Neue Erkenntnisse im Fall Emsdetten

Neue Erkenntnisse im Fall Emsdetten

Aus gesicherter Quelle habe ich soeben erfahren, dass der Täter Lesen und Schreiben konnte und dies auch regelmäßig getan hat!

Für mich steht daher schon jetzt fest: Diese Neigung hat ihn sicherlich zu seiner Tat geführt. Wir alle wissen doch, wie blutrünstig viele der sogenannten „Bücher“ sind. Doch anstatt sie endlich zu verbieten, werden sie sogar im Unterricht gelesen! Ja, tatsächlich, dem ist so. Vor Gewalt und Mordgier strotzende „Bücher“, wie z.B. „Die Räuber“ des Szene-bekannten Autors Schiller werden tatsächlich in unseren Schulen gelesen und dienen somit als Vorbilder für den Amoklauf.

Unstrittig ist auch, dass Lesen&Schreiben einem dabei helfen kann sowohl legale, als auch illegale Waffen zu erstehen. Auch Anleitungen für Rohr- und Rauchbomben hat der Täter nur dank seines perfiden Wissens um die geschriebene Sprache verstehen können!

Lange Rede, kurzer Sinn: Nach diesem Amoklauf steht wieder einmal fest: Wer Lesen und Schreiben kann, ist eine Gefahr für die Allgemeinheit (übrigens: (Fast) Alle bekannten Serienmörder der Geschichte konnten Lesen und Schreiben! Auch über Hitler und Stalin weiss man, dass sie viel gelesen und geschrieben haben).

Daher meine Forderung: Sofortiges Verbot der geschriebenen Sprache. Im Namen der Sicherheit!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Bürger.

Grüße,

Anwar

PS: Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten und sich drüber freuen.

Hallo,
also ich finde eher wir müssten das Problem an der Wurzel packen.
Ich finde man sollte die Augen abschaffen und die Hände direkt mit weg.

Das leben ohne Augen und Hände wäre bestimmt friedlicher, oder?!

Hallo Anwar,

sorry aber ich kann deinen Beitrag nicht als sonderlich witzig oder konstruktiv empfinden. Ich komme aus dem Nachbarort von Emsdetten, für mich ist das ganze also emotional etwas näher als für andere.

Du spielst auf das Verbot von Counter Strike an… Der Unterschied zu anderen Medien (Fernsehen, Bücher, etc.) ist, dass man bei den Computerspielen wirklich in die Rolle des Tötenden schlüpft. Man entscheidet selber wen man als nächstes abmetzelt und erlebt das ganze aus einer Perspektive, die ein Mörder ebenfalls erlebt. Das ist der prikäre Unterschied zum Lesen eines Buches oder zum schauen eines Filmes.

Gruß

Phoebe

Hallo

Man entscheidet selber wen man als nächstes
abmetzelt …

Das ist zwar bei Büchern niemals der Fall, aber bei vielen anderen Computerspielen auch. Der Unterschied ist vielleicht in der mehr oder weniger realistischen Aufmachung, und darin, dass einige Spiele die Abmetzelei rechtfertigen, indem es sich um Soldaten oder andere Kämpfer für die Gerechtigkeit handelt.

… und erlebt das ganze aus einer Perspektive, die ein
Mörder ebenfalls erlebt. Das ist der prikäre Unterschied zum
Lesen eines Buches oder zum schauen eines Filmes.

Die Perspektive des Mörders hat man sehr oft in Büchern. Spontan fällt mir jetzt Patricia Highsmith ein, aber das ist nur ein Beispiel von vielen.

Es mag ein wenig dazu beigetragen haben, aber das Computerspiel war bestimmt nicht der Grund für diesen Amoklauf. Allein schon die Tatsache, dass jemand ein Computerspiel (möglicherweise, ich kenn die Spekulationen darum nicht) so ernst nimmt, dass er es nachlebt, ist ein Zeichen dafür, dass da etwas anderes nicht stimmt.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Phoebe.

abmetzelt und erlebt das ganze aus einer Perspektive, die ein
Mörder ebenfalls erlebt.

Bei allem Respekt und vollstaendiger Anteilnahme, aber das kann ich
nicht unkommentiert stehen lassen.
Ich selbst habe schon mehr als 1000 an Polygon(!)-Opfern auf dem
Gewissen, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich nicht das gleiche
gefuehlt und erlebt habe, was ein Moerder bei einem _realen_ Mord
fuehlt und erlebt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Computerspiel Ausloeser einer
aggressiven Handlung sein kann, niemals aber der wirkliche Grund.
Es gibt ja auch genug Buecher (Simsy hat es angesprochen) in der das
Vorgehen eines Moerders beschrieben wird. Spontan fallen mir da „Das
Schweigen der Laemmer“ und „Hannibal“ ein. An detaillierter Grausamkeit
kaum zu ueberbieten (zumindest in meiner Bibliothek).
Ich denke also, dass sich die Medien Buch, Film und Computerspiele
da nichts nehmen. In den 80ern wurde auf Horrorfilmen rumgehackt,
heute sind es die Computerspiele.
Moerder gibt es schon seit Menschengedenken. Die meisten davon
haben aber niemals ein Computerspiel gespielt.

Ich darf hier noch kurz was zitieren:
Tatsache ist, „dass es Millionen vernünftiger Menschen gibt, die
jahrelang Shooter gespielt haben“, sagt Müller-Lietzkow. „Und denen
stellt man jetzt zwei Einzelfälle gegenüber, in denen Spieler real
gewalttätig geworden sind.“

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,449…

Gruss
Patrick

Dein Kommentar sollte eher ins Heise-Forum passen (vermutlich hast du dort auch schon gepostet). Dort sind derartig schwachsinnige Kommentare höchst willkommen:

  • Schule verbieten! Das hilft
  • Wehrdienst indizieren
  • Bitte auch PacMan verbieten
  • Bunderwehr verbieten
  • Alkohol und Tabak bitte auch verbieten
  • Lange schwarze Mäntel verbieten
  • Verbot von Schulbüchern gefordert!
  • Killer-Parteien verbieten
  • Autos verbieten
  • Schule muss verboten werden

Du siehst, du bist mit deinen menschenverachtenden Äußerungen nicht alleine. Anstatt das Ganze zu verstehen und daraus zu lernen, übt man sich darin, das Ganze in die Lächerlichkeit zu ziehen.

Wie man unschwer erkennen kann, interessiert sich niemand für die Opfer, man macht sich nur über ein Verbot lustig.

Ein wirkliches Zeichen, wie krank manche sind und unter welchen sozialen Problemen sie leiden.

Hallo,

ich würde die Ursache nicht in den Spielen suchen, sondern eher bei den Eltern bzw. im sozialen Umfeld. Der Abschiedbrief ist da recht hilfreich.

Man kann daraus viel lernen, z.B. die eigenen Kinder auf eine Privatschule zu stecken. Und man erkennt auch unschwer daraus, warum Uniformen an der Schule Sinn machen.

Hallo Phoebe,

nach Erfurt wurden ja Gesetze geändert, für verschiedene Messer wurde ein Waffenschein eingeführt …

Hätte man damals CS verboten, was meinst Du, ob das geholfen hätte, ob das die Tat im Emsdetten verhindert hätte?

Alternativ hätte man bei der Änderung des Waffengesetzes die Aufbewahrung von Schusswaffen in Haushalten verbieten können. Was meinst Du, hätte das die Tat verhindern können? Die Waffen waren ja wohl fast alle legal gekauft. Bei einem geänderten Waffengesetz würde auch der Schwarzmarkt schnell austrocknen. Wäre das ohne Waffen auch passiert?

Gruß, Rainer

Hallo

Du siehst, du bist mit deinen menschenverachtenden Äußerungen
nicht alleine.

Ich finde diese Äußerungen nicht menschenverachtend. Ich finde es eher menschenverachtend, mit welchem billigen Mitteln man in der Politik das Problem angehen will.

… das Ganze in die Lächerlichkeit zu ziehen.

Die Idee, dass man mit dem Missbrauch von Computerspielen dieses Drama von Emstetten erklären und mit dem Verbot dieser Spiele irgendetwas Positives erreichen kann, ist von sich aus lächerlich, die muss man nicht erst noch irgendwohin ziehen.

Die Idee zeichnet sich vor allem darin aus, dass deren Durchführung kaum Mühe und Geld kostet, und man als Politiker trotzdem behaupten kann, sofort etwas getan zu haben.

Viele Grüße
Simsy

Falscher Ansatz?
Hi!

Wäre es nicht sinnvoller, den Verkauf von Vorderlader-Waffen an jeden Erwachsenen zu unterbinden, statt Spiele?

Irgendwie habe ich davon in der ganzen Medien bislang nichts gelesen - obwohl er mit diesen Teilen zumindest sich selbstr erschossen hat…

LG
Guido, der es nicht versteht, das Gaswaffen einen „kleinen Waffenschein“ voraussetzen, aber diese Dinger nicht

Hallo,

Ich finde diese Äußerungen nicht menschenverachtend. Ich finde
es eher menschenverachtend, mit welchem billigen Mitteln man
in der Politik das Problem angehen will.

Es verhöhnt die Opfer, an die wie immer keiner denkt.

Die Idee, dass man mit dem Missbrauch von Computerspielen
dieses Drama von Emstetten erklären und mit dem Verbot dieser
Spiele irgendetwas Positives erreichen kann, ist von
sich aus lächerlich, die muss man nicht erst noch irgendwohin
ziehen.

Er soll ja die Schule in CS nachgebildet haben. Er hat CS als Ventil benutzt. Daran sehe ich nichts lächerliches. Aber anstatt zu diskutieren, ob ein Verbot sinnvol ist oder nicht, fängt man im lächerlichen Stil an, Dinge verbieten zu wollen, die damit nichts zu tun haben.

Die Idee zeichnet sich vor allem darin aus, dass deren
Durchführung kaum Mühe und Geld kostet, und man als Politiker
trotzdem behaupten kann, sofort etwas getan zu haben.

Sicherlich wird ein Verbot wenig bringen. Da bekämpft man nur die Sympthome anstatt die Ursachen anzugehen.

Aber dass er sich wie eine Figur aus CS verkleidete, sollte zu denken geben. Informiere dich über das soziale Umfeld, lies den Abschiedsbrief. Dann wirst du verstehen, warum gerade er für CS so empfänglich war.

Hi,

Er soll ja die Schule in CS nachgebildet haben.

Soll er. Hat er aber nicht.

http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,449857,00…

Und der, der hat, ist bislang nicht in diesem Sinne aktenkundig geworden.

Und genau das ist doch symptomatisch für diese ganze Diskussion, be it Columbine, Erfurt, Emsdetten: „Er soll…“, „Ich hab gehört, er hätte…“, „Vielleicht hat er auch…“. Mal im Ernst: Reicht das im Jahr 2006 wieder, um eine Mediengattung derart nachhaltig zu zensieren?
Fragt eigentlich noch wer nach Fakten?

Der Junge war bis an die Zähne bewaffnet (mit Waffen, die er wohl nicht bei Counterstrike.com runterladen konnte), er träumte von einer Karriere bei der Bundeswehr, er ging mit seinem Vater auf die Jagd. Mehr sag ich jetzt mal nicht.

Schöne Grüße,

Tom

PS: Ich bin Nichtspieler.
PPS: Ich habe mal in Emsdetten ein Metal-Konzert im JUZ gespielt, wo auch einige Schwarzgekleidete, vielleicht sogar ER, rumgestiefelt sind. Bei mir ist also nix mit zu viel emotionaler Distanz und zu wenig Respekt vor den Opfern…

Hallo Phoebe,

du vergleichst da Äpfel mit Birnen, wie man so schön sagt. Ich spiele selbst hin und wieder Counterstrike auf LAN’s und ich kann dir versichern: Man spielt solche Spiele definitiv nicht aus der Sicht eines Mörders oder Amokläufers.

Nur damit du mal weißt, worum es bei Counterstrike geht: Zwei Gruppen kämpfen um eine Gruppe von Geiseln. Die einen sind Terroristen, die anderen Polizisten einer Antiterroreinheit. Das Spiel hat mit Mord und Amoklauf genauso viel zu tun wie Reiten mit dem fahren eines Panzers. Nämlich absolut nichts.

Und ich finde Anwars Kritik an der Berichterstattung der Medien und wie die Gesellschaft diesen Fall wahrnimmt und schnell einen Schuldigen gefunden hat, mehr als nur berechtigt. Und ebenso gut kann ich den Sarkasmus den er dabei an den Tag legt sehr gut nachvollziehen.

Wenn du wissen willst, was den Amokläufer zu seiner Tat getrieben hat, dann lies dir im Internet mal seinen Abschiedsbrief durch. Counterstrike hat mit der Tat genauso viel zu tun wie eine Kuh Ahnung vom Fliegen hat: Absolut nichts. Aber die bösen Spiele geben natürlich einen tollen Sündenbock ab.

Gruß
Michael

Du siehst, du bist mit deinen menschenverachtenden Äußerungen
nicht alleine. Anstatt das Ganze zu verstehen und daraus zu
lernen, übt man sich darin, das Ganze in die Lächerlichkeit zu
ziehen.

Menschenverachtend finde ich, ähnlich wie andere Poster auch, die Augenwischerei, mit der die Politiker hier vorgehen. Anstatt wirklich nachzuforschen, wie man so etwas verhindern könnte (was ja Mühe kosten würde), wird hier eine aktionistische „Patentlösung“ angeboten, die IMHO nichts mit dem Problem zu tun hat.

Wie man unschwer erkennen kann, interessiert sich
niemand für die Opfer, man macht sich nur über ein
Verbot lustig.

Ich mache mich nicht über das Verbot lustig, ich prangere es als Taschenspielertrick, noch dazu auf Kosten Unbeteiligter (nämlich Millionen von Shooter-Spielern, die nicht auffällig sind), an!

Was die Opfer angeht: Natürlich haben sie mein Mitleid, gar keine Frage. Aber das eine, nämlich Mitleid mit den Opfern, kann doch nicht dazu führen, dass ich aus falsch verstandener Pietät das andere, nämlich Verbot eines Mediums, das, wie ich versuchte darzustellen, lediglich genau so ein ein Teil des Lebens des Täters war wie vieles andere auch, gutheiße.

Ein wirkliches Zeichen, wie krank manche sind und unter
welchen sozialen Problemen sie leiden.

Stimmt. Und für mich zählt „Hexenverfolgung“ (also das Anprangern Unschuldiger, Stichwort: guilty by association) zu einem der schwerwiegendsten der heutigen Gesellschaft. Die Gesellschaft neigt dazu Tabu-Begriffe zu erfinden (Islam, Killerspiele, was-weiss-ich) um einen Sündenbock zu haben, auf den man einprügeln kann , weil Prügeln, das wusste ja auch Sebastian B., ist ja sooo viel einfacher, als sich mit den tatsächlichen Problemen auseinanderzusetzen.

Anwar

Hallo Steven,

aufgrund deines Kommentars gehe ich davon aus, das du Politiker bist. Denn bisher habe ich solchen gehirnlosen Schwachsinn nur von Politikern gehört.

Wer hat denn als erster schwachsinnige Forderungen gestellt und den Amoklauf dadurch ins lächerliche gezogen?

Wer denkt denn nicht an die Opfer?

Anwar? Nein. Die Politiker, die mal wieder eine Gelegenheit für ihre Profilierungssucht und Publicity sehen? Ja! Die Gesellschaft, die sich nicht für Fakten interessiert? Ja! Du, der sich auch nicht für Fakten interessiert, sondern nur für Gerüchte und Lügen? Ja!

In der Hoffnung das auch du es vielleicht! verstehst: Computer- und Videospiele, Videofilme, Bücher was auch immer…sind nicht der Grund und Auslöser einer solchen Bluttat. Aber da du dein Gehirn wohl nur dazu benutzt konsumierte Vorurteile, Gerüchte und Lügen wiederzugeben, habe ich da sehr wenig Hoffnung.

Allerdings kann ich dich auch gut verstehen, es ist ja auch sehr schwer sich aus verschiedenen Quellen zu informieren, über alles nachzudenken und sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Da ist sinnloses konsumieren von dem was einem die Politiker und viele Medien vorgeben doch viel einfacher.

Gruß
Michael

Hallo Phoebe,

Du spielst auf das Verbot von Counter Strike an… Der
Unterschied zu anderen Medien (Fernsehen, Bücher, etc.) ist,
dass man bei den Computerspielen wirklich in die Rolle des
Tötenden schlüpft.

Und bei Büchern und Filmen fiebert man mit dem Tötenden mit… kein all zu großer Unterschied. Und wenn ich mir mal Deinen Usernamen/email so anschaue, dann kann ich nur sagen: In der Serie geht es auch nicht gerade friedlich zu.

Man entscheidet selber wen man als nächstes
abmetzelt und erlebt das ganze aus einer Perspektive, die ein
Mörder ebenfalls erlebt.

Das ist eine völlig verzerrte Darstellung. Ein Mörder entscheidet aus niederen Beweggründen (so ist schließich Mord definiert) darüber, wer sein Opfer wird. Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber mich treibt weder Gier noch Rachsucht oder ähnliches, wenn ich einem Poligonkonstrukt mit einem Mausklick das virtuelle Dasein aushauche. Mich würde mal interessieren: Da Du ja so genau zu wissen scheinst, was in einem Shooter-Spieler so vorgeht, hast Du selbst auch nur einemal so ein Spiel gespielt? Oder kennst Du Leute, die dies tun?

Ich will nicht sagen, dass alle Shooter-Spieler Engel sind, vielmehr stellen sie eher einen normalen Durchschnitt durch die Generation der, sagen wir mal 14-49 jährigen dar. Aber: In einer Gesellschaft die durch und durch von Konsum geprägt ist, heben sich diese Spieler doch heraus, bilden Vereine und veranstalten Events, setzen sich stunden-, tagelang hin und designen Levels und bieten diese kostenlos zum Download an. Ich selbst bin sehr engagiert in einem Verein tätig (hat nichts mit Computerspielen zu tun) und ich kann Dir sagen, wie schwer es heutzutage ist Leute dazu zu bewegen, slebst für ihr eigenes Hobby etwas zu tun!

Grüße,

Anwar

Hallo Guido!

Wäre es nicht sinnvoller, den Verkauf von Vorderlader-Waffen
an jeden Erwachsenen zu unterbinden, statt Spiele?

Ich glaube nicht, daß man dem Problem mit Verboten beikommen kann. Es gibt zahllose Gegenstände vom Kartoffelschälmesser bis zum Hammer, die sich bestens eignen, Menschen vom Leben zum Tode zu befördern. Auch das Wissen um die Herstellung von Sprengstoffen läßt sich nicht deckeln. So werden heute die Chemiebücher der gymnasialen Oberstufe aus den 60er Jahren wegen der vielen Versuchsanleitungen zur Herstellung explosiver Stoffe als viel zu gefährlich für die Jugendlichen eingestuft, aber gegen die im Internet zu findenden Anleitungen sind die alten Schulbücher geradezu harmlos. Übrigens bringt es jeder Lehrling eines metallverarbeitenden Berufs fertig, ein funktionstüchtiges Schießeisen vom Feinsten aus dem Vollen zu drehen und zu fräsen. Soll man deshalb Metallhalbzeuge sowie Dreh- und Fräsmaschinen verbieten?

Das Problem fehlgeleiteter Menschen, speziell aus dem Ruder laufender Kinder und Jugendlicher, ist ein Erziehungsproblem. Erziehung, dazu gehört auch die Befähigung junger Menschen, mit zahllosen unerwünschten Einflüssen umzugehen, ist die Aufgabe von Elternhaus und Schule. Uns fehlen deshalb nicht weitere Gesetze und Verbote, sondern intakte und ihre Aufgabe wahrnehmende Elternhäuser und Schulen.

Gruß
Wolfgang

Hallo

Es verhöhnt die Opfer, an die wie immer keiner denkt.

Wie denn? Erwähnt hat er sich nicht, das ist wahr, aber das allein ist doch noch keine Verhöhnung.

Aber dass er sich wie eine Figur aus CS verkleidete, sollte zu
denken geben.

Er hat diese Figur gesucht und gefunden. Es spielt wahrscheinlich keine allzu große Rolle, ob er sich als genau diese Figur oder irgend eine andere halbwegs passende Figur verkleidet. Es ist nicht die Figur, die sich ihm aufgedrängt hat. Er hat sie gesucht.

Informiere dich über das soziale Umfeld, lies
den Abschiedsbrief. Dann wirst du verstehen, warum gerade er
für CS so empfänglich war.

Mir fehlen eigentlich hauptsächlich Informationen über CS. Kommen da immer Killer vor, die Schüler und Lehrer einer Schule und anschließend sich selbst mit altertümlichen Pistolen abknallen?

Der Mensch ist doch hauptsächlich Selbstmörder. Wieviele Selbstmörder kommen bei CS vor?

Selbstmord ist meines Wissens eine uralte Methode, aus einem sinnlos scheinenden Leben zu scheiden und sich dadurch auch an der Umwelt zu rächen (durch deren Betroffenheit, schlechtes Gewissen, Gefühl etwas Wichtiges versäumt zu haben, Trauer; meines Wissens soll der Wunsch nach Rache bei Selbstmördern häufig oder immer eine Rolle spielen), und wenn man noch ein paar Leute mit in den Tod nimmt oder verletzt, ist die Rache noch gesteigert. Ich glaub nicht, dass das eine neue Sache ist, die erst durch Computerspiele entstanden ist.

Computerspiele sind das Symptom, nicht die Ursache.

Vielleicht hat dieses Spiel hier auch einen Einfluss ausgeübt, aber das deswegen zu verbieten, finde ich wirklich lächerlich. Halt ebenso lächerlich, wie dann anschließend das Lesen zu verbieten.

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Ich kann natürlich
nur für mich selbst sprechen, aber mich treibt weder Gier noch
Rachsucht oder ähnliches, wenn ich einem Poligonkonstrukt mit
einem Mausklick das virtuelle Dasein aushauche.

Schach ist in Wirklichkeit auch nichts anderes, nur ein wenig abstrakter.

Man stelle sich nur mal vor, Schach wäre verboten worden mit der Begründung, dass die Schachspieler ja dazu angehalten werden, die Königin umzunieten.

Viele Grüße
Simsy

Hallo,

Was die Opfer angeht: Natürlich haben sie mein Mitleid, gar
keine Frage. Aber das eine, nämlich Mitleid mit den Opfern,
kann doch nicht dazu führen, dass ich aus falsch verstandener
Pietät das andere, nämlich Verbot eines Mediums, das, wie ich
versuchte darzustellen, lediglich genau so ein ein Teil des
Lebens des Täters war wie vieles andere auch, gutheiße.

Und hier erst setzt eine sinnvolle Diskussion an, ob es einen Sinn macht, dieses Spiel zu verbieten und warum oder warum auch nicht und nicht, ob man Schule, Bücher, Bundeswehr oder schwarze Mäntel auch verbieten solle.