hallo Frank,
das, was Du forderst, ist der Weg in den „totalen Krieg“ vorgezeichnet.
Die Völker ohne genügend Wasser, Lebensmittel, Reichtum, Platz (ganz wichtig) werden angreifen. Und sie werden wenig Rücvksicht auf Leben nehmen. Es ist ja genügend vorhanden! jeder Tote ist Platzgewinn für die anderen. Die Eroberung Spaniens durch die „hungrigen“ nordafrikanischen Völker war eben nicht nur aus religiösen Gründen (das war der geringste Grund) sondern weil sie nicht genügend Versorgung für die arme und hungernde Bevölkerung hatten.
Die Menschen früher hatten nicht deswegen viele Kinder, weil sie diese so liebten, sondern weil jeder Sohn ein Schritt zum gesicherten Alter war. Sie waren so gesehen die Sklaven der Alten. Töchter waren in unseren Kulturkreisen sehr unbeliebt: sie kosteten Vermögen, um sie los zu werden. Teilweise hat man sie schon bei der Geburt entsorgt (getötet).
Heute sind wir mit unserer Altervorsorge (ohne diese jetzt zu präzisieren) an dieser Tod produzierender Lebensschaffung nicht mehr gebunden. Das deutsche Rantensystem, das nach dem Rückfall ins Altertum (Krieg) eine hervorragende Lösung war, ist heute absolut fehl am Platz. Wir müssen wieder auf die Selbst-Altersvorsorge kommen. Das schwierige ist der übergang. Dazu die Absicherung derjenigen, die nicht die Möglichkeit haben, sich fürs Alter was anzuschaffen (Kranke, Behinderte, sozial benachteiligte). Und diese Umstellung darf nicht nur für Europa gelten, sondern auch, und da ganz besonders, für die unterentwickelten Länder. Nicht aus Gefühlsduselei, sondern aus nackter Selbsterhaltung.
Grüße
Raimund
Hey
Sehe ich genauso.l Und solange verweigere ich soweit als möglich den Konsu. Ich frage mcih wirklich, warum es nicht irgendwann mal zu einer Demo oder Revolution )wäre mir eigentlich liebe)kommt. In diese Welt will ich kein Leben schicken, diese Verantwortung wäre mir zuviel. Das könnt ich nicht tragen.
Grüßles
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Hallo Wolfgang,
Die Deutschen kriegen aber nun schon seit 40 Jahren nur noch
wenig Kinder. Und wenn das so weitergeht, dann gibts halt
irgendwann zuviele Greise - und zuwenig Erwachsene im
Arbeitsleben. Wenn es zuwenig Erwachsene im Arbeitsleben gibt,
dann gibt es zuwenig Geld, also Armut.
Ich verstehe, was Du mir sagen willst. Aber was ich ehrlich gesagt noch nie verstanden habe:
es müssen mehr Kinder geboren werden, damit die „Alten“ versorgt bleiben. In meiner Restlogik heisst dass doch aber, dass die nächste Generation noch mehr „Alte“ versorgt haben muss. Dass bedeutet doch, dass jede weitere Generation wesentlich mehr Kinder hervorbringen muss, damit das System funktioniert. Ich weiss jetzt nicht genau, wieviel Mensch die Erde verträgt? Aber wielange soll das gutgehen. M.E. kann das einfach nicht funktionieren, der Kollaps, in welcher Art auch immer, ist nur eine Frage der Zeit.
Herzlichst
Sarah
Hey Raimund
Um es noch krasser (und noch absurder) zu sagen: wenn alle
Militärs der Erde abgeschafft würden und dieses eingesparte
Geld für Bildung, Wohlstand, Aufforstung… verwendet würde,
wir würden in einem Paradies leben!
In gewisser Weise gebe ich Dir Recht, die Vorraussetzung ist aber, dass alle so handeln würden. Tun sie aber nicht, weil der Mensch scheinbar so merkwüridg gestrickt ist. Ich mag derzeit wirklich keine Nachrichten mehr gucken, weil sie mich ängstigen. Geiseln hier, Krieg dort. solange Menschen so sind, wie Menschen halt sind, werden wir das Dilemma haben. Das ist halt so und nur mit verdammt viel Idealismus kriegt man die Kurve
Herzlichst
Sarah
Hallo Frank,
gegen-die-Wand-laufen verurteilt ist. Wenn Wirtschaft keine
förderung sozialen Gemeingutes zu fördern fähig ist, taugt sie
nichts.
In allem, was Du davor sagtest, kann ich Dir nur zustimmen. Zu Deinem obigen Statement möchte ich nur anmerken. …
Die Wirtschaft killt sich selber. Es will keine guten Gehälter mehr zahlen, produziert in Billiglohnländer. Ob man will oder nicht, man kann nicht erheblich mehr Geld ausgeben, als einnehme. Wir sind in der Spirale abwärts. und mir macht das Angst. Wer weiss, vielleicht werden wir mal zum Entwicklungsland. Wundern würde mich das nicht
Herzlichst
Sarah
Hallo Raimund,
du kannst gern anderen Leuten die einen buntbedruckten Zettel wegnehmen, welche sie sofort gegen etwas tauschen könnten, und ihnen dagegen welche anbieten, die erst nach Jahren einen Tauschwert wieder haben, wenn sich diese das als intelligent einreden lassen. Bei mir bist du da etwas falsch. Ich kann mein selbsterbeutetes Geld bestens alleine ausgeben.
Eine Altersvorsorge durch vermeindliche Wertschöpfung in einem Schneeballsystem funktioniert immer nur begrenzte Zeit lang. Das ist schlicht Idiotie. Das erfordert eine technologische Entwicklung, die den Manschen im Arbeitsprozess in wenigen Jahren erübrigen müsste. Schon das ist Nonsens in doppelter Hinsicht. Der Mensch wird erst zum Menschen durch Arbeit, unpersönliche Dienstleistungen werden langfristig auch nicht möglich sein.
Des weiteren redete ich nicht von 30 Kindern pro Frau, von denen 20 geschlachtet werden sollen, wenn sie fett sind, sondern von lediglich vernünftigen, arterhaltenden 2 Stück. Und du wirst es nicht glauben: die meisten Mädels wollen dies gern auch, wenn sie könnten.
Gruß
Frank
hallo Frank,
leider ging Deine Antwort wie sehr oft gewaltig am Thema vorbei.
Außerdem zeigst Du immer wieder, dass viele Menschen in der ehemaligen DDR so verbogen zum Thema Kapital sind, dass sie schon beim Wort Geld nach dem Weihwasser schreien.
Zum Thema Geld bist du leider der gänzlich falsche Gesprächspartner. Da sind Deine Scheuklappen (die jeder Mensch in unterschiedlicher Größe hat) groß wie Windmühlenflügel. Hier benimmst du Dich teilweise wie der „Ritter voon der traurigen Gestalt“!
Des weiteren redete ich nicht von 30 Kindern pro Frau, von
denen 20 geschlachtet werden sollen, wenn sie fett sind,
sondern von lediglich vernünftigen, arterhaltenden 2 Stück.
Und du wirst es nicht glauben: die meisten Mädels wollen dies
gern auch, wenn sie könnten.
- ist ein Nachwuchs von 2 Kinder pro Paar ein Minus in der Entwicklung (ein Plus ist es erst an 2,5 Kinder. Alles darunter bedeutet Abnahmeder Bevölkerung. Geh mal rüber zu den VWL´ern, die können es Dir erklären)
- habe ich auch nicht von riesigen Mengen Nachwuch gesprochen. Wir haben in der westlichen Welt zu wenig Arbeitsplätze um uns eine Zunahme der Bevölkerung leisten zu können. Die Automation steigt ständig und nimmt die Manpower weg. Jetzt nach Abschaffung der Maschinen zu schreien (Maschinensturm) wäre auch wieder falsch. Die Lösung ist eine Umstrukturierung der Besachäftigung: es ist keine Muskelkraft mehr gefragt, sondern Kreativität. Dazu braucht es eine andere Ausbildung, als wir sie noch betreiben. Nicht mehr der Pflastersteinsetzer wird gefragt sein, sondern der, der die Muster entwirft. Das Setzen macht die Maschine genauso gut. Doch so lange wir glauben, durch möglichst viele Kinder und Beibehaltung des status quo die Probleme der Zukunft zu lösen, so lange rutschen wir immer weiter in den Dreck. Und hier hilft ganz besonders der Kommunismus nicht; besonders die Diktatur nicht, die Du anstrebst.
Grüße
Raimund
Gewinn ist wichtiger als Meschenleben…
hallo Sarah,
leider hast Du Recht: der Mensch tickt nicht ganz richtig.
Deswegen schrieb ich auch: absurd(weil nicht machbar).
Doch wäre ein Einschränken der Militärs machbar. Die USA z.B. wären mit der Hälfte der augenblicklichen Miltärmaschinerie genauso verteidigungsfähig wie jetzt.Unsere BW könnte mit 200.000 Mann sehr gut ihre Aufgaben bewältigen. Diese afrikanischen Buschstaaten mit Waffen auszurüsten ist der Herd für neue Kriege.
Doch da traditionell die Waffenlobby sehr stark ist, wird dies ein Traum bleiben.
Eine allgemeine Dienstpflicht (für jeden: Frau wie Mann) in anderen Bereichen würde so manches Problem lösen.
Nur eines der Beispiele: könnte man nicht jeden Medizinstudenten dazu verpflichten, für eine bestimmte Zeit in der Entwicklungshilfe zu arbeiten? Könnte man nicht die Überproduktion von Lebensmitteln dort einsetzen, wo es bitter nötig ist? Klar entstehen Kosten. Doch was ist das Leben wert? Mache ich mir nicht Feunde, wenn ich einem Staat in der Hungersnot helfe? Zahlt sich das nicht irgend wann wieder aus? Z.B. in Form von Aufträgen. Klar: Menschentöten bringt mehr Gewinn. Und: Gewinn ist wichtiger als Meschenleben.
Grüße
Raimund
Hi an alle fleißigen Schreiber und an die Kritischen,
ich findes es toll, dass hier so eifrig über politische Themen diskutiert wird, aber mir fällt auf, dass viele schon zu abgehoben sind:
Wir leben in Kreisläufen. Ob Natur, Technik, Wirtschaft oder Sozialwesen, alles verhält sich wie in Kreisläufen. Die Besonderheit bei der Lebensform des Menschen ist nur, dass er seine Lebenskreisläufe, in die er involviert ist selber verändern kann. Zudem muss man beachten, dass die Veränderung eines Kreislaufs viele Veränderungen in anderen Kreisläufen mit sich bringt.
Beispiel:
Die Nachfrage auf dem Wirtschaftsmarkt steigt weltweit. Folglich muss mehr produziert werden oder es werden mehr Dienstleistungen benötigt. Es werden mehr Leute eingestellt, die Arbeitslosigkeit sinkt und einer Volkswirtschaft geht es gut. Die Renten sind gesichert und der Staat erwirtschaftet Geld durch Steuern.
Warum kippt so ein System plötzlich?
Ganz einfach. Der Markt ist gesättigt. Wenn jeder einen Fernseher hat, wird er die nächsten 4 Jahre keinen neuen brauchen. Das klassische Angebots-Nachfrage-Schema funktioniert also nur bedingt. Die Technik muss immer besser werden, bis sie absurd wird, wodurch die Nachfrage abnimmt, Menschen arbeitslos werden und das System kollabiert.
Das hat wieder Einfluss auf das Sozialwesen: Geht es der Wirtschaft gut, geht es dem Sozialwesen gut und Kinder werden als sinnvolle Erbgutweitergabe angesehen.
Ich möchte jetzt keinen Menschen beleidigen, ihm zu nahe treten oder veletzen, aber wer hier über 75 Jahre alt ist, zerstört dieses Land. Diese Zerstörung ist sogar ungewollt, aber sie bleibt nunmal nicht aus. Wenn Menschen früher (1950) 75 Jahre alt wurden, war das ein Weltwunder. Heutzutage sind 80 schon normal. Es liegt also nicht an den Kindern, sondern an den Rentnern. Wirtschaftlich unbedeutend, weil sie wenig konsumieren, aber teuer in der Unterhaltung, wenn ich es so ausdrücken darf.
Ihr seht also, dass Kinder gar nicht schlimm sind, weil durch sie erhöhte Nachfrage entsteht, die die Wirtschaft widerum ankurbelt and so on. Gibt es aber zu viele ältere Menschen, lahmt das Sozialsystem. Das können sogar die Kinder nicht mehr wet machen. Also müssen mehr Steuern erhoben werden, die widerum zu einer Konsumabnahme führen und an diesem Punkt waren wir bis vor 3 Monaten.
Jetzt geht es mit dem Konsum wieder aufwärts und es folgen möglicherweise wieder 3 fette Jahre.
Ich merke gerade, dass ich mich ziemlich verzettelt habe und alles unter einen Hut bringen wollte. Ihr seht, dass dieses Thema sehr komplex ist und derjenige, der eine Lösung haben sollte, die nicht menschenfeindlich ist (Rentnertod) den Nobelpreis verdient.
Mo
Ich möchte jetzt keinen Menschen beleidigen, ihm zu nahe
treten oder veletzen, aber wer hier über 75 Jahre alt ist,
zerstört dieses Land.
Die Reihenfolge der nachfolgenden Punkte hat nichts mit deren Wertigkeit zu tun.
-
Die Pflegebedürftigen und Kranken kosten Geld, richtig. Wieso kosten sie Geld? Weil die Pflege und die Behandlung Geld kosten. Wo geht das Geld hin? Zu einigen hunderttausend Pflegekräften und Mitarbeitern im Gesundheitswesen, zu den Betreibern der Pflegeheime, zu den Eigentümern der Pflegeheime usw. Das Geld ist also keinesfalls verloren, sondern ernährt andere Menschen. Daß das Gesundheitssystem viel zu teuer ist, ist eine andere Frage. Da können die Rentner aber nicht für, sondern die Jüngeren, die die notwendigen Änderungen im Gesundheitssystem nicht auf die Reihe bekommen.
-
Warum erreicht der Mensch sehr häufig ein Alter, in dem er nicht mehr zeugungsfähig ist? Damit steht er in der Natur nämlich ziemlich alleine dar. Ein Tier, das sich nicht mehr fortpflanzen kann, ist ziemlich nutzlos für seine Art. Grund: Der Mensch kann auch ohne permanente Erzeugung von Nachwuchs seiner Art etwas Gutes tun. Er kann sich z.B. um den Nachwuchs seiner Kinder kümmern, während dieser draußen jagen ist oder die Hütte sauber hält. Diejenigen Menschen haben sich vor ein paar hunderttausend Jahren durchgesetzt, deren „Rentner“ sich um den Nachwuchs seiner Kinder kümmerten, die die Geschichten vom bösen Säbelzahntiger erzählten und die sich daran erinnerten, was man am besten machte, wenn die Erde bebte.
Brauchen wir diese Fähigkeiten der Alten noch? Darüber kann man streiten.
- Auch alte Menschen geben Geld aus, man soll es kaum glauben. Die gesamte Rente fließt doch in den Wirtschaftskreislauf zurück. Ob sie nun in die Pflegeheime geht (siehe oben), in Miete und Konsum oder an die Enkel zum Verjücken. Im Prinzip sind Rentner sogar nützlicher als „normale“ Menschen, weil sie das Geld a) vorzugsweise im Inland ausgeben und b) sich nicht nutzlose langlebige Wirtschaftsgüter kaufen (lohnt ja nicht mehr), sondern nur in Konsumgüter.
Das Problem sind nicht die Kinder, die Rentner oder die Kaminkehrer. Das Problem ist, daß das Rentensystem in der heutigen Form scheiße ist und sich keiner der hochbezahlten, lobbyhörigen und nur an die Wiederwahl denkenden Bürokraten an die seit 20 Jahren notwendigen Änderungen des Systems traut.
Gruß,
Christian
P.S.
Frank, laß mich in Ruhe!
Hallo Raimund,
Und hier
hilft ganz besonders der Kommunismus nicht; besonders die
Diktatur nicht, die Du anstrebst.
Auch mit unterstellungen wird dein Beitrag nicht sinnvoller.
Nicht dass ich diesen will, wir befinden uns derzeit schon in diesem Transformationsprozess, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Warten wir ab, was die nächsten zwei bis fünf Jahre hier bringen. Dieses System geht auf keinen Fall so weiter, dass ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ausserdem ist mir deine Kritik an meinem Verständnis zum Kapital etwas unklar. Es ist doch wichtig. Ohne Kapital würde der Transformationsprozess mißlingen, weil sich dadurch erst dieses System zur vollendeten Beklopptheit entwickeln kann. Ein Ausweg ist nicht in Sicht.
Wohlgemerkt: das, was jetzt kommt, hat mit dem Feudalsozialismus a la SU oder DDR nichts zu tun. Bei Marx war vonn der Diktatur einer Klasse und nicht eines Grüppchens die Rede. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Gruß
Frank
an den Rentnern. Wirtschaftlich unbedeutend, weil sie wenig
konsumieren,
hi,
rentner sind nicht unbedeutend. rentner haben nicht selten viel geld und meistens sehr viel zeit. „das ganze moderne elektronische schnickschnack“ zb. wirkt auf viele ältere menschen abstoßend. warum? weil der markt eben noch nicht reagiert hat! oma will ein handy, kommt aber mit den mikroskopischen tasten nicht zurecht. opa will ins internet und vielleicht eine digicam für seine reisen kaufen, kann aber kein wort englisch geschweigedenn einen PC bedienen. das sind nur ZWEI beispiele. für kinder werden allerhand kindgerechte produkte gemacht. was ist mit älteren?
gruß datafox
HI Christian,
deine Begründungen rechtfertigen deinen letzten Satz nicht. Laut dir ist die Welt doch in Ordnung. „Die Rentengelder fließen zurück in den Wirtschaftskreislauf“. Warum horten ein Großteil der Rentner dann 65000 DM zu Hause und werden dieser dann von Ganoven entledigt?
Ich hatte vorhin einiges vergessen:
Wir müssen zurück zu den Basics, ganz klein anfangen und die Ursache finden. Dazu müssen wir alle Fakten zusammenbringen. Hierfür eröffne ich einen neuen Thread.
Mo
Hi!
Daß das Gesundheitssystem viel zu teuer ist,
ist eine andere Frage. Da können die Rentner aber nicht für,
sondern die Jüngeren, die die notwendigen Änderungen im
Gesundheitssystem nicht auf die Reihe bekommen.
Ich halte diese Aussage „Das Gesundheitssystem ist viel zu teuer“ (oder ähnliche Aussagen) schlicht für falsch.
In Deutschland macht das Gesundheitssystem etwa 6,4% vom Bruttosozialprodukt aus (zum Vergleich: Kanada 9%, USA 15%). Der Anteil des Gesundheitssystems am BSP ist seit etwa 30 Jahren nahezu konstant geblieben (bewegt sich im Rahmen zwischen 6,2 und 6,8%, einziger Ausreißer waren 1990/91 direkt nach der Wiedervereinigung mit deutlich über 7%).
Meine Frage also:
Wieso glaubt ihr den Medien, Politikern, Lobbyisten so bedingungslos, dass unsere Gesundheitssysteme zu teuer sind? Es ist eine Lüge zu behaupten, unser Gesundheitssystem sei zu teuer. Das wird nur erzählt, um den Leuten entweder tiefer in die Tasche zu greifen oder Leistungen zu kürzen.
Nochmal die Frage: Wie kann heute etwas zu teuer sein, wenn sich der Anteil am BSP so gut wie gar nicht verändert hat?
Grüße
Heinrich
Ist das Gesundheitssystem ein Schnäppchen?
Ich halte diese Aussage „Das Gesundheitssystem ist viel zu
teuer“ (oder ähnliche Aussagen) schlicht für falsch.
Wie immer Du möchtest.
Meine Frage also:
Wieso glaubt ihr den Medien, Politikern, Lobbyisten so
bedingungslos, dass unsere Gesundheitssysteme zu teuer sind?
Es ist eine Lüge zu behaupten, unser Gesundheitssystem sei zu
teuer. Das wird nur erzählt, um den Leuten entweder tiefer in
die Tasche zu greifen oder Leistungen zu kürzen.
Interessant: Mit der (angeblich falschen) Begründung, das Gesundheitssystem sei zu teuer, werden die Leistungen gekürzt und die Beiträge erhöht und Du sagst, das Gesundheitssytem sei nicht zu teuer. Irgendwie ein Widerspruch in sich.
Aber ignorieren wir das für einen Moment. Ich glaube niemandem, daß das Gesundheitssystem viel zu teuer ist, darauf bin ich selbst gekommen.
Schöne Meldung von heute: Jährlich landen Medikamente für € 3 Mrd. auf dem Müll (Du kannst Dir ja mal ausrechnen, was das pro Versichertem oder besser noch je Beitragszahler bedeutet). Das Gesundheitssystem ist also mindestens € 3 Mrd. zu teuer.
Schöne Meldung von letzter Woche: Die Verwaltungskosten je Mitglied haben sich in den gesetzlichen Krankenversicherungen von 1991-2001 von 94 auf 157 Euro erhöht. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,5% wäre der „richtige“ Wert jetzt € 120 (und dabei sind die eigentlich zu erwartenden Effizienzsteigerungen aufgrund der flächendeckenden Einführung des PC noch nicht berücksichtigt). Also ist das Gesundheitssystem pro Mitglied (nicht pro Beitragszahler!) um 37 Euro zu teuer.
Ansonsten sei noch erwähnt, daß allein die Beitragsbemessungsgrenze in den letzten 25 Jahren mit der Inflationsrate gestiegen ist. Der durchschnittliche Beitragssatz hat sich jedoch von 10% auf inzwischen 14% erhöht. 40% in 25 Jahren sind rd. 1,5% pro Jahr.
Nochmal die Frage: Wie kann heute etwas zu teuer sein, wenn
sich der Anteil am BSP so gut wie gar nicht verändert hat?
Ich wußte nicht, daß sich der Angemessenheit des Preises eines Gutes daran bemißt, wie groß der Anteil der Ausgaben am BSP ist. Heißt das jetzt, daß Schwarz-weiß-Fernseher billig sind? Oder daß PCs teuer sind? Oder Urlaub?
Gruß,
Christian
P.S.
Den größten Gag habe ich mir bis zum Schluß aufgehoben: Deine ach so konstanten Anteile am BSP beziehen sich auf die gesetzliche KV. Der Anteil der Gesamtausgaben im Gesundheitssystem am BSP sind durchaus gestiegen:
1980: 8,8%
1990: 8,7%
2000: 10,6%
Mit anderen Worten: Das Gesundheitssytem ist nicht nur teuer, es wird auch jedes Jahr teurer.
Hi!
Interessant: Mit der (angeblich falschen) Begründung, das
Gesundheitssystem sei zu teuer, werden die Leistungen gekürzt
und die Beiträge erhöht und Du sagst, das Gesundheitssytem sei
nicht zu teuer. Irgendwie ein Widerspruch in sich.
Kein Widerspruch.
Die Kostenseite des Gesundheitssystems ist seit Jahren mehr oder minder konstant. Nur wird uns in den Medien, durch Politiker und Lobbyisten das Gegenteil erzählt. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die Kosten für das Gesundheitssystem explodieren.
siehe hier:
http://www.chancenfueralle.de/Soziales/Gesundheit/Pa…
Auf o.g. Seite werden einfach die Zahlen in den Raum geknallt:
1980 45,9 Mrd
1990 72,5 Mrd
1995 103,1 Mrd
2000 111,3 Mrd
Das schockt natürlich. Primär. Und genau das ist beabsichtigt. In welchem Verhältnis diese Ausgabensteigerung zum BSP oder BIP stehen, wird mit keinem Wort erwähnt. Genauso könnte ich sagen: 1980 kostete ein Auto vom Typ Rumpelwagen X-Klasse 15.000 Euro. Heute muss man dafür 22.000 Euro auf den Tisch legen. Die Kosten für Rumpelwagen sind in den letzte 20 Jahren explodiert. Wenn aber gleichzeitig das Gehalt um jährlich 2% gestiegen ist, dann kostet mich der Rumpelwagen keinen Cent mehr als vor 20 Jahren! Die prozentuale Relation ist nahezu unverändet.
Das Problem beim Gesundheitssystem ist, dass die Ausgaben absolut gestiegen sind, nicht aber im Verhältnis zum BSP / BIP. Wie gesagt: die Ausgabenseite! Das Geschrei existiert doch nur, weil die Einahmenseite nicht mehr stimmt. Das Leistungsvolumen ist im Verhältnis zur Leistungskraft der Gesamtwirtschaft gleich geblieben, nur fehlt es an finanzieller Unterfütterung.
Was aber wird gemacht? Leistungskürzung. Kostenverlagerung. Erhöhung der Beitragszahlungen für diejenigen, die zahlen können und müssen. Was zu einer weiteren Verschlechterung der Einzahlungsquote führt (höhere Arbeitskosten führen zu Rationalisierung, zu Arbeitsplatzabbau, zu weniger Einzahlern, aber unverändert vielen Leistungsempfängern). Das ist ungefähr so, als würde die Firma Rumpelwagen ihrem Mitarbeitern drastisch das Gehalt kürzen und hoffen, dass dadurch der Jahreswagenmarkt, gefüttert durch die eigenen Mitarbeiter, endlich ins Rollen kommt.
Ich wußte nicht, daß sich der Angemessenheit des Preises eines
Gutes daran bemißt, wie groß der Anteil der Ausgaben am BSP
ist. Heißt das jetzt, daß Schwarz-weiß-Fernseher billig sind?
Oder daß PCs teuer sind? Oder Urlaub?
Nein, es geht nicht um teuer oder billig. Es geht um die Aussage, dass die Ausgaben für Produkt X in den letzten Jahren explodiert sind. Und genau das stimmt nicht, wird die Entwicklung des BSP / BIP mit herangezogen. Nur wird das stets ganz bewusst ausgeklammert.
Die Ausklammerung der BSP-Entwicklung ist eine typische Argumentationstechnik im Rahmen der Globalisierung, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen oder aber Leistungen zu streichen.
Lesetipp: Boxberger/Klimenta - Die zehn Globalisierungslügen; dtv
siehe auch: http://www.bma.de/download/broschueren/a230.pdf
(das Ausgaben-Niveau der Gesamtsozialleistungen liegt seit 30 Jahren bei konstant um 30%).
Nochmal: Wir haben keine Ausgabenkrise, wir haben eine Einnahmenkrise. Von daher sollte Zielsetzung allen Handelns in der Politik sein, die Einnahmenseite zu verbessern, d.h. mehr Jobs für mehr Leute.
Grüße
Heinrich
Hallo,
ist Dein Artikel irgendwie eine Antwort auf meinen oder ist das jetzt einfach nur ein Statement, was Du einfach mal so in den Raum stellst?
Ich kann jedenfalls auf die wesentlichen Teile meines Beitrages keine Antwort in Deinem Text finden. Vielleicht hast Du ihn auch nicht ganz zuende gelesen. Da gab es nämlich noch ein P.S…
Gruß,
Christian
Hey Mo,
Wir leben in Kreisläufen. Ob Natur, Technik, Wirtschaft oder
Sozialwesen, alles verhält sich wie in Kreisläufen.
Das was Du schreibst finde ich gut und schlüssig, gerade das mit den Kreisläufen. Wäre es dann aber nicht auch an den Unternehmern, etwas für den Kreislauf zu tun? Arbeitsplätze und Lehrstellen erhalten bzw. schaffen? Gerade die Jugend, die gerne konsumieren würde, kann das nur bedingt, weil sie nicht genügend Lehrstellen bekommen und somit zukünftig wenige Einnahmen haben werden. Auch wirkt sich das m.E, auf die Kinderwünsche aus. Ehrlich gesagt, (ich habe ein Kind). Ich wäre aber glaube ich nicht mehr in der Lage, heute ein Kind in die Welt zu setzen, weil mir das alles Angst macht und zu unsicher ist. Na ja, das ist aber ja mehr mein Problem.
Zurück zum Unternehmer, bremst er sich quasi -auf die Zukunft gesehen- nicht selber aus, in dem er an den Personalkosten spart (durch Stellenabbau und wenig Lohnerhöhung) Dann muss man halt das Auto noch zwei Jahre länger fahren, dann fährt man halt nur alle 2 Jahre in Urlaub, und das alte Sofa ist doch eigentlich noch okay? Ich glaube Unternehmer sollten anfangen umzudenken, sie kriegen es ja quasi zurück.
Grüßles
Sarah
Hey,
Lebt jemand nun zukünftig 110 Jahre, so müssten dann 0,4*110 =
44 Jahre gearbeitet und Beiträge gezahlt werden, d.h. von
30-74.
Nein, das muss nicht so sein. Vor wenigen Wochen ging eine Kollegin von mir in den Ruhestand. Sie hat 47 Jahre gearbeitet. Und ich denke, das reicht auch. Sie war nicht steinalt, nein, sie ist mit 61 in den Ruhestand gegangen. Wir sollten vielleicht mal unterscheiden, dass manche mit 15 oder 16 !!! Ja, sowas gibt es!!! anfangen zu arbeiten, und andere erst mit 30. Das ist schon ungerecht.
Herzlichst
Sarah
Klitzekleines Problem
Hi Sarah!
Das was Du schreibst finde ich gut und schlüssig, gerade das
mit den Kreisläufen. Wäre es dann aber nicht auch an den
Unternehmern, etwas für den Kreislauf zu tun? Arbeitsplätze
und Lehrstellen erhalten bzw. schaffen?
Das Problem ist, dass es den meisten Unternehmen (Mittelstand) nicht so wahnsinnig gut geht! Wenn sie über einen mittelfristigen Zeitraum Geld inverstieren, dass sie nicht haben, wird es ihnen nur schwer möglich sein, zu überleben.
Gerade die Jugend, die
gerne konsumieren würde, kann das nur bedingt, weil sie nicht
genügend Lehrstellen bekommen und somit zukünftig wenige
Einnahmen haben werden.
Ich habe letztens mal irgendwo einen Beitrag gesehen, wo es darum ging, die Azubi-Vergütungen zu drücken. Die meisten der befragten Jugendlichen (ok - war nicht representativ) waren dafür - wenn es Stellen schafft…
Ein Beispiel: Im Bergbau bekommt ein Azubi im ersten Lehrjahr 479 € - in einigen anderen Tarifen weit über 600 €.
Da der tarifgebundene Arbeitgeber (oft) nicht einfach weniger Zahlen kann, gibt es ein Problem! Würden alle nur 450 € bekommen, könnte man mehr Leute einstellen!
Nebenbei: Im Bergbau werden aufgrund Bewerbermangels seit Jahren nicht mehr alle Azubiplätze vergeben, die vergeben werden könnten! Ich rede hier jetzt von handwerklich sehr guten Ausbildungen!
Zurück zum Unternehmer, bremst er sich quasi -auf die Zukunft
gesehen- nicht selber aus, in dem er an den Personalkosten
spart (durch Stellenabbau und wenig Lohnerhöhung).
Ja - das gehört zum Kreislauf! Jedoch: Er müsste eine Vollbremsung machen, wenn er dem entgegen schwimmt. Du kannst kein Geld ausgeben, das Du nicht hast (normalerweise nicht).
Dann muss
man halt das Auto noch zwei Jahre länger fahren, dann fährt
man halt nur alle 2 Jahre in Urlaub, und das alte Sofa ist
doch eigentlich noch okay? Ich glaube Unternehmer sollten
anfangen umzudenken, sie kriegen es ja quasi zurück.
Aber sie müssten in eine Vorleistung treten, die ungewiss ist! Denn dann müsten ALLE Unternehmer mitmachen - da es eine Investition über mindestens drei Jahre ist, werden das viele nicht verkraften…
Mir hat mal ein VWL-Professor erklärt, dass seiner Meinung nach die Steuern und Abgaben drastisch runter müssten. Dann ginge es diesem Land zwar ein oder zwei Jahre so richtig mies, aber es würde danach besser werden.
Grüße
Guido