Hi Jungs!
Darf ich mich zum Ende hier noch einmal kurz einmischen?
eventuell ist gerade das die Ursache. Wenn ich ohnehin am
Boden bin, kann ich ja nichts mehr verderben. Wer hier als
Arbeitsloser mit Kindern einen untauglichen Versuch
unternimmt, muß sich vorwerfen lassen, seine Kinder
vernachlässigt zu haben. Wer soll das riskieren?
Das glaube ich so nicht.
Wer einen ordentlichen Business-Plan macht und nicht versucht, mit einem Giro von - 1.200 euro ein Handelsunternehmen aufzuziehen, wird sich disen Vorwurf wohl kaum machen lassen müssen.
In Deutschland wird lieber zu Hause stumpfsinnig fernsehen
geglotzt, als Ideen zu finden, mit seinen eigenen Händen
Arbeit Geld zu verdienen. Die Arbeit muss zu einem gebracht
werden, am besten direkt vor die eigene Haustür, denn für
Deutsche sind ja offiziell schon 200 km zu weit:wink:
So schlechte Scherze kommentiere ich nicht.
Das ist die böse Realität.
Unsere Zumutbarkeitsregeln sind ein Witz.
Na gut, das war sicher provokant. Aber ehrlich gesagt kenne
ich persönlich genügend, die nach diesem Motto handeln, was
mich persönlich anwidert. Ein Beispiel ist z.B. eine Mieterin
meiner Eltern, die lieber zu Hause hockt, ihre Stütze kassiert
und ihre Miete nicht(!) zahlt, als sich mal in dem sicher
nicht krisengeschüttelten München um eine Anstellung zu
bemühen.
Alles ein Problem der Zumutbarkeitsregelungen. Dass man dann als Vermieter in einem solchen fall auch noch quasi-enteignet wird, setzt der Sache noch die Krone auf.
Ehrlich gesagt verliert man hier schon die positive
Einstellung zum Sozialstaat. Man mag jetzt sicher einwenden,
dass diese faule Sau (sorry) ein Einzelfall ist. Leider laufen
mir aber in Deutschland immer wieder solche Einzelfälle über
den Weg, so dass ich so wirklich nicht mehr daran glaube. Aber
das ist natürlich mein pers. Empfinden…
Es ist überhaupt keine Frage, dass viele Langzeitarbeitslose nur aus dem Grund nicht vermittelbar sind, weil sie nicht örtlich flexibel sind.
Zum Thema Interesse bei der Jobsuche wird Hertz IV ja einige antworten geben. Es wird nun schwerer sein, einfach nichts zu tun.
Irrtum, das ist Erfahrung, keine Vermutung.
Daß ich bisher
noch nichts über einen Gewerbeschein geschrieben habe und
Versuche, in die Selbständigkeit zu wechseln, heißt nicht, daß
es das nicht gibt. 
Nur war die Geschäftsidee schlecht und ich habe lediglich 'ne
Menge Geld dabei vernichtet.
Das passiert:wink:
Wenigstens war der Versuch da.
Ohne diesen passiert gar nichts.
b) wir sind Perfektionisten und schlechte Improvisateure,
fühlen uns also im tiefen Wasser ohne Schwimmflügel sehr
unwohl
Das ist eben die deutsche Versorgungsmentalität. Nach jahrzehntelanger Praxis bekommt ma das so schnell nicht aus den Köpfen.
c) wir erwarten vom Unternehmertum zu viel zu schnell, sprich,
wir wollen, wenn wir überhaupt daran denken, am liebsten
sofort einen multinationalen Konzern gründen,
…und einen dicken dienstwagen leasen, auf jeden Fall mehr Geld verdienen, als dies als Angestellter der Fall war.
Unfug! Ein Ein-Mann-Dienstleistungsunternehmen.
Das war weniger auf Dich als auf die generelle deutsche
Situation bezogen. Ich glaube, dass in Deutschland der kleine
Selbstständige einen rel. schlechten Ruf hat…
So ist es.
Viele Angestellte von Großkonzernen äußern sich häufig mehr als abfällig über Kleinunternehmer (Krautbude, Scheinselbständiger…). Das kenne ich auch aus meinem direkten Umfeld und ich frage mich, was diese Typen machen würden, wenn auch ihre abteilung demnächst nach CZ outgesourced würde…
So ein Quatsch! Mach mal ohne Kohle nur einen Bockwurststand
auf. Besser versuche es. Dann merkst Du, daß dazu 'ne ganze
Menge Geld nötig ist und Du Auflagen vom Gesundheitsamt
bekommst.
Für Großfamilien, in denen alle zusammenlegen scheint das
möglich zu sein, für mich selbst wäre das undurchführbar.
Ich wage zu behaupten, dass viele Leute direkt nachdem sie arbeitslos werden, durchaus noch Geld haben. Sie nutzen es dann eben nicht richtig.
Nichts anderes habe ich u.a. auch geschrieben. In Deutschland
gibt es ein deutlich schlechteres privates soziales Netz, was
hinderlich für kleine Unternehmensgründungen ist.
Der Standard in Deutschland ist so dermassen hoch, dass ich nicht verstehen kann, wie der normale „Gerade arbeitlos Gewordene“ NICHT noch Mittel haben sollte, um etwas zu tun.
Dass nach 10 Jahren Arbeitslosigkeit kaum noch Geld da ist, ist klar.
Grüße,
Mathias