Hallo
Eine Heirat aus finaziellen Gründen ist so selten nicht - gerade ältere Leute, die Altersarmut fürchten heiraten nach wie vor manchmal den Nachbarn - das ist legitim und in meinen Augen sogar vernünftig. Liebe ist nicht zwingend notwendig - aber man sollte miteiander auskommen und der „besser gestellte Teil“ sollte seine Überlegenheit den Schwächeren nicht spüren lassen (Meine eine Grossmutter - ungelernt, ledige Mutter, Null Rente in Aussicht - ist mit ca 50 so ein Arrangement eingegangen und gut damit gefahren).
In dem Fall deiner Mutter kommt ja noch dazu, dass die beiden ein echtes Paar sind - also zuerss die Liebe da war und dann die Überlegung kam, zu heiraten (Geld ist übrigens auch bei jüngeren Leuten mitunter ein Motivator zu heiraten - bei älteren, denen es nicht mehr darum geht, unbedingt eheliche Kinder haben zu müssen, ist es wohl der stärkste Motivator).
Insgesamt halte ich es mit denen, die sagen, in die Paarbildung anderer (auch die eigenen Kinder, Eltern, Freunde) mischt man sich nicht ein. Aber es fällt sehr schwer, wenn man das Gefühl hat, der Partner sei schlecht für die Person, die man mag. Seine Bedenken zu äussern ist ebenfalls sehr schwierig, denn manche Leute nehmen es sehr peröhnlich, wenn man an ihrer Wahl und ihrem Urteilsvermögen zweifelt.
Trotz allem: Deiner Mutter ist es sicher wichtig, dass die Tochter zur Feier kommt - ein Nichtauftauchen wäre für sie ganz klar eine Beleidigung.
Ich gehöre zu den Leuten, die sich über Familienfeiern manchmal recht nerven - aber Familie ist auch eine Art von Beziehung, die man pflegen muss und in der man Kompromisse eingehen muss (wenn einem die Familie wichtig ist).
Ich würde an der Feier teilnehmen.
Und vergiss nicht: Wenn alles ganz schief geht -> deine Mutter ist nicht nur alt genug, sondern sie weiss, wie eine Scheidung funktioniert.
Gruss, Sama