Neoliberalismus und kapitalismus?

ich hoffe ich schreibe jetzt im richtigen bereich,hmm

Kann mir jmd den Unterschied zwischen Neoliberalismus und Kapitalismus erklären?
Beide beruhen doch auf einen freien Wettbewerb und beide werden durch Eingriffe vom Staat geschützt. Oder nicht?! Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen den beiden Wirtschaftsformen?

Hi,

Neoliberalismus ist nur ein neuer Ausdruck für Imperialismus. Siehe daher: http://www.derfunke.at/theorie/poloek/WL_imperialism…

Gruß
Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Kann mir jmd den Unterschied zwischen Neoliberalismus und
Kapitalismus erklären?
Beide beruhen doch auf einen freien Wettbewerb und beide
werden durch Eingriffe vom Staat geschützt. Oder nicht?! Was
ist jetzt genau der Unterschied zwischen den beiden
Wirtschaftsformen?

Hi Lana,

beides sind eigentlich keine Bezeichungen für konkurrierende Wirtschaftsformen. Diese wären zB „Marktwirtschaft“ oder „Planwirtschaft“.

„Kapitalismus“ ist ein Begriff, der heute nur von Ideologen verwendet wird. Er ist genau so blöd, wie zB der Begriff „Imperialismus“ im politischen Kontext und insofern immer nur in einem historischen Bezug sinnvoll.

„Neoliberalismus“ hat mehr tagesaktuelle Bedeutung. Er geht aber historisch zurück auf das Jahr 1939, als auf einem Kongress in Genf einige Ökonomen eine Zwischenform zu reinem Kapitalismus und Kollektivismus schaffen wollten. Durchgesetzt hat sich in Europa aber die sogenannte „soziale Marktwirtschaft“, begrifflich wie faktisch. Trotzdem erlebte der Begriff später eine Erneuerung. Merkwürdigerweise war er aber immer negativ besetzt. So fordern noch heute viele Berufsschwafler deren Absetzung, obwohl sie nirgendwo richtig eingeführt wurde. Es bedeutet im postiven Sinne aber doch Vertauen in die Marktmechanismen und weniger Einfluß durch Staat oder Interessengruppen. Hin zu einem gloablem Markt, dessen Triebkraft der Wettbewerb ist. An diesem Schreckgespenst für Linke kommt aber niemand letztlich vorbei, weil sich eben alle Menschen vom Markt ernähren. Insofern entsteht ein Paradox. Die Märkte entwicklen sich so, ganz natürlich, solange es Märtkte gibt. Die Entwicklung ist aber allgemein nicht wirklich erwünscht. So stehen die Volkswirtschaften, die sich am nächsten an die Gedanken des Neoliberalismus angenähert haben, auch am besten da. Im Umkehrschluß haben jene Volkswirtschaften, dazu gehört Deutschland, die sich diesen Gesetzmäßigkeiten verschliessen wollen, vergleichweise mehr Probleme, die in einer Unfinanzierbarkeit der Sozialsysteme gipfeln. Das alles passiert gerade.

Gruß,
Klaus

Hallo Klaus,

auch mal ein Lob von mir: du hast die Vergackeierei der Neolieberalen voll indus. Echt krass das :smile:

„Neoliberalismus“ hat mehr tagesaktuelle Bedeutung. Er geht
aber historisch zurück auf das Jahr 1939, als auf einem
Kongress in Genf einige Ökonomen eine Zwischenform zu reinem
Kapitalismus und Kollektivismus schaffen wollten. Durchgesetzt
hat sich in Europa aber die sogenannte „soziale
Marktwirtschaft“, begrifflich wie faktisch
.

lol. Sozial liberalisierte Auswüchse dessen: http://www.n-tv.de/3164250.html

Trotzdem erlebte
der Begriff später eine Erneuerung. Merkwürdigerweise war er
aber immer negativ besetzt. So fordern noch heute viele
Berufsschwafler deren Absetzung, obwohl sie nirgendwo richtig
eingeführt wurde. Es bedeutet im postiven Sinne aber doch
Vertauen in die Marktmechanismen und weniger Einfluß durch
Staat oder Interessengruppen. Hin zu einem globalem Markt,
dessen Triebkraft der Wettbewerb ist. An diesem
Schreckgespenst für Linke kommt aber niemand letztlich vorbei,
weil sich eben alle Menschen vom Markt ernähren.

Doppel - lol.
Was sind „Marktmechanismen“? Die berühmten Selbstheiluingskräfte, die sämtliche Ökonomen schon ad acta gelegt haben?
Wenig Einfluss durch den Staat? Von welchem Land redest du?
Ökonomismus als Triebkraft unter radikaler Vernachlässigung jedweder anderer Faktoren, beispielsweise des Menschen, wäre auch richtiger anstatt „Wettbewerb“. Wettbewerb hat sowas friedliches, wie der Wettbewerb ums überleben im Irak oder Palästina. Sowas gibts auch nur im „Neoliberalismus“.

Insofern
entsteht ein Paradox. Die Märkte entwicklen sich so, ganz
natürlich, solange es Märtkte gibt.

Wo, bitte, entwickelt sich was? Ich erlebe seit 13 Jahren eine kontinuierliche RÜCKentwicklung.

Die Entwicklung ist aber
allgemein nicht wirklich erwünscht. So stehen die
Volkswirtschaften, die sich am nächsten an die Gedanken des
Neoliberalismus angenähert haben, auch am besten da.

Das wäre eine nähere Erörterung wert. Meinst du jetzt Stromausfallland USA? Meine Ansicht dazu: http://masei.kds-nano.com/physik/Kapitalismus.htm

Im
Umkehrschluß haben jene Volkswirtschaften, dazu gehört
Deutschland, die sich diesen Gesetzmäßigkeiten verschliessen
wollen, vergleichweise mehr Probleme, die in einer
Unfinanzierbarkeit der Sozialsysteme gipfeln. Das alles
passiert gerade.

Das ist hanebüchener Unfug. http://www.marx-forum.de/politik/politik_s/sozialsta…
Die haben nach der Ostöffnung nur nix mehr zum plündern - das ist das Problem. Jetzt kommen erstmal die von Bismarck unter Druck eingeführten Sozialstaatsleistungen unter den Hammer. Das nächste wäre dann für Kostenfaktoren wie dich ein sozialverträgliches Frühableben :smile:
Dieser Staat ist ausschliesslich dazu da, die Umverteilung von unten nach oben mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu organisieren und durchzusetzen. Alles andere ist nur eine Verharmlosung.
Ich kann nur hoffen, dass auch du es irgendwann begreifst, dass man nicht ausschliesslich von Kapital leben kann, also sich immer auf „die anderen“ verlässt. Also sich gegenseitig die Kekse wegfrisst. Darin liegt das Problem aller Probleme.

Gruß
Frank

Okay also ist Neoliberalismus eine erweiterte Stufe vom Kapitalismus ja?
Hmm, Abr ich sehe trotzdem keinen Unterschied.

Danke für die Antworten!

Crash-Kurs Neoliberalismus für Frank!

Insofern
entsteht ein Paradox. Die Märkte entwicklen sich so, ganz
natürlich, solange es Märtkte gibt.

Wo, bitte, entwickelt sich was? Ich erlebe seit 13 Jahren eine
kontinuierliche RÜCKentwicklung.

Tja Frank,

Du bist natürlich ein Härtefall, weil die DDR für dich ein Paradies war. Das wird es für ein spezielle Elite auch gewesen sein. Die breite Masse stand aber einer Mangelversorgung gegenüber und mußte 20 Jahre auf ein Kirmesauto warten. Das wollten sie nicht und deshalb war eine überwältigende Mehrheit für den Anschluß an die BRD. Dann, als man sich dem globlaen Wettbewerb stellen mußte, wurde deutlich, wie marode der alte Staat eigentlich war. Trotzdem war die Entwicklung nicht übel. Zunächst entsorgte man die Kirmesautos im Wald und beschaffte sich Westautos, stopfte sich mit Südfrüchten voll und feierte ein bombastisches Silvester.

Hätte man nun neoliberale Erkenntnisse konsequent auf den wilden Osten angewandt, hätten einige Bundesländer im Osten in den rückliegenden 13 Jahren Bayern oder Baden-Würtemberg längst überholen können. Was diesen Erfolg verhindert hat, war zu schnelle Anpassung an Weststandards. Damit hat man sich selbst alle Wettbewerbsvorteile genommen. Ganz schön blöd.

Also nochmal für dich ein Crash-Kurs in Neoliberlaismus: Wettbewerbsvorteile = mehr Leistungserstellung = mehr Beschäftigung = weniger Transferzahlung = weniger Umverteilung von Leistung an Leistungsunfähige = mehr regionale Kaufkraft = mehr Leistungserstellung = blühende Landschaften = mehr Wohlstand = mehr Wachstum = mehr Leistungsertsellung = mehr Geld in Frank´s Geldbörse = mehr Konsum = mehr Leistungserstellung = Vollbeschäftigung = mehr Geld für Infrastruktur = mehr Leistungserstellung = weniger Ideologie = Neoliberalismus = mehr Geld für Soziales = Paradies (diesmal mit Südfrüchten, ohne Kirmesautos und ohne Parteimitgliedschaft, eben für alle mit Gewichtung auf die individuelle Leistungserstellung und Ausgleich für Leistungsunfähige)

Fazit: Es geht um die Leistungserstellung. Ist diese hoch, kann auch mehr verteilt werde. Verteilung an die, die nicht am Wertschöpfungsprozess teilnehmen können. Es geht nicht um Umverteilung von unten nach oben. Es geht um Leistungserstellung. Diese Leistung hat einen Geldwert, der verteilt sich innerhalb der gesamten Gesellschaft. Die Nutzen haben auch alle: Die Inhaber der Produktionsmittel, denn ihr Interesse ist die Mehrung des Kaptialzins, die Arbeitnehmer, denn sie erhalten für ihre Leistungserstellung mehr, weil auch der Wettbewerb um gute Arbeitnehmer steigt. Ist eigentlich ganz einfach. Ob es funktioniert, kann man an den Volkswirtschaften verifizieren, die Teile dieser Prinzipien beherzigen. Das funktioniert auch innerhalb Deutschlands, wenn man die einzelnen Bundesländer betrachtet und ihre jeweiligen wirtschaftsleistungen. Macht man das emotionlos, wird einem der Zusammenhang zwischen Neoliberlaismus und persönlichem Wohlstand sehr schnell klar. In deinem Fall sehe ich diese Hoffnung allerdings nicht.

Gruß,
Klaus

mod: Titel des Artikels archivtauglich gemacht.

oh man, Klaus,

Also nochmal für dich ein Crash-Kurs in Neoliberlaismus:
Wettbewerbsvorteile = mehr Leistungserstellung = mehr
Beschäftigung = weniger Transferzahlung = weniger Umverteilung
von Leistung an Leistungsunfähige = mehr regionale Kaufkraft =
mehr Leistungserstellung = blühende Landschaften = mehr
Wohlstand = mehr Wachstum = mehr Leistungsertsellung = mehr
Geld in Frank´s Geldbörse = mehr Konsum = mehr
Leistungserstellung = Vollbeschäftigung = mehr Geld für
Infrastruktur = mehr Leistungserstellung = weniger Ideologie =
Neoliberalismus = mehr Geld für Soziales = Paradies (diesmal
mit Südfrüchten, ohne Kirmesautos und ohne
Parteimitgliedschaft, eben für alle mit Gewichtung auf die
individuelle Leistungserstellung und Ausgleich für
Leistungsunfähige)

Kannst du dir vorstellen, dass es in diesem Land tatsächlich noch Leute geben soll, die diesen Blödsinn glauben?
Das ist das Märchen der Leute, die ihren Besitzstand wahren möchten und die es ankotzt, wenn weder Aal noch Kavier bereit steht, denen es aber egal ist, wenn dafür hundert Leute ins Gras beissen.
Nur mal zur Erinnerung: in Amiland sind bereinigt die Löhne der unteren 95% gleich geblieben oder gefallen während der letzten 20 Jahre. Den unteren 38% ihre durchschnittlich 10%. Die Preise allerdings nicht…
Zu soilch einer modernen Gesellschaft, das möchtest du ja offensichtlich, entwickeln wir uns hin.

Fazit: Es geht um die Leistungserstellung. Ist diese hoch,
kann auch mehr verteilt werde. Verteilung an die, die nicht am
Wertschöpfungsprozess teilnehmen können. Es geht nicht um
Umverteilung von unten nach oben. Es geht um
Leistungserstellung.

Aua. Schonwieder sowas :frowning:
Wann hast du das letzte mal aus dem Fenstergesehen?

Diese Leistung hat einen Geldwert, der
verteilt sich innerhalb der gesamten Gesellschaft.

Was ist ein „Geldwert“? Leistung = bedrucktes Papier = nichts?

Die Nutzen
haben auch alle: Die Inhaber der Produktionsmittel, denn ihr
Interesse ist die Mehrung des Kaptialzins, die Arbeitnehmer,
denn sie erhalten für ihre Leistungserstellung mehr, weil auch
der Wettbewerb um gute Arbeitnehmer steigt. Ist eigentlich
ganz einfach. Ob es funktioniert, kann man an den
Volkswirtschaften verifizieren, die Teile dieser Prinzipien
beherzigen. Das funktioniert auch innerhalb Deutschlands, wenn
man die einzelnen Bundesländer betrachtet und ihre jeweiligen
wirtschaftsleistungen. Macht man das emotionlos, wird einem
der Zusammenhang zwischen Neoliberlaismus und persönlichem
Wohlstand sehr schnell klar. In deinem Fall sehe ich diese
Hoffnung allerdings nicht.

Mach dir um mich keine Sorgen.
Über den Rest kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Gruß
Frank

http://www.aerztezeitung.de/docs/2003/11/12/205a0403…

Werde ja nicht ernsthaft krank! Sonst droht nicht nur dir als Familienernährer das aus…

Gruß
Frank
PS: auch so ein moderner Leistungsvorteil?

Artikel gelesen?

http://www.aerztezeitung.de/docs/2003/11/12/205a0403…

Werde ja nicht ernsthaft krank! Sonst droht nicht nur dir als
Familienernährer das aus…

Große, spezialisierte Kliniken hätten die besten Überlebenschancen. Kleine, vor allem öffentliche und freigemeinnützige Häuser müßten zunehmend Teilbereiche ihres Angebots einstellen, weil sie nicht mehr die erforderlichen Mindestmengen erreichen , oder aber sich mit anderen Kliniken zusammenschließen. Weitere Privatisierungen seien an der Tagesordnung.

Wir haben in Deutschland nicht nur zuviele Banken, sondern auch zuviele Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser und so schafft sich die Bande ihre Nachfrage selbst, indem Patienten mal über das Wochenende dabehalten werden, Medikamente verschrieben werden, die nicht notwendig oder sogar ausdrücklich vom Patienten abgelehnt wurden usw.

Gruß,
Christian

Nur mal zur Erinnerung: in Amiland sind bereinigt die Löhne
der unteren 95% gleich geblieben oder gefallen während der
letzten 20 Jahre. Den unteren 38% ihre durchschnittlich 10%.

  1. Dafür hätte ich gene mal eine Quelle, denn ich kenne da andere Zahlen. Insbesondere die Clinton-Regierung hat einiges in Sachen „Schließen der Einkommenschere“ erreicht.

  2. Die Situation in den USA ist mit der deutschen nicht zu vergleichen, weil da ganz andere historische Zusammenhänge eine Rolle spielen. Allerdings muß man sich für die Erkenntnis intensiv mit der sozialen und ökonomischen Entwicklung der USA zwischen 1928 und ~1975 beschäftigen.

Die Preise allerdings nicht…
Zu soilch einer modernen Gesellschaft, das möchtest du ja
offensichtlich, entwickeln wir uns hin.

Erstens: Wir entwickeln uns in Richtung Staatswirtschaft, die mit den USA ganz offensichtlich nichts zu tun hat.

Zweitens: Das was Klaus skizziert und was das einzig vernünftige ist, hat mit den USA auch nichts zu tun.

C.

Hallo Christian,

Wir haben in Deutschland nicht nur zuviele Banken, sondern
auch zuviele Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser und so schafft
sich die Bande ihre Nachfrage selbst, indem Patienten mal über
das Wochenende dabehalten werden, Medikamente verschrieben
werden, die nicht notwendig oder sogar ausdrücklich vom
Patienten abgelehnt wurden usw.

wenn die EU Richtlinie über Bereitschaftsdienstzeiten, die an deutschen Krankenhäusern noch keine Arbeitszeit ist, umgesetzt wird, haben wir zu wenig Ärzte. Zumindest habe ich es so gelesen.

Bei den Banken gebe ich Dir recht, aber Du meinst doch wohl nicht die, in der Du arbeitest :wink:

Gruß, Joe

Tag Joe,

wenn die EU Richtlinie über Bereitschaftsdienstzeiten, die an
deutschen Krankenhäusern noch keine Arbeitszeit ist, umgesetzt
wird, haben wir zu wenig Ärzte. Zumindest habe ich es so
gelesen.

dann haben wir in den einzelnen Krankenhäusern zu ewnig Ärzte, stimmt, aber nicht in der Summe. http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/10/02/177a0202…

Bei den Banken gebe ich Dir recht, aber Du meinst doch wohl
nicht die, in der Du arbeitest :wink:

Wenn wir deutschlandwiet x-tausend Niderlassungen hätten, sollte ich mir (bzw. sich unser Haus) auch Gedanken machen. Die Zahl ist aber deutlich geringer :wink:

Gruß,
Christian

Crah-Kurs Neoliberalismus, Teil 2
Hi Frank,

Wahrheiten müssen manchmal weh tun. Hier also der nächste schmerzhafte Artikel :wink:

Kannst du dir vorstellen, dass es in diesem Land tatsächlich
noch Leute geben soll, die diesen Blödsinn glauben?

  1. Ist es kein Blödsinn, 2) hat es nichts mit Glauben zu tun. Es ist eine Frage inwieweit man wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Praxis begreift. Deshalb sind Betriebsräte häufig gute Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaftszentralen häufig schlechte. Theoretisch kann jeder recht haben, praktisch nur die, die den Wertschöpfungsprozess begreifen.

Das ist das Märchen der Leute, die ihren Besitzstand wahren
möchten und die es ankotzt, wenn weder Aal noch Kavier bereit
steht, denen es aber egal ist, wenn dafür hundert Leute ins
Gras beissen.

Ja, das ist eine Parole, die gerne wiederholt wird aber an den Realitäten vorbei geht. Ich kenne nun viele Unternehmer ganz persönlich. Ich sehe hier keinen Kaviar. Ich sehe hier schon ein echtes Bemühen um das Wohlergehen der Belegschaft. Das ist eine ganz natürliche Konsequenz. Nur motivierte Mitarbeiter bringen gute Leistungen. Unternehmerische Ausbeutertypen haben nie einen dauerhaften Erfolg gehabt. Gute und motivierte Arbeitnehmer sind das höchste Kapital einer jeden Unternehmung.

Nur mal zur Erinnerung: in Amiland sind bereinigt die Löhne
der unteren 95% gleich geblieben oder gefallen während der
letzten 20 Jahre. Den unteren 38% ihre durchschnittlich 10%.
Die Preise allerdings nicht…
Zu soilch einer modernen Gesellschaft, das möchtest du ja
offensichtlich, entwickeln wir uns hin.

Na bleiben wir doch in Deutschland. Das ist ja immer ein tolles Argument der Gewerkschafter und Sozis. Faktisch stimmt es, daß der ANteil der Arbeitnehmer am Vermögen kleiner wird. Das aber nicht, weil die Kapitalisten soviel Kaviar futtern und die Arbeitnehmer vergnüglich ins Gras beissen lassen, wie du es darstellen möchtest. Nein, das ist so weil Kapitalbeteiligungen zB im Ausland einen höheren Zins bringen, als eine Produktion in Deutschland. Ergo, es muß sich für Menschen mit Kapital lohnen, in eine Produktion im eigenen Land zu investieren. Dann haben wir volkswirtschaftlich mehr Beschäftigung, weniger Transferzahlungen, können Arbeitskosten (Lohn- plus Lohnnebenkosten) geringer halten, haben mehr Wettbewerbsvorteile, können mehr Leistung erstellen und logischerweise steigt das Vermögen der Arbeitnehmer gleich mit. Eine Win-win-Situation. Der Mensch mit Kapital bekommt so oder so seine Zinsen. Bei Investitionen in eine unternehmerische Tätigkeit in Deutschland bekommt aber dann auch der Arbeitnehmer einen volkswirtschaftlichen Anteil am Zins und die Lohnquote steigt wieder. Jetzt verstanden?

Fazit: Es geht um die Leistungserstellung. Ist diese hoch,
kann auch mehr verteilt werde. Verteilung an die, die nicht am
Wertschöpfungsprozess teilnehmen können. Es geht nicht um
Umverteilung von unten nach oben. Es geht um
Leistungserstellung.

Aua. Schonwieder sowas :frowning:
Wann hast du das letzte mal aus dem Fenstergesehen?

Ich rede täglich mit Unternehmern, Managern und sonstigen Arbeitnehmern in der Wirtschaft in ganz Europa. Du kannst mir eine gute Sicht der Dinge zutrauen. Ich sehe die Entwicklungen in Holland, Deutschland, England und Skandinavien täglich im Gespräch. Du kannst auch gerne Christian fragen, der hat ähnliche Gesräche auch jeden Tag. Du kannst alternativ auch bei Marx nachlesen. Der gesunde Menschenverstand wird dir klar machen, was sinnvoller ist.

Diese Leistung hat einen Geldwert, der
verteilt sich innerhalb der gesamten Gesellschaft.

Was ist ein „Geldwert“? Leistung = bedrucktes Papier = nichts?

Leistung ist Kaufkraft. Dem bedruckten Papier steht eine bestimmte Kaukraft zu. Für 100 Einheiten Papier mit Wasserzeichen, herausgegeben von der Europäischen Zentralbank bekommst du 200 Vollkornbrötchen. Klar jetzt? Bei einer Inflation bekommst du dafür weniger. Daher ist eine Stabilität durch die richtige Geldpolitik erforderlich, damit Geld nicht zum bedruckten Papier wird. Stichworte hierzu: Offenmarktpolitik, Tenderverfahren, Mindestreservepolitik, Geldmengensteuerung, etc., eine nette Arbeit hierzu:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/wwb/download/duijm/G…
Lies mal zur Abwechslung etwas Handfestes!

Mach dir um mich keine Sorgen.
Über den Rest kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Nicht Kopf schütteln, so kann man nicht denken! Hirn freimachen und Bilden ist angesagt. Wir machen noch einen passablen Neoliberalen aus dir. Gib dich nicht selber auf!

Gruß,
Klaus

Wir machen noch einen

passablen Neoliberalen aus dir. Gib dich nicht selber auf!

Gruß,
Klaus

; ) hihi !

Da würde ich schon einiges an bedruckten Zetteln dagegenwetten.
Je einsamer er mit seiner Überzeugung da steht, für desto besser
hält er sie doch : )
Aber versuchs mal! *Händereib*
Da haben wir alle was zu lachen ; )

Gruß

Richard

Hallo Lana !

ich hoffe ich schreibe jetzt im richtigen bereich,hmm
Kann mir jmd den Unterschied zwischen Neoliberalismus und
Kapitalismus erklären?

Ist richtig, Deine Frage berührt den Finanz- und Wirtschaftsbereich, wiewohl sie zum Teil theoretischer Natur ist.

Beide beruhen doch auf einen freien Wettbewerb und beide
werden durch Eingriffe vom Staat geschützt. Oder nicht?!

Doch stimmt. Beide Formen stellen auf den freien Wettbewerb als das gestaltende Element ab. Das mit dem Staatsschutz stimmt so nicht ganz. Im Kapitalismus spielt der Begriff Laissez-faire eine wichtige Rolle. Heißt soviel wie, lass den Markt mal machen und er regelt die Wirtschaft (und alles andere) von ganz alleine. Das Ganze ist auch als die „Theorie von der Unsichtbaren Hand“ bekannt geworden.

Auf den Neoliberalismus, der auf Friedrich August von Hayek zurückgeht, trifft der Schutz des freien Wettbewerbs durch den Staat, den Du anführst, zu. Bekannt geworden ist das Ganze auch unter dem Begriff „Ordnungsliberalismus“. Im gewissem Sinne ist der Neoliberalismus eine Variante des Kapitalismus, die - teilweise - die Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise von 1929 berücksichtigt. Im Wesentlichen besteht der Staatsschutz aus folgenden Elementen:

Schutz des freien Wettbewerbs vor privater Marktmacht (etwa durch Monopole und Kartelle),

Gewährleistung eines freien Marktzuganges (Marktoffenheit),

weitgehende Privatisierung des Staatseigentums.

Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen den beiden
Wirtschaftsformen?

Beide haben als zentrales Element die Idee des freien Wettbewerbs. Der Haupt-Unterschied liegt, wie angeführt, darin, dass im Kapitalismus sich der Markt selber regelt, während im Neoliberalismus der Staat dafür Sorge trägt, dass sich die Marktkräfte entfalten können.

Liebe Grüße
Wolkenstein

Hi Klaus !

Trotzdem erlebte der Begriff später eine Erneuerung.
Merkwürdigerweise war er aber immer negativ besetzt. So fordern noch
heute viele Berufsschwafler deren Absetzung, obwohl sie nirgendwo
richtig eingeführt wurde.

Na, Margaret Thather is schon ziemlich weit gekommen mit ihrer Umsetzung.

Es bedeutet im postiven Sinne aber doch Vertauen in die
Marktmechanismen und weniger Einfluß durch Staat oder
Interessengruppen.

Ist aber ziemlich idealistisch, Deine Sicht. Interessensgruppen gibts überall und gabs damit natürlich auch im neoliberalen Staat der „Eisernen Lady“.

Hin zu einem gloablem Markt, dessen Triebkraft der Wettbewerb ist.
An diesem Schreckgespenst für Linke kommt aber niemand letztlich
vorbei,weil sich eben alle Menschen vom Markt ernähren.

*dg* Ich liebe diese Polemisiererei. Der globale Markt ist nicht aufzuhalten, die Frage ist nur, wer seine Regeln determiniert.

Insofern entsteht ein Paradox. Die Märkte entwicklen sich so, ganz
natürlich, solange es Märtkte gibt. Die Entwicklung ist aber
allgemein nicht wirklich erwünscht.

Mal abgesehn davon, dass für mich Eigenmotivation eine der entscheidenden wirtschaftlichen Determinanten sind. Die Art von Märkten, wie wir sie haben, sind Produkt unserer gesellschaftlichen und historischen Entwicklung -also nen europäisches Spezifikum. So natürlich, wie Du meinst (quasi naturgesetzlich also, überall auf der Erde und im Universum gleich), entwickeln sich Märkte keineswegs. Du greifst auf ein altes Argumentationsmuster zurück, nämlich auf das von Adam Smith. Du argumentierst exakt kapitalistisch. Der alte Schotte hätts genauso gemacht. *ggg*

So stehen die Volkswirtschaften, die sich am nächsten an die
Gedanken des Neoliberalismus angenähert haben, auch am besten da.

Toll und an was misst Du das ? Etwa an der Arbeitslosenquote ? Oder an den Mac-Jobs, die derzeit in USA grassieren ? Oder an der Sonderstellung von Norwegen und Großbritannien - die lässt sich aber auf deren Ölförderungen in der Nordsee zumindest teilweise zurückführen ! Und außerdem, das ja ach-so-kapitalistische Österreich steckt Deine neoliberalen Staaten bezüglich Arbeitslosenquote immer noch leicht ein !

Im Umkehrschluß haben jene Volkswirtschaften, dazu gehört
Deutschland, die sich diesen Gesetzmäßigkeiten verschliessen
wollen, vergleichweise mehr Probleme, die in einer
Unfinanzierbarkeit der Sozialsysteme gipfeln. Das alles
passiert gerade.

Deutschlands Probleme haben schon was mit Deiner Argumentation zu tun, nur sie darauf zu reduzieren, geht am Problem vorbei.

Gruß,
Klaus

Liebe Grüße
Wolkenstein

idealisierter Neoliberalismus
Hallo Klaus !

Hätte man nun neoliberale Erkenntnisse konsequent auf den
wilden Osten angewandt, hätten einige Bundesländer im Osten in
den rückliegenden 13 Jahren Bayern oder Baden-Würtemberg
längst überholen können.

Das erachte ich - gelinde gesagt - für Wunschdenken. Ich halte zwar die Währungsangleichung Kohls für den größten wirtschaftspolitischen Fehler Deutschlands der letzten 15 Jahre. Aber er hat halt geglaubt, er könne die Ex-DDR binnen einiger, weniger Jahre ans Westniveau angleichen. War nen kapitaler Fehlschluss, der leider immer teurer wird. Rasche Angleichung ans wirtschaftliche Westniveau hat - unter anderem - was mit Motivation zu tun. Wenn ich mein Leben lang lerne, dass mehr Motivation und daraus folgend mehr Leistung nichts (für mich persönlich) bringt, dann verhalte ich mich dementsprechend. Ich hab mich auch schon mit Psychologen unterhalten, die meinten, dass sich das lange Gelernte gar nicht mehr ändert. Du müsstest also - pessimistisch gesehen - zumindest eine Generation warten (so 20 Jahre), bis diese Konditionierung überwunden ist.

Was diesen Erfolg verhindert hat, war zu schnelle Anpassung an
Weststandards. Damit hat man sich selbst alle Wettbewerbsvorteile
genommen. Ganz schön blöd.

Stimmt, geb Dir recht. Allerdings haben sich die Einwohner der Ex-DDR etwaige Wettbewerbsvorteile nicht selber genommen, das hat der Kohl mit seiner Währungsreform erledigt. Darauf hatten die wenig Einfluss.

Also nochmal für dich ein Crash-Kurs in Neoliberlaismus:

Wenns so einfach wär. Du hast eine sehr idealistische Sicht.

Wettbewerbsvorteile = mehr Leistungserstellung = mehr
Beschäftigung

Denkfehler. Durch Wettbewerbsvorteile entsteht via Investitionen erst dann mehr Beschäftigung, wenn die Unternehmer die Zukunft im Land optimistisch beurteilen. Wenn nicht, investieren sie wo anders.

weniger Transferzahlung = weniger Umverteilung
von Leistung an Leistungsunfähige

Du polemisierst. Mehr Beschäftigung heißt weniger Zahlung von Arbeitslosengeld und das wiederum soviel, dass dem Staat mehr bleibt. Das kann er dann anderweitig ausgeben. Arbeitslose sind aber keineswegs Leistungsunfähig !!

mehr regionale Kaufkraft = mehr Leistungserstellung
= blühende Landschaften

Von mehr Kaufkraft und mehr Leistung auf blühende Landschaften zu schließen, ist mehr als abenteuerlich. China ist im Moment eine aufstrebende Wirtschaftsmacht. Mehr Einkommen für ChinesInnen heißt auch (unter anderem), dass sie vermehrt vom Fahrrad aufs Auto umsteigen und das wiederum heißt, mehr Smog in Städten.

mehr Wohlstand = mehr Wachstum
= mehr Leistungsertsellung = mehr Geld in Frank´s Geldbörse

Wenn er denn mitleistungserstellt *ggg*.

mehr Konsum = mehr Leistungserstellung
= Vollbeschäftigung

Das stimmt nun überhaupt nicht. Mehr Leistungserstellung bedeutet bei unseren Energiepreisen vermehrten Einsatz energieintensiver Produktion. Das ist gaaaanz, gaaaaanz weit von Vollbeschäftigung entfernt.

= mehr Geld für Infrastruktur
mehr Leistungserstellung = weniger Ideologie

Neoliberalismus ist eine Ideologie.

= Neoliberalismus = mehr Geld für Soziales = Paradies (diesmal
mit Südfrüchten, ohne Kirmesautos und ohne
Parteimitgliedschaft, eben für alle mit Gewichtung auf die
individuelle Leistungserstellung und Ausgleich für
Leistungsunfähige)

Neoliberalismus bedeutet auch nicht notwendigerweise mehr Geld für Soziales. Ansonsten hätte im Großbritannien der Frau Thatcher ja das Paradies sein müssen.

Fazit: Es geht um die Leistungserstellung. Ist diese hoch,
kann auch mehr verteilt werde. Verteilung an die, die nicht am
Wertschöpfungsprozess teilnehmen können. Es geht nicht um
Umverteilung von unten nach oben.

Stimmt soweit. Aber was heißt denn Umverteilung ? Dass Du denen nimmst, die mehr haben, und denen gibts, die weniger haben. Du verteilst durchaus von oben nach unten um; allerdings hast Du einen größeren Kuchen zu verteilen.

Es geht um Leistungserstellung. Diese Leistung hat einen Geldwert,
der verteilt sich innerhalb der gesamten Gesellschaft. Die Nutzen
haben auch alle: Die Inhaber der Produktionsmittel, denn ihr
Interesse ist die Mehrung des Kaptialzins, die Arbeitnehmer,
denn sie erhalten für ihre Leistungserstellung mehr, weil auch
der Wettbewerb um gute Arbeitnehmer steigt.

Leistung hat schon einen Geldwert und der verteilt sich in der Gesellschaft. Allerdings tut er das weit mehr oben als unten, und insofern hat Frank auch nicht ganz unrecht.

Ist eigentlich ganz einfach. Ob es funktioniert, kann man an den
Volkswirtschaften verifizieren, die Teile dieser Prinzipien
beherzigen. Das funktioniert auch innerhalb Deutschlands, wenn
man die einzelnen Bundesländer betrachtet und ihre jeweiligen
wirtschaftsleistungen.

Neoliberalismus is zwar nicht schwierig zu durchschauen. Sein Funktionieren anhand erfolgreicher Wirtschaftsentwicklung zu verifizieren könnt aus der Chicagoer Schule sein. Du denkst ziemlich eindimensional.

Macht man das emotionlos, wird einem
der Zusammenhang zwischen Neoliberlaismus und persönlichem
Wohlstand sehr schnell klar. In deinem Fall sehe ich diese
Hoffnung allerdings nicht.

Es gibt durchaus eine Verbindung zwischen Neoliberalismus und Wohlstand. Am stärksten profitieren tun dennoch die Kapitaleinkommen.

Gruß,
Klaus

Liebe Grüße
Wolkenstein

mod: Titel des Artikels archivtauglich gemacht.

Neoliberalismus, ein Erfolgsmodell 2003?
Hi, öhmm … Wolkenstein?

Na, Margaret Thather is schon ziemlich weit gekommen mit ihrer
Umsetzung.

Findest Du? Großbritannien war in einer ziemlich desolaten Verfassung. Eine Oberschicht lebte von den Zinsen, während die Arbeiterklasse zusehen konnte, wie die notwendigen Innovationen in die Produktionstechnologien verweigert wurden und die Industrien verkümmerten. Ihre Politik konnte ein bisserl davon abwenden. Sie sorgte dafür, daß es sich teilweise lohnte, wieder Gelder in die britische Industrie zu stecken. Trotzdem war sie weit von einem idealen Neoliberalismus entfernt. Sie als Beispiel anzuführen, positiv oder negativ, wird der Idee nicht gerecht.

Ist aber ziemlich idealistisch, Deine Sicht.
Interessensgruppen gibts überall und gabs damit natürlich auch
im neoliberalen Staat der „Eisernen Lady“.

Eben, daher ist Thatcherismus nicht gleich Neoliberalismus. Thatcher wird aber gerne angeführt, um zu beweisen, daß Neoliberalismus nicht weiterführt. Du machst dasselbe und befindest dich insofern in guter Gesellschaft.

*dg* Ich liebe diese Polemisiererei. Der globale Markt ist
nicht aufzuhalten, die Frage ist nur, wer seine Regeln
determiniert.

Das ist doch die zentrale Frage oder besser die Antwort darauf: Eben soweit wie möglich nicht den Markt regeln. Der Markt regelt sich doch von alleine. Es geht doch darum, diese guten Marktregeln so zu nutzen, daß sie allen Beteiligten in einer Volkswirtschaft zu gute kommen. Polemik ist das nicht, wenn ich vom Schreckgespenst der Linken spreche. Es ist ganz im Kern die bittere Wahrheit. Jene gesellschaftlichen Gruppen verteufeln eben den Markt, weil sie aus einem freieren Spiel der Kräfte sofort resultierende Ungerechtigkeiten sehen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Allerdings würde ich bei dem Jahresgehalt eines Gewerkschaftbosses auch gerne und sofort vor dem freien Markt warnen. Ups, das war wieder polemisch?

Mal abgesehn davon, dass für mich Eigenmotivation eine der
entscheidenden wirtschaftlichen Determinanten sind. Die Art
von Märkten, wie wir sie haben, sind Produkt unserer
gesellschaftlichen und historischen Entwicklung -also nen
europäisches Spezifikum. So natürlich, wie Du meinst (quasi
naturgesetzlich also, überall auf der Erde und im Universum
gleich), entwickeln sich Märkte keineswegs. Du greifst auf ein
altes Argumentationsmuster zurück, nämlich auf das von Adam
Smith. Du argumentierst exakt kapitalistisch. Der alte Schotte
hätts genauso gemacht. *ggg*

Wie auch in der Philosophie greifen die Wirtschaftswissenschaftler chronologisch aufeinander ein. Die Erkenntnisse entwickeln sich weiter. Insofern ist Smith genausowenig eine Lachnummer wie Platon. Heute, im November 2003, sehen wir uns einer sehr lange anhaltenden wirtschaftlichen Stagnation, einer unakzeptablen Arbeitslosenquote und einem absehbaren Konkurs der Sozialsysteme gegenüber. Gelichzeitig gibt es einen globalen Markt. Also brauchen wir Lösungen für unsere Situation. Die bieten neoliberale Aspekte. Entweder jetzt oder wenn der Leidensdruck noch weiter zugenommen hat.

Oder an den Mac-Jobs, die derzeit in USA grassieren ? Oder an
der Sonderstellung von Norwegen und Großbritannien - die lässt
sich aber auf deren Ölförderungen in der Nordsee zumindest
teilweise zurückführen ! Und außerdem, das ja
ach-so-kapitalistische Österreich steckt Deine neoliberalen
Staaten bezüglich Arbeitslosenquote immer noch leicht ein !

Da geht aber einiges durcheinander! Soll ich es aufknoten? Gut: Norwegen: hat eine Sonderstellung, stimmt, kleines Land und viel Öl! Großbritannien: Trotz Öl (wenig Öl, große bevölkerung) enorme volkswirtschaftliche Probleme, Besserung durch neoliberale Politik, die Wirkung der letzen Steuersenkung war erstaunlich (für nicht Neoliberale), USA: Mac-Jobs decken eine Lücke im Bereich der niedrig qualifizierten Jobs. In Deutschland könnten davon etwa 4 - 6 Millionen geschaffen werden, die positiven volkswirtschaftlichen Wirkungen stehen völlig außer Frage, Östereich: wieder ein sehr kleines Land, mit einem deutlich niedrigeren Pro-Kopf-Einkommen, Senkung der Löhne in Deutschland auf das Niveau von Österreich = um 6,36 % würde eine vergleichbare Quote in (West-)Deutschland bedingen, aber wenn Du Österreich mit Bayern oder BaWü vergleichst, stimmt Arbeitslosenquote und Bevölkerung schon eher. Insofern sehe ich Österreich nicht als Gegenargument für Neoliberalismus.

Deutschlands Probleme haben schon was mit Deiner Argumentation
zu tun, nur sie darauf zu reduzieren, geht am Problem vorbei.

Nein, das wäre die Lösung der Probleme. Es gibt keine Alternative.

Gruß,
Klaus

Problem liegt [auch] woanders
Hallo Christian !

Große, spezialisierte Kliniken hätten die besten
Überlebenschancen. Kleine, vor allem öffentliche und
freigemeinnützige Häuser müßten zunehmend Teilbereiche ihres
Angebots einstellen, weil sie nicht mehr die erforderlichen
Mindestmengen erreichen
, oder aber sich mit anderen
Kliniken zusammenschließen. Weitere Privatisierungen seien an
der Tagesordnung.

Stimmt, im Neoliberalismus haben die von Dir geschilderten Kliniken die beste [wirtschaftliche] Überlebenschance. Im Gesundheitswesen gibts aber noch ein anderes Problem. In Ballungszentren hast Du kaum Probleme. Der nächste Arzt wohnt ja nicht so weit weg. Wenn Du aber Kinder hast und zum nächsten Krankenhaus mit Kinderstation eineinhalb Stunden Autofahrt auf Dich nehmen musst, weil das in einer dreiviertel Stunde erreichbare Krankenhaus seine Kinderstation schließen musste (Zentralisierungsplan), kann das kritisch werden.

Wir haben in Deutschland nicht nur zuviele Banken, sondern
auch zuviele Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser und so schafft
sich die Bande ihre Nachfrage selbst, indem Patienten mal über
das Wochenende dabehalten werden, Medikamente verschrieben
werden, die nicht notwendig oder sogar ausdrücklich vom
Patienten abgelehnt wurden usw.

Wir haben vermutlich auch eine falsche geografische Verteilung der Ärzte. Gesundheit ist ein öffentliches Gut und als solches für den freien Markt und den Neoliberalismus schlecht geeignet.

Gruß,
Christian

Grüße zurück
Wolkenstein

Prinzipien des Neoliberalismus

Wettbewerbsvorteile = mehr Leistungserstellung = mehr
Beschäftigung

Denkfehler.

Wieso Denkfehler?

Durch Wettbewerbsvorteile entsteht via
Investitionen erst dann mehr Beschäftigung, wenn die
Unternehmer die Zukunft im Land optimistisch beurteilen. Wenn
nicht, investieren sie wo anders.

Was soll das denn? Wettbewerbsvorteile sind Wettbewerbsvorteile. Wenn ich die habe, dann investiere ich, sonst wären es doch keine Wettbewerbsvorteile. Was bringst du jetzt eine weitere Komponente wie optimistische Beurteilung der Zunkunft ein? Weiter unten kommst Du mit Smog in China. Es geht hier um die Prinzipien des Neoliberalismus. Ceteris paribus! Sorry, aber so kann man nicht diskutieren. Ich klinke mich mal aus. Sonst haben wir am Ende so Frank-typische Megathreads.

Gruß,
Klaus