Nachteile von ESP?

Hallo,

es mag Zufall sein das ich festgestellt habe dass die Autos
immer „härter“ wurden mit Einführung des ESP.

es gibt da schlicht und ergreifend einen zeitlichen Zusammenhang: der Trend geht zu härter abgestimmten Fahrwerken und vor allem zu größen Felgen, was beides zu einem „sportlichen“ Fahrgefühl führt. Neben diesem Sportlichkeitsquatsch hat ersteres natürlich auch seine Ursache in den immer höheren Endgeschwindigkeiten, die eine bessere Spurtreue verlangen und ein hüpfendes und wippendes Fahrzeug läßt sich nun einmal schlecht mit 220 durch eine 90 Grad-Kurve zirkeln.

Gruß
C.

Hallo Karl,

ESP „kümmert“ sich nur um die Horizontal-Dynamik, nicht um die
Vertikal-Dynamik.

das stimmt natürlich grundsätzlich. Wenn sich allerdings aufgrund einer anderen Feder-/Dämpferabstimmung die Vertikaldynamik ändert, sprich eine andere Normalkraft auf das Rad wirkt, verändert sich auch die Horizontaldynamik, da die aufgebrachte Reibungskraft am Reifen über den Reibungskoeffizienten linear mit der Normalkraft zusammenhängt.

Gruß
hps

Moin Peter,

Das Problem war schon zu unserer Zeit mit dem
Mittelmotor-Konzept, Lastverteilung auf die Achsen 50/50%.

Naja, Mittelmotor Autos waren aber damals echte Exoten. Zu „meiner“ Zeit gab es da im Strassenverkehr den X1/9, den 914er und den Matra Bagheera. Alles andere war so selten wie heute ein Maybach.

Schön, da brach in den Kurve weder hinten noch vorne was aus,
man hob ohne Vorwarnung gleich mit allen 4 Rädern ab…

No risk, no fun :wink:

Gruss Jakob

Moin,

es gibt da schlicht und ergreifend einen zeitlichen
Zusammenhang: der Trend geht zu härter abgestimmten Fahrwerken
und vor allem zu größen Felgen, was beides zu einem
„sportlichen“ Fahrgefühl führt.

oh ja, das kenne ich zur Genüge. Unser Controller, der für die Firmenfahrzeuge zuständig ist, bestellte damals meinen Touran mit Sportfahrwerk. Er dachte, er tut mir was Gutes. Nicht dass das Verhältnis zu ihm seit dem etwas gespannt wäre…

Gruss Jakob

Hallo Peter,

Ändern wird sich da wohl erst wirklich etwas, wenn die Autos
selbständig fahren und der Computer nicht
ausgeschaltet/manipuliert/getunt werden kann.
Man könnte ja z.B. die Parameter für den Sicherheitsabstand um
10% verkleinern …

Man munkelt ja dass es bereits 2030 soweit sein soll, daran glaube ich aber noch nicht.
Technisch möglich? Vielleicht. Aber bis der Mensch dafür reif ist?
Bei solchen Zukunftsvisionen fällt mir immer Buck Rogers ein, der den Feind nur besiegte nachdem er die Computersteuerung ausgeschaltet hatte :wink:
Und dass die Systeme manipulationssicher sein werden glaube ich erst recht nicht. Da wird es wohl sehr schnell Angebote bei Ebay geben, mit modifizierter Software natürlich.
Dann gibts eben auch „Abstandstuning“ etc.
Desweiteren sehe ich Probleme bei der Wartung/Reparatur solcher Fahrzeuge. Schon heute sind offensichtlich diverse Werkstätten mit der Technik überfordert.
Mit meinen letzten Autos hatte ich ausschliesslich Probleme im Elektronikbereich und selbst hier hatten die Werkstääten schon massive Probleme bei der Fehlerdiagnose.

Gruss Jakob

Hallo

Weil man einen kürzeren Bremsweg dank ABS hat, kann man etwas
näher an den Vordermann aufschliessen…

Das ist aus zweierlei Gründen ein Irrglaube.

Erstens: Viele vergessen bzw. unterschätzen die Reaktionszeit. Ist ja an und für sich verständlich, weil man das nicht so bewusst merkt. Diesbezüglich empfehle ich, die Episode der Mythbusters anzuschauen, wo Jamie und Adam untersuchen, ob man der Kugel eines Scharfschützen ausweichen kann. Sie machen da u.a. einen Reaktionstest. Wenn man da dann in Zeitlupe sieht, wie lang es nach dem Auslösen des Blitzlichts dauert, bis sich der jeweilige Mythbuster auch nur anfängt zu bewegen… bei Jamie dauert das bei seinem schnellsten Versuch immer noch eine halbe Sekunde.

Zweitens: Der Bremsweg ist mit ABS gegenüber einer Vollbremsung ohne ABS nicht zwingend kürzer. Je nachdem ist er das. Oder auch nicht. Das ist aber auch nicht die Idee am ABS, höchstens ein Nebeneffekt.

Daher muss man nach wie vor den Abstand einhalten, wie es in der Fahrschule gelernt wurde: Halber Tacho in Metern. Lieber etwas mehr.

BTW: Es fährt sich viel entspannter, wenn man hinreichend Abstand hält. Weil man nicht permanent absolut konzentriert darauf achten muss, was vorne passiert. Weil man im Kolonnenverkehr viel weniger oft stark bremsen muss, sondern viel öfter die Wellenbewegungen (langsamer, schneller, wieder langsamer…) allein durch dosieren des Gaspedals ausgleichen kann.

CU
Peter

Hallo Jakob,

Technisch möglich? Vielleicht. Aber bis der Mensch dafür reif
ist?

Technisch funktionierende Systeme gab es schon in den 50er Jahren. Damals noch mit in der Fahrbahn eingelegten Drähten mit einem HF-Signal, welchem dann das Fahrzeug einfach folgte. Abstandssensoren auf den Vordermann gab es dabei auch schon.
Wollte damals auch keiner …

Und dass die Systeme manipulationssicher sein werden glaube
ich erst recht nicht. Da wird es wohl sehr schnell Angebote
bei Ebay geben, mit modifizierter Software natürlich.
Dann gibts eben auch „Abstandstuning“ etc.

Das befürchte ich eben auch! Frisiert wird ja auch heute, egal ob erlaubt oder nicht!
Allerdings braucht man für vieles heute noch einen, der einen Schraubenschlüssel halten kann, per Software ist dann nicht einmal diese Wissen mehr nötig.

Desweiteren sehe ich Probleme bei der Wartung/Reparatur
solcher Fahrzeuge. Schon heute sind offensichtlich diverse
Werkstätten mit der Technik überfordert.

Das wird sich wohl mit der Zeit geben.

Mit meinen letzten Autos hatte ich ausschliesslich Probleme im
Elektronikbereich und selbst hier hatten die Werkstääten schon
massive Probleme bei der Fehlerdiagnose.

Naja, der klassische Automechaniker war bei Elektrofehlern schon vor über 40 Jahren recht schnell überfordert, deshalb gab es damals auch schon den Autoelektriker und die Bosch-Dienste.

Der typische Autoschrauber ist halt ein Handwerker, welcher vor allem Dinge durch anfassen versteht. Bei der Elektronik ist halt nichts zum anfassen da und sehen kann man den Strom auch nicht, da muss man bei Problemen sehr Abstrakt vorgehen.
Vermutlich wird man dies in zweit Berufe aufteilen müssen, einer welcher die Fähigkeit zum analytischen Denken hat, aber dann meist handwerklich ungeschickt ist, der den Fehler analysiert und eingrenzt und ein zweiter, welcher dann das handwerkliche Geschick hat, die Arbeiten auch auszuführen.

Momentan wird bei der Fehleranalyse durch den Bordrechner auch recht lieblos vorgegangen, da ist die Trefferquote auch nicht immer sehr gut.
Ich weiss nicht ob es schon Datenbanken gibt, welche den Fehlerspeicher entsprechend analysieren und dann auch die weniger häufigen Ursachen, nach Typ und Modell, angeben können?

MfG Peter(TOO)

Moin!

weil ich bisher nur positive Dinge darüber gelesen hab würde
ich nur noch ein Auto mit Fahrstabilitätssystem (also ESP, DSC
und wie das System überall heisst) kaufen.

Gut!

Als einzigen Nachteil hab ich bisher davon gelesen dass man es
zwar abschalten kann aber es sich selbst wieder anschaltet und
man deshalb Probleme beim anfahren bei Glätte haben kann.

Das ist kein Nachteil, denn man kann für die 3x pro Jahr, die ein normaler Deutscher pro Jahr maximal bei echter Glätte anfahren muss, das ESP ja deaktivieren.
Damit hatte ich noch nie Probleme, obwohl ich viel im Schnee fahre.

Dazu
kommt natürlich dass elektronische Komponenten immer gerne mal
kaputt gehen.

Schlimmstenfalls mal ein Satz Radsensoren.
Das wäre mir die Sache wert.

Kennt jemand noch mehr Nachteile des ESP? Beim Auto welches
ich suche (Mercedes w140) gab es dies nämlich nur bei neueren
Baujahren welche andere Nachteile mit sich bringen, weshalb
ich mir überlege wie wichtig das ESP wirklich ist.

M.W. verfügen alle W140 über ESP.
Irre ich mich da?

Der W140 bereitet nun, nachdem die neuesten schon 17 Jahre alt sind, seinen heutigen Alltagsnutzern zahlreiche Probleme bei allen möglichen teuren Elektronik- und auch Mechanikkomponenten. Das ESP gehört aber m.W. nicht dazu.

Der W140 ist ein Liebhaberauto. Für Menschen mit schmalem Wartungsbudget bzw. ungenügenden Bastelfähigkeiten ist ein W140 der erste Benz, der zum Geldgrab werden kann. Der W140 sieht zwar aus und fährt wie eine unzerstörbare „Trutzburg“, es gibt aber stapelweise Schwachstellen an diesem ja voll auf Komfort getrimmten, bereits recht komplexen Fahrzeug.

Viel „Freude“ bereiten ja bei den Nachfolgern (W220), die eher noch billiger gehandelt werden, Rost, Fahrwerk (kein "konventionelles Fahrwerk mehr im Angebot, irgendwann kostet es Geld, egal ob ABC oder standard-verstellbar) und bei einigen Motoren bislang ungekannte, stinkteure Probleme (v.a. die 350er aus ca. 2005, Stichwort: Stirnrad).

Wenn Du also günstig ein dickes Schiff fahren willst, wäre eher die Suche nach einem guten W126 Facelift 300 SE sinnvoll. Aber auch die sind heute alt und brauchen Zuwendung.

Falls Du einen sauber durchreparierten W140 500 SE (das Modell will man ja eigentlich) ohne Wartungsstau (also auch mit bereits getauschten Gummis an Motoraufhängung und Fahrwerk, getauschten Zündleitungen, Stossdämpfern u.s.w. und ohne Rost am Scheibenrahmen!), bewegst Du Dich im Bereich ab 15.000 Eur. Dafür gibt´s auch tip-top W126 560 SEL. Letztere gefallen mir persönlich nach wie vor noch besser.

Falls Du einen günstigen, einigermassen gepflegten W140 für den Alltag kaufst, investiere nicht zu viel, sondern hoffe und fahre ihn 2-3 Jahre, bis Du ihn noch einigermassen vernünftig wieder verkaufen kannst. Ein einfacher ausgestatteter 280/300 3.2 ist natürlich besser, als ein 500er, der die letzte Inspektion in 2003 gesehen hat. Mein „Geheimtip“ ist der 400 SE. Unauffälliger, schöner V8, der im Kaufpreis günstig und im Unterhalt akzeptabel ist. Läuft extrem ruhig und ist eigentlich unzerstörbar.

Falls Du Geld hast, suche Dir einen top gepflegten kurzen 600er und geniesse den besten Gleiter, den es neben dem Citroen CX bislang zu kaufen gab. Der Unterhalt (inklusive Kapitalkosten!) liegt dann allerdings höher als bei einem geleasten W222 V6…

Viel Spass!

M.

Hallo,

M.W. verfügen alle W140 über ESP.
Irre ich mich da?

Ja, das ESP kam erst 1995 und da auch noch nicht (serienmäßig) für alle Varianten, den W140 gibt es aber seit 1991. Der W140 war der erste Serien-PKW mit ESP.

Der W140 ist ein Liebhaberauto. Für Menschen mit schmalem
Wartungsbudget bzw. ungenügenden Bastelfähigkeiten ist ein
W140 der erste Benz, der zum Geldgrab werden kann.

Das konnten die Vorgänger auch schon ganz gut:
W109 300 SEL 6.3, W116 450 SEL 6.9, W126 560 SEL,…
Viele in x-ter Gebrauchtwagenhand zu Tode geritten.

Gruß
hps

Moin!

M.W. verfügen alle W140 über ESP.
Irre ich mich da?

Ja, das ESP kam erst 1995 und da auch noch nicht (serienmäßig)
für alle Varianten, den W140 gibt es aber seit 1991. Der W140
war der erste Serien-PKW mit ESP.

Danke.

Der W140 ist ein Liebhaberauto. Für Menschen mit schmalem
Wartungsbudget bzw. ungenügenden Bastelfähigkeiten ist ein
W140 der erste Benz, der zum Geldgrab werden kann.

Das konnten die Vorgänger auch schon ganz gut:
W109 300 SEL 6.3, W116 450 SEL 6.9, W126 560 SEL,…
Viele in x-ter Gebrauchtwagenhand zu Tode geritten.

Das sind alles die top Modelle der jeweiligen Baureihe.
Der 450 6.9 war auch nur wegen des Fahrwerkes teuer. Dies lässt sich heute für 5.000 Eur überholen und hält dann wieder 200.000 Km.
Die teuren Schäden liessen sich, v.a. beim W126, fast immer auf mangelnde Wartung zurückführen.

Die W140 allerdings können auch als 2.8 teuer werden, denn sie altern einfach an der Elektronik.

Dennoch sind das natürlich tolle Autos, die man auch erhalten kann. Das kostet eben nur Geld…

Der günstigste Weg, heute eine S-Klasse zu fahren, ist in meinen Augen der Kauf eines in den letzten Jahren einigermassen regelmässig genutzten und gewarteten W126.
Die W220 sind der Qualitätstiefpunkt und sind allein wegen des Fahrwerks und des Rostbefalls ein ziemliches Risiko. Die W221 bergen teure Defekte an Elektronik und sind auch im mechanischen Unterhalt nicht ganz billig. Die W222 werden diesbzgl. noch schlimmer werden.

Wer das Geld eigentlich nicht hat, sollte sich einen W211 E 320 Benziner suchen. Dieses Modell lässt sich günstig unterhalten, ist sehr komfortabel und v.a. als Elegance mit dem besseren Leder auch ein edler Gleiter.

M.

Tach!

es gibt da schlicht und ergreifend einen zeitlichen
Zusammenhang: der Trend geht zu härter abgestimmten Fahrwerken
und vor allem zu größen Felgen, was beides zu einem
„sportlichen“ Fahrgefühl führt.

oh ja, das kenne ich zur Genüge. Unser Controller, der für die
Firmenfahrzeuge zuständig ist, bestellte damals meinen Touran
mit Sportfahrwerk. Er dachte, er tut mir was Gutes. Nicht dass
das Verhältnis zu ihm seit dem etwas gespannt wäre…

Keine Ahnung, weshalb heute jeder Vorstadtpendler ein Auto mit Fahrdynamik-Werten denkt zu benötigen, die vor 20 Jahren noch echten Sportwagen vorbehalten waren.
An der Fahrsicherheit bei hohen Vs kann es nicht liegen. Mein seliger W126 aus den 80ern lief bei 250 schon wie auf Schienen. Mit 16" Rädern und bei bestem Komfort.

Ich vermute, man spart sich bei der Entwicklung viel Aufwand, wenn man die Kiste einfach hart auslegt und den Rest das ESP erledigen lässt.
Ausserdem entspricht es einfach dem mehrheitlichen Kundenwunsch, sogar ein Auto wie den Nachfolger des Rentenrautos VW Golf Plus mit allen möglichen „sportlichen“ Attributen zu versehen. Diese todlangweilige Kiste heisst ja sogar „Sportsvan“, was eigentlich ein Witz ist. Aber welcher „Best-Ager“ möchte schon einen VW „Comfortcruiser“…?

Auch heute gibt es allerdings noch Fahrzeuge mit guten, komfortablen Fahrwerken, die auch für sehr hohe Geschwindigkeiten geeignet sind. Z.B. Mercedes E W212 Elegance, Mercedes S oder auch Ford Mondeo.
Ganz übel sind Audi, VW und BMW. Selbst die Standardfahrwerke für die Autos unterhalb der Oberklasse sind derart hart ausgelegt, dass die Autos nur auf Autobahnen mit neuem Belag und in der Zone 30 Spass machen.
Aber man muss diese Produkte ja nicht kaufen.
Nur ich muss blöderweise ab und an mit einem solch unmöglichen BMW beruflich fahren. Das nächste Firmenauto wird aber wieder ein Mercedes.

Privat fahre ich diese harten Kisten schon lange nicht mehr. Die Grenzen des Fahrzeuges, in deren bereich ein Sportfahrwerk sinnvoll sein könnte, versuche ich tunlichst zu meiden. Also wozu bei jedem Gullideckel die Bandscheiben zählen?

Mit ESP hat das alles meiner Erfahrung nach unmittelbar nichts zu tun.
Schon mein W140 verfügte über ESP und war vom Komfort her 20 Jahre lang unschlagbar. Erst der neue W222 ist besser.
Auch Ford bot stets komfortable, sichere Fahrwerke an. „Trotz“ ESP.

Gruß,
M.

Hallo,
kurze Anmerkung zum alten Omega (A) weil ich diesen auch mal fuhr: Er war zwar komfortabel aber ist ganz gerne mal in Kurven hinten ausgebrochen (obwohl das Heck durch einen grossen Gastank, AHK, Werkzeug, Ersatzteile…) ausreichend belastet war. Da ist mir die haertere Federung moderner Autos lieber als staendig aus der Kurve zu fliegen. Ein gefederter Sitz waere m.E. eine bessere Loesung, sowas gab es frueher oefters, ich frag mich wieso man das heute nicht mehr verbaut.

Gruss
Desperado

Servus Mathias,

Danke fuer die Tipps. Mein e38 faehrt noch ganz gut, d.h. ich lass mir mit der Suche nach einem w140 viel Zeit und wenn ich keinen passenden finde ist es auch kein Weltuntergang. D.h. erstmal konzentriere ich mich auf Modelle mit ESP.

Gruss
Desperado

Hallo,

mir scheint, daß einige eine falsche Vorstellung davon haben,
wann bzw. wie ESP & Konsorten wirken bzw. zu oft in Bereichen
fahren, in denen das System einen Eingriff für erforderlich
hält. Bei mir kam ESP bisher (in gut vier Jahren) genau
zweimal zum Einsatz (wenn man der entsprechenden Anzeige
glauben darf): einmal beim Fahrsicherheitstraining bei
Vollbremsung aus 80 km/h bei simulierter geschlossener
Schneedecke und beim zügigen Anfahren auf eisglatter Straße.
Und es ist nun auch nicht so, daß ich mit einem
untermotorisierten Kleinwagen vorzugsweise mit 65 km/h über
vierspurige Landstraßen gurke.

Das haengt auch viel vom Auto ab: Hast Du Heckantrieb? Wie ist die Gewichtsverteilung? Wie windempfindlich ist das Auto? Welche Reifen (Breite, Profil, Alter…) sind drauf?

Dazu erinnere ich mich dass Du in Duesseldorf wohnst wo bekanntlich kaum Schnee ist und es dazu noch eher flach ist. Dazu kommt dass NRW relativ dicht besiedelt ist, d.h. die Chance dass eine Schneedecke bereits plattgefahren ist ist dort viel hoeher als in weniger dicht besiedelten Gebieten.

Und es ist nun auch nicht so, daß ich mit einem
untermotorisierten Kleinwagen vorzugsweise mit 65 km/h über
vierspurige Landstraßen gurke.

Das haengt auch viel vom Auto ab: Hast Du Heckantrieb? Wie ist
die Gewichtsverteilung? Wie windempfindlich ist das Auto?
Welche Reifen (Breite, Profil, Alter…) sind drauf?

Das Fahrzeug hat Allradantrieb und 225er Reifen mit mindestens 5 Millimeter Profil. Aber ich sehe schon, wo die Rückfragen hinlaufen: es ist in der Tat ein Trugschluß, davon auszugehen, daß ESP schlechte bzw. alte Reifen kompensieren kann.

Dazu erinnere ich mich dass Du in Duesseldorf wohnst

Und Du meinst, weil Du Dich daran erinnerst, daß ich mal in Düsseldorf wohnte, läßt den Rückschluß zu, daß ich nur in Innenstädten herumfahre?

Das Fahrzeug hat Allradantrieb und 225er Reifen mit mindestens
5 Millimeter Profil.

Das macht einen enormen Unterschied, dann ist klar dass Du ESP sehr selten brauchen wirst. Bei meinem Auto mit Heckantrieb (wieviel Profil die Winterreifen haben weiss ich jetzt nicht) rutsche ich auch bei langsamer Fahrweise oefters hinten weg. Da wuerde ich mir ESP wuenschen (oder zumindest Frontantrieb).

Aber ich sehe schon, wo die Rückfragen

hinlaufen: es ist in der Tat ein Trugschluß, davon auszugehen,
daß ESP schlechte bzw. alte Reifen kompensieren kann.

Warum? Mit alten bzw. abgefahrenen Reifen (und Heckantrieb) rutscht man leichter und das ESP faengt das Heck wieder ein - oder irre ich mich da?

Dazu erinnere ich mich dass Du in Duesseldorf wohnst

Und Du meinst, weil Du Dich daran erinnerst, daß ich mal in
Düsseldorf wohnte, läßt den Rückschluß zu, daß ich nur in
Innenstädten herumfahre?

„Nur“ hab ich nicht geschrieben aber ich gehe eben davon aus dass in den meisten Faellen der Arbeitsweg die meistgefahrene Strecke ist.

Das Fahrzeug hat Allradantrieb und 225er Reifen mit mindestens
5 Millimeter Profil.

Das macht einen enormen Unterschied, dann ist klar dass Du ESP
sehr selten brauchen wirst.

ESP wird nicht dadurch seltener gebraucht, nur weil beide Achsen angetrieben werden bzw. wenn doch, sollte man die Verwendung seines Gaspedales überdenken. Generell heißt Allradantrieb außerdem, daß die zusätzliche Antriebsachse weniger zur Seitenführung beisteuern kann.

Aber ich sehe schon, wo die Rückfragen

hinlaufen: es ist in der Tat ein Trugschluß, davon auszugehen,
daß ESP schlechte bzw. alte Reifen kompensieren kann.

Warum? Mit alten bzw. abgefahrenen Reifen (und Heckantrieb)
rutscht man leichter und das ESP faengt das Heck wieder ein -
oder irre ich mich da?

Ja, klar. Nur ist das der falsche Ansatz. Gute Reifen sind viel wichtiger.

Dazu erinnere ich mich dass Du in Duesseldorf wohnst

Und Du meinst, weil Du Dich daran erinnerst, daß ich mal in
Düsseldorf wohnte, läßt den Rückschluß zu, daß ich nur in
Innenstädten herumfahre?

„Nur“ hab ich nicht geschrieben aber ich gehe eben davon aus
dass in den meisten Faellen der Arbeitsweg die meistgefahrene
Strecke ist.

Ja, das Problem des „ich gehe mal davon aus“ ist bekannt.

Das macht einen enormen Unterschied, dann ist klar dass Du ESP
sehr selten brauchen wirst.

ESP wird nicht dadurch seltener gebraucht, nur weil beide
Achsen angetrieben werden

Ich glaube ich rede Zulu und Du Chinesisch. Allradfahrzeuge fliegen (bei gleicher Fahrweise) seltener aus der Kurve, also muss das ESP seltener eingreifen. Oder wieso sollte das nicht stimmen?

bzw. wenn doch, sollte man die

Verwendung seines Gaspedales überdenken. Generell heißt
Allradantrieb außerdem, daß die zusätzliche Antriebsachse
weniger zur Seitenführung beisteuern kann.

Hab dazu das Internet durchforstet aber keinen Artikel gefunden der bestaetigt dass Allradautos weniger Seitenfuehrung haben (kann aber sein dass ich nur nichts gefunden hab). Wie sicher bist Du Dir da?

Aber ich sehe schon, wo die Rückfragen

hinlaufen: es ist in der Tat ein Trugschluß, davon auszugehen,
daß ESP schlechte bzw. alte Reifen kompensieren kann.

Warum? Mit alten bzw. abgefahrenen Reifen (und Heckantrieb)
rutscht man leichter und das ESP faengt das Heck wieder ein -
oder irre ich mich da?

Ja, klar. Nur ist das der falsche Ansatz. Gute Reifen sind
viel wichtiger.

Dem hab ich auch nie widersprochen.

Einige Zusatzfragen
Hallo nochmal und Danke fuer die bisherigen Antworten.

Hab gerade bei Autobild gelesen dass das ESP teilweise grundlos einige Raeder abbremst (http://www.autobild.de/artikel/antriebssysteme-im-wi…):
„Auch die viele Elektronik scheint manchmal überfordert. Das ESP hat offensichtlich Mühe, auf die ständig wechselnden dynamischen Bedingungen angemessen zu reagieren. Das System bringt viel Unruhe ins Auto und reagiert ab und zu regelrecht hysterisch. Dann bremst es den Touareg, zum Beispiel auf gerader Strecke, grundlos ein.“

Jetzt habe ich doch Bedenken mir ein System anzuschaffen welches unter Umstaenden dann zu Unfaellen fuehrt statt diese zu vermeiden. Hat jemand aehnliche Erfahrungen gemacht? Man bedenke auch dass es sich bei dem Testfahrzeug um ein neueres Modell handelt. Ich habe Bedenken dass aeltere ESP-Systeme evtl. einige Macken bekommen und durch falsche Sensormeldungen dann grundlos ein Rad abbremsen.

Eine ganz andere praktische Frage: Steht im Fahrzeugschein ob ein Auto ESP hat? Bzw. wie soll man dies erfahren? (Wenn man bei den Verkaufsportalen Autos mit ESP sucht kommen auch Treffer von Autos die aufgrund des Baujahres kein ESP haben koennen aber bei denen der Verkaeufer trotzdem angibt dass ESP verbaut waere).

ESP wird nicht dadurch seltener gebraucht, nur weil beide
Achsen angetrieben werden

Ich glaube ich rede Zulu und Du Chinesisch. Allradfahrzeuge
fliegen (bei gleicher Fahrweise) seltener aus der Kurve, also
muss das ESP seltener eingreifen. Oder wieso sollte das nicht
stimmen?

Das ist schlichte Physik: ein Reifen, der angetrieben wird, kann weniger Seitenführungskräfte tragen. Daher hat der Allradantrieb zwei Effekte: auf der ursprünglichen Achse können höhere Seitenführungskräfte verkraftet werden, da der Antrieb auch auf die andere Achse geht und auf der zusätzlichen (sonst nicht angetriebenen Achse) können weniger Seitenführungskräfte wirken, bevor die Karre aus der Spur springt.

In Summe ist damit ein Allradantrieb prinzipiell nicht spurtreuer als ein normales Fahrzeug der gleichen Baureihe. Hinzu kommt, daß vor allem die stärkeren Modelle mit Allradantrieb ausgestattet werden (wenn man von Geländewagen absieht). Die Gefahr, daß man in der Kurve aus der Spur fliegt, weil man unachtsam Gas gibt, ist also ungleich höher als bei Fahrzeugen mit einer Antriebsachse.

bzw. wenn doch, sollte man die

Verwendung seines Gaspedales überdenken. Generell heißt
Allradantrieb außerdem, daß die zusätzliche Antriebsachse
weniger zur Seitenführung beisteuern kann.

Hab dazu das Internet durchforstet aber keinen Artikel
gefunden der bestaetigt dass Allradautos weniger
Seitenfuehrung haben (kann aber sein dass ich nur nichts
gefunden hab).

Das steht sogar bei Wikipedia.

Wie sicher bist Du Dir da?

Ganz sicher.

http://www.arstechnica.de/index.html?name=http://www…

Warum? Mit alten bzw. abgefahrenen Reifen (und Heckantrieb)
rutscht man leichter und das ESP faengt das Heck wieder ein -
oder irre ich mich da?

Ja, klar. Nur ist das der falsche Ansatz. Gute Reifen sind
viel wichtiger.

Dem hab ich auch nie widersprochen.

Die ganze Diskussion lief schon in die falsche Richtung. Allein schon aufgrund der physikalischen Gegebenheiten ist es sinnvoller, sich ab und an neue Reifen aus vernünftiger Produktion zu kaufen als sich Gedanken über die Zuverlässigkeit von ESP zu machen. Die Möglichkeiten von ESP sind nämlich ziemlich begrenzt und auf das reduziert, was mit dem vorhandenen Material machbar ist. Mit vernünftigen Reifen hingegen wird man nicht nur die meisten Situationen ohne ESP überstehen, sondern man versetzt ESP zusätzlich überhaupt erst in die Lage, seine Möglichkeiten auszuspielen.