Aber Dea,
Wir haben auch noch jemanden anders hier, der das
selbe mit Geschwindigkeitsbegrenzungen meint (würde mich
interessieren, ob seiner Meinung nach auch Drogenanbau unter
„selbst mitdenken“ fällt).
Ich bin zwar kein Verteidiger, aber ich muss mich mal verteidigen. Mein Beispiel oben war eben genau in diesem Sinne. Obwohl ich in meinem Beispiel niemanden verletze, darf ich es trotzdem nicht tun, weil es eben gesetzeswidrig ist. Nur, damit ich nicht falsch verstanden werde. Ich unterstütze auch den Anbau von Hanf nicht. Und schließlich kann ich es auch nicht verstehen, dass jemand meint, Gesetze nicht einhalten zu müssen, nur weil diese angeblich auf veralteten Vorstellungen beruhen. Dann müssen eben dieses Gesetze geändert werden.
klarstellende Grüße,
Ralph
Trotzdem ändert es nichts daran, dass
keinem(!) anderen ein Schaden zugefügt wird, wenn sich jemand
Cannabis Pflanzen zieht bzw die Endprodukte konsumiert.
Also, zum einen stimmt das nicht unbedingt, z.B. dann nicht, wenn dieser jemand sich bekifft ins Auto setzt und losfährt. Zweitens wurde bereits dargelegt, dass der Betreffende in deinem Beispiel mehrere Kilogramm Haschisch ernten würde; eine Menge, die einfach nicht mehr für den Eigengebrauch gedacht ist.
Man kann jetzt natürlich lang und breit darüber philosophieren, ob das Strafmaß angemessen ist angesichts z. B. der Tatsache, dass die Münchner U-Bahn-Schläger trotz mehrfacher Vorstrafen wieder „nur“ eine Bewährungsstrafe erhalten haben, aber noch nicht einmal der Verteidiger deines Beispielhanfbauern hat Berufung eingelegt.
Ralph
Eins muss ich jetzt mal klar stellen:
Ich will doch niemanden motivieren, das Gesetz nicht zu
befolgen!
Das habe ich in keinem der Posts getan!
Ich bitte ernsthaft um Entschuldigung, wenn ich so rüber kam!
Ich will, dass sich die Leute mit der Thematik befassen und
sich dann dafür einsetzen, dass an fraglichen Gesetzen etwas
getan wird, wenn sie dann zu dem Schluss kommen, dass es
wirklich nicht gerechtfertigt ist.
Das klang wirklich anders. Und mit dieser Herangehensweise liegst Du natürlich völlig richtig.
Gruß
Dea
Hallo
Der Jugendrichter Werner Sack hat auf einer berühmten Rede
sich mal so geäußert (und damit übrigens die
Zeig-Dich!-Kampagne initiiert):
“Der Konsum von Cannabis ist längst ein
Massenphänomen
geworden. Ein immer noch strafbares Massenphänomen,
und das, obwohl mit den Konsumverboten des
BtmG in erster Linie die Gesundheit des Einzelnen geschützt
werden soll. Aufgabe des Strafrechts ist es jedoch
nur, grob
abweichendes Verhalten zu sanktionieren. Dies ist Konsens
in allen Sparten der Kriminalwissenschaften. Nur ein
Verhalten,
das die Gesellschaft schlechterdings nicht hinnehmen
kann, darf strafbar sein. Angesichts der geringen
Gefährlichkeit
von Cannabis, der massenhaften Verbreitung dieser Droge
und in Anbetracht der Gefahren, die aus den Begleitumständen
am illegalen Markt resultieren, ist das Konsumverbot
nicht mehr zu begründen.
Gerade das von mir Hervorgehobene steht doch in diametralem
Gegensatz zu deinen Ausführungen, oder sehe ich das falsch?
Nein, das steht nicht ansatzweise im Gegensatz zu meinen Ausführungen, es hat tatsächlich mit diesen garnichts zu tun.
Er sagt lediglich, dass seiner Ansicht nach das Gesetz nicht bestehen sollte und nennt dafür „seine“ Gründe. Damit gehört er aber derzeit noch nicht zur Mehrheit und solange diese das Gesetz so noch belässt, ist es anzuwenden. Das sieht er auch nicht anders.
Seine Aussage ist also eine rein rechtspolitische und damit eine Aufforderung an den Gesetzgeber, das Gesetz abzuschaffen. Inwieweit das meinen Ausführungen und insb. der Erklärung, dass Gesetze ihre Legitimität durch den Willen der Mehrheit erhalten und daher solange zu befolgen sind, wie die Mehrheit sie so möchte, entgegenstehen sollte, vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Wenn er sagt, dass das Gesetz nicht begründbar ist, ist das sein Argument, gegen das Gesetz zu stimmen. Seine Geltungslegitimität erfährt das Gesetz aber noch immer über den Mehrheitswillen.
Gruß
Dea
Hallo,
ich kann mich meinen vielen Vorrednern nur anschliessen.
Sicher ist es unverständlich, einem Mann sein erfolgreiches Kleinunternehmen kaputtzumachen, indem man ihn einbuchtet. Allein die Mehrwertsteuer bei diesen Mengen hätte doch einen beachtlichen Betrag eingebracht.
Gegen die Legalisierung von Cannabis spricht wenig, und das meiste davon stammt aus dem Gruselkabinett einiger nostalgischerLaw and Order Hardliner, die noch das Feindbild des asozialen 68ers mit sich rumschleppen.
Aaaaaaaaaaaaaaaber,
deine Aufregung passt nicht. Stell dir mal vor, er wäre zuerst wegen seines Drogenhandels auf Bewährung verurteilt worden, und erst danach wegen Körperverletzung ohne Bewährung. Könnte man sich dann noch darüber aufregen, dass ein Schläger in den Bau muss, nur weil er vorher mit Gras gehandelt hat?
Grüsse
Jörg
Ok, danke für die Antwort (fast owt)
Gerade das von mir Hervorgehobene steht doch in diametralem
Gegensatz zu deinen Ausführungen, oder sehe ich das falsch?
Nein, das steht nicht ansatzweise im Gegensatz zu meinen
Ausführungen, es hat tatsächlich mit diesen garnichts zu tun.
hmm, ok, dann habe ich nicht verstanden, was du sagen wolltest.
solange diese das
Gesetz so noch belässt, ist es anzuwenden. Das sieht er auch
nicht anders.
das ist ja klar.
Seine
Geltungslegitimität erfährt das Gesetz aber noch immer über
den Mehrheitswillen.
das halte ich für eine totale Leerformel, weil natürlich richtig, aber für Demokratien trivial.
_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _