Nachbarschaftsärger

Hallo,

Ich habe mir das bisher hier Geschriebene nun teils amüsiert,
mehr aber noch entsetzt angeschaut.

Das ging mir auch so. Ich bin überrascht wie eindeutig hier Partei für den Kindersitz-Wegwerfer ergriffen wird.

Wenn jemand auf seinem Anhänger etwas findet, gehört ihm das
dann? Nein! Darf man dann so tun, als wäre man der Eigentümer?
Nein! Insbesondere darf man das Zeug nicht zum Sperrmüll
stellen. Das ist eine Besitzentziehung auf Dauer, das dürfen
(grob gesagt) nur Eigentümer, und wer so tut, als wäre er ein
Eigentümer, obwohl er weiß, dass er es nicht ist, der ist ein
Dieb und was er tut, ist in § 242 StGB mit Freiheitsstrafe bis
zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bedroht.

Es ist andererseits sehr ungeschickt seinen Kindersitz auf dem Anhänger eines Nachbarn abzusetzen, mit dem nicht gut Kirschenessen ist. Solche „Blockwart“-Typen lassen den Kindersitz nun mal nicht stehen sondern fühlen sich gemüßigt etwas zu tun, und der Kindersitz muß ja wohl auch ziemlich lange, und nicht nur ein paar Minuten da gestanden haben, denn sonst wäre ja direkt aufgefallen daß er nicht mehr da steht, wo man ihn vor 1 Minute abgelegt hat.

„Klagen sind erst zulässig, wenn alle milderen Mittel
ausgereizt sind, insbesondere ist das Gespräch zu suchen“ -
Hallo? Was soll man sich als Opfer einer Straftat denn noch
gefallen lassen? Der Typ schmeißt meinen Kindersitz weg, und
dann soll ich noch den Ärger, die Lauferei und Diskutiererei
anfangen? Niemals! Das macht der Anwalt für mich, und der
Nachbar zahlt dafür. Da muss man mir auch nicht mit „sozialem
Verhalten“ oder gar dem grausigen „gesunden Menschenverstand“
ankommen.

Doch, mit gesundem Menschenverstand muß man da schon kommen. Es ist klar daß Du als Anwalt sozusagen Lobbyarbeit leistest alles von Anwälten regeln zu lassen. Das ist aber wesentlich mehr Rennerei und Zirkus als von vorneherein zu versuchen sich gütlich zu einigen, und auch wenn Kindersitze teuer sind: das sind Peanuts im Vergleich zu den Kosten, die man verursacht wenn man sich einen Rechtsbeistand nimmt - den man übrigens erstmal selber finanziert, bevor der Nachbar zahlt muß er erstmal schuldig gesprochen und dazu überführt werden. Wie beweist man daß er den Kindersitz zum Sperrmüll gestellt hat?

Und da zieht eben doch der gesunde Menschenverstand: es muß immer eine Güterabwägung zwischen Sinn und Unsinn geben und wenn man sich erst selber blöd verhält - Kindersitz abstellen wo man es nicht tun sollte - bringt es nicht viel sich dann wegen eines relativ geringen Streitwertes gerichtlich auseinandersetzen zu wollen, noch dazu bei sehr schwammiger Beweislage.

Besser ist man lernt für’s nächste Mal daraus und bietet dem Blockwart nicht neuerlich Angriffsfläche, wie man es schon dieses Mal nicht hätte tun sollen.

„Klagen sollte man erst bei vierstelligen Beträgen“ - aha!
Dann lasst uns doch einfach fröhlich alle Supermärkte
plündern, wenn wir Hunger haben! Klauen wir nur wenig, können
wir vorher ruhig eine (kleine) Schaufensterscheibe
einschlagen, solange wir im Gesamtschaden unter 100 Euro
bleiben. Ich kann es nicht fassen! Sind Kindersitze also
Freiwild? Soll der Typ doch von sich aus den Schaden ersetzen,
dann muss auch nicht „das Gericht bemüht werden“. Bei dem Weg:
Kindersitze sind teuer.

Aber nicht so teuer daß man dafür ein - in diesem Fall wohl äußerst hohes - Risiko eingeht auf den Kosten des Kindersitzes UND der Anwaltskosten sitzen zu bleiben. Ob man erst ab 4stelligen Beträgen klagen sollte sei mal dahin gestellt, aber was der Poster sinngemäß meinte: manchmal ist es klüger gute Miene zum bösen Spiel zu machen weil man oft im Recht sein mag, es aber vermutlich nicht wird durchsetzen können.

Gruß,

MecFleih

3 Like

Hi,

rein inhaltlich hast Du ja recht, aber in der Praxis würde fast jeder einzelne von uns aus dem Klagen nicht mehr rauskommen.
Ok, ich lasse auch mal fünf gerade sein weil mir der Nerv zu gross ist.
Natürlich sind Kindersitze teuer, aber MecFleih hat schon recht, wie willst Du dem Typ das beweisen?
Auch wenn er es zugegeben hat wird er das vor Gericht sicher nicht tun sondern sich sonstwie rausreden.

Gruss Sebastian

Wenn jemand auf seinem Anhänger etwas findet, gehört ihm das
dann? Nein! Darf man dann so tun, als wäre man der Eigentümer?

Ich denke schon, dass man so tun darf, als sei man der Eigentümer seines eigenen Anhängers und dass man diesen für eigene Zwecke nach eigenem Gutdünken nutzen darf. Oder kann mein Nachbar mir tatsächlich eine Rechtspflicht auflasten, indem er sein Gerümpel auf meinem Hänger entlädt?

Gruss
Schorsch

1 Like

Hallo,

Natürlich sind Kindersitze teuer, aber MecFleih hat schon
recht, wie willst Du dem Typ das beweisen?

Zitat:
‚denn der nette Herr
hat vor der Polizei zugegeben, auch dann hätte er ihn als
„Sperrmüll“ nach vorne an die Straße gestellt‘

Auch wenn er es zugegeben hat wird er das vor Gericht sicher
nicht tun sondern sich sonstwie rausreden.

Das muss er auch nicht zugeben. Die Zeugenaussage der Polizisten sollte reichen.

Gruß
loderunner

Hallo,

Wenn jemand auf seinem Anhänger etwas findet, gehört ihm das
dann? Nein! Darf man dann so tun, als wäre man der Eigentümer?

Ich denke schon, dass man so tun darf, als sei man der
Eigentümer seines eigenen Anhängers und dass man diesen für
eigene Zwecke nach eigenem Gutdünken nutzen darf.

Es geht nicht um den Anhänger, sondern um das, was draufliegt.

Oder kann
mein Nachbar mir tatsächlich eine Rechtspflicht auflasten,
indem er sein Gerümpel auf meinem Hänger entlädt?

Eine Pflicht nicht. Ein Recht aber eben auch nicht.
Gruß
loderunner (ianal)

Hallo,

Wie beweist man daß er den Kindersitz zum Sperrmüll gestellt hat?

Das hat der gute Mann vor Polizisten als Zeugen deutlich zugegeben. Und auch noch betont, dass er das jederzeit wieder machen würde.

noch dazu bei sehr schwammiger Beweislage.

Nix schwammig, s.o…

Aber nicht so teuer daß man dafür ein - in diesem Fall wohl
äußerst hohes - Risiko eingeht auf den Kosten des Kindersitzes
UND der Anwaltskosten sitzen zu bleiben.

Wo siehst Du in diesem Fall das äußerst hohe Risiko?

Gruß
loderunner (ianal)

Hi Liane,

bei allem Vertsändniss für deine Empörung und den Ärger den du jetzt hast dir einen neuen Sitz zu besorgen, aber - ich kann dich zwar verstehen, aber nicht deine Aktion die zum Verlust deines Kindersitzes führte.

Ich vermute mal der Nachbar wollte dir eine Lektion erteilen. Die war zwar übertrieben, aber es ist passiert. Kann man nicht mehr ändern. So wie ich das sehe hattet ihr schon Krach, wegen was auch immer. Das hat er sich gemerkt. Vielleicht ging es damals ja um etwas ähnliches und er hat in dem Abstellen des Kindersitzes auf seinem Anhänger einen (ich formulierst mal etwas drastisch) „neuen Angriff“ (Grenzüberschreitung, Provokation) von dir gesehen.

Dieser Nachbar hat dich immerhin so sehr lieb, das er sich nicht bemühte bei dir zu klingeln oder den Sitz neben dran zu stellen. Er fragte sich warscheinlich wieso der außgerechnet auf seinem Hänger steht und handelte - ab zum Sperrmüll, der zufällig an diesem Tag auch noch abgeholt wird. Ich denke der Nachbar verstand dein Abstellen als Nachsichtigkeit und Provokation von dir. „Die Frau stellt das Ding einfach auf meinen Hänger, die Dame ist nicht sichtbar, kein Zettel klebt dran, was soll ich damit, spinnt die denn, was bildet die sich ein, ist mein Hänger ne Müllkippe oder was, dann schmeiss ichs eben weg, das macht die nur einmal, dann hat se was gelernt.“

Ich nehme deinen Nachbarn nicht in Schutz, ich denke nur so hat der getickt.

Und bei aller Liebe für die Hektik mit Kindern und das herumräumen von Kindersitzen…die Dinge sind teuer, also lässt man sie eben nicht herumstehen - egal wo. Ich würde das Abstellen eines Kindersitzes auf meinem Auto oder Parkplatz auch als Grenzüberschreitung ansehen. Denn ich würde mich auch fragen - was soll das? Was will man mir damit sagen? Das mein Parkplatz (Auto, Hänger, Blumenbeet, Gartentisch) zu deren privatem Abstellplatz für alle Dinge des Lebens wird? Was kommt danach? Ein Kühlschrank? Eine alte Waschmaschine? Eine Schrankwand?

Vor allem ohne ne Nachricht dran, „Sorry, komm gleich wieder, ist nur vorübergehend, stelle es gleich weg.“ Das hätte ich mindestens gemacht, zumal wenn ich mit dem Nachbarn schonmal Krach hatte. Du bist da offenen Auges einen Konflikt eingegangen und ärgerst dich über die Reaktion des Nachbarn bzw. die Konsequenz (die zugegeben, gemein ist).

Ich würde nicht klagen, das macht alles noch schlimmer. Es sei denn du willst eh bald umziehen und willst es einfach drauf ankommen lassen.

Gruß
Helena

Hallo,

Wie beweist man daß er den Kindersitz zum Sperrmüll gestellt hat?

Das hat der gute Mann vor Polizisten als Zeugen deutlich
zugegeben. Und auch noch betont, dass er das jederzeit wieder
machen würde.

Und vor Gericht hat er das dann nie gesagt und es war doch alles ganz anders oder er erinnert sich nicht… Selbst wenn er zugibt den Kindersitz an die Straße gestellt zu haben - er hat ihn vielleicht für Sperrmüll gehalten, den jemand da hingestellt hat blablablabla…

Was Du anführst sind keine „Beweise“, die ein Gericht in jedem Fall dazu bringen ihn zu verurteilen. Hier kommen Aussagen von einer und Gegenaussagen von einer anderen Seite. Ein Gericht hat keine Lust sich wegen einem Kindersitz, der einen Zeitwert von 50 EUR hat, 3 Stunden lang Nachbarschaftsstreitereien anzuhören.

Aber nicht so teuer daß man dafür ein - in diesem Fall wohl
äußerst hohes - Risiko eingeht auf den Kosten des Kindersitzes
UND der Anwaltskosten sitzen zu bleiben.

Wo siehst Du in diesem Fall das äußerst hohe Risiko?

Einfach im Prozeßrisiko, bzw. darin daß es gar nicht erst zu einem Prozeß kommt. Klar sind Kindersitze teuer, aber andererseits sind 100 oder 150 EUR Peanuts im Verhältnis zu den Kosten eines Prozesses.
Die Gefahr ist groß daß man am Ende seine Anwaltskosten und den neuen Kindersitz auch aus eigener Tasche bezahlt - von der ganzen Rennerei mal ganz abgesehen. Da muß man schon abwägen ob sich sowas lohnt, vor allem weil der ganze Ärger auch noch durch eigene Ungeschicklichkeit verursacht wurde: man hätte wissen können daß man seine Sachen nicht stundenlang auf dem Eigentum des hauseigenen Blockwarts ablegt weil klar ist daß derjenige das nach 5 Minuten merkt und irgendwie tätig wird.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Wie beweist man daß er den Kindersitz zum Sperrmüll gestellt hat?

Das hat der gute Mann vor Polizisten als Zeugen deutlich
zugegeben. Und auch noch betont, dass er das jederzeit wieder
machen würde.

Und vor Gericht hat er das dann nie gesagt und es war doch
alles ganz anders oder er erinnert sich nicht… Selbst wenn
er zugibt den Kindersitz an die Straße gestellt zu haben - er
hat ihn vielleicht für Sperrmüll gehalten, den jemand da
hingestellt hat blablablabla…

Ob der Beklagte sich erinnert, ist ziemlich nebensächlich, solange sich die Polizisten erinnern. Vielleicht haben sie das sogar protokolliert (was nur eine Vermutung ist, aber irgendwas werden sie wohl festgehalten haben - sie sind wohl nicht zufällig vorbeigekommen)?

Was Du anführst sind keine „Beweise“, die ein Gericht in jedem
Fall dazu bringen ihn zu verurteilen.

Was sind für Dich denn Beweise, wenn Zeugenaussagen nicht darunter fallen?

Hier kommen Aussagen von
einer und Gegenaussagen von einer anderen Seite.

Und Zeugenaussagen der Polizisten. Ggf. ihr Protokoll.

Ein Gericht
hat keine Lust sich wegen einem Kindersitz, der einen Zeitwert
von 50 EUR hat, 3 Stunden lang Nachbarschaftsstreitereien
anzuhören.

Ach so? Ist das Deine persönliche Erfahrung?

Aber nicht so teuer daß man dafür ein - in diesem Fall wohl
äußerst hohes - Risiko eingeht auf den Kosten des Kindersitzes
UND der Anwaltskosten sitzen zu bleiben.

Wo siehst Du in diesem Fall das äußerst hohe Risiko?

Einfach im Prozeßrisiko, bzw. darin daß es gar nicht erst zu
einem Prozeß kommt. Klar sind Kindersitze teuer, aber
andererseits sind 100 oder 150 EUR Peanuts im Verhältnis zu
den Kosten eines Prozesses.

Hm. Die Prozesskosten betragen, wenn sich beide Parteien anwaltlich vertreten lassen, sagenhafte 249Euro (Prozesskostenrechner: http://www.steinbach24.de/Service/service.htm#Berech…).

Die Gefahr ist groß daß man am Ende seine Anwaltskosten und
den neuen Kindersitz auch aus eigener Tasche bezahlt -

Wie kommst Du darauf?
Ich sehe hier große Chancen, dass der Anhängerbesitzer den ganzen ‚Spass‘ bezahlt.

Da muß man schon abwägen
ob sich sowas lohnt,…
derjenige das nach 5 Minuten merkt und irgendwie tätig wird.

Das ist eine ganz andere Frage.

Gruß
loderunner (ianal)

Hi Loderunner,

Zitat:
‚denn der nette Herr
hat vor der Polizei zugegeben, auch dann hätte er ihn als
„Sperrmüll“ nach vorne an die Straße gestellt‘

Richtig. Nur frage ich mich allen Ernstes, warum dann nicht gleich vor Ort im Beisein der Beamten eine Anzeige vorgenommen wurde.
Irgenwie drängt sich mir auf dass an der ganzen Geschichte irgendwas nicht stimmt.
Wenn alles so klar ist und der Nachbar sogar vor den Beamten das ganze zugegeben hat, dann müsste auch unter der bereits angeführten Argumentation von worldwidefab der Fall klar sein.

Gruss Sebastian

Natürlich sind Kindersitze teuer, aber MecFleih hat schon
recht, wie willst Du dem Typ das beweisen?

Zitat:
‚denn der nette Herr
hat vor der Polizei zugegeben, auch dann hätte er ihn als
„Sperrmüll“ nach vorne an die Straße gestellt‘

Und was ist damit bewiesen? Auch ich würde vor Polizeibeamten jederzeit ‚zugeben‘, dass, wenn ich fehlplazierten Sperrmüll auf meinem Hänger finde, diesen an einen geeigneteren Ort verbringe.

Ich musste erkennen, dass es sich bei diesem Sitz offenkundig nicht um Sperrmüll handelt? Weder bin ich in der Lage, die Qualität und vor allem die Funktionsfähigkeit eines Kindersitzes zu überprüfen, noch sehe ich dem Ding an, ob es evtl. einer Familie mit kindersitzpflichtigen Kindern gehört.

Gruss
Schorsch

Hi Liane,

bei allem Vertsändniss für deine Empörung und den Ärger den du
jetzt hast dir einen neuen Sitz zu besorgen, aber - ich kann
dich zwar verstehen, aber nicht deine Aktion die zum Verlust
deines Kindersitzes führte.

Ich vermute mal der Nachbar wollte dir eine Lektion erteilen.

Dieser Mann kennt mich doch gar nicht, ich war NUR zu Besuch dort
und habe bis zu diesem Vorfall diesen Herrn noch nie gesehen…
Den früheren Disput hatte er mit dem von mir Besuchten.

Die war zwar übertrieben, aber es ist passiert. Kann man nicht
mehr ändern. So wie ich das sehe hattet ihr schon Krach, wegen
was auch immer.

Schön, dass offenbar fast alle, die hier was reinschreiben,
so ticken, dass sie sich super in das „Handeln“ dieses
Menschen hineinversetzen können…
da wundert mich auch nicht, was sonst so auf Erden passiert.

Der angebl. KRACH: Der Mann hat sich über ein geparktes
Auto aufgeregt, dass im Hof stand, weil er sich nicht
in der Lage sah, aus seiner Garage auszuparken…
weil er wohl mehr als 10 Meter Rangierplatz benötigt,
um sein Auto rauszufahren.
DAS ist so was von unwichtig, dass man das schon vergessen
kann… oder?

Das hat er sich gemerkt. Vielleicht ging es

damals ja um etwas ähnliches und er hat in dem Abstellen des
Kindersitzes auf seinem Anhänger einen (ich formulierst mal
etwas drastisch) „neuen Angriff“ (Grenzüberschreitung,
Provokation) von dir gesehen.

Sicher ist das keine Provokation.

Dieser Nachbar hat dich immerhin so sehr lieb, das er sich
nicht bemühte bei dir zu klingeln oder den Sitz neben dran zu
stellen. Er fragte sich warscheinlich wieso der außgerechnet
auf seinem Hänger steht und handelte - ab zum Sperrmüll, der
zufällig an diesem Tag auch noch abgeholt wird. Ich denke der
Nachbar verstand dein Abstellen als Nachsichtigkeit und
Provokation von dir. „Die Frau stellt das Ding einfach auf
meinen Hänger, die Dame ist nicht sichtbar, kein Zettel klebt
dran, was soll ich damit, spinnt die denn, was bildet die sich
ein, ist mein Hänger ne Müllkippe oder was, dann schmeiss ichs
eben weg, das macht die nur einmal, dann hat se was gelernt.“

Naja, hauptsache ICH hab was gelernt, bei ihm fehlt es da wohl
am nötigen Potenzial.

Ich nehme deinen Nachbarn nicht in Schutz, ich denke nur so
hat der getickt.

Nicht mal die Polizei konnte nachempfinden, wie der getickt haben
könnte. Die haben nur über seine „Klugheit“ gelacht.
Kann man das wirklich verstehen, mit gesundem Menschenverstand?

Und bei aller Liebe für die Hektik mit Kindern und das
herumräumen von Kindersitzen…die Dinge sind teuer, also
lässt man sie eben nicht herumstehen - egal wo. Ich würde das
Abstellen eines Kindersitzes auf meinem Auto oder Parkplatz
auch als Grenzüberschreitung ansehen. Denn ich würde mich auch
fragen - was soll das? Was will man mir damit sagen? Das mein
Parkplatz (Auto, Hänger, Blumenbeet, Gartentisch) zu deren
privatem Abstellplatz für alle Dinge des Lebens wird? Was
kommt danach? Ein Kühlschrank? Eine alte Waschmaschine? Eine
Schrankwand?

Blumenbeet und Gartentisch befinden sich sicherlich nicht
in einem Hof, der ausschließlich als Einfahrt zu Garagen genutzt wird.

Vor allem ohne ne Nachricht dran, „Sorry, komm gleich wieder,
ist nur vorübergehend, stelle es gleich weg.“ Das hätte ich
mindestens gemacht, zumal wenn ich mit dem Nachbarn schonmal
Krach hatte. Du bist da offenen Auges einen Konflikt
eingegangen und ärgerst dich über die Reaktion des Nachbarn
bzw. die Konsequenz (die zugegeben, gemein ist).

Ich würde nicht klagen, das macht alles noch schlimmer. Es sei
denn du willst eh bald umziehen und willst es einfach drauf
ankommen lassen.

Schlimmer für wen?
Ich wohne zum Glück gar nicht dort, in dieser Klein (karierten) Stadt.

Wo ich wohne, da grüßt man sich noch (trotz Großstadt) und
stell Dir vor, wir kümmern uns um unsere Nachbarn und FRAGEN, wenn
irgendwo was rumsteht, dass uns evtl. stören könnte.

… und noch was, zum Glück ticken nicht alle Menschen so
und wenn es noch einige schaffen, ihr Ego zu zügeln, dann
hat die Menschheit noch ne Chance…

Dann denkt man vielleicht auch daran, dass ein K-Sitz einem
Kind gehört und nicht einem kinderlosen Nachbarn, den man nicht
riechen kann.
Ohne dieses Kind könnte der alte Mann nicht am Fenster lauern und
seine Augen auf die Nachbarschaft werfen, sie maßregeln oder sonstiger
Befriedigung seines Egos nachgehen.
Dann würde er vielleicht zu Arbeit gehen…

Gruß
Helena

Hi Loderunner,

Zitat:
‚denn der nette Herr
hat vor der Polizei zugegeben, auch dann hätte er ihn als
„Sperrmüll“ nach vorne an die Straße gestellt‘

Richtig. Nur frage ich mich allen Ernstes, warum dann nicht
gleich vor Ort im Beisein der Beamten eine Anzeige vorgenommen
wurde.

Weil sich der Herr den Sitz nicht angeeignet hat, um ihn
selbst zu benutzen ist hier nur eine Zivilklage zulässlich.
Deshalb hat die Polizei kein Recht, eine Anzeige aufzunehmen.
Er hätte dazu, auch dies unter Zeugen, diesen Sitz in seine
Wohnung oder in die Garage verbringen müssen.
Damit ist das nicht mehr Sache der Polizei, denn er hatte
keinen Eigennutz am Gegenstand.

Irgenwie drängt sich mir auf dass an der ganzen Geschichte
irgendwas nicht stimmt.
Wenn alles so klar ist und der Nachbar sogar vor den Beamten
das ganze zugegeben hat, dann müsste auch unter der bereits
angeführten Argumentation von worldwidefab der Fall klar sein.

Ja, inzwischen kamen dann doch noch wirklich brauchbare Ratschläge
und dafür kann ich hier nur dankbar sein.
Auch die beamte Polizei kennt sich in zivilrechtlichen Fragen
nicht 100%-ig aus…
sonst hätten sie ja auch gleich Anwälte werden können…

Gruss Sebastian

Hallo,

Wie beweist man daß er den Kindersitz zum Sperrmüll gestellt hat?

Das hat der gute Mann vor Polizisten als Zeugen deutlich
zugegeben. Und auch noch betont, dass er das jederzeit wieder
machen würde.

Und vor Gericht hat er das dann nie gesagt und es war doch
alles ganz anders oder er erinnert sich nicht… Selbst wenn
er zugibt den Kindersitz an die Straße gestellt zu haben - er
hat ihn vielleicht für Sperrmüll gehalten, den jemand da
hingestellt hat blablablabla…

Ob der Beklagte sich erinnert, ist ziemlich nebensächlich,
solange sich die Polizisten erinnern. Vielleicht haben sie das
sogar protokolliert (was nur eine Vermutung ist, aber
irgendwas werden sie wohl festgehalten haben - sie sind wohl
nicht zufällig vorbeigekommen)?

Ich muss zugeben, beim Lesen amüsiert zu sein…
natürlich ist Polizei nicht „zufällig“ vorbeigekommen…
die haben in der Tat alles aufgenommen
UND
der Nachbar hat sogar Zeugen aufgefahren, die das Verbringen
des Sitzes zum Sperrmüll vor den Beamten bezeugten.
Eigentlich hätte die nicht pers. vorbeikommen müssen,
nur wollten die diesen Mann wohl mal kennen lernen *zwinker*.

Was Du anführst sind keine „Beweise“, die ein Gericht in jedem
Fall dazu bringen ihn zu verurteilen.

Was sind für Dich denn Beweise, wenn Zeugenaussagen nicht
darunter fallen?

Nun, auch hier mein Einspruch,
das sind wirkliches Beweise…

Hier kommen Aussagen von
einer und Gegenaussagen von einer anderen Seite.

Und Zeugenaussagen der Polizisten. Ggf. ihr Protokoll.

Ich denke nicht mal, dass der Herr auf die Idee kommt,
das wieder abzustreiten.
Selbst wenn, ist alles schriftlich erfasst.
Sollte er die Beamten des Lügens bezichtigen?

Ein Gericht
hat keine Lust sich wegen einem Kindersitz, der einen Zeitwert
von 50 EUR hat, 3 Stunden lang Nachbarschaftsstreitereien
anzuhören.

Wenn Du wüsstest, womit sich die Gerichte so befassen müssen,
leider…
aber jeglicher Versuch mit diesem Mann ins Gespräch zu kömmen
schlug fehl.
Der „gute Wille“ unsererseits war jedenfalls gegeben…

Aber nicht so teuer daß man dafür ein - in diesem Fall wohl
äußerst hohes - Risiko eingeht auf den Kosten des Kindersitzes
UND der Anwaltskosten sitzen zu bleiben.

Wo siehst Du in diesem Fall das äußerst hohe Risiko?

Einfach im Prozeßrisiko, bzw. darin daß es gar nicht erst zu
einem Prozeß kommt. Klar sind Kindersitze teuer, aber
andererseits sind 100 oder 150 EUR Peanuts im Verhältnis zu
den Kosten eines Prozesses.

Hm. Die Prozesskosten betragen, wenn sich beide Parteien
anwaltlich vertreten lassen, sagenhafte 249Euro
(Prozesskostenrechner:
http://www.steinbach24.de/Service/service.htm#Berech…).

Was hälst Du denn vom Rechtschutz?

Die Gefahr ist groß daß man am Ende seine Anwaltskosten und
den neuen Kindersitz auch aus eigener Tasche bezahlt -

Wie kommst Du darauf?
Ich sehe hier große Chancen, dass der Anhängerbesitzer den
ganzen ‚Spass‘ bezahlt.

Genauso sehe ich das auch.
Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass wir keine unnötigen
Kosten manifestieren wollen.
Zu einer außergerichtlichen Einigung gehören, wie auch
zu einem Streit IMMER mind. zwei Parteien.

Da muß man schon abwägen
ob sich sowas lohnt,…
derjenige das nach 5 Minuten merkt und irgendwie tätig wird.

Das ist eine ganz andere Frage.

Gruß
loderunner (ianal)

Niedrige Beweggründe…
…bewegen mich, dieses Posting zu schreiben :wink: Es ist die Neugier.

Hallo Liane,

ich verfolge diesen Thread nun schon seit einiger Zeit. Und je öfters Du antwortest, umso weniger verstehe ich die ganze Geschichte. Darf ich nochmal rekonstruieren, so wie ich das verstanden habe? Falls nicht, korrigiere mich doch bitte, ich will das wirklich gerne verstehen.

Du wohnst im Haus A, hast Mann und Kind und Dein (böser) Nachbar, hatte

  1. seinen Anhänger unter Eurem Balkon geparkt, was Euch aber nicht stört
  2. Euren Kindersitz, der auf seinem Anhänger lag zum Sperrmüll getragen
  3. das der herbeigerufenen Polizei (von wem? von Dir?) so erzählt
  4. für 3) noch Zeugen rangeschleppt

Früher mal gab es den Fall, dass jemand, der Dich besucht hat, im Hof so geparkt hat, dass sich der böse Nachbar eingebildet hat (ob nun berechtigt oder nicht, lassen wir mal dahinstellt) dass Dein Gast so blöd geparkt habe, dass er aus seiner Garage nicht rauskommt. Dadurch kam es nicht zum kommentarlosen Wegparken des Autos sondern zum „Disput“. Warst Du da involviert?

Dann nochmal zu der Chronologie mit dem Kindersitz. Du kamst also an, mit Auto_1, hast den Kindersitz vorübergehend auf den Anhänger gelegt und irgendwann später kam Dein Herr Gemahl mit Auto_2 wo der Kindersitz hätte eingebaut werden sollen. Wie lange hat es denn gedauert, von dem Moment an wo Du den Kindersitz dort deponiert hast und Dein Mann kam? Reden wir hier von „wenigen Minuten“ oder von „vielen Stunden“? Und wann genau war die Sperrmüllabfuhr? Am Tag vorher, oder?

Sonst gab es aber vorher keinen Kontakt zum bösen Nachbarn, auch richtig?

Und dann, als der Kindersitz dann weg war. Was habt Ihr dann getan? Gleich die Polizei gerufen? Die kamen dann mit Blaulicht angebraust und haben sofort den bösen Nachbarn vernommen?

Und nochwas, Du schreibst, dass sie (also die Polizei) den bösen Nachbarn eh mal kennen lernen wollte. Warum das denn?

Achja, als dann die Polizei wieder abgebraust war, hast Du Dich mit dem Herrn bösen Nachbarn unterhalten. Und in diesem Gespräch konntet Ihr Euch nicht darauf verständigen, dass Ihr Euch um einen günstigen Ersatz bemüht und der Herr Nachbar Euch x Euro (die Hälfte oder was auch immer) dazu gibt?

*neugierig*

Petzi

Servus!

Weil sich der Herr den Sitz nicht angeeignet hat, um ihn
selbst zu benutzen ist hier nur eine Zivilklage zulässlich.
Deshalb hat die Polizei kein Recht, eine Anzeige aufzunehmen.

Darf ich drastisch werden? Das ist Schwachsinn. Die Polizei hat Anzeigen aufzunehmen. Ob eine Straftat vorliegt und welche, entscheidet die Staatsanwaltschaft.

Er hätte dazu, auch dies unter Zeugen, diesen Sitz in seine
Wohnung oder in die Garage verbringen müssen.
Damit ist das nicht mehr Sache der Polizei, denn er hatte
keinen Eigennutz am Gegenstand.

Auch hier: s. o.! Auf den Nutzen kommt es nicht an, sondern nur auf eine Aneignungshandlung. Und wenn jemand eine fremde bewegliche Sache auf den Müll stellt und abholen lässt, hat er das getan, was grundsätzlich nur ein Eigentümer tun darf. Das reicht für den Diebstahlsvorwurf.

Auch die beamte Polizei kennt sich in zivilrechtlichen Fragen
nicht 100%-ig aus…
sonst hätten sie ja auch gleich Anwälte werden können…

Dafür hätten sie aber auch in den Vorlesungen über Strafprozessrecht besser aufpassen müssen.

Ich musste erkennen, dass es sich bei diesem Sitz offenkundig
nicht um Sperrmüll handelt? Weder bin ich in der Lage, die
Qualität und vor allem die Funktionsfähigkeit eines
Kindersitzes zu überprüfen, noch sehe ich dem Ding an, ob es
evtl. einer Familie mit kindersitzpflichtigen Kindern gehört.

Dann lasse ich es einfach in Ruhe! Fremde Sachen haben mich nicht zu interessieren. Ich stelle sie runter von meinem Anhänger, das ist alles, was ich darf.

Dann lasse ich es einfach in Ruhe! Fremde Sachen haben mich
nicht zu interessieren. Ich stelle sie runter von meinem
Anhänger, das ist alles, was ich darf.

Du schmeisst sie also irgendwo in die Landschaft? Oder doch an einen geeigneten Platz?

Hallo,

Auch die beamte Polizei kennt sich in zivilrechtlichen Fragen
nicht 100%-ig aus…

Ich zitiere mal worldwidefab:
Wenn jemand auf seinem Anhänger etwas findet, gehört ihm das dann? Nein! Darf man dann so tun, als wäre man der Eigentümer? Nein! Insbesondere darf man das Zeug nicht zum Sperrmüll stellen. Das ist eine Besitzentziehung auf Dauer, das dürfen (grob gesagt) nur Eigentümer, und wer so tut, als wäre er ein Eigentümer, obwohl er weiß, dass er es nicht ist, der ist ein Dieb und was er tut, ist in § 242 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bedroht.

Gruss Sebastian

Servus!

Weil sich der Herr den Sitz nicht angeeignet hat, um ihn
selbst zu benutzen ist hier nur eine Zivilklage zulässlich.
Deshalb hat die Polizei kein Recht, eine Anzeige aufzunehmen.

Darf ich drastisch werden? Das ist Schwachsinn. Die Polizei
hat Anzeigen aufzunehmen. Ob eine Straftat vorliegt und
welche, entscheidet die Staatsanwaltschaft.

So wurde es mir jedenfalls gesagt.

Er hätte dazu, auch dies unter Zeugen, diesen Sitz in seine
Wohnung oder in die Garage verbringen müssen.
Damit ist das nicht mehr Sache der Polizei, denn er hatte
keinen Eigennutz am Gegenstand.

Auch hier: s. o.! Auf den Nutzen kommt es nicht an, sondern
nur auf eine Aneignungshandlung. Und wenn jemand eine fremde
bewegliche Sache auf den Müll stellt und abholen lässt, hat er
das getan, was grundsätzlich nur ein Eigentümer tun darf. Das
reicht für den Diebstahlsvorwurf.

Vielleicht sind die deshalb doch vorbeigefahren, weil
die nicht aufgepasst haben, während der Ausbildung… lol.

Auch die beamte Polizei kennt sich in zivilrechtlichen Fragen
nicht 100%-ig aus…
sonst hätten sie ja auch gleich Anwälte werden können…

Dafür hätten sie aber auch in den Vorlesungen über
Strafprozessrecht besser aufpassen müssen.

Danke Dir,
nur kenn ich mich da eben nicht aus…
allenfalls mein Menschenverstand sagt mir, das dies
entweder grober Unfug oder Diebstahl ist.