Neues Urheberrecht

Hi!

Das nennt man Diebstahl.

Nein, aber da werden wir nicht zusammenkommen. Diebstahl setzt
voarus, daß irgendetwas da war, das nun fehlt. Wenn ich daheim
CDs mit reinen Zufallsdaten brenne, könnte es auch passieren,
daß irgendwann der neueste Hit drauf ist - das als „Diebstahl“
zu bezeichnen führt ins Absurde.

Hier liegt der Hase im Pfeffer:
jedes einzelne Lied ist gestohlen, sofern es unter Urheberrechtsschutz steht.
Egal ob alt oder neu.

Es gibt ein Gesetz welches verhindert, dass ich zu Dir kommen und Dein Auto nehmen kann. Du kannst es mir aber verkaufen mit der Auflage, es niemals an Person Z weiterzuveräußern. Hierfür bedarf es zwei überienstimmender Willenserklärungen, eine von Deiner, eine von meiner Seite. Kaufe ich den Wagen in Kenntnis dieser Voraussetzungen, muss ich mich auch daran halten.
Weshalb sollte das bei Dingen, die man sich leichter zueignen kann, als ein Auto, anders sein? Du bist ja informiert über den Urheberrechtsschutz. Steht ja auf jder CD.

Der Musiker spielt Sound ein und unterschreibt, dass z.B. BMG ihn vermarktet. Beiden gehören die Urheberrechte. Sie bestimmen, nach welchen Regeln sie die Musik anbieten und Du kannst eine entsprechende WE abgeben und darauf eingehen, oder nicht.

Wenn Du nun aufgrund einer illegalen Gelegenheit (Download, Kopierprogramm) in die Lage versetzt wirst, Dir ganz leicht die Musik zu beschaffen, ohne eine entsprechende WE auf das Angebot zur Abgabe einer WE (was das Anbieten von Musik auf einer CD durch BMG ist) abzugeben, so läuft o.g. Angebot entgegen und ist nicht gesetzeskonform. Es gibt keine übereinstimmenden WEs, keine Kaufpreiszahlung und somit keinen Kaufvertrag. Du hast Dir das Produkt somit illegal angeeignet.

So meine laienjuristische Interpretation.

Und „geistiges Eigentum“ ohne materielle Ausprägung besitzt
tatsächlich keinen Wert - außer man schafft ihn künstlich.

Somit sind Patente auch alle überflüssig…?

Der materielle Wert einer CD wird an der Kasse ermittelt.

Der CD ja, nicht aber des Inhalts - der wird durch Gesetze
künstlich geschützt. Künstlich deswegen, weil sie dem
Eigentümer der CD verbieten, so damit zu verfahren, wie es mit
Eigentum gemeinhin möglich ist.

Das ist der übliche Schmarrn, den Raubkopierer so gerne anführen.
Du darfst mit Deinem von BMW erworbenen Wagen auch nicht mit 200 Km/h durch die Stadt fahren, nur weil das technisch möglich ist.

Ganz simpel könnte man sagen: Eigentum verpflichtet.
Etwas komplexer: nur weil Du einen Artikel kaufst, darfst Du damit noch lange nicht anstellen, was Du willst. Analog führe ich zum besseren Verständnis noch Schusswaffen an.

Ferner erwirbst Du nicht nur den Datenträger, sondern auch die Daten mit den bekannten rechtlichen Einschränkungen. Das akzeptierst Du mit dem Kauf einer CD.

Aber wie gesagt glaube ich kaum, daß wir mit dieser Diskussion
auf einen grünen Zweig kommen…

Wohl kaum, weil Du es nicht verstehen willst. Und da kann Christian nichts machen.
Genauso wenig wie ich.

Bleibt als Beruhigung, dass man so schnell wohl nicht in den Knast wandert.
Blöderweise laufen neue CDs irgendwann nur noch auf 10% der Player, weil die Musikkonzerne sich immer schärfer gegen die Kopierer wehren müssen.
Für ganz normale User wie mich ist das ausgesprochen ärgerlich.
Thanks for that…

Grüße,

Mathias

Hallo,

ich versteh die ganze Diskussion nicht.
Jeder hier im Forum (bis auf die ganz hartgesottenen Kommunisten) wird einsehen, dass Diebstahl verboten gehört. Dass Diebstahl aber nicht nur an dinglichen Sachen begangen werden kann sollte m.E. auch jedem klar sein (ich möchte Euch mal sehen, wenn jemand z.B. eure Steckdosen anzapft und ihr den Strom zahlen dürft).
Warum das ganze bei Musik, Filmen oder Software jedoch verneint wird entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass Gelegenheit schon immer Diebe geschafft hat und es niemals so leicht war geistiges Eigentum „zu stehlen“.
Musiker, FIlmemacher oder Programmierer reissen sich Tage und Nächte vom Allerwertesten um etwas zu schaffen was der Menschheit gefällt und sollen dafür keinen gerechten Lohn bekommen?
Auch das Argument „es macht doch jeder“ zieht nicht. Auch wenn es Zonen in Ostdeutschland gibt, wo jeder Schüler eine Hakenkreuz im Zimmer hängen hat ist dieses trotzdem verboten. Wo kommen wir denn hin, wenn wir etwas erlauben müssen, nur weil es viele machen? Sollen wir die Lynchjustiz an Kinderschändern einführen, nur weil wahrscheinlich über 50 % der Deutschen dieses befürworten würden?

Ich versteh die ganze Diskussion wirklich nicht. Wenn ich Musik gut finde, dann habe ich mir die CD zu kaufen, basta!

gruß

Wenn Du MP3 beim Joggen hören willst, mußt Du Dir zukünftig
die MP3 (kostenpflichtig) herunterladen.

Und das findest Du richtig, auch wenn ich die Original-CD
bereits legal erworben habe?

Alledings, denn bei kopiergeschützten CDs wird darauf letztlich hingewiesen. Daß kopiergeschützte CDs, auf denen dieser Umstand nicht erwähnt wird, mangelbehaftet sein können, haben Gerichte schon entschieden. Es gibt also nicht, worauf man sich berufen könnte: Welche (eingeschränkten) Möglichkeiten man mit den CDs hat, wird einem bereits vor dem Kauf mitgeteilt, sofern man nicht auf die Lektüre verzichtet, was dann aber nicht Problem der Hersteller sein kann.

OK, man kann nun argumentieren, dass mit dem CD-Kaufpreis nur
die Nutzung auf CD-Playern abgegolten ist. Wenn ich die Musik
anders nutze, dann muss ich eben nochmal zahlen. Die Preise
für CDs und mp3 passen aber überhaupt nicht dazu. Eine CD mit
9-12 Liedern kostet 25 EUR, ein Lied als mp3/wmv (welches auch
noch nur eingeschränkt nutzbar ist) kostet 1-2 EUR. 45 EUR,
damit ich ein Album als CD und als mp3 nutzen kann? Das zahlt
doch kein Mensch.

Das ist dann wiederum Problem der Anbieter.

Man kann die Argumentation auch in zwei andere Richtungen lenken:
a) Die Preise (wobei CDs hier nicht 25 Euro sondern um die 15 Euro kosten) werden bezahlt, weil sich die Käufer mit dem Weiterverkauf von Raubkopien wieder einen Teil des Kaufpreises zurückholen (oder den gesamten Preis oder sogar mehr).
b) Die Preise sind zu hoch, so daß die Umsätze einbrechen werden. Aber auch das ist wieder ein Problem der Anbieter.

Die Musikindustrie hat meiner Ansicht nach einfach viel zu
lange gezögert, ihre Produkte als mp3/wmv usw. zu vertreiben.

Mag wohl sein, aber das führt nicht dazu, daß man Rechte ausüben darf, die einem nicht zustehen.

Gruß,
Christian

Hi,
Raubkopieren war schon immer verboten. Das neue Gesetz verbietet nicht das Raubkopieren sondern Sicherheitskopien anzufertigen. Das Geistige Eigentum soll mehrfach erworben werden. Die Verbraucher sollen für die selbe Sache mehrfach zahlen. Denk Dir selber einen Namen dafür aus. Wenn ich mit einer Sicherheitskopie schützen würde, was ich bezahlt habe, wäre das jedenfalls kein Diebstahl, wie Du unterstellst.
Gruß, Rainer

Hallo,

Bei der Kopie für den Privatverbrauch hört’s aber auf.
Es gibt so etwas wie ein Rechtsempfunden nach dem sich
auch die Gesetzgebung richten sollte.

warum zählt denn Dein Rechtsempfinden mehr als meins oder das von Stuffi mehr als das von Mathias? Die (geplante) Rechtslage entspricht also nicht unbedingt dem allgemeinen Rechtsempfinden.

Da"s in diesem neuen Gesetz der Rechteinhaber
Auskunftsberechtigt bei Providern ist findest Du wohl
auch noch ok? Wenn zukünftig SONY Deine
Verbindungsdaten ohne staatsanwaltschaftlichen Beschluß
abfragen darf.

Ohne Beschluß, aber nicht ohne Grund.

Und was die von Dir heruntergeredete Kriminalisierung
angeht bin ich auch nicht einverstanden. Hast Du in
letzter Zeit mal die Werbespots im Fernsehen oder im
Kino zum Thema schwarzkopieren gesehen? Da müssen
irgendwelche Familienväter in den Knast.

Die kommen nicht in den Knast, weil sie Familienväter sind und eine CD kopiert haben, sondern weil sie systematisch Raubkopien erstellt haben. Für Trunkenheitsfahrten gibt es auch eine Obergrenze von fünf Jahren Bau. Die Fälle, in denen das Strafmaß voll ausgenutzt wird, beinhalten ein bißchen mehr als mit 1,2 Promille erstmals in eine Polizeikontrolle gehuscht zu sein.
Ich finde das

jedenfalls ziemlich daneben und vollkommen maßlos. Die
Politik prostituiert sich zum willfährigen Handlanger
der Industrieinteressen.

Jede Privatperson hat das Recht, gegen was auch immer vor Gericht zu ziehen, aber die Unternehmen sollen bräsig zuschauen, wenn ihnen die Geschäftsgrundlage entzogen wird?

Vielleicht sollte sich das Justizministerium auch
gleich überlegen das Kopieren von Buchseiten
grundsätzlich zu verbieten.

Soweit ich weiß, geht schon jetzt bei jeder Kopie ein kleiner Betrag an die Verwertungsgemeinschaft Wort, oder wie der Verein auch immer genau heißen mag.

Gruß,
Christian

Hi Tom

Das Kopieren einer geschützten CD oder DVD kann dann
mit bis zu 2 Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden.

Letztlich führt das zu einer kriminalisierung weiter
Teile der „digitalen“ Bevölkerung inkl. der Kinder in
den Schulen, die zu den eifrigsten Kopierern zählen.

Ich denke, da werden Theorie und Praxis ganz schön auseinander gehen.
Wie Du schon sagtest, sind die meisten Raubkopierer Kids deutlich unter 18 Jahre. Die Älteren haben eh Geld für CDs und DVDs und es wäre ihnen viel zu mühsam und sie haben auch garnicht die Zeit und das technische Kniow-how oder Rüstzeug für sowas. Mit anderen Worten: Der Staat muss sich überlegen, was er mit so einer leeren Drohung bewirkt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die ganzen 14jährigen da ins Jugendgefängnis gehen.
Und deren Eltern kriegen das ja garnicht mit. Die wissen ja garnicht, was das überhaupt ist oder wie das geht mit dem Kopieren oder Runterladen. Ich jedenfalls hab davon keinen Schimmer und wüsste nicht, ob eines meiner Kinder gerade irgendwo was kopiert oder so.
Gruß,
Branden

Hi

Raubkopieren war schon immer verboten. Das neue Gesetz
verbietet nicht das Raubkopieren sondern Sicherheitskopien
anzufertigen.

Nein, tut es eben nicht. Es erlaubt grundsätzlich das anfertigen von Sicherheitskopien. Allerdings nur soweit damit kein Kopierschutz umgangen wird.

Der Hersteller verkauft eine CD mit Kopierschutz, weil er nicht will, dass diese kopiert wird. Das ist auch sein gutes Recht. Wenn Du nun diese CD kaufst ist das Dein Problem, gibt Dir aber noch nicht das Recht, nur weil es Dein Rechtsempfinden stört, dass geistiges Eigentum nicht per se Allgemeingut ist, diese zu kopieren.
Nun müssen Händler, Hersteller, „Mischpultbediener“, natürlich Musiker, etc. aber auch davor geschützt werden, dass die CD nicht trotzdem kopiert wird. Und das ist in meinen Augen völlig legitim!
Auch die missbräuchliche Verwendung von geistigen Eigentum gehört verboten!
Ich sehe in Deiner Vika, dass du Admin bist. Stell Dir vor Du schreibst ein Programm, dass die Rechner Deiner Kunden schützt und dieser kopiert und kopiert und kopiert dieses Programm und Du stehst da. Wenn Du das willst, bitte. Aber manch anderer Programmierer will dieses eben nicht und muss deswegen geschützt werden.

gruß
Raoul

Hallo Branden,
Raubkopieren war schon immer verboten, darum geht es in dem Gesetz nicht.
Was durch das Gesetz erstmalig verboten wird sind Sicherheitskopien. Bei teurer Software von Seriösen Firmen ist das kein Problem, die tauschen defekte Datenträger freiwillig um. Versuch das aber mal mit 'ner Musik-CD. *g* Würde es wirklich um illegales Kopieren gehen, hätte der Gesetzgeber vorgeschrieben, daß defekte Datenträger umgetauscht werden müssen. Hat er aber nicht.
Das ‚erwischen‘ stelle ich mir leicht vor, schließlich gibt es nur wenig legale Wege, Musik auf einen der weit verbreiteten MP3-Player zu bekommen. Stell Dich in die Fußgängerzone und Du siehst auf den ersten Blick, wer gegen das neue Gesetz verstoßen hat.
Gruß, Rainer

Hallo,

Raubkopieren war schon immer verboten. Das neue Gesetz
verbietet nicht das Raubkopieren sondern Sicherheitskopien
anzufertigen.

Nein, tut es eben nicht. Es erlaubt grundsätzlich das
anfertigen von Sicherheitskopien. Allerdings nur soweit damit
kein Kopierschutz umgangen wird.

Das heißt der Hersteller muß nur einen Kopierschutz einfügen, schlechte Qualität produzieren und kann die Leute abzocken, wie er will.

Der Hersteller verkauft eine CD mit Kopierschutz, weil er
nicht will, dass diese kopiert wird. Das ist auch sein gutes
Recht. Wenn Du nun diese CD kaufst ist das Dein Problem,

Stimmt, deshalb ist die Diskussion auch theoretisch, ich kaufe die nicht.

gibt
Dir aber noch nicht das Recht, nur weil es Dein
Rechtsempfinden stört, dass geistiges Eigentum nicht per se
Allgemeingut ist, diese zu kopieren.
Nun müssen Händler, Hersteller, „Mischpultbediener“, natürlich
Musiker, etc. aber auch davor geschützt werden, dass die CD
nicht trotzdem kopiert wird. Und das ist in meinen Augen
völlig legitim!

Ja, da sind wir uns auch einig. Raubkopien von nicht geschützten CDs sin übrigens auch illegal. Darum kann es in dem Gesetz also nicht gehen.

Auch die missbräuchliche Verwendung von geistigen Eigentum
gehört verboten!

Ja, das gehört dazu. Das ist ja auch verboten. Mit dem Kopierschutz hat das nichts zu tun.

Ich sehe in Deiner Vika, dass du Admin bist. Stell Dir vor Du
schreibst ein Programm, dass die Rechner Deiner Kunden schützt
und dieser kopiert und kopiert und kopiert dieses Programm und
Du stehst da. Wenn Du das willst, bitte. Aber manch anderer
Programmierer will dieses eben nicht und muss deswegen
geschützt werden.

Ja doch, da sind wir uns einig. Raubkopien sind auch ohne Kopierschutz illegal. Dafür wird das Gesetz nicht gebraucht. Es verbietet aber auch Sicherheitskopien, wenn der Hersteller das so möchte.

Gegenvorschlag: Die Händler werden verpflichtet, defekte CDs gegen eine Aufwandsentschädigung umzutauschen. Dann baraucht niemand Sicherheitskopien und es gibt keine Probleme für ehrliche Kunden mit dem Kopierschutz. Wie wär’s damit? Warum ist das nicht so? Einige Hersteller von teurer Software machen das freiwilig, ohne Aufwandsentschädigung.

Gruß, Rainer

Hallo,

Würde es
wirklich um illegales Kopieren gehen, hätte der Gesetzgeber
vorgeschrieben, daß defekte Datenträger umgetauscht werden
müssen. Hat er aber nicht.

eine Musik-CD ist eine Sache wie jede andere auch. Insofern gilt die ganz gewöhnliche Sachmangelhaftung:

http://dejure.org/gesetze/BGB/434.html
http://dejure.org/gesetze/BGB/476.html

Wenn die CD also zerkratzt ist oder vor Kaffeeringen übersät ist, greift die Sachmangelhaftung eben nicht.

Gruß,
Christian

Hallo,

bitte nochmals über den Bagatellparagraphen RICHTIG informieren.

Hallo,

Ich rede hier vom Kopieren für den Eigenbedarf. Vom
Sichern. Vom Konvertieren zu MP3, weil ich meine neue
CD gerne auch beim Joggen hören möchte. Daß das jetzt
mit 2 Jahren Haft bedroht wird ist ja wohl ein Witz.

Wo steht geschrieben, dass es verboten ist, CDs in MP3 umzuwandeln? Nach diesem gesetz müsste ja die gesamte MP3-Industrie zusammenbrechen. Es gibt sogar explizit Tools, die beim Erwerb eines MP3-Sticks beiliegen, die MP3-CDs oder Files erstellen. Und das alles im Rahmen des DRM. Komisch, nicht.

Hallo,

Blöderweise laufen neue CDs irgendwann nur noch auf 10% der
Player, weil die Musikkonzerne sich immer schärfer gegen die
Kopierer wehren müssen.

CDs werden aussterben. Es wird DTCP kommen oder weiterhin Musik als MP3 verkauft werden.

Hallo Rainer,

Was durch das Gesetz erstmalig verboten wird sind
Sicherheitskopien. Bei teurer Software von Seriösen Firmen ist

Nein, du kannst dir auch weiterhin Sicherheitskopien anfertigen . Was durch die Bagatellklausel weggefallen ist (auf Drängen der CDU), ist das Verteilen der Privatkopien auf den Schulhof oder an nähere Freunde (darum Bagatellklausel). Niemand wird dich anklagen, weil du in deinen 4 Wänden Kopien von deinen CDs angefertigt hast. Dazu bedarf es einen Kläger. Nur, und wenn ich die Diskussion hier verfolge, verhärtet sich mein Verdacht, wenn du sie unbedingt in Tuaschbörsen anbieten musst, dann gehört das zurecht bestraft.

Nachtrag
Hallo nochmal,

es ist keine teure Software bekannt, die durch einen Kopierschutz auf CD geschützt wird. Dazu gibt es licenseserver oder Dongels. Von der CD kannst du unendlich viele Kopien anfertigen.

Hallo Rainer,

Um aber zu den Musik-CDs zu kommen.
Ich selbst besitze keine, ich hätte außer dem Computer auch
kein Gerät, um sie abzuspielen und am Computer wäre mir die
Zeit dafür zu schade.
Allenfalls würde ich einen MP3-Player verwenden wollen, wenn
der mich nicht beim Auto fahren behindern würde. Dann hätte
ich aber das Problem, daß ich die legal gekaufte Musik nicht
legal auf meinem MP3-Player hören könnte, weil ich sie nicht
legal in’s MP3-Format übertragen könnte. Alles gekauft und
trotzdem ist die Verwendung illegal. Und da siehst Du keine
Kriminalisierung? Also lasse ich es eben, kaufe weder den
MP3-Player noch CDs.

Ein weit verbreiteter Irrtum. Du kannst von deinen CDs natürlich MP3s anfertigen und diese auch überall hören und das ganz legal im Sinne vom DRM.

http://www.vaio.net/sonyvaio659.html
http://www.connect.com/download_cookie.html

Nur kannst du nur eine maximal Anzahl von MP3s pro Song erstellen. Überschreitest du sie, wirst du dezent darauf hingewiesen. Fertigst du Kopien deiner MP3s an, ist dies illegal.

Schwarzkopierer sind Vergeher
Hallo,

zunächst einmal ein paar klärende Dinge. Der Bergriff „Raubkopie“ ist irgendwann der Propaganda-Abteilung einer Softwarefirma entsprungen.

Einen Raub begeht nach StGB §249 jemand, der
mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen.

Bitteschön: Unter Anwendung von Drohung mit Gefahr für Leib und Leben! Davon kann beim vervielfältigen von Daten oder Musik keine Rede sein! Man kann darüber streiten, ob überhaupt etwas weggenommen wird. Das Original ist ja noch da.

Auch von einem Verbrechen kann hier nicht gesprochen werden, da dieses ein Strafmaß von *mindestens* einem Jahr vorraussetzt, alles andere sind lediglich Vergehen (Siehe StGB, § 12 II).

Also: Schwarzkopierer sind Vergeher! Hört sich doch schon ganz anders an.

Nun zu den CDs (Compact Disk – Digital Audio). Was sich eine Compact Disk nennen will, muss dem gemeinsamen „RedBook“ Standard der Firmen Philips und Sony genügen. Keine einzige kopiergeschützte Plastikscheibe tut das. Darum dürfen sie auch das bekannte „Compact Disk“ Logo nicht tragen. Es hat ebenfalls zur Folge, dass gerade ältere Geräte, aber teilweise auch neuere Laufwerke z.B. in Autoradios, diese Plastikscheiben nicht lesen können.

Selbst wenn sie es können, ist die Qualität zugunsten eines „Kopierschutzes“ künstlich verschlechtert (redundante Daten, die der Fehlerkorrektur dienen, werden für den Kopierschutz genutzt).

Keine sehr attraktive Technik.

Seit der „Raubkopierer sind Verbrecher“ Kampagne bin ich abstinent was den Konsum von Filmen und Musik angeht. Ab und zu leihe ich mir eine DVD in der Videothek aus, das war’s. Musik kommt per livestream aus dem Internet (amerikanische College-Radiostationen sind sehr zu empfehlen) oder nach sorgfältiger Auswahl des Sender aus dem Radio. Außerdem habe ich eine umfangreiche CD Sammlung, die ich noch vollkommen legal in Ogg Vorbis umwandeln konnte.

Die Gesetzgebung bezüglich Rechteverwertung und die entsprechende Kundenfeindliche Technik in Form von "Digital Restrictions Management, für jeden Pups extra zahlen (sogar für frei empfangbare TV und Radiostationen darf man beim digitalen Kabel „Freischaltungsgebühren“ bezahlen), massiver Einschränkung der Nutzbarkeit, etc. haben mir auch den Kauf eines HDTV Beamers nebst Zubehör vermiest. Sollen sie sich den ganzen Schrott sonstwo hinstecken.

Ich kann nur emfpehlen, ähnlich zu verfahren. Der ganze Mist hat sich dann spätestens in ein paar Jahren erledigt.

Nun zu dem neuen Urheberrecht selbst. Den Wortlaut findet man unter http://www.bmj.bund.de/enid/2bc532d3d3bf4569b42c9e8e…

Dort liest man staunend: Das Gesetz hält an der Zulässigkeit der Privatkopie – auch im digitalen Bereich – fest und fasst das geltende Recht klarer. Auf eine Durchsetzung der Privatkopie gegen technische Schutzmaßnahmen des Verwerters wird verzichtet.

Da es in Zukunft keinerlei Inhalte ohne „technische Schutzmaßnahmen“ mehr geben wird, ist die Zulässigkeit der Privatkopie ein schlechter Witz. Es kommt aber noch schöner: Das Gesetz wird in Zukunft eine flexible Anpassung der Pauschalvergütung an den Stand der Technik gewährleisten.

Mit anderen Worten: Das kopieren von Musik und Filmen ist verboten, durch technische Maßnahmen verhindert und trotzdem soll an den Pauschalabgaben für Geräte und Leeren Medien (CDs, DVDs, etc.) festgehalten werden! Wenn das mal nicht eine Frechheit ist. Selbst wer seine Musik vorbei an der Rechteverwertungsindustrie selbst produziert zahlt pro Rohling an eben diese einen Obulus.

Schauen wir mal weiter: Der Entwurf sieht ferner Schrankenregelungen vor für die Wiedergabe von Werken an elektronischen Leseplätzen in öffentlichen Bibliotheken, Museen und Archiven sowie für den Kopieversand auf Bestellung. Abgesehen vom äußerst miesen Schreibstil dürfte sich damit jegliches Bereitstellen von Musik und Filmen oder sonstigen digitalen Medien in öffentlichen Bibliotheken erledigt haben. Den bürokratischen, technischen und finanziellen Aufwand (DRM implementieren, Abrechnungssysteme einrichten, Geld an die Rechteverwertungsindustrie abdrücken) können sich die notorisch knappen Institutionen mit Sicherheit nicht erlauben. Willkommen in der „Wissensgesellschaft“!

Schön liest sich auch: Das Gesetz wurde in intensiven Beratungen mit den beteiligten Kreisen vorbereitet. Na, wer da die Nase vorn hatte, ist am Ergebnis unzweifelhaft zu sehen. Manch jemand ließ sich ja schon zu der Vermutung hinreißen, die Rechtverwerungsindustrie hätte den Gesetzesentwurf – wie es ja auch beim Bankenwesen üblich sein soll – gleich selbst geschrieben und in Mundgerechten Häppchen (vielleicht bei Austern und Kaviar im Rahmen eines netten „parlamentarischen Abends“) unter die Volksvertreter gebracht. Ich distanziere mich natürlich ausdrücklich von solchen Vermutungen.

Lustig ist dann die Kostenbetrachtung. Dort liest man Bund, Länder und Gemeinden werden nicht mit Kosten belastet. Das mag für die Einführung des Gesetzes selbst ja noch gelten. Aber die Damen und Herren sollten mal bei den Bibliotheken nachfragen.

Auch dem pauschalabzocken wird Tür und Tor weit geöffnet, denn Die Festlegung der Pauschalvergütung wird zukünftig nicht mehr durch den Gesetzgeber erfolgen. Soweit die Beteiligten neue Tarife aufstellen werden, wird dies Auswirkungen auf die Einzelpreise von Gerätetypen und Typen von Speichermedien haben. Herzlichen Dank auch!

Zu den einzelnen Paragraphen erspare ich mir Kommentare, sonst wird der Artikel hier zu lang. Aber eines möchte ich noch erwähnen: Paragraph 32c, der ist lustig: (1) Der Urheber hat Anspruch auf eine gesonderte angemessene Vergütung, wenn der Vertragspartner eine neue Art der Werknutzung nach § 31a aufnimmt, die im Zeitpunkt des Vertragsschlusses vereinbart, aber noch unbekannt war. Typisch Juristen: Schwammig bis dorthinaus (was ist eine angemessene Vergütung?) und vorwegnahme einer Werknutzung, die zwar noch unbekannt ist, aber schonmal vertraglich geregelt wird.

Wenn jetzt noch die Erlaubnis kommt, dass die Rechteverwertungsindustrie Kompetenzen von Polizei und Staatsanwaltschat in sich vereinen darf, um einen Auskunftsanspruch gegenüber Vorratsdatenspeicherung aller Kommunikationsdaten – die, wir erinnern uns, zum Schutz vor Terroranschlägen durchgeführt wird – von allen EU Bürgern zu erhalten, dann ist das die haarkleine Umsetzung der feuchten Träume der Industrie.

Kurzum: Ich halte von dieser Gesetzesnovelle rein gar nichts.

Gruß

Fritze

Hallo Steven,

Nein, du kannst dir auch weiterhin Sicherheitskopien
anfertigen .

Stellt das Gesetz nicht das Umgehen von Kopierschut unter strafe, ohne überhaupt nach der Verwendung der kopie zu fragen?

Was durch die Bagatellklausel weggefallen ist
(auf Drängen der CDU), ist das Verteilen der Privatkopien auf
den Schulhof oder an nähere Freunde (darum Bagatellklausel).
Niemand wird dich anklagen, weil du in deinen 4 Wänden Kopien
von deinen CDs angefertigt hast. Dazu bedarf es einen Kläger.
Nur, und wenn ich die Diskussion hier verfolge, verhärtet sich
mein Verdacht, wenn du sie unbedingt in Tuaschbörsen anbieten
musst, dann gehört das zurecht bestraft.

Ja, darüber brauchen wir nicht reden, Raubkopienen sind illegal und das in jeder Form. Umgehe ich dabei keinen Kopierschutz, hat das mit dem Gestz nichts zu tun und ist trotzdem illegal. Ich rede ausschließlich von Sicherheitskopienen durch den Eigentümer des Originals für den eigenen Gebrauch um das Original vor Beschädigung zu schützen.
Bei Software bin ich da nämlich betroffen, mit nicht kopiergeschützten CDs mache ich das, weil die CDs bei mir oft beschädigt werden. Wenn da Spiele drauf sind und mein Sohn die benutzt, Freunde zu Besuch hat, bleibt das nicht aus.
Alle neue Spiele müssen immer im Schrank bleiben, weil ich die nicht kopieren kann, trotzdem sind mir schon Originale kaputt gegangen, das war ich dann aber selbst. Die Dinger reißen von innen her, die CD-Hülle macht das wohl. Bei Spielen, die über 50 Euro kosten recht ärgerlich.
Ja, würde ich mir die passende Software beschaffen und die trotzdem kopieren, wäre das illegal, auch wenn es niemand merkt. … Apropo merken. Was würde passieren, wenn ich die kopieren würde und ein Freund meiner Söhne erzählt das zu Hause? Der Vater ist Polizist …

Mit Nero kann ich kopiergeschützte CDs gar nicht kopieren. Allein beim Beschaffen von Software, die das kann, müßte ich mich auf Anbieter verlassen, über die ich zu wenig weiß. Ich müßte das Risiko eingehen, meinen PC mit Viren zu verseuchen, das mag ich nicht.

Ich bin nach wie vor dafür, das Gesetz so zu lassen, wie es jetzt ist, die Indutrie aber zu verpflichten, beschädigte Datenträger ohne Kaufbeleg umzutauschen. Wer das Original wann wo gekauft hat spielt ja bei dem Original keine Rolle.

Gruß, Rainer

Hallo Steven,

es ist keine teure Software bekannt, die durch einen
Kopierschutz auf CD geschützt wird. Dazu gibt es licenseserver
oder Dongels. Von der CD kannst du unendlich viele Kopien
anfertigen.

‚Teuer‘ fängt bei mir bei 50 Euro/CD an. Windows kostet je nach Version etwa ab €100,- (grob gerundet) davon hatte ich gesprochen.
Windows XP ist m.W. kopiergeschützt, MS-Office wohl auch. Wenn da eine CD beschädigt wird, gibt es kein Problem, Microsoft tauscht die um. Mit Spielen habe ich das noch nicht versucht, da hatte ich mit AOE noch kein solches Problem, es würde mich aber wundern, wenn es da anders wäre. Wieso wird das dem Hersteller überlassen? Der greift mit dem Kopierschutz doch in mein Recht der Nutzung ein.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

Würde es
wirklich um illegales Kopieren gehen, hätte der Gesetzgeber
vorgeschrieben, daß defekte Datenträger umgetauscht werden
müssen. Hat er aber nicht.

eine Musik-CD ist eine Sache wie jede andere auch.

Eben nicht. Hast Du nich ein einem anderen Beitrag in diesem Thread geschrieben, daß hier das Recht der Nutzung und nicht der Datenträger bezahlt wird?

Insofern gilt die ganz gewöhnliche Sachmangelhaftung:

Und wenn zwei Jahre rum sind erlischt das Nutzungsrecht?

http://dejure.org/gesetze/BGB/434.html
http://dejure.org/gesetze/BGB/476.html

Wenn die CD also zerkratzt ist oder vor Kaffeeringen übersät
ist, greift die Sachmangelhaftung eben nicht.

Bei häufig genutzten CDs versprödet das Material nach drei bis vier Jahren und die beginnen von innen her zu reißen. Trotz sachgemäßer Behandlung werden die dann unbrauchbar. Wieso erlischt mein Nutzungsrecht dann? Ich habe doch nicht den Datenträger bezahlt, wie Du selbst bemerkt hast.

Gruß, Rainer