(Nicht-)christliche Vorstellungen von 'Gott'

Hallo an die ExpertInnen,

gibt es eigentlich Studien dazu, wie heutzutage die dominierende Vorstellung von „Gott“ hierzulande ausschaut?

Und wenn, lassen sich vielleicht auch Unterschiede erkennen, je nachdem, ob jemand eher römisch-katholisch oder evangelsich-reformiert erzogen wurde? (Das scheinen die beiden Gruppen mit den meisten VertreterInnen.)

Außerdem: Wenn Atheisten/ Atheistinnen sagen, es gibt „Gott“ nicht… wie stellen sie sich dasdendie vor? (Man muss sich ja was drunter vorstellen, um dran zu glauben - und auch nicht dran zu glauben, oder?)

MfG, iceage

Außerdem: Wenn Atheisten/ Atheistinnen sagen, es gibt „Gott“
nicht… wie stellen sie sich dasdendie vor? (Man muss sich ja
was drunter vorstellen, um dran zu glauben - und auch nicht
dran zu glauben, oder?)

Guter Einwurf, da könnte was dran sein.

Wenn ich also sage, dass es keinen Gott gibt, dann heißt das bei mir, dass es keine übernatürliche Person gibt (…die die Erde oder die Menschen und Tiere erschaffen hat etc. und mit allem was dazugehört).

Hallo Olaf,

also: Was heisst „erschaffen“?

Gruss
Mike

Hallo Olaf,

also: Was heisst „erschaffen“?

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfung#Die_Sch…

Hallo.

Darf ich auch mitreden? Ich vermute, wenn der Atheist sagt, es gibt kein Gott, meint er, dass er die christliche Vorstellung von Gott nicht teilt. Was unter diese Vorstellung zu verstehen ist, müssen Christen erklären.

Beste Grüsse,
TR

Hallo Olaf,

das zeugt schlicht von keiner vorherrschenden Gottesvorstellung.

Im rein formellen Sinn heisst das zunächst: Du verwirfst z. B., was (wie wiki sehr treffend vergleicht) Buddhismus, Hinduismus, Christentum, Physik, Philosophie, Schöpfungsmythen, Christentum usw. aussagen? Damit wäre natürlich die spannende Frage gestellt, ob Du Atheist, Agnostiker, Anti-Fundamentalist, Anti-Alles oder Anti-Schwärmer seist, denn ohne diese Frage zu beantworten, könnten wir ehehehe ebensogut wie ABC erzählen und verstünden einander auf ewig nicht.

Im inhaltlichen Sinn gilt, dass „erschaffen“ (im religiösen Sinn) ohne die Perspektive des Geschöpfes nicht auskommt. D. h. das Bedeutende am „Erschaffen“ ist, dass ich mich als erschaffen betrachte, sei es nun von meiner eigenen Seele erschaffen, von einem Schicksal gemacht oder von einem Gott gewollt.

Gruss
Mike

Teilantwort 1

Außerdem: Wenn Atheisten/ Atheistinnen sagen, es gibt „Gott“
nicht… wie stellen sie sich dasdendie vor? (Man muss sich ja
was drunter vorstellen, um dran zu glauben - und auch nicht
dran zu glauben, oder?)

„Echte“ Atheisten? Einfach gar nicht. Menschen, die keine Briefmarken sammeln haben ja auch nicht das Hobby „Nicht-Briefmarkensammeln“.

Hintergrund 1: Es gibt Menschen, die können damit leben, dass es Fragen gibt, die nicht beantwortbar sind.

Hintergrund 2: Es gibt Menschen, die nicht hinter Allem was geschieht eine gewollte Ursache sehen müssen. Sie können mit dem Fragezeichen (Perinormalität) oder dem Zufall leben.

Hintergrund 3: Es gibt Menschen, die sich keine Fragen stellen, die für ihr Leben nutzlos sind.

Hintergrund 4: Es gibt Menschen, die mit uralten Texten nichts anfangen können um die Aufgaben ihres Lebens zu bewältigen.

Hintergrund 5: Es gibt Menschen, die können damit leben, dass sie mangels Zeit/Drang/Ausbildung/… nicht alle Fragen beantworten können, die beantwortbar sind. Wenn sie mal die Antwort brauchen fragen sie einfach jemanden: Den KFZ-Mechaniker, den Artzt, den Nachbarn mit den vielen Bäumen, den Komponisten von nebenan, …

Mensch muss auch mal Dinge in die Ecke stellen können mit der Notiz dran „weiss ich jetzt noch nicht, ist auch gerade nicht wichtig, später rausfinden“.

»Ich kann damit leben, dass ich etwas nicht weiss, aber ich möchte nicht damit leben, dass ich an etwas glaube, dass möglicherweise falsch ist.«

Gruß

Stefan

Hallo,

Und wenn, lassen sich vielleicht auch Unterschiede erkennen,
je nachdem, ob jemand eher römisch-katholisch oder
evangelsich-reformiert erzogen wurde? (Das scheinen die beiden
Gruppen mit den meisten VertreterInnen.)

meine Erfahrung ist,
wenn man Gäubige nach ihrer Vorstellung von Gott fragt, erhält man genausoviele unterschiedliche Antworten, wie man Leute gefragt hat (unabhängig von der Konfession, wobei ich da hauptsächlich Erfahrung mit Juden/Christen/Muslimen habe).

Die Atheisten sind sich da mit „gibt es nicht“ eher einig, wobei die Frage der Gestalt Gottes dabei eher hinfällig ist.

Gruß
Torsten

Teilantwort 2

gibt es eigentlich Studien dazu, wie heutzutage die
dominierende Vorstellung von „Gott“ hierzulande ausschaut?

Guten Tag,

dort müsstest du darüber eine Antwort finden:

http://fowid.de

Gruß

Stefan

Zitat:@ Dewald:
Hintergrund 3: Es gibt Menschen, die sich keine Fragen stellen, die für ihr Leben nutzlos sind. …
…Ich kann damit leben, dass ich etwas nicht weiß, aber ich möchte nicht damit leben, dass ich an etwas glaube, dass möglicherweise falsch ist. Zitat Ende.
@iceage Zitat: (Man muss sich ja was drunter vorstellen, um dran zu glauben - und auch nicht dran zu glauben, oder?) Zitat Ende
man kann, muss es aber nicht
Darum, lt. Bibel – sie sagt was Gott will, falls man ihn kennen lernen möchte, es muss freiwillig sein.
Zitat …1.Thess.5:20 Die Weissagung verachtet nicht! 21 Prüft alles, das Gute behaltet! Joh.4: 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Zitat Ende Schlachter 2000. Er-wer sonst- bietet immerhin Leben dafür an.Off.21:1-5…

Evangelisch-reformiert

eher römisch-katholisch oder
evangelsich-reformiert erzogen wurde? (Das scheinen die beiden
Gruppen mit den meisten VertreterInnen.)

Der Schein trügt, da bundesweit nur rund 200.000 Menschen der Evangelisch-reformierten Kirche angehören. Selbst die Freikirchen haben mehr Mitglieder. Die meisten der 24 Mio Protestanten sind lutherisch oder uniert (ein Zusammenschluß von lutherischer und reformierter Kirche, wie er z.B. in Baden zu finden ist).

Gruß, Martinus…

Hallo Mike,

Im rein formellen Sinn heisst das zunächst: Du verwirfst z.
B., was (wie wiki sehr treffend vergleicht) Buddhismus,

bitte lass zumindest den Buddhismus da raus. Da ist wieder so ein typisches Beispiel für den Schmarren, den man in Wikipedia finden kann.

Das Prinzip eines Schöpfergottes (Isvara) wurde von Buddha ausdrücklich abgelehnt. Implizit durch das Prinzip wechselseitig bedingten Entstehens (pratityasamutpada), das völlig ohne irgendeinen Schöpfergott auskommt, aber auch explizit (was der Wiki-Artikel beflissen ‚übersieht‘) mit Verweis auf das Theodizee-Problem, vgl. z.B. A.III.62:

_»Jene Asketen und Priester nun, die da behaupten und der Ansicht sind, daß alles bedingt sei durch Gottes Schöpfung, die habe ich aufgesucht und also gefragt:

»Ist es wahr, Verehrte, daß ihr, wie es heißt, behauptet und der Ansicht seid: was auch immer der Mensch empfindet, sei es Wohl oder Wehe, daß dies alles bedingt ist durch Gottes Schöpfung?« Also von mir befragt, stimmten jene mit »Ja« bei. Ich aber sprach zu ihnen: »Demnach also, Verehrte, würden die Menschen infolge von Gottes Schöpfung zu Mördern, Dieben, Unkeuschen, Lügnern, Zuträgern, Schimpfbolden, Schwätzern, Habgierigen, Gehässigen und Irrgläubigen!« Wahrlich, ihr Mönche, denjenigen, die sich auf Gottes Schöpfung als das Entscheidende berufen, fehlt es an Willensantrieb und Tatkraft und [an einem Anlaß], dieses zu tun oder jenes zu lassen. Weil sich nun aber hieraus wirklich und gewiß keine Notwendigkeit ergibt für ein [bestimmtes] Tun oder Lassen, so verdienen solche geistig Unklare und unbeherrscht Lebende nicht die Bezeichnung als Asketen.«_

Freundliche Grüße,
Ralf

Danke!
Sehr interessant!

Hallo an Euch alle,

was ist Eurer Ansicht nach der Unterschied zwischen einem „persönlichen Gott“ und einem „höheren Wesen“?
(So unterscheidet man bei einer Befragung.)

Und wie stellt man sich - zum Bleistift - einen „persönlichen Gott“ vor? Wie ein "höheres Wesen?

Hier zur gemeinten Befragung… http://fowid.de/nc/archive/erweiterte-suche

Danke für weitere Aufklärung!

MfG, IHF

Hi

DeinLink funktioniert nicht.

Ich finde dieseneue Frage auch schwer zu beantworten, aber ich denke da an zwei größere Richtungen

a) Ein persönlicher Gott ist ein Gott der wie ein Mensch aussieht/scheint, während das höhere Wesen alles mögliche sein kann wie z.B. das fliegende Spaghettimonster

b) Ein persönlicher Gott ist ein Gott der sich um michkümmert, zu dem ich beten kann und der mir zuhört, während Höhere Wsen alles andere übermenschliche sind - Dämonen, Feen, Apsaras, volkstümliche Vorstellungen von Bodhisattvas, Götter anderer Leute/Stämme/Völker die nicht für mich „zuständig“ sind…

lg
Kate

Hallo,

Darum, lt. Bibel – sie sagt was Gott will, falls man ihn
kennen lernen möchte, es muss freiwillig sein.

Was beweist, dass die Bibel sagt, was „Gott“ will?

Zitat …1.Thess.5:20 Die Weissagung verachtet nicht! 21 Prüft
alles, das Gute behaltet! Joh.4: 24 Gott ist Geist, und die
ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Zitat Ende Schlachter 2000. Er-wer sonst- bietet immerhin
Leben dafür an.Off.21:1-5…

Und alle die nicht glauben, die leben nicht (lange)?

MfG, iceage

Hallo,

was ist Eurer Ansicht nach der Unterschied zwischen einem
„persönlichen Gott“ und einem „höheren Wesen“?

höher als was ?
Da kommste ins Schwimmen was ?
Höher ? Größer ? Mächtiger ?
Höhere Qualität ? Wieder als was.
Du kannst es drehen wie Du willst, Du kannst als Vergleich nur
den Menschen nehmen sonst nicht „höher“.
Wenn „Qualität“ (nehmen wir mal das) dann ist eine menschliche
Qualität Persönlichkeit oder „Personenheit“, wie man es auch immer
definieren will.
Höher schließt dies mit ein.Sie muß in „höher“ nicht so in
Erscheinung treten wie nach unserer Erfahrung Mensch=Person,
aber sie muß sein.
Jetzt beantworte Dir Deine Frage selbst.

Und wie stellt man sich - zum Bleistift - einen „persönlichen
Gott“ vor? Wie ein "höheres Wesen?

Könnte es nicht sein, daß sich ein „höheres“ Wesen unseren konkreten
Vorstellungen oder Experimenten ! entzieht, eben weil es höher,
für uns nicht (be-)greifbar ist ?
Eine Bewertung darf sich nicht dem unterordnen was wünschenswert ist.
Gruß VIKTOR

Hallo auch

Außerdem: Wenn Atheisten/ Atheistinnen sagen, es gibt „Gott“
nicht… wie stellen sie sich dasdendie vor? (Man muss sich ja
was drunter vorstellen, um dran zu glauben - und auch nicht
dran zu glauben, oder?)

Diese Vorstellungen werden ja an uns unreligiöse Menschen herangetragen. Meistens die christlichen, weil das trivialerweise die am meisten verbreiteten sind. Einige bekommen auch mehrere Gottesvorstellungen in ihrem Leben serviert. Wir hören uns das an, finden das vielleicht sogar interessant, aber sagen dann, nö, ich halte das für Humbug und für ohne Gewicht für mein Leben. Ich respektiere deinen Glauben, aber bitte laß auch mich damit zufrieden.

Der richtige Ausdruck ist Agnostiker und nicht Atheist. Atheismus ist Gegnerschaft zu einer ganz bestimmten religiösen Ausrichtung. Ein Agnostiker findet die ganze Frage einfach nicht wichtig genug oder unbeantwortbar und deswegen sinnlos.

Grüße Bellawa.

Hallo Kate,

der Link, den Stefan angab, führt dort zu einer pdf-datei, mit dem Titel „Gottesvorstellung nach Religionszugehörigkeit“.

Ja, ich würde auch meinen, dass sich ein „persönlicher Gott“ als ein menschenähnliches Wesen denken lässt. Es könnte dann so etwas wie ein alter ego sein?

Besten Gruß
IHF

Hi

Ein Alter Ego glaube ich eher nicht… das würde voraussetzen dass es jeden Menschen als Gott gäbe… oder Gott in jedem ist (nicht neues) aber auch jeder in Gott (interessante Vorstellung).

lg
Kate