und dafür 2 Jahre?

Aber mal gelöst von diesem Beispiel:
Ich kriege täglich einen Google Alert zum Thema Cannabis und ich habe viele Fälle gelesen, in denen Leute, die für sich selbst ein paar (nicht über 10) Pflanzen im Garten oder im Schrank hatten, ziemlich unverhältnismäßige Strafen bekommen haben.

Wenn keiner von denen ein Auto in Reichweite hat würde der
Polizist sicher vorbeigehen, da er weiss: ausser papierkram
und fallengelassener Anzeige kommt da nix raus…

Das wird wahrscheinlich bei vereinzelten Polizisten der Fall sein, aber die meisten werden höchstwahrscheinlich das volle Programm durchziehen. Womöglich noch eine Hausdurchsuchung, weil sie eine kleine Digitalwaage gefunden haben und so glauben, dass das ein „großer Fisch“ ist.

Hallo C-Jay,

dann nenne bitte ein paar reale Beispiele. Oder ist sind das auch so reale Beispiele wie das von dir oben genannte?

Gruß

Samira

aber, werter C-Jay, es ist der Irrsinn, der gesetzlicher
‚Rechtsprechung‘ innewohnt.
Ebenso darüber den Kopf schüttelnd wie Du - Ted

Und deshalb sollte an der jetzigen Drogenpolitik auch etwas getan werden. Ich möchte an dieser Stelle mal nach außen verweisen:
http://www.hanfverband.de

Es ist längst erwiesen, dass Cannabis nicht die Teufelsdroge ist, für die sie immer gehalten wird und wurde. Trotzdem halten sich einige Gerüchte hartnäckig.
Das Problem ist, dass sich dafür keiner interessiert.

mfg Christoph

Du hast völlig Recht, das macht der Staat nur, weil es ihm ums Geld geht.
Und du hast weiterhin Recht, Crack, Speed und Kokain gehören erlaubt, die sind auch nicht Schädlich und Hanf heilt dabei sogar Krebs, Aids und Schnupfen. Außerdem ist es völlig richtig wie du beschreibst, das hanf schon an Schulen verfügbar sein sollte, so das Drogenerfahrungen und Hirnschäden nicht illegal erworben werden müssen.
Und wenn wir schon dabei sind, man sollte in deinem Vorgarten parken dürfen, da man damit ja Parkgebühren spart.
Gruß

Trotz der relativ großen Anzahl an Pflanzen, ist eine
Freiheitsstrafe dafür meiner Meinung nach nicht angemessen:

Ansichtssache

Ich kann nur nochmals betonen, dass er mit seinen Pflanzen zu
Hause niemandem etwas zu Leide tut.

Nein? wenn ich nachts, ausserhalb jedweder Ortschaft, auf einer menschen- und autoleeren Landstraße 240 km/h fahre, tu ich niemandem etwas zuleide. Meinen Führerschein bin ich trotzdem los, wenn ich erwischt werde.

Auch wenn es seine zweite
Auffälligkeit war - es kam dabei niemand zu Schaden. Und dafür
2 Jahre?

Ja, weil er vorsätzlich(!) zum zweiten Mal deutlich zum Ausdruck gebracht hat, dass Gesetze für ihn nicht gelten.
Und das hat alles nichts mit der Frage zu tun, ob es sinnvoll ist, den Cannabiskonsum für illegal zu erklären. Fakt ist, es ist nun mal illegal, also sollte er sich daran halten. Ich gehe auch davon aus, dass er die oben geschätzten € 200.000 Einnahmen brav versteuert hätte, oder?

Ralph