Großes Hmm…
Hallo Sybille,
Vorneweg: ich glaube du sprichst hier vielen aus der Seele.
Aber du tust hier auch vielen unrecht.
ich bin auch eher der Jeans-und-Pulli-Typ - und mich kotzt die
sich langsam verbreitende Meinung, man wäre nur wenn man
gefärbt, gedauerwellt, angemalt, lackiert und gestylt ist
gepflegt, an.
Allein durch diesen Satz erkennst du das ja praktisch an. Auch wenn es dich „ankotzt“!
Warum aber diese Jagd nach dem „in“ sein. Muss man doch gar nicht sein.
Das fängt beim Frisör an - meine Haare sind hüftlang,
dunkelblond und glatt. Geh ich zum Frisör, wollen die von mir
zwischen 40 und 50 Euro von mir haben, um unten die Kante
geradezuschneiden. Für die Kohle kauf ich mir lieber 'was, was
mir selbst Spaß bringt und schneide die Haare unten selber ab.
Na wenn du das kannst - um so besser!
Ich würde das Geld auch gerne anders ausgeben, dass ich bei meinen 10-12 Fiseurterminen im Jahr liegen lasse.
Aber es bekommt eben keiner so gut hin, wie diese Frau dort.
Zur Kosmetik: ich habe nicht nur keine Lust, morgens die
extra-Zeit aufzuwenden und die Kohle dafür auszugeben, ich hab
auch noch hyperempfindliche Haut, die auf anmalen (selbst mit
den teuersten und Extra-Sensitiv-Produkten) mit wilden
Entzündungen, Pickeln und trockenen Stellen reagiert. Und das
tut obendrein auch noch weh…
Intressante Aspekte: Zeit, Geld und Gesundheit.
Zumindest letzterer ist ein wirkliches Argument, dass jeder nachvollziehen kann.
Zur Lackiererei: ständig Nagellack auf den Nägeln zu haben,
ist schlicht nicht gut für die Nägel. Meine sind sorgfältig
gefeilt und sauber,
das reicht doch.
andere Frauen malen sich den gleichen
Effekt mit dieser French-Polish-Geschichte auf - ich kann mich
immer des Gedankens nicht erwehren, daß dadrunter der Dreck
unter den Nägeln versteckt wird (ich weiß, nicht alle Frauen
machen es deswegen - aber ich frag mich trotzdem, warum
„natürlich“ angemalte Nägel gepflegter sein sollen, als „nur“
saubere)
Und hier wirds ein bischen ungerecht???
Zu den Klamotten: wie gesagt, Jeans und Pulli. Ich zieh mich
in erster Linie an, um meinen Alabasterleib vor den Unbilden
der Natur zu schützen, also um es trocken und warm zu haben.
Und obendrauf kommt noch, daß ich mit einer Sanduhr-Figur
„geschlagen“ bin. Wenn ich also auch nur halbwegs figurbetont
(aktuelle Mode) gekleidet bin, kann ich mir das Reden bei
Schulungen für den männlichen Teil der Bevölkerung eigentlich
auch sparen - und ich hasse es, wenn mir ein Mann bei
einem Gespräch nicht ins Gesicht sieht, sondern sein Blick
dauernd in meinen Ausschnitt fällt
Ich seh in
„ordentlicher“ Kleidung eben wie ein Weibchen aus und mir
traut prompt keiner mehr technischen Verstand zu (übrigens
auch viele Frauen nicht). Das ist die andere Seite von
„Kleider machen Leute“…
Ja ja, Ihr EDVler habts schon schwer.
Das ist schon so ein eigener Schlag Mensch (mein Bruder ist auch einer), die du anhand Ihres Äußeren auf 20m Entfernung erkennst.
Und das nicht weil sie spezielle Berufskleidung wie wir Banker an haben.
Erst vorgestern beim Mittagessen wieder live erlebt und sofort richtig eingeschätzt.
Versteh mich nicht falsch, ich hab nix gegen diese Leute.
Anderer Punkt: Wenn due es hasst, daß Männer dir auf den Ausschnitt starren. Gut. Ziehst du halt nix an was Ihn betont. Frauen die es nicht stört sollen das halten wie sie es wollen.
Rasieren: ich muß meine Achseln rasieren, weil ich kein Deo
vertrage und so die Geruchsentstehung eingeschränkt wird -
aber die Beine? Meine Haare sind fein und hell, ich begreife
sie als Teil eines erwachsenen Körpers - Kinder sind
unbehaart. Mal ganz davon abgesehen, daß man sie, auch wenn
sie schwarz und lang wären, unter der Hose eh nicht
sieht…und auch ich würde meinen Schatz, wenn er bei mir
rasierte Beine fordern würde, auf seine eigenen Haare
hinweisen 
Hmm… wie gesagt, jeder muss mach seiner Fasson glücklich werden. Bei fein und hell siehts nicht so schlimm aus wie bei schwarzen dicken. Und wqas würdest du machen wenn er seine nach dem Hinweis rasiert? Nicht jeder Mann rennt heute zu tage wie ein Organ-Utan rum. (Ok… an die Beine hab ich mich bisher noch nie ranwagen müssen, ausser ein Stück am Knöchel nach einer Verletzung… aber da ich wohlgeformte Beine habe… warum nicht.)
Das alles hindert mich nicht daran, mich zu besonderen
Anlässen auch mal aufzubrezeln (macht schon allein deswegen
Spaß, weil mich dann viele Bekannte plötzlich nicht mehr
erkennen…) - aber ständig muß ich mir das nicht antun.
Ich denke nicht, dass das ständig überhaupt verlangt wird.
Nur legen andere Frauen/Männer Ihren Anspruch anders.
Die die so normal rumlaufen, betzenl sich doch bei besonderen Anlässen noch viel mehr auf.
Das sich extra aufbretzeln ist also auch da vorhanden. Nur leigt der Normalzustan wo anders.
Und ich geh auch in einer Bank eher zu dem Menschen, der
lächelt, als zu dem, der Kravatte trägt 
Was sich in der Theorie bei Männern dort schwer machen läßt, da die alle Kravatte tragen.
Und auch mir passiert es, daß ich beim Anblick entsetzlich
gekleideter Personen die Augen lieber schließe - aber da
handelt es sich fast durch die Bank weg um Leute, die
unbedingt die aktuelle Mode mitmachen müssen, obwohl es
partout nicht zu ihrer Figur passt. Und selbst normale Frauen
wirken fett, wenn sie sich in Hosen quetschen, die eine Nummer
zu klein sind und die Haut über den Hosenbund rausgequetscht
wird, und das noch extra durch Bauchfrei betont wird; oder
auch andersrum, die „Bretter mit Erbsen drauf“, die sich tief
ausgeschnittene Tops anziehen, die einfach Busen und ein
schönes Décolleté erfordern und dann darin erst recht wie
Hungerharken aussehen.
Ja, diese Fälle gibt es auch, auch wenn ich nicht so viele Formulierungen gewählt hatte, die dermaßen „hart“ klingen.
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Zunächst mal finde ich es echt ok, dass du so rumläufst wie du willst.
ABER: Ich finde es relativ unverfroren, dass jemand sich darüber beschwert nicht „in“ zu sein, nur weil er nicht sonst was mit sich veranstalten will.
Wenn dein Stil nicht als „in“ bezeichnet wird sollte dir das gefälligst egal sein, wenn du damit gut lebst.
Wieso kotzt es dich dann aber an, dass du nicht als „in“ bezeichnet wirst. Höre ich da den Wunsch durch IN zu sein??
Sorry, aber wenn das nicht ohne größeren Aufwand möglich ist, dann ist es eben nicht möglich.
Ich mache oft die Erfahrung dass eben diese Leute die das kritisieren was da „in“ ist oft einfach nur neidisch sind.
Sonst würde sie das ganze nicht ankotzen sondern wäre es ihnen egal. Und zwar so egal, dass sie sich gar nicht dazu äußern müssten.
Gruß Ivo