Neues von Hartz IV - auch Erben haften nachträglic

Hi

Das ist falsch, da dieser Staat es ist, der durch srine
Eigentumsregelungen diese Massen vom normalen Erwerb
ausgrenzt. Soll er Arbeitsplätze für alle schaffen und
Szialhilfe streichen (nur Bedürftigste) oder verschwinden.

Da du beim Thema Besitz und Eigentum immer auf peinlichste
Unterscheidung beharrst, möchte ich dich daraufhinweisen
zwischen Staat und staatlichen Institutionen bzw. Organen
zu unterscheiden. Ich bin genauso ein Teil dieses Staates
wie du auch. Ich wüßte nicht, warum ICH verschwinden sollte.

Unter Staat verstehe ich den virtuellen Überbau über der Gesellschaft. Nicht du sollst verschwinden, sondern du als Teil einer Hierarchiepyramide.

Gruß
Frank

Guten Abend!

macht er sich schuldig zur Unterhaltung auf der Strecke
gebliebener.

Ohne Berücksichtigung von Schuldfragen sorgt das Gemeinwesen für den Unterhalt aller Bürger, die dazu nicht selbst in der Lage sind.

Dass einzelne dann in der Verantwortung stehen,
gegebene Chancen zu nutzen, steht auf einem anderen Blatt.

Dieses „andere Blatt“ ist der entscheidende Punkt: Wir brauchen das Engagement Einzelner; staatliche Verwaltung kann keine Industrie- und Gewerbearbeitsplätze schaffen, kann sich keine Produkte und Verfahren ausdenken.

Wir sind ein Volk abhängig Beschäftigter. Uns fehlt eine Kultur der Selbständigkeit. Ich habe den Eindruck, daß weithin immer noch die Luft früherer feudalistischer Zeiten geatmet wird. Man ist eben in einem Dienstverhältnis und bekommt Bescheid, was zu tun ist. Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit, als uns Pennälern wärmstens eine Laufbahn im öffentlichen Dienst ans Herz gelegt wurde. Amtmann oder Inspektor - ja das ist was :smile:. Eltern empfahlen ihren Töchtern, nach einem Beamten von der Post oder der Bahn Ausschau zu halten. Die schöne Pension… Als ich studierte, bestand das größte Ziel etlicher Kommilitonen in einer Anstellung beim Siemens. Sichere Sache. Wenn man keine silbernen Löffel klaut, ist man bis ans Lebensende versorgt. Als ich vor 30 Jahren meine Stellung bei der Lufthansa kündigte, hielten mich Kollegen und Bekannte für durchgeknallt. Wie kann man nur so eine Stellung aufgeben, hieß es. Ich ging zur AEG und als ich dort kündigte, war ich in mancher Hinsicht älter als heute. Als 30-jähriger Hüpfer interessierte mich tatsächlich die betriebliche Altersversorgung. Regelmäßiges Einkommen, das Geld kommt von der Bank und Hauptsache versorgt, immer schön brav sein und eigene Ideen sind nur Sand im Getriebe - oh Mann! Ein Volk von Untertanen, die darauf warten, daß jemand ansagt, wo es langgeht.

Ich übertreibe nicht. Die unselbständige Versorgungsmentalität ist allgegenwärtig. Um nicht den eigenen Weg zu verlassen, kann man (ich) nicht jeder Idee hinterher hecheln. Deshalb versuchte ich in der Vergangenheit mehrmals, werthaltige Produktideen an Existenzgründer gegen eine geringe Schutzgebühr abzugeben. Ich inserierte in der IHK-Zeitschrift und in Tageszeitungen. Daraufhin melden sich etliche Leute. Aber es ist niemand dabei, der bereit ist, auch nur 1000 Mark auszugeben. Die meistgestellte Frage ist: „Wer garantiert mir…“. Kurz und gut, ich fand nie auch nur einen einzigen Interessenten, der ernsthaft eine Existenz aufbauen wollte. Das waren keine spinnerten Ideen, ich verkaufte später 6stellig an bestehende Betriebe (und werde es ohne weitere Versuche auch zukünftig so halten). Man findet keine Gründer, man trifft nur auf zauderhafte Bedenkenträger. Die gleiche Erfahrung machen Betriebsinhaber, die Nachfolger suchen. Man findet allenfalls Leute, die mal so nebenbei … antesten … versuchsweise… Mit der Bereitschaft für volle Power und ganze Kraft ist keiner dabei. Und schon überhaupt nicht, wenn es darum geht, ein bißchen Geld für die eigene Existenz aufzubringen. 60 Monatsraten für ein Auto oder endlose Zahlerei für irgendwelche Sch****versicherungen sind kein Problem, der gleiche Betrag für eine Existenz erscheint zu risikovoll und außerhalb des Vorstellbaren.

Ähnlich sieht es mit beruflicher Qualifikation aus. Eine Lehre soll für ein ganzes Leben reichen, ohne je wieder ein Buch in die Hand zu nehmen. Was für eine groteske Vorstellung! 1000 € für Malle-Urlaub oder Alufelgen sind übrig, aber nie und nimmer für Fortbildung.

Was ich sagen will: Wir haben ein Mentalitätsproblem. So kommt es, daß ein 50-Jähriger jammert, daß ihm keiner einen Job gibt. Weil es so ganz und gar abwegig erscheint, selbst oder zusammen mit ein paar Gleichgesinnten etwas auf die Füße zu stellen, richtet man sich auf die nächsten 15 Jahre bis zur Rente auf Stütze ein. Die Stütze ist nicht ganz so bequem, wie gewohnt und womöglich soll man dafür auch noch arbeiten…

Was wollen wir? Wollen wir die Rentnermentalität relativ junger Leute stützen und dafür sorgen, daß auch die nachfolgenden Jahrgänge mit Leidensmiene auf die passende Offerte warten? Dafür muß man nur bequem genug polstern, dann klappts bestimmt.

Gruß
Wolfgang

Sterne, ohne Ende :smile: owT
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Nicht nur eine Taste klemmt bei Dir

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Hallo Wolfgang,

Kurz und gut, ich fand nie auch nur einen einzigen
Interessenten, der ernsthaft eine Existenz aufbauen wollte.
Das waren keine spinnerten Ideen, ich verkaufte später
6stellig an bestehende Betriebe (und werde es ohne weitere
Versuche auch zukünftig so halten). Man findet keine Gründer,
man trifft nur auf zauderhafte Bedenkenträger. Die gleiche
Erfahrung machen Betriebsinhaber, die Nachfolger suchen. Man
findet allenfalls Leute, die mal so nebenbei … antesten …
versuchsweise… Mit der Bereitschaft für volle Power und
ganze Kraft ist keiner dabei. Und schon überhaupt nicht, wenn
es darum geht, ein bißchen Geld für die eigene Existenz
aufzubringen.

Du verallgemeinerst zu sehr. Mit 25, ledig, hätte ich Dir Deine Idden mangels Masse auf Beteiligungsbasis abgenommen. Der ‚normale Arbeitslose‘ hat heute Familie und damit Verantwortung. Für mich selbst kann ich entscheiden, mal ein paar Wochen Maßnahmen zu treffen, die meine Lebenshaltungskosten nahe Null bringen. Wenn ich das für die Familie entscheide, steht das Jugendamt vor der Tür und holt die Kinder ab. Was Du hier forders ist in der Realität nicht machbar.

Ähnlich sieht es mit beruflicher Qualifikation aus. Eine Lehre
soll für ein ganzes Leben reichen, ohne je wieder ein Buch in
die Hand zu nehmen. Was für eine groteske Vorstellung! 1000 €
für Malle-Urlaub oder Alufelgen sind übrig, aber nie und
nimmer für Fortbildung.

Du verallgemeinerst schon wieder in unzulässiger Weise! Mal ganz davon abgesehen, daß Deine Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen. Von einem Urlaub zu DDR-Zeiten mal abgesehen war ich noch nicht weiter südlich als für zwei Tage in Paris, habe aber 1995-98 ein Abendstudium absolviert. (das hat mich insgesamt etwa DM 7000 gekostet) Wenn ich es recht betrachte, das exakte gegenteil, von dem, was Du behauptest.

Was ich sagen will: Wir haben ein Mentalitätsproblem. So kommt
es, daß ein 50-Jähriger jammert, daß ihm keiner einen Job
gibt.

Ja, würde mir ähnlich gehen, mir fehlt das nötige know how, um Selbständigkeit zu realisieren. das Unternehmen würde ich mit ein wenig Hilfe eventuell noch auf die Beine bekommen, aber ohne Kunden geht’s wohl nicht. Allein die nötige Werbung ist nicht finanzierbar.
ES FUNKTIONIERT NICHT !!!

Weil es so ganz und gar abwegig erscheint, selbst oder
zusammen mit ein paar Gleichgesinnten etwas auf die Füße zu
stellen, richtet man sich auf die nächsten 15 Jahre bis zur
Rente auf Stütze ein. Die Stütze ist nicht ganz so bequem, wie
gewohnt und womöglich soll man dafür auch noch arbeiten…

Auf diese Hetzparolen muß ich nun nicht eingehen, oder?

Was wollen wir? Wollen wir die Rentnermentalität relativ
junger Leute stützen und dafür sorgen, daß auch die
nachfolgenden Jahrgänge mit Leidensmiene auf die passende
Offerte warten? Dafür muß man nur bequem genug polstern, dann
klappts bestimmt.

Wie wär’s mit der Alternative, daß Untrenehmer auch Leute einstellen, die 50 und älter sind? Wo ist da das Problem? Wer erzeugt es? Die AL, die hunderte Bewerbungen schreiben sicher nicht. Wann hast Du den letzen 50 Jährigen für die Produktion eingestellt?
Gehörst Du eventuell zu den Leuten, die das Problem verursachen und beschwerst Dich jetzt über die Auswirkungen?

Gruß, Rainer

Hi,

Dass einzelne dann in der Verantwortung stehen,
gegebene Chancen zu nutzen, steht auf einem anderen Blatt.

Dieses „andere Blatt“ ist der entscheidende Punkt: Wir
brauchen das Engagement Einzelner; staatliche Verwaltung kann
keine Industrie- und Gewerbearbeitsplätze schaffen, kann sich
keine Produkte und Verfahren ausdenken.

Wahrscheinlich willst du es nicht wahrhaben: durch diesen Staat sind Freiheiten eingeengt! Eigentum ist ein Recht, welches ausgrenzt. So wird alles mögliche privatisiert oder von öffentlicher Hand genutzt, was gebraucht wird und demnach Kohle bringt, ohne einen tatsächlichen Wert darzustellen. So Wasser z.B., Parkgebühren, … Es gibt tausende Dinge die schlicht nur Abzocke sind. Für Leute mit wenig Einkommen sind es aber die entscheidenden Kosten.

Wir sind ein Volk abhängig Beschäftigter. Uns fehlt eine
Kultur der Selbständigkeit. Ich habe den Eindruck, daß weithin
immer noch die Luft früherer feudalistischer Zeiten geatmet
wird.

Das trifft es evtl. für den Westen, im Osten ist die Sachlage eine ganz andere.
Erstens weiß hier jeder, wohin die Wirtschaft führt, der studiert hat. Zweitens weiß jeder, der sich selbständig machen möchte, dass es erstmal um die Suche nach zahlender Kundschaft (=Markt) geht. Hier gibt es nur eine sehr kleine Schicht, die noch richtig Geld haben. Die Masse stellen Rentner, denen es nach vielfach 40 Arbeitsjahren finanziell noch recht gut geht. Mit Dienstleistungen ist wenig Geld zu verdienen, weil diese vielfach geldfrei untereinander erbracht werden.
Hier sind locker 50% der Erwerbsfähigen nicht in einem Arbeitsverhältnis, der Rest vielfach selbständig. Was alles an Aufbauversuchen für den Osten lief, geht und ging meilenweit an den Realitäten vorbei. Dazu noch folgendes: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,314091,00.html
Das wirkt im Osten noch wesentlich verstärkt. Schau dazu aber nicht nur in deiner Region, fahr auch mal nach Sachsen oder Thüringen oder auch schon Rostock.

Gruß
Frank

Guten Morgen, Rainer!

Der ‚normale Arbeitslose‘ hat heute Familie und damit
Verantwortung.

Wie nimmt ein Arbeitsloser, der keine Versicherungsleistung mehr bekommt, sondern steuerfinanzierte Unterstützung bezieht, seine Verantwortung wahr? Gut, ist vielleicht ein bißchen bissig formuliert.

Ich meinte gar nicht in erster Linie Arbeitslose, denn die Arbeitslosigkeit ist nur die Folge dessen, was ich bemängele: Wir brauchen eine Kultur der Selbständigkeit. Wir haben statt dessen eine Kultur der Abhängigkeit. Ich propagiere nicht die Selbständigkeit als letzten Notnagel, sondern Selbständigkeit als vorrangig anzustrebendes Ziel für sehr viel mehr Menschen, als es heute der Fall ist.

Strukturen mit der Selbständigkeit als erklärtem Ziel haben wir bisher nur im Handwerk. Der Meisterbrief setzt eine Ausbildung voraus, die zur Betriebsführung befähigt. Ich gehörte selbst zu den Kritikern des Meisterzwangs im Handwerk. Ich sehe aber, wieviele Leute mit Schmalspurangebot und fehlenden kaufmännischen und organisatorischen Kenntnissen scheitern, weil sie mal eben aus der Not heraus einen Betrieb gründeten. Wir sind drauf und dran, die einzige Struktur im Lande, die von vornherein das Ziel der Selbständigkeit hat, schwer zu beschädigen. Statt sie auszuhöhlen, eignet sich die Handwerksstruktur als Vorbild für andere, insbesondere für technisch-naturwissenschaftliche Berufsgruppen. An den Hochschulen kommen die Themen Selbständigkeit und Führung eines Klein- oder Mittelbetriebes im Rahmen der Ingenieurausbildung nicht vor. Es scheint selbstverständlich zu sein, daß die Absolventen ihr Leben als abhängig Beschäftigte verbringen werden.

Es erscheint mir widersinnig, die Unabhängigkeit als Notnagel zu sehen, wenn die Abhängigkeit nicht klappt. Ich halte es für nicht zielführend, sich erst ein Leben lang um nichts zu kümmern, alles vorgesetzt zu bekommen, um dann plötzlich für alles selbst zuständig zu sein. Das geht beinahe zwangsläufig schief. Die Kultur der Selbständigkeit muß viel früher greifen und darin sehe ich das Vorbild des Handwerks. Lehre, ein paar Jahre Berufserfahrung und dann folgt der Weg Richtung Betriebsführung. Mit Ende 20/Anfang 30 ist so ein Mensch so weit, sich um eine eigene Betriebsgründung oder Übernahme eines Betriebes zu kümmern. In fast allen anderen Berufszweigen fehlt so ein Weg. Mit Ich-AGs und Ebay-Handel werden jämmerliche Notlösungen und kenntnisloses Stümpertum zum Normalfall.

Zurück zum arbeitslosen 50-Jährigen: Wer über Jahrzehnte an der Werkbank oder am Schreibtisch einen schmalen Aufgabenbereich zugeteilt bekam und plötzlich einen Betrieb führen soll - und sei es nur ein 1-Mann-Betrieb - wird mit allem Drum und Dran vorhersehbar überfordert sein. Er hat nur Abhängigkeit kennengelernt, in letzter Konsequenz waren immer andere zuständig. Deshalb folgt in aller Regel seelenruhiges Zuwarten bis zur Rente, nötigenfalls 10 - 15 - 20 Jahre lang. Übrigens lange genug, um jeden x-beliebigen Schul- und Berufabschluß einschließlich kompletter Berufskarriere hinzulegen. Das nur am Rande, ist immerhin nicht jedermanns Sache.

Abgesehen von Sachzwängen, die die Kassenlage des Gemeinwesens vorgibt, erhalten wir mit weicher Bettung Langzeitarbeitsloser ein prägendes Bild, das auch alle jüngeren Menschen verinnerlichen. Regelmäßiges Geld, ab 5 ist Freizeit angesagt, 6 Wochen Urlaub, Auto, es geht uns gut. In manchem Großbetrieb läßt sich wie beim Staat die Gehaltsklasse ein Jahrzehnt im Voraus ablesen - Herz, was willst Du mehr?! Die Zeit ist absehbar vorbei, daß sich die Verantwortung für die eigene Existenz am Werkstor ablegen läßt. Mit einer Kultur der Selbständigkeit meine ich u. a., daß schon ganz junge Menschen begreifen, sich auf die eigenen Füße stellen zu müssen und nicht unbedingt darauf vertrauen dürfen, jemanden zu finden, der regelmäßig Gehalt überweist.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Ich meinte gar nicht in erster Linie Arbeitslose, denn die
Arbeitslosigkeit ist nur die Folge dessen, was ich bemängele:

hör doch endlich mal auf solchen Unsinn zu verbreiten! Das kann sich doch keiner mehr anhören. Als ob 8,6 Mio AL zu fazul und zu doof wären und sich nur auf Kosten anderer nen fetten machen. Das ist die plumpe Rhetorik unserer neoliberalen Führung, mehr nicht.

Darauf, dass vom Kapital Geld vernichtet wird, was dann zwangsläufig unten fehlt, gehst du in keinster Weise ein. Wir würden sicherlich eine blühende Unternehmenmskultur haben, wenn es das nicht gäbe!
Ich habe nun als Ossi den direkten Vergleich: in einer noch so maroden DDR gab es das nicht, dass zuwenig Geld unter den Leuten war. Und genau daran hapert es nunmal. Die riesigen Geldvermögen auf Sparbüchern sind vielfach fiktives Kapital! Die existieren real garnicht!

Gruß
Frank

Als ob 8,6 Mio AL

Schwachsinn, wie immer.

Als ob 8,6 Mio AL

Schwachsinn, wie immer.

Beschwer dich bei der LVZ, die das letzte Woche auf ihrer Titelseite hatte. Das ist die Zahl ohne beschönigte Statistik.

Hi

hör doch endlich mal auf solchen Unsinn zu verbreiten! Das
kann sich doch keiner mehr anhören. Als ob 8,6 Mio AL zu fazul
und zu doof wären und sich nur auf Kosten anderer nen fetten
machen. Das ist die plumpe Rhetorik unserer neoliberalen
Führung, mehr nicht.

Du hast nur halb zugehört. Was du siehst (8,6 Millionen), sind nur
die Endergebnisse von dem, was Wolfgang formuliert hat. Die Leute
sind nicht doof, sondern abhängig geworden. Entwicklungshilfe
im Ausland soll Hilfe zur Selbsthilfe zur Folge haben. Genau das
machen wir in Deutschland aber nicht. Wir haben Abhängige erzogen,
und erziehen sie immer noch. Es gibt noch immer genügend die glauben,
die 30 jährige Anstellung bei Mannesmann/Krupp/Thyssen etc. wäre
machbar. Nicht nur für eine Generation, sondern, wie damals, für Opa,
Vater, Sohnemann.

grüße, rené

Darauf, dass vom Kapital Geld vernichtet wird, was dann
zwangsläufig unten fehlt, gehst du in keinster Weise ein. Wir
würden sicherlich eine blühende Unternehmenmskultur haben,
wenn es das nicht gäbe!
Ich habe nun als Ossi den direkten Vergleich: in einer noch so
maroden DDR gab es das nicht, dass zuwenig Geld unter den
Leuten war. Und genau daran hapert es nunmal. Die riesigen
Geldvermögen auf Sparbüchern sind vielfach fiktives Kapital!
Die existieren real garnicht!

Gruß
Frank

hi,

Du hast nur halb zugehört. Was du siehst (8,6 Millionen), sind
nur
die Endergebnisse von dem, was Wolfgang formuliert hat. Die
Leute
sind nicht doof, sondern abhängig geworden.

Du verdrehst Tatsachen. Sie sind abhängig GEMACHT worden. Nämlich gerade durch zunehmende Teuerung und Abzocke durch Privatisierungen an jeder Ecke. Dazu kommt, dass für Neueinsteiger auf selbständiger Basis der Markteinstieg enorm schwer ist. So einfach eine Idee zu haben und sich nen Gewerbeschein holen und loslegen, ist es in den meisten Fällen nicht. Und Kleinbetriebe sind meist ohne AN oder haben nur wenige Hanseln. Dem Mittelstand werden Knüppel vor die Füsse geworfen. Arbeit gibts nicht. Dadurch sind sie abhängig - und durch fehlendes Eigentum an Mitteln zum leben im Ausstieg z.B.

Werdet doxch bitte mal Realisten - oder sieht das im Westen tatsächlöich anders aus?

Gruß
Frank

Hallo Wolfgang,

Wie nimmt ein Arbeitsloser, der keine Versicherungsleistung
mehr bekommt, sondern steuerfinanzierte Unterstützung bezieht,
seine Verantwortung wahr? Gut, ist vielleicht ein bißchen
bissig formuliert.

Nein, gar nicht. Wenn sich der Arbeitslose auf den AStaat verläßt, hat die Familie Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Startet er einen Untauglichen versuch in die Selbständigleit, kann er das nicht sichern.

Strukturen mit der Selbständigkeit als erklärtem Ziel haben
wir bisher nur im Handwerk. Der Meisterbrief setzt eine
Ausbildung voraus, die zur Betriebsführung befähigt.

Nun sind wir uns einig. Nun kommt einer der wichtigsten Punkte. Steht diese Möglichkeit jedem offen? Meinen Söhnen z.B. nicht, denn ich kann das unmöglich finanzieren. Danach kommt der zweite Schritt, der Meisterbetrieb. Wo soll der her kommen? Eine schlosserei z.B. stellt einen gigantischen Wert dar. Solche Betriebe werden vererbt! Vor 50 Jahren konnte man in der Garage anfangen, das ist richtig. Heute benötigt man einige hundert Tausende um einigermaßen Konkurrenzfähig zu sein.

Ich sehe aber, wieviele Leute mit Schmalspurangebot und
fehlenden kaufmännischen und organisatorischen Kenntnissen
scheitern, weil sie mal eben aus der Not heraus einen Betrieb
gründeten.

Fehlendes know how, fehlendes Kapital.

Wir sind drauf und dran, die einzige Struktur im
Lande, die von vornherein das Ziel der Selbständigkeit hat,
schwer zu beschädigen. Statt sie auszuhöhlen, eignet sich die
Handwerksstruktur als Vorbild für andere, insbesondere für
technisch-naturwissenschaftliche Berufsgruppen. An den
Hochschulen kommen die Themen Selbständigkeit und Führung
eines Klein- oder Mittelbetriebes im Rahmen der
Ingenieurausbildung nicht vor. Es scheint selbstverständlich
zu sein, daß die Absolventen ihr Leben als abhängig
Beschäftigte verbringen werden.

Für Hochschulabsolventen gibt es Auswege. Ein GF hat spätestens nach ein paar jahren das know how und die Mittel, einen Konkurrenzbetrieb zu eröffnen, oft genug passiert das auch. Ein Arbeiter hat diese Möglichkeit nicht. Er bekommt zum Einen nicht genug Einblick in dei Vorgänge (ob er sie verstehen würde bezweifle ich auch) zum anderen lebt er von Monat zu Monat und kann gar kein Kapital ansammeln.

Es erscheint mir widersinnig, die Unabhängigkeit als Notnagel
zu sehen, wenn die Abhängigkeit nicht klappt. Ich halte es für
nicht zielführend, sich erst ein Leben lang um nichts zu
kümmern, alles vorgesetzt zu bekommen, um dann plötzlich für
alles selbst zuständig zu sein. Das geht beinahe zwangsläufig
schief. Die Kultur der Selbständigkeit muß viel früher greifen
und darin sehe ich das Vorbild des Handwerks. Lehre, ein paar
Jahre Berufserfahrung und dann folgt der Weg Richtung
Betriebsführung. Mit Ende 20/Anfang 30 ist so ein Mensch so
weit, sich um eine eigene Betriebsgründung oder Übernahme
eines Betriebes zu kümmern. In fast allen anderen
Berufszweigen fehlt so ein Weg. Mit Ich-AGs und Ebay-Handel
werden jämmerliche Notlösungen und kenntnisloses Stümpertum
zum Normalfall.

Nach meiner Meinung sind solche Projekte auch zum Scheitern verurteilt, die ‚Firma‘ geht pleite, sobald die staatliche Förderung wegfällt.

Zurück zum arbeitslosen 50-Jährigen: Wer über Jahrzehnte an
der Werkbank oder am Schreibtisch einen schmalen
Aufgabenbereich zugeteilt bekam und plötzlich einen Betrieb
führen soll - und sei es nur ein 1-Mann-Betrieb - wird mit
allem Drum und Dran vorhersehbar überfordert sein. Er hat nur
Abhängigkeit kennengelernt, in letzter Konsequenz waren immer
andere zuständig. Deshalb folgt in aller Regel seelenruhiges
Zuwarten bis zur Rente, nötigenfalls 10 - 15 - 20 Jahre lang.
Übrigens lange genug, um jeden x-beliebigen Schul- und
Berufabschluß einschließlich kompletter Berufskarriere
hinzulegen. Das nur am Rande, ist immerhin nicht jedermanns
Sache.

Das allein ist es nicht. Im Laufe der Jahre läßt die Lernfähigkeit/Konzentrationsfähigkeit selbst bei Übung nach.
mein Schulabschluß stammt von 1968, mein erster Berufsabschluß von 1971, Mein Facherbeiterzeugnis als Schlosser von 1978, 1985 habe ich ein Ingenieurstudium abgebrochen, (die Stasi hat dabei ‚geholfen‘ :wink:) und mein Diplom stammt von 1998. Ist schon ein wenig Training, oder?
Ein weiteres Studium würde ich nicht mehr schaffen. Mit 51 bin ich nicht mehr ganz so leistungsfähig, wie mit 30. Ich geb’s ungern zu, ist aber Realität.

Abgesehen von Sachzwängen, die die Kassenlage des Gemeinwesens
vorgibt, erhalten wir mit weicher Bettung Langzeitarbeitsloser
ein prägendes Bild, das auch alle jüngeren Menschen
verinnerlichen. Regelmäßiges Geld, ab 5 ist Freizeit angesagt,
6 Wochen Urlaub, Auto, es geht uns gut. In manchem Großbetrieb
läßt sich wie beim Staat die Gehaltsklasse ein Jahrzehnt im
Voraus ablesen - Herz, was willst Du mehr?! Die Zeit ist
absehbar vorbei, daß sich die Verantwortung für die eigene
Existenz am Werkstor ablegen läßt. Mit einer Kultur der
Selbständigkeit meine ich u. a., daß schon ganz junge Menschen
begreifen, sich auf die eigenen Füße stellen zu müssen und
nicht unbedingt darauf vertrauen dürfen, jemanden zu finden,
der regelmäßig Gehalt überweist.

Sehr weit gehend kann ich Dir da nur Recht geben. Ich bitte aber zu bedenken, daß nicht jeder geistig dazu in der Lage ist, es anders zu machen. Auf’s Handwerk bezogen sehe ich es leider so, daß man den Betrieb vom Vater erbt, oder man hat keine Chance. Wer beim Handwerker lernt, arbeitet und den Meisterbrief macht, wird nie genug Kapital haben um einen eigenen Betrieb zu eröffnen. Dafür sind die Löhne viel zu niedrig.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

Du verallgemeinerst zu sehr. Mit 25, ledig, hätte ich Dir
Deine Idden mangels Masse auf Beteiligungsbasis abgenommen.
Der ‚normale Arbeitslose‘ hat heute Familie und damit
Verantwortung.

Interessanterweise ist dies ein „Ausrede“, die offensichtlich nur hier in D gilt. In anderen Ländern (mit deutlich schlechterem sozialem Netz) ist der Mut zum Risiko höher (aber vermutlich auch das private soziale Netz deutlich dichter), so dass eben die Selbständigkeit ein üblich Mittel ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn einen die großen Unternehmen und der Staat nicht (mehr) anstellt. Und da nahezu jeder erfolgreiche Selbständige irgendwann anfängt, andere zu beschäftigen…
In Deutschland wird lieber zu Hause stumpfsinnig fernsehen geglotzt, als Ideen zu finden, mit seinen eigenen Händen Arbeit Geld zu verdienen. Die Arbeit muss zu einem gebracht werden, am besten direkt vor die eigene Haustür, denn für Deutsche sind ja offiziell schon 200 km zu weit:wink:

Versteh’ mich nicht falsch, nicht jeder kann natürlich Unternehmer werden, das überfordert hier wie überall viele. Nur ist in Deutschland das Unternehmertum bestenfalls die letzte aller vorstellbaren Möglichkeiten. Ich denke es liegt an mehreren Dingen:
a) Wir überbewerten (wie Du auch mit Deiner Marketingbewertung) vorschnell die Risiken und unterbewerten die Chancen
b) wir sind Perfektionisten und schlechte Improvisateure, fühlen uns also im tiefen Wasser ohne Schwimmflügel sehr unwohl
c) wir erwarten vom Unternehmertum zu viel zu schnell, sprich, wir wollen, wenn wir überhaupt daran denken, am liebsten sofort einen multinationalen Konzern gründen, andere Nationalitäten starten eben mit der Dönerbude, für die wir uns aber zu fein sind.

Und ich denke, das meinte Wolfgang…

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

die Provokationen und die polemik übersehe ich einfach mal. :wink:

Interessanterweise ist dies ein „Ausrede“, die offensichtlich
nur hier in D gilt. In anderen Ländern (mit deutlich
schlechterem sozialem Netz)

eventuell ist gerade das die Ursache. Wenn ich ohnehin am Boden bin, kann ich ja nichts mehr verderben. Wer hier als Arbeitsloser mit Kindern einen untauglichen Versuch unternimmt, muß sich vorwerfen lassen, seine Kinder vernachlässigt zu haben. Wer soll das riskieren?

In Deutschland wird lieber zu Hause stumpfsinnig fernsehen
geglotzt, als Ideen zu finden, mit seinen eigenen Händen
Arbeit Geld zu verdienen. Die Arbeit muss zu einem gebracht
werden, am besten direkt vor die eigene Haustür, denn für
Deutsche sind ja offiziell schon 200 km zu weit:wink:

So schlechte Scherze kommentiere ich nicht.

Versteh’ mich nicht falsch, nicht jeder kann natürlich
Unternehmer werden, das überfordert hier wie überall viele.
Nur ist in Deutschland das Unternehmertum bestenfalls die
letzte aller vorstellbaren Möglichkeiten. Ich denke es liegt
an mehreren Dingen:
a) Wir überbewerten (wie Du auch mit Deiner
Marketingbewertung) vorschnell die Risiken und unterbewerten
die Chancen

Irrtum, das ist Erfahrung, keine Vermutung. :wink: Daß ich bisher noch nichts über einen Gewerbeschein geschrieben habe und Versuche, in die Selbständigkeit zu wechseln, heißt nicht, daß es das nicht gibt. :wink:
Nur war die Geschäftsidee schlecht und ich habe lediglich 'ne Menge Geld dabei vernichtet.

b) wir sind Perfektionisten und schlechte Improvisateure,
fühlen uns also im tiefen Wasser ohne Schwimmflügel sehr
unwohl
c) wir erwarten vom Unternehmertum zu viel zu schnell, sprich,
wir wollen, wenn wir überhaupt daran denken, am liebsten
sofort einen multinationalen Konzern gründen,

Unfug! Ein Ein-Mann-Dienstleistungsunternehmen.

andere
Nationalitäten starten eben mit der Dönerbude, für die wir uns
aber zu fein sind.

So ein Quatsch! Mach mal ohne Kohle nur einen Bockwurststand auf. Besser versuche es. Dann merkst Du, daß dazu 'ne ganze Menge Geld nötig ist und Du Auflagen vom Gesundheitsamt bekommst.
Für Großfamilien, in denen alle zusammenlegen scheint das möglich zu sein, für mich selbst wäre das undurchführbar.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

die Provokationen und die polemik übersehe ich einfach mal.
:wink:

Ich habe hier nicht allzu sehr provoziert, es sind für mich Fakten:wink:

eventuell ist gerade das die Ursache. Wenn ich ohnehin am
Boden bin, kann ich ja nichts mehr verderben. Wer hier als
Arbeitsloser mit Kindern einen untauglichen Versuch
unternimmt, muß sich vorwerfen lassen, seine Kinder
vernachlässigt zu haben. Wer soll das riskieren?

Diese Behauptung halte ich für nicht bewiesen…

In Deutschland wird lieber zu Hause stumpfsinnig fernsehen
geglotzt, als Ideen zu finden, mit seinen eigenen Händen
Arbeit Geld zu verdienen. Die Arbeit muss zu einem gebracht
werden, am besten direkt vor die eigene Haustür, denn für
Deutsche sind ja offiziell schon 200 km zu weit:wink:

So schlechte Scherze kommentiere ich nicht.

Na gut, das war sicher provokant. Aber ehrlich gesagt kenne ich persönlich genügend, die nach diesem Motto handeln, was mich persönlich anwidert. Ein Beispiel ist z.B. eine Mieterin meiner Eltern, die lieber zu Hause hockt, ihre Stütze kassiert und ihre Miete nicht(!) zahlt, als sich mal in dem sicher nicht krisengeschüttelten München um eine Anstellung zu bemühen. Ehrlich gesagt verliert man hier schon die positive Einstellung zum Sozialstaat. Man mag jetzt sicher einwenden, dass diese faule Sau (sorry) ein Einzelfall ist. Leider laufen mir aber in Deutschland immer wieder solche Einzelfälle über den Weg, so dass ich so wirklich nicht mehr daran glaube. Aber das ist natürlich mein pers. Empfinden…

Irrtum, das ist Erfahrung, keine Vermutung. :wink: Daß ich bisher
noch nichts über einen Gewerbeschein geschrieben habe und
Versuche, in die Selbständigkeit zu wechseln, heißt nicht, daß
es das nicht gibt. :wink:
Nur war die Geschäftsidee schlecht und ich habe lediglich 'ne
Menge Geld dabei vernichtet.

Das passiert:wink:

b) wir sind Perfektionisten und schlechte Improvisateure,
fühlen uns also im tiefen Wasser ohne Schwimmflügel sehr
unwohl
c) wir erwarten vom Unternehmertum zu viel zu schnell, sprich,
wir wollen, wenn wir überhaupt daran denken, am liebsten
sofort einen multinationalen Konzern gründen,

Unfug! Ein Ein-Mann-Dienstleistungsunternehmen.

Das war weniger auf Dich als auf die generelle deutsche Situation bezogen. Ich glaube, dass in Deutschland der kleine Selbstständige einen rel. schlechten Ruf hat…

So ein Quatsch! Mach mal ohne Kohle nur einen Bockwurststand
auf. Besser versuche es. Dann merkst Du, daß dazu 'ne ganze
Menge Geld nötig ist und Du Auflagen vom Gesundheitsamt
bekommst.
Für Großfamilien, in denen alle zusammenlegen scheint das
möglich zu sein, für mich selbst wäre das undurchführbar.

Nichts anderes habe ich u.a. auch geschrieben. In Deutschland gibt es ein deutlich schlechteres privates soziales Netz, was hinderlich für kleine Unternehmensgründungen ist.

Grüße
Jürgen

Hallo Rainer!

Steht diese Möglichkeit jedem :offen? Meinen Söhnen
z.B. nicht, denn ich kann das :unmöglich finanzieren.

Es reicht, wenn Du Deinen Söhnen eine ordentliche Ausbildung ermöglichst. Den Rest müssen sie schon selbst zuwege bringen.

Danach kommt der zweite :Schritt, der Meisterbetrieb. :Wo soll der her kommen? Eine :Schlosserei z.B. stellt einen :gigantischen Wert dar. Solche :Betriebe werden vererbt! Vor :50 Jahren konnte man
in der Garage anfangen, das :ist richtig. Heute benötigt :man einige hundert Tausende :um einigermaßen :konkurrenzfähig zu sein.

Jeder Betrieb fängt klein an und manchmal kann es vernünftig sein, klein zu bleiben. Wer sogleich etliche hunderttausend investiert, wird als zunächst Alleinunterhalter Probleme bekommen, die Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu erwirtschaften und fährt besser, wenn er das Geld an- und die Füße hochlegt. So wird das nix. Eine Neugründung muß langsam wachsen, da laßt sich nichts aus dem Boden stampfen. Wer z. B. Metallbearbeitung in ganzer Breite von spanender Bearbeitung bis zum Abkanten machen will, muß Millionen investieren. Statt aber irgendwelche Lüftungskanäle mit hohem Maschineneinsatz für wenig Geld im harten Konkurrenzkampf zu biegen und am nächsten Tag Billiggeländer für Kellertreppen zu schweißen, konzentriert sich ein Gründer auf Know-How. Ob es sich um gasdichte oder druckfeste Schweißungen oder Verbindungen abenteuerlicher Materialien handelt, ist eigentlich egal. Hauptsache es sind Dinge, die nicht jeder Hansel am Ort billig erledigt. Eine 08/15-Stahltreppe bringt jede Schlosserei zustande. Am Ende hat man ein tonnenschweres Ungetüm, das viel Aufwand erforderte, aber kaum Geld bringt. Aber konstruiere mal 'ne Stahltreppe, die grazil und durchsichtig freischwebend im Raum zu stehen scheint, wenige Elemente in allerfeinster Verarbeitung, mit denen sich jeder Architekt gerne schmückt. Da ist es dann vorbei mit dem Wettbewerb und für solche edlen Stücke wird fast jeder Preis bezahlt. Statt von früh bis spät im Dreck zu stehen, sorge für die Zulassung der Treppe und den Kontakt mit Architekten und Innenarchitekten. Du kannst beliebige Gebiete nehmen, die von billigen Geschmacksverirrungen überschwemmt sind, Vordächer, Zäune, Geländer … Mit billiger Masse und hohem Kapitaleinsatz macht man als Gründer nur Bauchlandungen. Das Arbeitsgebiet muß die teure, spezielle Nische sein. Mach Dich auf die Suche z. B. nach einem schlichten Stahlbett. Kann eigentlich jeder Schlosser fertigen, aber das sieht dann nach Krankenhaus- oder Zellenmöbel aus oder ist irgendein Schnörkelkram. Suche mal nach zeitlos minimalistisch, zweckmäßig und über jeden Zweifel erhabener Verarbeitung. Du wirst sehr lange suchen, sehr weit fahren und sehr viel Geld ausgeben müssen. Von solchen Nischen gibt es beliebig viele. Dafür braucht man nichts weiter als gediegene berufliche Kenntnisse, Händchen und Blick für Marktbedürfnisse und ein paar tausend Euro für geeignete Maschinen von der nächsten Zwangsversteigerung. Den Rest muß man über viele Jahre langsam entstehen lassen.

Ähnliches gilt für jedes andere Betätigungsfeld. Die Kunst liegt in der Beschränkung. Anders schafft man auch den Marktzugang nicht. Millionen Kunden kann ein Gründer weder erreichen noch bedienen. Das muß auch nicht sein, schließlich will er nur sich selbst und seine Familie ernähren. Das Aufgabengebiet muß so drastisch eingeengt werden, bis man die potentiellen Kunden namentlich benennen kann.

Das alles funktioniert heute viel besser und leichter als je zuvor. Mit der EU gibts einen für jedermann unbürokratisch erreichbaren Markt und das Internet macht Informationsverbreitung und -Beschaffung so leicht, wie es noch vor wenigen Jahren unvorstellbar erschien.

Du hast natürlich recht, daß viele ältere Betriebe leicht ein 7-stelliges Vermögen darstellen. Wenn Du aber deren traurige Kapitalrendite siehst, tränen Dir die Augen. Das sind ungeeignete Vorbilder. Man darf nichts anfassen, mit dem man sich Erbsenzähler ins Haus lockt, die eine Ware noch ein paar Cent billiger als im Mitnahmemarkt erstehen wollen.

Schönen Restsonntag
Wolfgang

Hallo Jürgen,
fein, dann sind wir uns ja am Ende doch noch eing geworden. :wink:
Gruß, Rainer

Hallo Wolfgang,

Es reicht, wenn Du Deinen Söhnen eine ordentliche Ausbildung
ermöglichst. Den Rest müssen sie schon selbst zuwege bringen.

Kommt darauf an, was ‚vernünftig‘ ist, der Meisterbrief ist zu teuer, für mich unbezahlbar. Daß ich meinen Jungs ermögliche (und sie auch dazu dränge) den bestmöglichen Abschluß zu erwerben ist doch wohl normal.

Wer z. B.
Metallbearbeitung in ganzer Breite von spanender Bearbeitung
bis zum Abkanten machen will, muß Millionen investieren.

Logisch, das ist aber wohl nicht der typische Handwerksbetrieb.

Statt
aber irgendwelche Lüftungskanäle mit hohem Maschineneinsatz
für wenig Geld im harten Konkurrenzkampf zu biegen und am
nächsten Tag Billiggeländer für Kellertreppen zu schweißen,
konzentriert sich ein Gründer auf Know-How. Ob es sich um
gasdichte oder druckfeste Schweißungen oder Verbindungen
abenteuerlicher Materialien handelt, ist eigentlich egal.

Hmmm, Du meinst dieses know how hat praktisch jeder? Das dürfte wohl eher die Ausnahme sein.

Ähnliches gilt für jedes andere Betätigungsfeld. Die Kunst
liegt in der Beschränkung. Anders schafft man auch den
Marktzugang nicht. Millionen Kunden kann ein Gründer weder
erreichen noch bedienen. Das muß auch nicht sein, schließlich
will er nur sich selbst und seine Familie ernähren. Das
Aufgabengebiet muß so drastisch eingeengt werden, bis man die
potentiellen Kunden namentlich benennen kann.

Ja Du hast Recht, aber das ist etwas für Spezialisten, nicht für die Masse.

Du hast natürlich recht, daß viele ältere Betriebe leicht ein
7-stelliges Vermögen darstellen. Wenn Du aber deren traurige
Kapitalrendite siehst, tränen Dir die Augen. Das sind
ungeeignete Vorbilder. Man darf nichts anfassen, mit dem man
sich Erbsenzähler ins Haus lockt, die eine Ware noch ein paar
Cent billiger als im Mitnahmemarkt erstehen wollen.

Nun sind wir uns einig. Mit einer innovativen Idee und einem bisher ungedeckten Bedarf bestehen gute Chancen. Meist reicht dafür eine zwei-Zimmer-Wohnung nicht aus, die passenden Voraussetzungen müssen schon da sein. Für den arbeitslos gewordenen Maschinenbediener ohne Facharbeiterzeugnis ist das keine Lösung. Für junge Leute mit guter Ausbildung und ein paar Tausendern vom Pa ist so etwas der Königsweg, das sehe ich auch so.

Schönen Restsonntag

Den wünsche ich Dir auch.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

Nun sind wir uns einig. Mit einer innovativen Idee und einem
bisher ungedeckten Bedarf bestehen gute Chancen. Meist reicht
dafür eine zwei-Zimmer-Wohnung nicht aus, die passenden
Voraussetzungen müssen schon da sein. Für den arbeitslos
gewordenen Maschinenbediener ohne Facharbeiterzeugnis ist das
keine Lösung.

das ist schlicht und ergreifend falsch. Wenn da einer mal irgendwie was macht, kann das schiefgehen, logisch. Genauso kann man aber die Maschinen leasen oder mit dem letztens beschriebenen Verfahren finanzieren. Dafür braucht es keinen Meisterbrief sondern Mut und ein Konzept.

Gruß,
Christian

P.S.

Für junge Leute mit guter Ausbildung und ein
paar Tausendern vom Pa ist so etwas der Königsweg, das sehe
ich auch so.

Was ist pa?