Hi Magics,
Ok Vielen Dank Leute! Das alles bestärkt mich in meiner ersten
Reaktion die WG abzlehnen.
danke!!
Ich möcht hier noch eins zu bedenken geben. Deine Freundin hat genauso das Recht, ein WG-Leben zu befürworten, wie du, es abzulehnen.
Vielleicht ist dir das alles, was ich da jetzt schreiben will eh klar. Dann tuts mir Leid. Es soll nicht wie eine Unterstellung klingen. Ich hab nur jetzt irgendwie das Bild vor Augen, dass du nun, wo du auch noch die Bestätigung hier aus dem Forum hast, zu deiner Freundin marschierst und ihr klar darlegst, welche Gründe ganz offensichtlich und objektiv gegen den Umzug in eine WG sprechen.
Bitte tu das nicht!
Das ist der Killer jeder Kommunikation. Auch wenn dir die Gründe noch so objektiv und einleuchtend scheinen, und du das auch noch hier bestätigt bekommen hast, aus der Perspektive deiner Freundin mag das ganz anders sein. Und das ist ihr gutes Recht.
Eine Lösung, die für euch sowohl als Paar, als auch als individuelle Menschen die Beste ist, werdet ihr nur finden, wenn jeder von euch die Gründe des Partners, (erstmal) als gleichwertig ansieht und nicht seine persönlichen für objektiv richtig hält.
Also: Geh nicht hin, und präsentiere ihr deine Gründe als objektive Fakten, mit denen du sie von deiner Meinung überzeugen willst. Sondern sag ihr einfach aus deiner Perspektive, warum du Probleme damit hast, in eine WG zu ziehen und nicht, warum es allgemein blöd ist und ein Rückschritt usw. Ihre Gründe sind (erstmal) genauso legitim wie deine. Okay? Vielleicht hat sie sogar wichtigere Gründe als du. (Davon schreibst du ja kaum was.)
Und sollte bei diesem offenen Gespräch (evtl. Gesprächen) herauskommen, dass es für sie genauso verkehrt wäre, auf die WG zu verzichen, wie es für dich verkehrt wäre in die WG zu ziehen, denke ich auch, dass es eine Überlegung wert wäre, eine zeitlang getrennt zu wohnen.
Ich versuche so ein Gesprächseinstieg mal (in zwei Versionen) beispielhaft zu skizzieren:
Du: Hör mal Schatz, können wir nochmal über deine Idee reden, in eine WG zu ziehen?
Sie: Ja, du hast Recht, darüber müssen wir unbedingt nochmal reden.
Du: Ich hab mir das nochmal überlegt. Ich glaub, dass das nicht gut geht, wenn wir in eine WG ziehen. Wir hätten nicht mehr so viel Privatsphäre, wir müssten uns an Putzpläne halten, wir könnten nicht mehr so spontan sein…
Ich halte das, auch wenns vielleicht im ersten Moment gar nicht so schlecht klingt, für nicht gut. Wenn ihr das Ganze wichtig ist, wird sie daraufhin versuchen, deine Gründe zu entkräften, du beharrst aber darauf und es kommt unweigerlich zum Streit.
Besser wäre m. E. sowas in der Art:
Du: Hör mal Schatz, können wir nochmal über deine Idee reden, in eine WG zu ziehen?
Sie: Ja, du hast Recht, darüber müssen wir unbedingt nochmal reden.
Du: Ich versteh ja, dass es für dich echt vorteilhaft wäre, in diese WG zu ziehen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich alle deine Gründe schon wirklich nachvollziehen kann. Aber mir würde das unglaublich schwer fallen, in so einer WG zu wohnen. Es würde mich z. B. total nerven, wenn da grad einer im Bad ist. Ich hätte große Probleme, irgendwelche Putzpläne einhalten zu müssen, oder mich zu ärgern, wenn andere diese nicht einhalten…
Also zähl wirklich deine ganz persönlichen Gründe auf und formuliere das auch so, dass das eben deine persönlichen Gründe sind. Dagegen kann sie eigentlich gar nicht richtig argumentieren, weil es eben persönliche Gründe sind. Sie kann nur versuchen zu verstehen, genauso, wie du eben versuchen solltest, ihre Gründe zu verstehen. Aber erst, wenn sie wirklich versteht, dass und warum es dir unheimlich schwer fallen würde, die Privatsphäre einer eigenen Wohnung aufzugeben und im Gegenzug du wirklich verstehst, dass und warum es ihr so unheimlich wichtig ist, in dieser WG zu leben, könnt ihr eine Lösung finden.
Es klingt jetzt vielleicht danach, als würde bei soviel gegenseitigem Verständnis eine Pattsituation entstehen. Aber glaub mir, aus so einer Pattsituation (sollte sie entstehen), rauszukommen, ist leichter, als auf irgendeinem anderen Weg, eine gute Lösung zu finden.
Gruß
M.